Hallo zusammen,

meine Frau und ich liebäugeln mit einer zweiwöchigen Radreise in der Bretagne / Normandie im August, wir wollen campen. Jetzt hat das gesamte Land zu dieser Zeit ja frei - wie groß ist die Gefahr, dass die Campingplätze voll sind?

Bin über jeden Erfahrungsbericht dankbar.

Beste Grüße
Olaf

Ich hab in den letzten drei Jahren im August dort Radtouren gemacht, dabei letztes Jahr in der Bretagne. Für Campingplätze kann ich direkt nichts sagen, da wir eher in Hotels übernachtet haben. Wir haben immer etwas gekriegt, für günstige Hotels war es aber besser, einen oder zwei Tage vorher zu buchen. Ich würde schätzen, dass die Situation auf Campingplätzen entspannter ist.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo Olaf,

das sollte kein Problem sein, in der Normandie und Bretagne spontan einen Campingplatz zu finden. Ihr werdet ohnehin mehr Deutsche als Franzosen auf den Campingplätzen finden ... In Küstennähe gibt es teilweise sehr viele, teilweise alle fünf Kilometer oder noch häufiger. Das hängt natürlich aber auch von den jeweiligen Sehenswürdigkeiten vor Ort ab (Mont St. Michel als hoffnungslos überlaufener und zugeparkter Ort).

Die Bretagne und die Normandie sind echt tolle Ziele für eine Radreise, kann ich nur empfehlen. Teilweise recht anspruchsvolle Steigungen. Das ewige auf und ab in der Normandie kann recht enervierend sein (vor allem bei Gegenwind). Falls Ihr nicht nur das Meer sehen möchtet, kann ich in der Bretagne auch das Landesinnere wärmstens empfehlen.

Viele Grüße

Lars

Danke, genau das wollte ich hören! Fähren sind gebucht. Hin geht es nach Roscoff (von Plymouth), zurück dann von Caen.

Beste Grüße
Olaf

Das mit den Fähren könnte mich dann interessieren, vielleicht will ich ja mal in die andere Richtung Nehmen die Fähren da problemlos Fahrräder mit (und für wieviel), oder ist das mit Umstand verbunden?

Viele Grüße,
Stefan

Die von/nach Caen hat 2011 noch problemlos Fahrräder mitgenommen. Vorgebucht haben wir (im Juni) nicht. Es gab allerdings eine Englandfähre, die explizit nur Passagiere mit Auto mitnimmt, war glaub ich die ab Oostende. Da sich sowas ständig ändert, ist es sinnvoll, sich kurz vor der gewünschten Abfahrt nochmal zu erkundigen.

Martina

Der Franzose an sich fährt nicht in den Norden, weil sich nach wie vor das Gerücht hält, dass es dort extrem kalt sei. Lediglich verstreute Touristen laufen sich über den Weg. Aber auch das nur selten. So wahrgenommen im Nord-Pas-de-Calais zur Hauptreisezeit. An der Küste könnte es leicht voller werden, aber selbst das wäre erträglich.

Gruß, Daniel

Willkommen bei den sch'tis

Also ich war letztes jahr auf Frankreich reise und auf jeden cämpingplatz waren Deutsche Niederländer und ein geringer teil franzosen auf dem cämpingplatz .

Da muss man differenzieren. Schulferien sind 2013 vom 8.Juli bis 01.September. Die meisten Franzosen nehmen ihren Sommerurlaub zwischen Anfang Juli und Ende August. Familien mit Kindern sind fast alle ab Mitte August wieder zu Hause, damit sie sich auf den Schulanfang ("la rentrée") vorbereiten können, was in Frankreich eine zweiwöchige Vollzeitbeschäftigung für die Muttis ist. Die Hochsaison konzentriert sich daher auf das erste August-Wochenende und die zwei Wochen vor- und nachher. Wenn der 15.August, der ja Feiertag ist, wie dieses Jahr auf einen Wochentag fällt, dann muss man in dieser Woche zusätzlich mit Kurzurlaubern rechnen, was vor allem bei Hotels zu Engpässen führen kann. Aber je weiter man von Paris weg ist, um so weniger ist das spürbar.

Kurz und gut: man sollte zwischen der ersten und der zweiten Augusthälfte differenzieren.

Gruß
Rainer

Eine ganz ähnliche Frage geht uns grade auch durch den Kopf - wir wollen im Rahmen einer größeren Tour, Start Mitte August, gleichfalls durch Frankreich radeln, durch den Süden in Richtung Spanien. Wir kommen vermutlich durch die Dauphiné, den Vercors, die Provence und über Carcassonne; die Küste wollten wir vermeiden.

Wir wollten jetzt gerne das Zelt zu Hause lassen, denn auf unserer Route in Frankreich und später in Marokko sowie auf den dann folgenden Inseln gibt es praktisch keine Campingplätze. Kriegt man da im Süden von Frankreich erfahrungsgemäß ohne größere Probleme ein Zimmer?

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Wir sind vor einigen Jahren in exakt der selben Ecke ab der letzten Augustwoche unterwegs gewesen (Start in lyon). Es war absolut problemlos, ein Zimmer zu kriegen. Der Rückreiseverkehr auf der Rhonetalautobahn war allerdings sehenswert. Wenn alle, die die sich auf der Autobahn befunden haben, eine Woche vorher noch die Hotels bevölkert haben, könnte es eng werden...

Was uns auch aufgefallen ist: natürlich sind die Hotels im August vor allem in den touristischen Gegenden voll, in den nicht so touristischen kann es einem aber passieren, dass die Hotels geschlossen sind, weil die Besitzer selber im Urlaub sind. Das kann gerade in den dünner besiedelten Ecken etwas nervig sein.

Martina

Wirklich? Ich war in diesen Gegenden (außer Carcasonne) häufig mit dem Zelt unterwegs, Campingplätze gibt es genügend.


Ein Zimmer habe ich immer bekommen, außer, wenn irgendwelche Großveranstaltungen waren. Manchmal musste ich einen Ort weiterfahren, das sollte man im Hinterkopf haben, ist aber kein größeres Problem.

Viele Grüße,
Holger

Da sind wir auch mal zurückgefahren von einer Pyrenäen-Radtour. Eigentlich wollten wir irgendwo in einem autobahnnahen Formule-1 o.ä. übernachten, die waren aber alle voll. Und es standen immer die gleichen Autos da, die wie wir versucht haben, noch ein Zimmer zu finden. Bei uns wurde es das Auto auf einem Autobahnparkplatz.

Sorry, hatte mich vorhin verschrieben Gemeint war: "...denn auf unserer Route in Spanien und später in Marokko sowie auf den dann folgenden Inseln gibt es praktisch keine Campingplätze." Weiß schon, Framkreich ist ein prima Land zum Campen, aber wenn man sein Zelt nur zwei Wochen von einer mehrmonatigen Tour verwenden kann überlegt man sich schon zweimal, ob man sich damit abschleppen will...

Auf jeden Fall mal danke an Martina und Holger für die Einschätzung - vielleicht werden wir es wirklich mal ohne probieren. Es gibt ja auch noch Gîtes d'Etape...

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Ja, Zelt würde ich dann auch nicht mitnehmen.

Eines habe ich eben noch vergessen: der Hinweis von Axurit über den 15. August ist wichtig, der ist in Frankreich und Spanien Feiertag. Zwar nicht in Frankreich, aber in Italien hatte ich mal allergrößte Probleme, eine Unterkunft zu bekommen – mir war nicht bewusst, dass es ein Feiertag ist. Da lohnt vielleicht ein Anruf im potenziellen Zielgebiet ein paar Tage vorher, um etwas zu reservieren.

Hallo Olaf!


Diese Aussage mag für Nord-Pas-de-Calais gelten, aber nicht für die Bretagne. An der Küste ist es während der Hauptreisezeit bis ca. Mitte August voll, ein paar Kilometer vom Meer weg ist es aber ebenfalls sehr schön und direkt viiiiiel ruhiger und billiger. Auf den vielen Campingplätzen (an der Küste) werdet ihr überwiegend Deutsche, Holländer und Skandinavier treffen, die Franzosen ziehen (dort) meiner Erfahrung nach Hotels und Ferienwohnungen vor.
Gruß
Uli, der dort leider keine Anlaufstelle mehr hat

Das gilt sogar für die Mittelmeerküste. Und selbst wenn man dort einen freien Platz auf einem Campingplatz ergattern könnte, würde ich mir heute überlegen, lieber ein paar Meter landeinwärts was zu suchen. Manche Mittelmeer-Küstencampings sind im August ausgesprochene Dreckslöcher.

Bernd

Danke nochmal für die vielen hilfreichen Antworten!



Meines Wissens nehmen alle Fähren BIS AUF Oostende-Ramsgate Fahrräder mit. Erfahrungen habe ich selbst nur mit Newhaven-Dieppe, Harwich-Hook van Holland und (mein Dad, der erst ziemlich verzweifelt erst in Oostende stand) Dünkirchen - Dover.

Die Kapazitäten für Räder sind aber zum Teil begrenzt. Bei der Fähre Newhaven-Dieppe, die ich immer einmal im Jahr bei einer Gruppen-Tour von London nach Paris nutze, wird es zum Beispiel immer wieder eng. Vor zwei Jahren musste ich bei einer relativ kurzfristigen Buchung ein Motorrad-Ticket kaufen (und beten, dass die mich auch mit Fahrrad aufs Schiff lassen, was dann aber kein Problem war....) Selbst für Fußgänger waren damals die Tickets ausverkauft (ich war mit dem Brompton unterwegs, hätte also problemlos als Fußgänger mit Gepäck reisen können.)

Wenn man sein Reisedatum festlegen kann, empfiehlt sich also eine Reservierung. Bei den längeren Passagen, wo man eine Kabine braucht, ist das auch deshalb sinnvoll. Zwischen Porthsmouth und St. Malo gibt es für August z.B. schon heute keine Kabine mehr, nur noch Schlafsessel (und dafür fühle ich mich definitiv zu alt...)

Beste Grüße
Olaf

Danke für die Hinweise. Vielleicht schaffe ich's ja dieses Jahr mal über den Kanal, an der Zeit wär's.

Viele Grüße,
Stefan

Etwas ähnliches haben wir bei Harwich-Hoek van Holland erlebt. Da war für einen bestimmten Tag alles noch zu haben (Auto, Motorrad, Fußgänger) aber *kein* Fahrrad. Wir haben uns das mit dem Motorradticket nicht getraut.
Leicht ot: bei den Fähren von Frankreich nach Irland *gibt* es offensichtlich bei beiden Fährgesellschaften keine Fahrradtickets, dort kann man Fahrräder einfach so mitnehmen, wenn man ein Fußgängerticket kauft bzw. muss bei der Abfahrt ein paar Euro zahlen. Aus dem Buchungssystem z.B. von aferry.de geht das aber nicht so recht hervor, dort ist die Eingabe von 'Fahrrad' zwar möglich, produziert aber eine nicht interpretierbare Fehlermeldung. D.h. auch mit solchen Effekten muss man rechnen.



Stimmt, auf manchen Fähren sind tatsächlich nur sehr wenige Kabinen, das war bei der Fahrt nach Irland auch eine ganz neue Erfahrung für mich. Bisher kannte ich es immer so, dass das knappe Gut die Autostellplätze waren und eine Kabine immer auch noch am Abfahrtstag zu bekommen war. Das galt für alle Skandinavien- und alle Englandfähren, die ich bisher benutzt hatte.

Martina

Hallo Olaf,

wir waren schon oft mit Fahrrad und Zelt im Sommer (August) in der Bretagne und auch weiter im Süden.
Wir hatten durchaus manchmal massive Probleme, auf Campingplätzen am Meer noch etwas zu finden. Da wollen alle Franzosen hin. Die würde ich zumindest in der ersten Augusthälfte meiden und im Inland was suchen. Am ehesten findet man noch auf den "camping municipal" was, die sind auch nicht so teuer und rummelig.
Gilt auf alle Fälle für die Atlantikküste südlich von La Rochelle und die Mittelmeerküste zwischen Montpellier und der Côte Vermeille. Bretagne war aber generell nicht so überfüllt.

Viel Spaß, ist 'ne schöne Gegend!
Stefan

WIr waren in dieser Zeit - bisher allerdings nur mit dem Auto - 2x ca. 2 Wochen in Picardie, Normandie und Bretagne, und hatten eine einzige Nacht das Problem, dass wir um 2230 abends bei einem Campingplatz am Meer keinen Platz mehr für unser Auto und vier Personen mit einem mittelgroßen Zelt gefunden hatten. Sollte wirklich kein Problem sein.

Hi,

also ich war 2010 im August u.a. in Frankreich (auch Nordfrankreich) unterwegs. Wenn mal ein Campingplatz nötig war, war dieser nicht sonderlich überfüllt. Also ich denke, das dürfte keine Probleme geben.

Hallo Olaf,

in der Tat sind die Campingplätze besonders am Meer im Sommer recht voll. Also wenn es unbedingt ein Campingplatz sein soll, wäre es ratsam, vorher zu buchen. Ansonsten gibt es aber auch zahlreiche B&B's, in denen man die französische Kultur so richtig kennenlernen kann. Werbung entfernt

Ich hoffe, Ihr findet etwas Passendes! Viele Grüße aus Frankreich,
Sabine

Ich habe mit meiner Freundin im vergangenen Sommer eine Radtour durch die Dörfer der Provence gemacht (Gordes, Bonnieux, Lourmarin, Link entfernt ). Auf unserer Tour haben wir haben wir nicht allzu viele Zeltplätze gesehen, diese waren jedoch sehr gut besucht. Das gleiche gilt für Pensionen und Weingüter. Wenn du vorbestellst, bist du auf der sicheren Seite, allerdings geht dir so ein bisschen die Spontanität verloren.

Hallo

ich war letztes Jahr im Burgund ende Juli Anfang August, auf keinen der Französichen Cämpingplätze war überfüllt so das ich mir sogar nen schönes Plätzchen aussuchen konnte.

War da auch im Sommer. Es war schon sehr voll, das ist ja eine der Haupturlaubsregionen. In den Dörfern ging mir das schon ziemlich auf den Geist. Vorgebucht habe ich aber nicht, es gibt schon genug Campingplätze, wenn einer voll ist, muss man zu Not weiterfahren. Viel mehr als 20 km sollten aber nicht nötig sein.

Jedoch will der Threaderöffner in eine andere Ecke Frankreichs, die allenfalls an der Küste, speziell der Normandie, ähnlich frequentiert ist wie die Provence.

So.... Nachdem ich zusammen mit meiner in der zweiten Augusthälfte durch die Bretagne und die Normandie geradelt sind, kann ich mir quasi selbst antworten: Überfüllung war absolut kein Thema. Selbst an der Küste haben wir stets problemlos einen Platz bekommen (in Roscoff bei sehr später Ankunft einen etwas provisorischen), und im Landesinneren hatten wir auf den Campingplätzen schon eher das Gefühl, in der Nachsaison unterwegs zu sein. Die Campingplätze waren bis auf eine Ausnahme tip-top, und auch sehr preisgünstig. Wir haben für zwei Personen und Zelt meist so 7 bis 12 Euro gezahlt.
Wetter war super, in zwei Wochen 1 Stunde regen, und abends war es noch so angenehm, dass man locker im Hemd draußen sitzen konnte.

Wen es interessiert: hier unsere Route http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hrevbczecjogmxpe

Danke nochmal für die netten Beiträge und schöne Grüße
Olaf

Hallo Olaf,

wie seid ihr denn da hin gekommen - mit Auto oder Bahn?