Guten Abend liebe Radreisenden!

Ich dachte nicht, dass mein erster Beitrag über eine Reperaturfrage geht, aber meine Tourplanung für ab MORGEN war eigentlich schon fertig.
Jetzt ist mir allerdings nach dem Besuch meines Stammradladens und dem Kauf eines neuen Kettennieters gleich mal die Kette gerissen.
Ich wollte morgen Früh eigentlich auf eine längere Tour aufbrechen. Jetzt meine Überlegung: Soll ich die Kette NIETEN ODER eine NEUE nehmen? Eine neue habe ich leider nicht zur Hand und müsste somit noch ins Radgeschäft, aber das hat erst wieder morgen Mittag auf...
Was meint ihr ist nieten genauso zuverlässig? Oder vielleicht noch besser, da ja eine neue Kette leichter "runterrutscht"?

Bin für jeden Tipp und Erfahrungsbericht dankbar!!!

Tidi

Ach ja die selbe Kette ist auf den letzten ~500km schon mal gerissen! Das Radgeschäft hat sie wegen des "Rutschens" damals auf der Tour nur gekürzt oder ein Glied ausgetauscht...

Wenn Du eher ziemlich stramme Waden mit entsprechendem Antritt hast und auf Nummer sicher gehen willst, dann wechsle die Kette. Du solltest aber mal schreiben, welche Kette das ist und ob sie an unterschiedlichen bzw. immer an der gleichen Stelle gerissen ist.

Herzlich willkommen im Forum übrigens.

Bernd

Hallo Tidi,
erstmal herzlich willkommen im Forum.
So wie sich das anhört ist die Kette wohl schon älter. Wenn das der Fall sein sollte, dann würde ich in eine neue Kette investieren, zumal du auf Tour willst. Nur stellt sich dann das zweite Problem. Wie vertragen sich Ritzel und Kettenblatt mit der neuen Kette? Wenn die auch schon älter sind, dann sind die auch fällig. Der Tausch sollte für einen Radhändler nicht mehr als eine dreiviertel Stunde in Anspruch nehmen (mit im Lager suchen und zwischendurch mal noch ans Telefon ), sofern er sofort für dich Zeit hat und deine Wunschübersetzung auf Lager.
Viele Grüße
Armin

Danke für die Antworten!
Ich habe leider keine Ahnung wo die Kette vorher gerissen ist und auch nicht welche das ist! Wo kann man das erkennen?

... es steht "Regina" drauf! Größen gibt es ja glaube ich nicht, oder?

Nicht nieten! Die an der Kette vorhandenen Nieten dürfen nicht wieder vernietet werden.
Kettenschloss einsetzen, und gut. Mir reissen meine Ketten etwa 4x pro Jahr.
In dem Jahr in dem ich neu vernietet habe, ist sind mir die Ketten etwa 20x gerissen.

Kann die Einschätzungen hier nicht unbedingt bestätigen. Ich fahre meine jetztige, genietete, hochwertige Kette (Shimano Dura Ace 7800) seit 10.000 km.

Wenn die Kette allerdings schon alt und verbraucht ist, macht ein Tausch sicher Sinn. Einige tausend Kilometer kann man aber auch mit gleichem Ritzel und Kettenblatt noch fahren...

Gruß,
Valentin

Wer sagt das? Irgendwie erinnert mich Dein Beitrag an die Erkenntnis, dass Rauchen nicht mehr schädlich sei. Zumindest hat das Professor Marlboro nach jahrzehntelanger Forschungsarbeit eindeutig nachweisen können.
Selbstverständlich kann man die Kettenbolzen wieder reindrücken. Natürlich darf man keinen Trottel ranlassen, der einen Kettenbolzen ganz rausdrückt. Dann ist klar, dass man ihn nicht wieder reinbekommt. Kettenschloss nur und wirklich nur, wenn vom selben Hersteller mit Bolzen aus demselben Material. Sonst ist es gut möglich, dass sich die Kette in kurzer Zeit sehr unterschiedlich längt. Die Kettenräder finden das weniger gut.
Fazit: Nicht Kettenbolzen reindrückenkönnende Nieten darf man nicht radfahren und vor allem nicht entstören lassen.

Übrigens, nach ›ei‹, ›ai‹, ›eu‹, ›äu‹ und ›au‹ folgt nie ›ss‹. Höchstens in Zusammensetzungen möglich, doch wieviele Wörter beginnen mit ›ss‹?

@valentin86, stimmt schon, doch hat das Kettenwechseln Konsequenzen. Gar nicht mal so selten springt die Kette hinterher und dann müssen auch die Kettenräder mit raus. Einen Tag vor dem Urlaub würde ich damit nicht anfangen wollen.

Der Beitrag ist falsch, einfach ignorieren. Der Bolzen wird auch durch das teilweise rausdrücken verschlissen, so dass die Verbindung dochaus sehr lange hält, aber sich trotz eine potentielle Schwachstelle bildet.

Ok, dass heißt mal wieder, dass es keine eindeutige Antwort gibt.
Ich werde wohl entweder nochmal im Radladen vorbeischauen und dort nachfragen oder die Kette "provisorisch" nieten und dann während der Tour nochmal überprüfen lassen!

@ Falk: Ist das wechseln so schlimm? Springt die dann wirklich oft herrunter?

Nicht runter, sondern über die Zähne. Im Extremfall Trittst Du knirschend ins Leere. Es ist auch nervig, wenn die Kette immermal nur um einen Zahn weiterspringt, zumal das meist so etwa bei Zweidrittellast passiert.
Nimm auf jeden Fall einen Kettenbolzendrücker mit, damit Du Dir unterwegs helfen kannst. Ein Kettenschloss kann schon mal als Nothelfer taugen, nur, siehe neu und alt oder eben unterschiedliche Materialien gemischt. Meine Kettenschlosserfahrungen sind leider Gottes auf längere Zeit fast ausschließlich schlecht. Dass das manchen nicht gefällt, damit kann ich gut leben.
Kettenblätter und Ritzel wechseln ist an sich überhaupt nicht dramatisch. Nur muss man das Neumaterial erstmal haben und Du klingst wie noch nie gemacht. Unmittelbar vor dem Urlaub ist nicht der ideale Zeitpunkt, um sich mit der Mechanik gründlich auseinanderzusetzen.

Alles klar! Vielen Dank für die zahlreichen und schnellen Antworten. Ich bin begeistert von diesem Forum!
Da ich einfach in solchen Fragen noch etwas zu wenig Ahnung habe (wird erst meine zweite Tour mit Gepäck sein) lass ich das nochmal einen Kenner machen - auch wenn mein Geldbeutel schon vor Tourbeginn schon ziemlich schmächtig geworden ist!
Vielen Dank auf jeden Fall! Und wenn ich alles noch rechtzeitig bis morgen gebacken bekomme sieht man sich in ein paar Wochen!
Macht's gut man sieht/schreibt sich!

Mal noch eine dritte Meinung von mir.

Kettenschloss!

Auf keinen Fall neue Kette wie die C9 auf verschlissenen Antrieb, unter Last rutschen die mittleren Ritzel nur so durch. Die Sram 951 hat war relativ entspannt im direktem Vergleich.
Oder Du lässt den Antrieb komplett neu mit Kassette, Kette, Kettenblättern versehen.

Viel Spass auf der Tour und guten Start wünscht,
Sebastian

Zum Vernieten brauchst du einen Spezialniet. Gibt es entweder einzeln zu kaufen oder ist bei einer neuen Kette dabei.
Ich würde das in diesem Fall aber auch nicht machen. Erstens musst du die Kette dafür um 2 Glieder kürzen (sofern eine Lasche gebrochen ist), dann ist sie zu kurz und es kann dir das Schaltauge verbiegen, wenn du vorne und hinten auf das große Ritzel schaltest. Zweitens wird die Kette vermutlich schon insgesamt nicht mehr so doll sein, wenn sie zuvor schon gerissen ist.
Ich vermute aber auch, dass du neue Kettenblätter und Ritzel brauchst, wenn du ne neue Kette montieren lässt.

Grüße
Florian

Gilt nur für Shimanoketten (und ist auch da nicht unbedingt notwendig)

Braucht man vielleicht nicht unbedingt, erleichtert die Arbeit aber ungemein.
Viele Grüße
Armin

Ui, ne Regina. Ich wußte gar nicht daß es die noch gibt.
Entweder hast du einfach pech gehabt. Dann reicht ein vernieten, aber dann mit einem echten Nietwerkzeug wie dem Rohloff Revolver. Verschlußglied ist auch eine Lösung, nimm aber ein passendes. Es gibt durchaus unterschiede in den Ketten.
Oder es ist der Wurm drin und deine Kette löst sich auf. Das ist dann quasi ein Totalschaden, da hilft nur der tausch. Untersuch die Kette auf Risse an den Außenlaschen beim Niet.

Shimano, ja da hast du recht. Ich habe aber in Foren schon öfters gelesen, dass wieder Vernieten mit einem zuvor (halb) rausgedrückten Niet nicht sehr haltbar sei.
Wirklich Erfahrung habe ich damit aber nicht, ich habe nur einmal einen Niet halb rausgedrückt und die Kette dann zwei Glieder kürzer wieder mit diesem zusammengenietet, weil sie mir gerissen war. Das hat gehalten, allerdings musste ich damit nur 10km fahren. Daheim habe ich eine neue Kette aufgezogen, da ich genau das tatsächlich an dem Abend vorhatte. Blöder Zufall.

Grüße
Florian

Ich vermute mal, dass gerade beim Verschließen von Ketten viel Hörensagen dabei ist. Denk nur mal an die Sache mit dem schwergängigen Gelenk nach dem Eindrücken des Bolzens. Erstaunlich wenige kommen von selber drauf, den Bolzen nur auf einer Seite leicht zurückzudrücken – obwohl die meisten Bolzendrücker dafür eine besondere Aufnahme haben. Mir ist jedenfalls noch nie eine Kette gerissen, weil ein Bolzen rausrutscht. Deshalb habe ich auch die Beschaffung eines R-Revolvers immer wieder rausgeschoben. Er war einfach nie notwendig.

nimm 2 - 4 Kettenschlöser mit da kenn ich moich aus

Klaus

och wenn die Figur der Regina ansehlich ist dann Niet sie doch ( duck und Wech)

10.000 km sind episch für die CN-7801

Kette an Standardniet oder am verstärkten Verschlußniet gerissen

Wenn Risse in den Laschen waren, entsorg die Kette.
Der Händler hätte sie dann gleich beim ersten Mal reklamieren müssen.
Alles andere ist unverantwortlich.

http://3.bp.blogspot.com/_urSQl6wUA5g/S3...in+failure2.jpg

http://forums.mtbr.com/attachments/drive...issue-chain.jpg


http://febikes.files.wordpress.com/2012/08/link-cracked.jpg?w=400

Deine Regina-Kette ist schon antiquarischen Ursprungs und wird dementsprechend eine hohe Laufleistung haben und verschlissen sein.
Mir ist noch nicht ganz klar was du überhaupt für eine Schaltung fährst, aber wenn dein Radladen die Kette kürzt weil sie rutscht wird es wohl eine Nabenschaltung sein?

PS: Nutze seit Jahren freudig meinen Kettennietdrücker (mit Originalbolzen) ohne daß je folgende Schäden auftraten. Wem im Jahr 20x die Kette reißt unterstelle ich mal daß er da was falsch gemacht hat oder er im Antritt mit 150Kg auf dem Pedal herumspringt.

Es gab in den letzten Jahren öfters mal Chargen mit Härtefehlern, egal ob Shimano, Wippermann oder KMC. Da haben sich die Ketten quasi selbst aufgelöst. Das sollte man dem Endkunden nicht als Dummheit ankreiden.

Alte Kette nieten. Ersatzkette mitnehmen.