Singapur ist schon eine tolle und aufregende Stadt.
Leider auch eine ziemlich teure- zumindest was die Unterkünfte angeht.
Immer wieder wurden wir in dem einen Jahr, das wir unterwegs waren, gefragt, wohin wir denn fahren wollten.
"Singapore!"
" Oh ja! Sehr schöne Stadt! War ich vor ein paar Jahren auch mal. Allerdings mit dem Flieger. Wirklich eine sehr, sehr schöne Stadt!"
Natürlich war uns die Stadt als solche eigentlich relativ egal. Was zählte war ihre markante Lage am Ende der malayischen Halbinsel und somit am südlichsten Punkt von (Festland-) Asien. Viel weiter geht es von München nicht zu radeln- ausser man verliert sich in den Weiten Sibiriens.
Und auch die gute Anbindung ans internationale Flugnetz sprach für Singapur.
Von hier sollte es für uns heimwärts gehen.
Aber ansonsten war für uns natürlich nicht Singapur sondern der Weg dorthin das Ziel!
Ein paar Tage kann man aber wunderbar in der heissesten Metropole der Welt verbringen.
Das Marina Bay Sands Hotel mit seinen 55 Stockwerken und 2500 Zimmern und seinem Sky Park mit Poollandschaften und Palmen in 200m Höhe ist wirklich beeindruckend und einen Besuch wert. Schon allein wegen der grandiosen Aussicht.
Es steht auf einer aufgeschütteten Insel.
Dort hörte früher einmal Singapur auf! (Mündung des Singapore Rivers)
Hier sind die neu aufgeschütteten Teile Singapurs zu sehen und ein kleiner Teil der schier unendlich vielen Schiffe, die auf den Zugang zum Hafen warten.
Das Riesenrad mit der Formel 1 Strecke und der Boxengasse.
Wann kann man da schon mal mit dem Fahrrad durchfahren?
Der Merlion, das Wahrzeichen Singapurs an der Mündung des Singapore Rivers, halb Löwe, halb Fisch sollte der Endpunkt unserer Tour sein.
Insgesamt legten wir etwa 25000km zurück, davon knapp 20000 mit dem Fahrrad. Der Rest per Boot, Schiff, Fähre, Bus, Traktor, LKW, Zug und Flieger.
Schon ein sehr gemischtes Gefühl am Ziel angekommen zu sein.
Einerseits verspürt man schon eine gewisse Euphorie es geschafft zu haben und unbeschadet die Destianation erreicht zu haben.
Zugleich ergreift aber auch Wehmut das Herz, wenn man sich vergegenwärtigt, dass diese tolle Zeit nun wirklich zu Ende ist.
Letztlich siegte bei uns der Schmerz!
Immer am Meer entlang, durch riesige Parks, Sportanlagen, an Badestränden und Restaurants vorbei geht es nun Richtung Flughafen.
Es gibt sogar offizielle Camp- Möglichkeiten direkt am Strand mit blitzeblanken Toiletten und Duschen.
Leider lässt sich der Flughafen auf den letzten Kilometern mit dem Fahrrad nicht weiter auf kleinen und für Fahrräder zugelassenen Wegen erreichen.
Die letzten paar Kilometer müssen wir- unerlaubterweise- auf dem Standstreifen einer Autobahn zurücklegen.
Unangenehm - zumindest am letzten Autobahnkreuz.
Wir kommen aber wohlbehalten und ohne den erwarteten Ärger mit der Polizei dort an.
Wir hatten Glück.
Oman Air sponsert unseren Rückflug!
Und das sogar in der Business Class.
Einziger- kleiner- Nachteil: Oman Air fliegt Singapur nicht an. Die Rückflüge gehen ab Kuala Lumpur.
Es gibt natürlich eine Unzahl an Flügen zwischen den beiden benachbarten Metropolen.
Auch sehr günstige.
Um ein paar Euros zu sparen wählen wir Air Asia und nicht die Malaysian Airlines.
Würden wir nicht noch einmal machen!
Stellen sich ziemlich mit den Rädern an.
Diese müssen komplett verpackt werden. Am liebsten hätten sie diese sogar in einem Karton oder einer Tasche.
Eigentlich waren wir schon ein paar mal am Flughafen von Kuala Lumpur.
Nur, wir erkennen nichts wieder.
Er sieht alt und etwas siffig aus.
Es stellt sich schließlich raus, dass wir nicht auf dem KLIA (Kuala Lumpur International Airport), sondern am alten Flughafen gelandet sind.
Dieser liegt weit entfernt vom neuen.
Es ist dunkel.
Mit den Rädern schaffen wir das auf gar keinen Fall.
Ein wenig Panik zieht auf.
Es soll aber einen Verbindungsbus geben, der alle 30 Minuten fährt.
Ob der aber auch Fahrräder mitnimmt weiß keiner.
Gegen ein kleines Trinkgeld für den Fahrer gar kein Problem! Und zum Glück hatten wir genügend Umsteigezeit einkalkuliert um auch die Business Class Lounge genießen zu können.
Ja und bis auf den Preis könnte man sich gut an solche Flüge gewöhnen.
Die Oman Air wirbt auch damit, dass ihre Business Class besser sei, als bei den meisten Fluglinien die First Class!
Auf alle Fälle unser bisher schönster Flug!
Ein ziemlicher Luxus!
Da fallen einem aber gleich noch einmal die Stationen der Reise ein, wo es nicht ganz so komfortabel zuging......
Auch Essen und Getränke waren fast noch besser als auf dem Rest der Tour.....
Deutschland hat uns wieder!
München empfängt uns aber wirklich unterkühlt.
Eigentlich hatten wir vorgehabt die 30km vom Flughafen nach hause zu radeln.
Temperaturen um -20°C lassen uns den Plan schnell ändern.
Wir sind nur für tropische Temperaturen gerüstet.
Als Handschuhe müssen Socken herhalten.
Eine Temperaturdifferenz von 55° liegt zwischen Singapur und München.
Auch der Empfang durch unseren Hund ist eher unterkühlt.
Er ist beleidigt und tut kund, dass er sich für den Nachmittag schon etwas anderes vorgenommen hat.
Ein Jahr und zwei Tage ist es genau her, dass wir von hier starteten!
Dies war der 23. und auch letzte Bericht über unsere Radtour von München nach Singapur vom 6.2.2011 bis zum 8.2.2012.
Sie sind alle hier im Forum oder auf unserer Seite nachzulesen.
Wir hoffen sie haben einigen von Euch gefallen und evtl. auch inspiriert.
Wir hatten eine absolut tolle Zeit und würden am liebsten die gleiche Tour noch einmal machen.
Am liebsten gleich morgen.
O.k. Syrien würden wir momentan auslassen und einige wenige Stücke der Route leicht abändern.
Überfälle und Diebstähle = 0
Verletzungen: 1 Rippenprellung durch einen Sturz
Erkrankungen: keine
Tage an denen wir keine Lust hatten/ Heimweh: 0
Keine größeren Defekte. Etwa 15 Platte! Davon etwa 13 mal mein Hinterrad. Ich war wohl doch zu schwer.
Liebe Grüße
Uwe
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