an einem meiner stahlrahmen sind im laufe der jahre einige gebrauchsspuren vorhanden.
erwähnenswert sind eine beule seitlich am unterrohr, etwa in der mitte (0,5 cm tief, ca. 5 cm lang und 3 cm hoch) sowie eine kleine, aber tiefe beule (ca. 0,5 cm durchmesser, etwa in der mitte auf der oberseite)), die bei einem kontakt zwischen lenkerende und oberrohr entstanden ist (als der lenker bei einem sturz umgeschlagen ist).
ist zu erwarten, dass diese schäden irgendwann zu einem bruch des rahmens führen können ?

Moin

Also soviel ist sicher, wenn der Rahmen bricht oder zusammenklappt dann an den Stellen. Blöd ist natürlich schon das eine am Ober- und eine am Unterrohr ist, dadurch entsteht eine Knickachse.
Als extrem Beispiel kann man anführen das in Flugzeugwerften Kugelschreiber verboten sind weil da mal einer einen Zettel auf den Flügel gelegt hat um eine Skizze anzufertigen, die Kerbwirkung des Kugelschreibers reicht da aus um einen Riss zu verursachen. Solche belastungen hat ein Fahrrad zwar nicht auszuhalten aber dafür sind die Kerben tiefer.
Vielleicht hat ja wer anders schon erfahrungen mit sowas gemacht, ich sage Obacht!

Gruss, Martin

danke für deine meinung, aber besteht das problem mit der kerbempfindlichkeit nicht in erster linie bei aluminium ?
oder ist es bei crmo-stahl genauso kritisch?
mein rahmen besteht aus doppelt konifizierten true-temper-stahl und ist komplett in muffen gelötet.
wäre schön, wenn jemand aus eigener erfahrung noch was dazu sagen könnte.

Fahr du nur los! Die Geometrie eines Rades ist so aufgebaut dass alle Gestänge entweder Zug oder Druck erleben. Das Unterrohr erlebt Zug und ist mit einer Beule ausser Gefahr. Das Oberrohr erlebt Druck und könnte zusammenknicken. Ich würde trotzdem fahren. Zeig doch mal welche Bilder. Übrigens härtet der Stahl bei einem Knick in der Knickzone (Dislokationen). Aber dies hat nichts mit Kerben zu tun.

Betreffend Kerben spricht man von der Wöhler-Kurve. Kerben sind hier dann Mikrorisse in der Oberfläche die einen Bruch erzeugen. Für Stahl zeigt die Wöhlerkurve dass Stahl unterhalb einer gewissen Belastung nie reissen wird obwohl es Kerben gibt. Bei Alu ist es anders: Alu wird immer reissen. Selbst nach der kleinsten Belastung. Ausschlaggebend ist die Anzahl der Zyklen. Deshalb sollte man sein Alulenker immer nach 2 Jahre wechseln. Und deshalb ist Alu für Räder ein -material.

der lucas

danke für die informationen.
ich werde diese woche mal sehen, ob ich fotos machen kann.
ich hoffe auch, dass der rahmen noch ein weilchen hält, ist schliesslich mein erstes anständiges rad, dass ich mir 1993 gekauft habe (trek 950) und mir nach und nach als rad zum reisen umgerüstet habe.

Warum ist Aluminium überhaupt kerbempfindlich?
Ich dachte immer, dass weiche WST wie Aluminium nicht kerbempfinlich sind und nur harte, spröde WST kerbempfindlich sind.
Ich bin verwirrt, könnte mir das jemand erklären??

Unwahrscheinlich. Die Schäden liegen ja nicht in den belasteten Zonen. Außerdem hatte Trek damals zumindest noch gute Rahmen.
Mfg,
Michael