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#91893 - 05/28/04 09:21 AM Fränkische Erkundungen
Uli
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Hallo,

ich denke die erste grosse Tour dieses Jahres und damit die erste Reise mit dem Liegerad steht.

Geplant ist nach dem Abschluß der diesjährigen XPLOR (Anreise z.T. per Fahrrad den Rhein rauf) am 23.6. zu starten. Ich habe folgende Strecke im Auge: Baden-Baden - Heilbronn - Jagst-Radweg bis zur Quelle - Radweg Romantische Strasse - Altmühl bis Kelheim - ab Regensburg die Naab aufwärts - 5-Flüsse-Radweg - Pegnitz aufwärts - durch die fränk. Schweiz nach Bamberg - ein Stück den Main runter - ab Hassfurt Fernradweg Rhön-Grabfeld-Haßberge-Maintal - Saaletal-Radwanderweg - noch'n kurzes Stück Main - Kahltal-Spessart-Radwanderweg - Main abwärts (mal schauen, wie weit).

Über alle bislang noch nicht im Forum geposteten Hinweise zwinker - insb. aktuelle - zu Strecke, interessanten Punkten, empfehlenswerten Unterkünften, etc., und allem, was ich besser meiden soll, werde ich mich freuen.

Speziell habe ich momentan nur einen offenen Punkt: Wie fahre ich am besten von Baden-Baden Richtung Heilbronn? Den Umweg über Heidelberg und den Neckar-Radweg will ich mir sparen. Wie sieht es mit dem Kraichgau-Burgen-Radweg ab Bad Schönborn aus? Hat zu diesem jemand nähere Infos? Oder ist es besser schon ab ungefähr Karlsruhe ostwärts Richtung Pforzheim / Enztal zu fahren, wie in manchen Karten eingezeichnet? Welches Strecke hat weniger Steigungen, welches ist die ruhigere Strecke?

Deutschland ist schön!

Gruss
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#92124 - 05/29/04 03:38 PM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Uli]
bk1
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Underway in Switzerland

Wenn du schnell von Baden-Baden nach Heilbronn willst, fährst Du bereits ab Karlsruhe nach Osten über Bretten. Interessanter ist es natürlich, über den Schwarzwald von Baden-Baden nach Pforzheim zu fahren und dann von dort nach Heilbronn. Wie viel Zeit und wie viel an Bergen willst Du Dir gönnen?
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#92550 - 06/01/04 03:54 PM Re: Fränkische Erkundungen [Re: bk1]
Uli
Moderator
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Hallo!
- ich bin dann im Urlaub und nicht auf der Flucht
- am Anfang einer Tour lasse ich es bei den "Bergen" lieber ruhig = flach angehen
- als Neu-Liegeradler sowieso
- den nördl. Schwarzwald kenne ich
- ich bevorzuge ausgeschilderte Radfernwege, bis sie so schlecht sind, dass ich nach Karte fahre.
Deshalb die konkrete Frage nach dem Kraichgau-Burgen-Radweg. Den Enzradweg Pforzheim - Bietigheim kenne ich auch, die Strecke ab Karlsruhe ostwärts ist also zweite Wahl.
Gruss
Uli
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#92646 - 06/02/04 06:32 AM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Uli]
Radl-Manni
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Hallo Uli

da gibts doch auch noch den Stromberg-Enztalradweg, der auch ostwärts von Karlsruhe Richtung Neckar (Marbach) geht. Bin ich aber auch noch nicht gefahren.
Gruß Manni
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#92787 - 06/02/04 05:42 PM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Uli]
Ingrid
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Hallo Uli,
gefahren bin ich den Kraichgau-Burgen-Weg auch noch nicht, aber da ich die Gegend hier halbwegs gut kenne, kann ich mir nicht vorstellen dass er flach ist. Tippe eher auf stark hügelig.

Alternativ könntest Du als Route nach Heilbronn von Karlsruhe aus auch das Pfinztal wählen (= Vorschlag Manni, Stromberg-Enztal-Radweg ). Da bleibt es immerhin bis Remchingen flach, danach kommen aber auch auf dieser Strecke Steigungen. Schön ist, dass der Radweg über Maulbronn führt. Wenn Du das dortige Koster noch nicht kennst, ist es auf jeden Fall einen Abstecher wert (Weltkulturerbe der UNESCO). Der Radweg führt dann bei Vaihingen an die Enz und ab dort kennst Du ja den Weg ...

Wenn Du übrigens schon am Wochenende vor dem 21.Juni hier in der Gegend bist, dann kann ich Dir noch den Stadtgeburtstag von Karlsruhe als Veranstaltungstipp mit auf den Weg geben, mit jeder Menge kostenloser OpenAir-Veranstaltungen in der Innenstadt (u.a. Marla Glen am Sa Abend).
Grüße Ingrid
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#92794 - 06/02/04 06:53 PM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Ingrid]
Radl-Manni
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Hallo Ingrid

wenn du aus Karlsruhe kommst, kannst du mir bestimmt auch sagen, wie ich auf dem kürzesten Weg von Lauterbourg über den Rhein nach Baden-Baden komme (Fähre/Brücke?).
Gruß Manni
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#92843 - 06/03/04 12:45 AM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Uli]
Wonko
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In Antwort auf: Uli

Speziell habe ich momentan nur einen offenen Punkt: Wie fahre ich am besten von Baden-Baden Richtung Heilbronn?


Du könntest in Baden-Baden auf die linke Rheinseite wechseln, am Rhein bis Germersheim (teilweise wirklich seeehr schöne Strecke), dann östlich bis Sinsheim. Dort gibt es das Technikmuseum; zumindest der Teil mit den Flugzeugen (die Concorde steht dort) ist sehr interessant. Von dort nach Bad Wimpfen, den Neckar überqueren und dann fängt auch gleich der Jagsttalradweg an.
Von Bad Schönborn bis Bad Wimpfen gibts aber keine Radwege, dafür einige Steigungen und etwas Verkehr, hält sich aber in Grenzen.
Bin die Strecke Germersheim - Würzburg Ende April gefahren und könnte ggf. auch noch mehr über Unterkünfte usw. schreiben.

Wonko
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#92852 - 06/03/04 06:21 AM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Radl-Manni]
Beatrix
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Ich bin zwar nicht Ingrid, kann aber auf deine Frage auch eine Antwort geben lach
Du hast zwei Möglichkeiten über den Rhein zu kommen. Die eine ist bei Neuburgweier (Pfalz), die andere ist bei Rastatt-Plittersdorf. Bei beiden Möglichkeiten ist es eine Fähre, die aber beide (glaube ich) kostenlos sind...
Wenn du erst in Rastatt über den Rhein gehst, kannst du bis dort auf der französischen Seite den Rheinradweg fahren (meiner Meinung nach schöner als die deutsche Seite in der Region). Wenn du in Neuburgweier über den Rhein setzt, kannst du z.B. über Ettlingen auf den Ortenau-Radweg fahren, der dann nach Baden-Baden führt.
s. hier für die Fähre Neuburgweier: http://www.rad-karlsruhe.de/schiff.html
sieher z.B. auch hier: http://www.fahrrad-tour.de/Rheintal/Pamenia-Radweg/Pamenia.htm
und zur Fähre Plittersdorf hier: http://www.karlsruhe.de/KVV/download/kb/f4.pdf
Gruß Beatrix
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#92872 - 06/03/04 08:23 AM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Wonko]
Uli
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Hallo!

Zitat:
Bin die Strecke Germersheim - Würzburg Ende April gefahren und könnte ggf. auch noch mehr über Unterkünfte usw. schreiben.

Das Angebot nehme ich gerne und dankend an und bitte darum.
Gruss
Uli
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#92963 - 06/03/04 05:47 PM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Radl-Manni]
Ingrid
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Hallo Manni,
eigentlich hat Beatrix ja schon alles gesagt ... grins .
Bin erst letztes Wochenende diese Strecke gefahren und wir sind auf elsässischer Seite geblieben bis kurz vor Iffezheim, dort dann über die Brücke (wahlweise bei der Staustufe oder kurz zuvor bei der ehemaligen Bahnbrücke) und von Iffezheim bis Baden-Baden (Bahnhof) sind es dann gerade mal noch 6 km. Bis Innenstadt vielleicht noch 4-5 km mehr. Bin mir nicht sicher ob es wirklich der kürzeste Weg ist, aber auf jeden Fall einfach zu finden und gut und schön zu fahren.
Grüße Ingrid
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#93034 - 06/04/04 06:16 AM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Beatrix]
Radl-Manni
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Hallo Beatrix, Hallo Ingrid

vielen Dank für die Tips. Mitte Juli werd ichs testen.
Gruß Manni
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#93349 - 06/05/04 01:56 PM Re: Fränkische Erkundungen [Re: Uli]
Uli
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Zitat:
Baden-Baden - Heilbronn - Jagst-Radweg bis zur Quelle - Radweg Romantische Strasse - Altmühl bis Kelheim - ab Regensburg die Naab aufwärts - 5-Flüsse-Radweg - Pegnitz aufwärts - durch die fränk. Schweiz nach Bamberg - ein Stück den Main runter - ab Hassfurt Fernradweg Rhön-Grabfeld-Haßberge-Maintal - Saaletal-Radwanderweg - noch'n kurzes Stück Main - Kahltal-Spessart-Radwanderweg - Main abwärts

Kleine Änderung/Konkretisierung der Route: Ab Baden-Baden wird es auf dem Ortenau-Radweg nordwärts gehen bis Bad Schönborn und dann weiter am dem Kraichgau-Burgen-Radweg über Elsenz, Heilbronn, Öhringen, Waldenburg, Langenburg und Schrozberg nach Rothenburg odT.. Den Jagst-Radweg spare ich mir für später auf.

Noch sind Infos zu Strecke, Unterkünften, etc. herzlich willkommen.

Gruss
Uli
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Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#100194 - 07/07/04 09:09 PM Fränkische Erkundungen - Fazit [Re: Uli]
Uli
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Hallo!

Wieder daheim der obligatorische Kurzbericht zur Tour. Wie immer möchte ich mehr hinweisen, als subjektive Eindrücke wiedergeben, deshalb überwiegen eher negative Angaben. Aber keine Angst: Die positiven Momente überwiegen, es waren schöne 1350 km und es hat mir viel Spass gemacht.

Bingen - Rheinhessen - Radweg Dt. Weinstrasse - Wissembourg - Baden-Baden:
Bis zum Beginn der Dt. Weinstr. in Bockenheim auf Landstrassen nach ADFC-Karte durch Rheinhessen. Hat mir nicht so toll gefallen, landschaftlich nicht so schön wie ich so gehört habe. Abschnittsweise auch recht viel Verkehr, erst als das EM-Spiel gegen Lettland begann, wurde es sehr ruhig. Erstaunlich wenig Unterkunftsmöglichkeiten, vor allem wenige Hotels/Pensionen, die waren alle voll, musste abends suchen. Den Radweg Dt. Weinstr. habe ich ziemlich schnell Radweg sein lassen, da dieser fürchterlich viele Umwege macht (z.B. Grünstadt - Bad Dürkheim 20 km!!!). In der Ecke gibt es eine Reihe mir leider nicht bekannte Radwege. Ich bin nach Karte und lokaler Beschilderung Richtung Germersheim und dabei häufig einem mit einer Rübe(?) gekennzeichnetem Radweg gefolgt. Weiter den Rhein lang ist der Weg klasse zu fahren, aber auch etwas langweilig, also gut zum Kilometerfressen. Beschilderung so lala, aber Verfahren ist auch schwierig. Achtung: Zwischen Sondernheim und Leimersheim ist der Radweg zur Zeit wg. Deichbauarbeiten gesperrt. Eine Umleitung ist beschrieben und teilw. ausgeschildert. Der Abschnitt in Frankreich bis zur Rheinbrücke bei Iffezheim ist klasse (Sauer-Delta). Richtung Baden-Baden wieder auf der rechten Rheinseite ist die Radweg- und Strassen-Beschilderung für Radfahrer katastrophal, hier helfen nur Ortskenntnisse. Baden-Baden hat auf meiner Liste der Fahrrad-feindlichen Städte einen Platz weit oben erlangt.

Baden-Baden - Bad Schönborn auf dem Ortenau-Radweg:
Absolut nicht zu empfehlen! Die anfangs gute Beschilderung wird immer schlechter, je weiter man nordwärts kommt. Die Gegend ist sehr dicht besiedelt und der Weg führt zum allergrössten Teil neben oder auf stark befahrenen Strassen her. Durch Karlsruhe-Durlach und Bruchsal "Augen zu und durch". Ein Paar, dass ich in Bruchsal traf, berichtete vom dreimal Verfahren an diesem Nachmittag. Sie bogen kurz entschlossen auf den Stromberg-Enztal-Radweg ab, der aber ebenfalls nur schwer zu finden war.

Bad Schönborn - Kraichgau - Heilbronn - Waldenburg - Rothenburg odT. auf dem Kraichgau-Burgen-Radweg:
Dazu gibt es nichts zu sagen, denn diesen Radweg gibt es NICHT, egal wie oft dieser im Internet oder sonstwo erwähnt und/oder beschrieben wird. Es existiert keinerlei Beschilderung zu einem solchen Weg.

Bad Schönborn - Kraichgau - Heilbronn, teilw. auf dem Kraichgau-Radweg:
Dementsprechend bin ich nach Karte und schlechter lokaler Beschilderung auf meistens, aber nicht immer guten Wegen Richtung Eppingen geradelt. Die zu meisternden Steigungen sind moderat. In Eppingen-Elsenz taucht dann auf einmal die Beschilderung des Kraichgau-Radweges (Untertitel: "Eppingen - Heilbronn") auf. Von Bad Schönborn bis hier war keine solche Beschilderung zu finden. Aufgrund der Schilder (in Gegenrichtung weiter südlich weisend) und der etwas wirren Info eines Radlers in Eppingen gehe ich aber entgegen einiger Internetseiten davon aus, dass der Kraichgau-Radweg von Ubstadt nach Münzesheim durch das Kraichtal führt und dann über Menzingen nach Elsenz. Dieser meist guten Beschilderung bin ich weiter auf guten Wirtschaftswegen und ruhigen Landstrassen bis Heilbronn durch den schönen Kraichgau gefolgt. Eine nette Strecke, auf der ich die einzige Panne hatte (Plattfuss hinten).

Heilbronn - Waldenburg - Rothenburg odT. auf dem Burgen-Radweg:
Die meist miserable und sehr lückenhafte Beschilderung taucht erstmals auf der Höhe an der B39 zwischen Heilbronn und Weinsberg auf (eine scheußliche Strecke: Immer im dicksten Autoverkehr durch Heilbronn und dann auf schmaler Strasse 3 km bergauf). Weiter geht es auf einem Mix von Strassen, Wirtschafts- und Radwegen durch eine dicht besiedelte Gegend. Einige kurz, knackige Steigungen sind zu meistern, sehr unruhig zu fahren. Erst hinter Obersulm wird es deutlich schöner und ruhiger, aber immer noch geht's hoch und runter, selten ist's eben. Meistens führt die Route ab hier über ruhige Landstrassen, zwischendurch auch mal über weniger gute Waldwege. Die zwei rasanten Abfahrten und gut zu packenden Steigungen in und aus dem Jagst- und Kochertal werden durch ein paar weitere knackige Steigungen angereichert. Insg. ist die Strecke in Bezug auf Höhenmeter wirklich nicht ohne, aber die Landschaft hat mir ab ungefähr Obersulm gut gefallen. Der Burgen-Radweg (korrekt: Radweg Burgenstrasse) führt ab Rothenburg weiter Richtung Nürnberg.

Rothenburg - Kelheim auf dem Altmühl-Radweg:
Kurz gesagt eine landschaftlich ganz tolle Strecke mit einigen interessanten Orten, z.B. Eichstätt. Der Abschnitt ab der Frankenhöhe (einziger nennenswerter Anstieg; Achtung: In Neusitz nicht wie beschildert die Strasse queren, es folgen 18% Steigung!) bis zum Altmühlsee gehört für mich zu den besten, die ich jemals gefahren bin. Gute Wirtschaftswege und ruhige Strassen, sowie landschaftlich ein Genuss. Tipp: Am Altmühlsee wg. des Vogelschutzgebietes die Variante am linken Seeufer lang nehmen. Ab dem Beginn des Sees nerven dann sehr lange, staubige Sand/Feinkies-Pisten ein wenig, aber fast durchweg sind sie gut zu fahren. Rad, Gepäck und Fahrer sehen aber abends aus wie in Mehl gewälzt. Der "Radwander-Verkehr" hielt sich in Grenzen, entsprechend war es entgegen anderer Aussagen hier im Forum kein Problem abends ein gutes, preiswertes Zimmer zu finden. Zwei Gastleute haben allerdings berichtet, dass heuer so wenige Radtouristen unterwegs sind, wie schon seit 7-8 Jahren nicht mehr, also nicht drauf verlassen. Dafür war der Sonntags-Ausflugs-Verkehr schon störend, die landschaftlich beeindruckende Strecke Treuchtlingen - Eichstätt sollte man am Wochenende besser meiden. Ab Kipfenberg nimmt der Autoverkehr im Tal und damit der Lärm leider deutlich zu. Eigentlich gibt es diesen Radweg nicht, denn die Strecke entlang der Altmühl besteht aus drei verschiedenen Radfernwegen (Altmühl, Altmühltal und Tour de Baroque). Entsprechend uneinheitlich ist die Beschilderung. Meistens aber ist sie ausreichend, mit den üblichen "Aussetzern" und Macken, so wie (leider) von vielen anderen Radwege bekannt. Die Routenführung durch Leutershausen und Eichstätt hat sich allerdings ein Nicht-Radler ausgedacht. Unter'm Strich ist die Strecke eine grosse Empfehlung wert!

Kelheim - Regensburg - Kallmünz - Amberg - Hohenstadt entlang Donau, Naab und Vils auf dem 5-Flüsse-Radweg:
Leider kein so schönes Vergnügen, da die Wege anfangs an der Donau und später vor allem an der Naab nicht so gut sind: Einige kurze, steile Anstiege und Abfahrten auf Schotter. Ebenso nervte mich ständiger Verkehrslärm. Weiter Richtung Amberg dann auf einer Feinkiespiste, bis Schmidmühlen weniger gut (auf und ab), danach auf einer ex-Bahntrasse deutlich besser. Amberg - Sulzbach-Rosenberg ist mies, da es neben einer stark befahrenen Bundesstarsse lang geht, zum Glück durchgängig auf einem Radweg. Ab dort folgen dann einige fiese, steile Abschnitte auf meist ruhige Landstrassen. Die Beschilderung war leider nicht ohne Fehl und Tadel, da häufig spät zu sehen.

Hohenstadt - Pegnitz auf Pegnitztal- und Pegnitz-Radweg:
WARNUNG!!! Ich kann nur empfehlen diesem Radweg nicht zu folgen. Sehr schlechte Wege (tiefer Schotter, schmal), unübersichtliche Strassenquerungen, eine ausgeschilderte Umleitung vor Velden mit 200 Höhenmetern bei fast 10% Durchschnittssteigung, sowie eine unangekündigte Sperrung ohne Umleitung auf den sehr schlechten Waldwegen durch den Veldensteiner Forst (= 5km Sackgasse) haben meinen Hals anschwellen lassen. Die Gegend ist wirklich schön, aber was nutzt es, wenn das Radeln zur Tortur wird. Wer dort langfahren will/muss, sollte auf jeden Fall immer auf der Strasse über Plech oder Auerbach nach Pegnitz fahren. Dabei muss man sich auf einige Höhenmeter gefasst machen, der Titel "PegnitzTAL" ist etwas irreführend. Auch die Ausschilderung war wenig berauschend.

Pegnitz - Pottenstein - Behringersmühle - Hollfeld:
Meist nach Karte, anfangs auf dem Gössweinstein-Radweg geht es durch eine wirklich schöne, abschnittsweise beeindruckende Landschaft. Überwiegend auf Strassen unterwegs wird der gute Eindruck durch den starken Verkehr auf der B470 getrübt, Nebenstrassen sind deutlich ruhiger und auch schön. Es geht durchweg rauf und runter, ebene Abschnitte gibt's nur sehr selten, also kräftig strampeln.

Hollfeld - Bamberg auf dem Hochweg Fränkische Schweiz:
Nicht vom Namen täuschen lassen: Der Weg führt nicht permanent auf der Höhe lang, sondern immer rauf und runter, teilweise sehr steil. Die Landschaft ist schön, ein Wechsel von Wald und Wiesen. Die Strecke verläuft fast durchwegs auf ruhigen Strassen und ist schlecht ausgeschildert. Für Bamberg sollte man sich auf jeden Fall etwas Zeit nehmen.

Bamberg - Hassfurt entlang des Mains:
Zu diesem und den weiteren Abschnitten entlang des Mains werde ich nichts sagen, denn dazu gibt es schon genug Infos.

Hassfurt - Bad Königshofen - Bad Kissingen - Gemünden auf dem Radweg Rhön - Grabfeld - Hassberge - Maintal (grausamer Name) und dam Radweg Fränk. Saale:
Der Abschnitt bis Bad Neustadt war das zweite Highlight der Tour. Anfangs auf einer asphaltierten ex-Bahntrasse traumhaft bis Hofheim, dann auf sehr ruhigen Strassen meist durch Wald langsam, stetig, aber nie anstrengend bergauf. Auf lokalen und den ADFC-Karten sind zwei Routen eingezeichnet, ich habe aber nur eine - nicht immer ausreichende - Beschilderung angetroffen. Die von mir genommene Strecke ist die östlichere, die als nicht asphaltiert eingezeichneten Abschnitte habe ich bis auf einen (sehr schlechten) nach Karte auf schönen, ruhigen Strassen umfahren. Selbst auf der B279 war nur mäßig Verkehr. Ab Bad Königshofen geht es dann auf oder neben einer alten Bahnstrecke her, meist auf guten Feinsplittwegen. Ab Bad Neustadt wird es dann eine Zeitlang weniger schön, der Verkehrslärm stört und die Beschilderung wird schlecht. Die gesamte Strecke könnte trotzdem der absolute Tipp sein, wenn nicht der Abschnitt Bad Kissingen - Gemünden wäre: Sehr schlechte, zudem teilweise schmale Wege (rutschige Waldwege, Schotter- und Kieswege) und ein paar unerwartete Anstiege. Bis auf zwei Abschnitte könnte man die schlechten Wege problemlos auf ruhigen, parallel verlaufenden Strassen umgehen (und einen auf einer verkehrsreichen Bundesstr.) - sehr ärgerlich. Die Landschaft entschädigt aber zum Grossteil. Zur Beschilderung, vor allem ab Bad Neustadt, sage ich besser nichts.

Gemünden - Lohr entlang des Mains: s.o.

Lohr - Kahl auf dem Kahltal-Spessart-Radweg:
So war es geplant, aber auch diesen Radweg habe ich aufgrund der schrecklichen Oberfläche schnell links liegen gelassen. Stattdessen bin ich bis Heigenbrücken auf den parallel verlaufenden Strassen gefahren, was bis Partenstein aufgrund des Verkehrs wenig schön, danach aber um so ruhiger war. Es geht beständig leicht bergan, zwischendurch auch einmal kurz steil. Warum der Radweg dann im weiteren Verlauf diesen weiten Schlenker über nicht asphaltierte Weg macht ist (nicht nur) mir ein Rätsel. Ich bin weiter auf guten Strassen über Jakobsthal nach Schöllkrippen gefahren. Hinter Jakobsthal wird die Steigung etwas stärker, ab dem Kamm geht es dann in zwei Stufen bergab. Ab Schöllkrippen bin ich dann dem Radweg gefolgt, was wenig erbaulich war. Es geht in einem ständigen rauf und runter, rechts und links, ab- und aufsteigen durch eine Kette von Ortschaften, leider mehrfach auf schlechten Wegen. Die Strasse durch's Tal ist aufgrund des starken Verkehrs leider wenig verlockend. Erst ab Michelbach wird's angemehmer. Beschilderung ist fast keine vorhanden, man kann den lokalen Hinweisen (R4) einigermaßen folgen.

Kahl - Frankfurt a.M.: s.o.

Was sonst noch? Der übliche Hinweis auf die ADFC-Karten (von ALDI), die zwar hilfreich, aber ebenso auch ungenau und fehlerhaft sind. Fernradwege nehmen häufig einen anderen Verlauf, als eingezeichnet. Insb. Steigungspfeile sind willkürlich (nicht) gesetzt. Also nicht wundern, wenn's anstrengender ist, als vorher gedacht.

Wer Unterkunfttipps (es war fast durchweg recht preiswert) oder andere Hinweise haben möchte sendet mir bitte eine PN und postet hier. Ebenso fände ich es toll, wenn weitere Infos zu den Radwegen hier gepostet werden.

Bevor ich es vergesse: Es war die erste Tour mit meinem Liegerad (Flux S-600). Fazit: Zum Langstreckenfahren kann es nichts besseres geben, einfach erste Sahne. Super bequemes, entspanntes "Cruisen" ohne Nachteile gegenüber einem Buckelrad. Mittlerweile kann ich nur noch verwundert fragen, warum so wenige Radreisende eine Liege fahren. Bin wohl auf dem besten Weg zum Misionar ....

Gruss
Uli
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