Guten Morgen Linde,
als Wienerin war ich natürlich neugierig, was Du über den Wiener Teil der Strecke schreibst. Da sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, deren Korrektur ich Dir ungefragt andiene:
- Das, was Friedrich Hundertwasser gestaltet hat, ist kein Wärmekraftwerk, sondern die
Müllverbrennungsanlage und Fernwärmewerk Spittelau, dessen Abwärme für Fernwärme genutzt wird.
- Was Ihr als Raffinerie ausgemacht habt, ist das
Wiener Zentralöllager (auch: Öllager Lobau, Tanklager Lobau) der OMV, mit direktem Anschluss an den
Ölhafen Lobau (hier mit geplanter Donaubrücke). Wer an dieser vermeintlichen Raffinerie vorbei- (oder auch mittendurch) radelt, kommt nicht erst in die
Lobau, sondern ist - leider, das sag' ich wegen des Öllagers - schon mittendrin. Dass dieses Öllager dahin gekommen ist, "verdanken" dem Grössenwahnigsten "Führer" aller Zeiten.
Die
Idylle der Lobau wird übrigens bald heftig gestört, weil die Autolobby und deren VertreterInnen in der Politik eine
Autobahn durch die Lobau bauen wollen (oben drüber oder, genauso schlimm oder vielleicht noch umweltgefährdender, unten durch).
Die "Wiener" Raffinerie, nämlich die
Raffinerie Schwechat zu der auch das Tanklager gehört, befindet sich auf der anderen Seite der Donau zwischen dem Ort Schwechat, Mannswörth und dem Flughafen Wien-Schwechat. Ist gut zu sehen von der Bundesstrasse, der Ostautobahn (gemeinhin auch als Flughafenautobahn bekannt), von der Bahn (
S7 [gemeinhin auch als
Flughafenschnellbahn tituliert], sowie aus dem, die gleiche Bahntrasse befahrenden unnötigen CAT [= CityAirportTrain ... Abzocke! Wer nach
VIE kommt oder wegfliegt kann gleich gut die
S7 nehmen, ist billiger und fast genauso schnell]) und letztlich auch aus der Luft im Landeanflug bzw. beim Abflug (
Stimmungsbilder der Raffinerie).
Anmerkung dazu: Wien aus der Luft ist überhaupt ein besonderes Schmankerl, wie ich erst kürzlich, von HH kommend bzw. zuvor dort hin fliegend, wieder feststellen konnte!
- Zum "ausgiebigen Bummel zur Hofburg": Das dazu verlinkte Foto zeigt zwar einen Teil der Hofburg, nennt sich Michaeler-Tor bzw. die Kuppel darüber die Michaeler Kuppel, wird gemeinhin jedoch nicht als "die Hofburg" verstanden. Dazu hättet Ihr durch das Michaeler Tor bis zum Heldenplatz durchfahren sollen, dort ist jener Bereich, die "Neue Burg", die den repräsentativen Bereich der Hofburg abgibt. Leider ist der Balkon in der Mitte auf den Heldenplatz auch im Zusammenhang mit dem Beginn eines höchst unrühmlichen Zeitraums österr. Geschichte in Erinnerung geblieben.
Aus Sicht von Politsprech betrachtet meint
"die Hofburg" den Leopoldinischen Trakt, das ist der Flügel der Hofburg, dem Heldenplatz entlang Richtung Volksgarten zum Ballhausplatz, die
Präsidentschaftskanzlei (auf dieser Homepage steht auch viel zur Geschichte der Hofburg und den Räumlichkeiten im Präsidentschaftstrakt) untergebracht, in dem UHBP (= unser Herr Bundespräsident) logiert.
-
Das Foto, welches von Dir als Prater tituliert wurde, zeigt wohl einen Teil des Wiener Praters, dessen sicherlich markantester Punkt das auf Deinem Foto abgebildete
Riesenrad (zu Ehren gekommen in vielen Filmen: "Der dritte Mann", James Bond, etc. etc.), das eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist.
"Der Prater" ist jedoch ein grosses Grüngebiet, wobei wiederum der bebaute Teil, in dem auch das
Riesenrad liegt, seinen Platz als
"Wurstelprater" im Wiener Stadtgeschehen gefunden hat ("Wurstel" [sprich: wurschtl, wurschtel] ist sowas ähnl. wie Kasperl [sprich: Kaschpal, Kaschperll], Clown. Ein lustiger, gutmütiger Gesell' also.
Allerdings, zu Deiner "Ehrenrettung": Wie anhand der
offiziellen Seiten des Wiener Praters leicht ersichtlich, haben auch die neumodernen Betriebe dort schon vergessen, dass sie nur Bestandteil des ältestens Vergnügungsparks der Welt sind, und nicht den ganzen Wiener Prater für sich vereinnahmen sollten.
- Zu "Von weiten sehen wir die Stadt schon liegen" habe ich zu
diesem Bild auch einen Einwand
: Hier handelt es sich keineswegs um _die Stadt_, sondern im Hintergrund Kahlenberg und Leopoldsberg (letzterer oberhalb Klosterneuburg). Und neben der raumfüllenden Donau ist mit den Hochhäusern und dem
Donauturm (gebaut anlässlich der WIG '64 - Wiener Internationale Gartenschau) ein Ausschnitt von "Transdanubien", wienerisch für den 21. und 22. Wiener Aussenbezirk über der Donau liegend vom Stadtkern aus gesehen. ...
- Zu den Wiener Radwegen sag' ich als Wiener Alltagsradlerin lieber nix ...
HTH
lg
Elisabeth, heute als Fremdenführerin vom Dienst