Hallo!

Ein Vierkant-Innenlager (Shimano) sitzt so fest im Stahlrahmen (leichte Rostbildung), dass ich es nicht los bekomme.

Die Seite mit der Plastikverzahnung ist schon hinüber. Komischerweise sitzt die auf der Antriebsseite. War das früher so?

Ich habe mein Innenlagerwerkzeug bereits mit Unterlegscheibenähnlichem getunt, so dass ich es mit der "Kurbelschraube" auf der Verzahnung fixieren kann. WD 40 und Rostöser wirken ein ohne Ende. Heißluft hat bisher nicht geholfen.
Hatte das Werkzeug im Schraubstock und den Rahmen als Hebel benutzt. Da hat sich eher das Werkzeug mitgedreht. Zum Glück hält die Verzahnung (noch)...

Wer kann mir weitere Tipps geben?

Gibt es rabiatere Methoden (Aufbohre, -sägen, -flexen, etc.)??

P.S. Suchfunktion habe ich bereits bemüht.

Vielen Dank im voraus!

Hatte mal ein Ähnlich festsitzendes. Ewig mit allem möglichen Zeug rumhantiert - nix.

Das Rohr eines Verkehrsschildes hat mir dann geholfen - als Hebel genommen und sofort aufgehabt - sind ja dann auch immerhin so zwei Meter Hebel gewesen.

Hat mich davor aber auch fast zur Verzweiflung gebracht - viel Glück!

Ja, das war mal so, vor allem bei den billigereren Patronen. Festgegammelt klingt übrigens sehr schlecht. Sollte es mal wieder an bloß-kein-Fett-sonst-werden-die-Hände-dreckig liegen?
Hast Du es mal mit der linken Seite versucht? Der lose Einsatz ist nur eine Führung. Wenn Du die Patrone rausbekommst, dann ist der Plasterest nicht mehr das Problem. Ob mit Gewalt was zu machen ist, da bin ich nicht sicher. Ein versautes Tretlagergewinde bedeutet meist das Ende des Rahmens, eventuell lässt sich noch ein italienisches Gewinde reinschneiden. Und dann Fett, Fett, Fett.

Falk, SchwLAbt

Mit der Bohrmaschine in die Plaste-Lagerschale Loch an Loch bohren, so habe ich letztens so ein Innenlager nur noch 'raus bekommen. Dabei natürlich aufpassen, dass man nicht in's Tretlagergewinde kommt und es beschädigt.

BTW: Du drehst mit dem Werkzeug in die richtige Richtung zum Ausschrauben???

Also bisher hat geholfen:

• Cola
• Lötkolben + Hebel (nur wenn neu Lackiert wird empfehlenswert)
• Rahmeneinspannen (sehr Fest) + Hebel

LG Luki

mal feste Schläge mit einem schweren Hammer auf den 4-Kant, oder auf den Lagerschlüssel, manchmal lösen sich so festgefressene Gewinde. Hab auch schon mal so eine Konstruktion gehabt, dass ich das ganze unter Spannung weggestellt habe, hat dann nach ein paar Stunden mächtig gescheppert und war auf.

wila

Hallo,



bist du sicher das die Drehrichtung stimmte? (Ich habe auch schon Lager beim "Rausschrauben" fest gezogen )

Ansonsten frag mal deinen lokalen Händler. Wenn der besseres Werkzeug hat als du, bekommt der die Lagerschale evtl. raus. Ich hatte letztens eine Kassette, deren Verschlussring absolut nicht ab wollte. Der Händler hatte ihn mit zwei Handgriffen runter. (Dafür hat er auch nen Euro mehr für ein paar Kleinteile (Cent Artikel) bekommen, die ich gleich mit gekauft habe.)

viele Grüße

Christoph

Hallo,

hier meine Erfahrungen mit der Robust-Methode:
(ich habe sie bei einigen Stahlrahmen mit Einfach-Kunststoff-Lagern (Shimano, FAG) angewandt. Die Lager werden nicht weiterverwendet)
- mit einem Hammer von der Nicht-Antriebsseite auf die Lagerwelle schlagen und Welle aus dem Rahmen schlagen- evt. geht dabei die rechte Schale mit heraus. Die Welle geht schnell heraus. Das Rad liegt dabei abgestützt auf dem Boden.
- die Lagerschalenreste (Kunststoff) können je nach Werkzeugbesitz z.B. mit einer Puksäge herausgesägt werden (Sägeblatt dafür durch die Tretlagermuffe führen) oder mit einem Meißel vorsichtig in Drehrichtung heraus bewegt werden. Ich habe die Schalen-Reste auch schon ´mal mit einer Bohrmaschine und auch mit einem Gasbrenner bearbeitet, um sie leichter drehen zu können. Bei letzteren Methode kann sich natürlich die farbliche Gestaltung im Tretlagerbereich verändern -).
- Dabei IMMER auf das Gewinde achten !

Viel Erfolg !
Mart

Hallo Mart,

das kann man auch einfacher haben:

Durch das Sattelrohr mit einem langen 25mm Bohrer ein Loch in das Tretlager bohren - vorsicht: nicht zu tief, um den Rahmen nicht zu beschädigen! Dann ein Chinakracher der üblen Sorte vorsichtig in das Loch ins Tretlager einführen und zünden: Rechts und links aus dem Rahmen fliegen die Tretlagerhälften. Dabei darauf achten, daß man hinter dem Rahmen steht, und das Gesicht nicht über das Sattelrohr hält!
Die Gewinde im Rahmen werden bei dieser Methode geschont, da erst die zwei Vierkante aus den Langern gedrückt werden, danach das Patronenlager durch den Druck von außen regelrecht implodiert und das Gewinde freigibt, bevor die Reste rechts und links rausfliegen.

Grüßle, Ludger

Aha, und das hast du schon so gemacht?

Olivier

Wie? Plastik in Fahrtrichtung auf der rechten Seite? Also ich hatte neulich auch ein festsitzendes Lager und hatte schon befürchtet, daß ich's nicht mehr rausbekomme. Hab dann auch das Werkzeug mit Unterlegscheibe und Kurbelschraube fixiert, mir nen großen, langen Gabelschlüssel besorgt, in passendem Winkel angesetzt und mich drauf gestellt (Shimano/BSA Innenlager gehen im Uhrzeigersinn auf!), dann war's auf. Draufhämmern geht vielleicht auch. Wichtig ist eben die Hebelwirkung!

Hallo Florian,

hatte schon zu gleichem Problem das Forum bemüht. Dazu wurde hier einiges geschrieben. Ggf. ist was brauchbares dabei.

Gruß
Roul

Hallo Ludger,

Deine Methode ist natürlich nicht nur einfacher, sondern wg. der akustischen und visuellen Effekte auch viel schöner.
Ich sollte vielleicht erwähnen, daß meine unelegante Methode bei schon zerstörten Werkzeugaufnahmen besonders sinnvoll erscheint. Dann kann sie schnell zum Erfolg führen. Ich habe allerdings bis jetzt nur Erfahrungen bei Stahlrahmen gesammelt(20-40 min).

Grüsse,
Mart

Such Dir jemanden mit Schlagschrauber ...... hat bisher noch immer einwandfrei funktioniert - sogar bei beschädigtem Vielzahn.

GEEESSSCCCCHHHHHAAAAAFFFFFTTTTTT!!!!!!!

Vielen Dank allen Antwortern!!! Nur ein Verkehrschild wollte ich nicht klauen und für die Aktion mit dem Polen-Böller war ich noch nicht verzweifelt genug.

Ansonsten kamen fast alle Tipps zur Anwendung! Sogar Cola habe ich getrunken...

Ein sehr g**** Gefühl, wenn sich das sch*** Teil dann wider Erwarten plötzlich doch ein nanometerchen bewegt.

Ich glaube, am meisten Effekt hatten die Hammerschläge auf den Vierkant und das Heißmachen.

Einziger Wermutstropfen: Beim Ausbohren der Plastikkappe (bzw. dem, was davon übrig war) habe ich an einigen Stellen das Gewinde touchiert. Ich hoffe aber, mit Gefühl (und viel FETT) bekomme ich das neue Lager trotzdem reingeschraubt.

Ich muss mich nochmal wiederholen: Vielen Dank für die vielen und schnellen Antworten!

Hallo Florian,

Besorg dir lieber vorher einen (passenden) Gewindeschneider und schneide das Gewinde nach. Sonst kann es dir passieren, dass du entweder Rahmen und / oder Innenlager schon bei der Montage ruinierst oder, dass dein Innenlager trotz Fett fest frisst.

Ciao,
Stefan

Stimmt, genauso ist es. Und @Florian M., schneide mit Öl und Gefühl! Das für seinen Durchmesser ziemlich feine Gewinde lässt sich ganz hervorragend versauen.

Falk, SchwLAbt

Da ich auch gerade einen Kampf gegen ein Innenlager ausgetragen habe...
habe ich auch hier nach Möglichkeiten / Ideen gesucht.

Ergänzend noch zwei Dinge, die mir geholfen haben:
Zum einen helfen leichte Schläge auf die Stirnseite der metallenen Gewindebuchse. Nicht so stark, dass die Buchse deformiert wird, aber so das Bewegung in das Gewinde kommt.

Zum anderen noch ein guter Tip, den ich irgendwo gelesen hatte: es schont die Verzahnung uU sehr, wenn man das Innenlagerwerkzeug mittels einer großen Unterlegscheibe an Ort und Stelle hält (nicht ganz festschrauben, 1-2mm Spiel braucht man, damit die Gewindebuchse auch raus gedreht kann).




edit: und wenn man es dann draußen hat hat man gleich Gelegenheit die Hohlraumversiegelung aufzufrischen

Gut wenn man überhaupt so eine Vielzahnnuss fixieren kann. Kämpfe grad selbst mit einer älteren Lagerschale die noch so eine halbseitige 36er Maulweite aufweist. Leider greift der Schlüssel nicht maßhaltig und anderes Werkzeug lässt sich auch schwer ansetzen da nur wenige mm von der Lagerschale abstehen.

Nabend.
Hab in den nächsten Tagen auch so eine Aktion vor mir, deshalb eine wahrscheinlich doofe Frage: Was ist die Stirnseite?


Viele Grüße

Mit Stirnseite meine ich das, was man auf dem Foto noch vom Innenlager sieht. Also den metallenen Bund.
Eben jenem am besten mit einem 8-10mm Dorn/Durchschlag Schläge in axialer Richtung verpassen.

Viel Erfolg
Gruß
Horst

Achso. Alles klar, Danke!

Genau das Problem habe ich gerade auch, und nach der Form deines Werkzeugs zu urteilen sieht mein Lager ähnlich aus wie deins. Hast du es hinbekommen / irgendwelche Tipps?

Ich dachte daran, die Lagerschale als nächstes mal im Schraubstock einzuspannen, wenn das irgendwie geht. Im Moment ist das von allen Seiten mit MoS2-Rostlöser eingesoddert...

Hallo, erst mal, nein, hatte den Rahmen weiterveräußert an jemanden mit besserer Werkstattausstattung. Im nachhinein hab ich gesehen daß es noch Lagerschalen gibt deren Schlüsselweite etwas weniger als 36mm ist, so daß die herkömmlichen Schlüssel nicht passen und locker sitzen. Habe in den tiefen des Netzes auch einen professionellen Werkstattabzieher für beide Maßen entdeckt, finde grad den link aber nicht (eh zu teuer), zudem hab ich vor kurzem eine gleichartige Lagerschale ausgebaut wo der Schlüssel wieder ohne Spiel passte.
Ich habe mir jetzt auch einen Schraubstock besorgt, da würde ich dir raten die Schale einzuspannen und mit dem Rahmen rauszudrehen.
Ansonsten könnte man noch versuchen den flachen Schlüssel am abrutschen zu hindern indem man ihn fixiert, z.B. Gewindestange durchs Tretlagergehäuse und mit Holzbrett/Unterlegscheiben verschrauben.

Also, hier (pdf) auf Seite 4 findet man diesen Abzieher. VAR 30/1 Tretlagerschalenabzieher mit 2 Einsätzen; 35,1-36,1 mm.

Bin ich ja froh, dass ich nicht der einzige bin, der solche Probleme mit den ISIS/Octalink-Lagern hatte.

Nachdem ich erfolgreich die Verzahnung rund gedreht hatte, der verzeifelung nahe mit einem Bohrer rumhantiert habe und vor lauter Frust den Fäustel zu Hand genommen habe ist dass Scheiss-Teil nach 3-4 echten Schlägen einfach auf der einen Seite durchgerutscht, auf der anderen Seite habe ich es dann, nachdem sich dann die lagerschale muehelos rausdrehen lies auch so gemacht.

Natuerlich kann man das Lager danach entsorgen....

Genau so habe ich es neulich bei einem alten Diamant (mangels passendem Werkzeug) auch gemacht. - Funktioniert super. Etwas Vorsicht schadet natürlich nie und natürlich sollte man genau auf die richtige Drehrichtung achten, denn so ein Rahmen gibt schon einen ordentlichen Hebel.

Es hat funktioniert: Wir haben die Lagerschale im Schraubstock eingespannt und das ganze noch mit einer Achse durch das Tretlagergehäuse fixiert, damit die Schale nicht abrutschen konnte.

Dann mit reichlich Schmackes angepackt und sobald die Schraubverbindung erstmal in Bewegung war, ließ sich das Ganze dann recht einfach rausdrehen.

Vorher habe ich das über einige Tage mit Rostlöser eingeweicht, wieviel das letztlich zum Erfolg beigetragen hat, weiß ich aber nicht.

Hatte so auch noch keine Probleme mit Innenlagern. (mit Vielzahnnüssen)
[Habe aber selbst Innenlager lose bekommen, die ich mit leicht festem Schraubenkleber fixieren musste. Der fixiert zwar ist aber auch gleichzeitig Korrosinsschutz.
(bei Miche Primato Innenlager ohne Außenanschlag)]

Wenn man dann auch noch die Drehrichtung zum Losdrehen kennt (wenn man es nicht weiß, vorher schlau machen), dann artet es nicht zum übermäßigen Kraftakt aus.


Bei BSA dreht man nach vorn (zur Gabel) hin lose.
Bei außen liegenden Lagerschalen steht die Drehrichtung meist auch drauf.

Ansonsten find ich dieses Buch als Gedächtnisstütze auch für andere Reparaturen hilfreich.

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Meine verwendeten Werkzeuge:

Campa/Miche Vielzahl: originale Campa Nuss für ca. 10 € (Bediehnung mit Rollgabelschlüssel)
Shimano Vielzahn egal ob Octalink oder 4Kant: originale Shimano Nuss für ca. 10 € (Bedienung mit Steuersatzschlüssel)
Shimano HT2 außenliegendes Vielzahn: stabile X-Treme Nuss vom Rose Versand für ca. 15 €(Bedienung mit langem Drehmomentschlüssel aus dem KFZ Bereich)