Hallo zusammen,

nachdem ich wegen unserer mutmaßlichen Juli-Tour nach Südengland schon das halbe Forum verrückt gemacht habe, werden wir wohl doch noch mal umdisponieren.

Denn die Toskana-Tour Ende April hat mehr Lust auf richtige Berge geweckt . Daher liebäugeln wir mit einer Alpen-Überquerung. Wir wollen höchstwahrscheinlich auf der Via Claudia Augusta den Spuren der alten Römer folgen, nur in die umgekehrte Richtung von Donauwörth nach Italien. Habe über die Suchfunktion im Forum noch nicht viel über die Via Claudia gefunden. Gibt es irgendwo da draußen jemanden, der die Strecke schon einmal gefahren ist und ein paar Tipps geben kann?

Mich würde im einzelnen interessieren:

- Wie hart ist die Tour? Wir sind pro Rad mit 20 bis 25 kg Gepäck unterwegs (Three Cheers auf die Spediteursfraktion! ).
- Wie dicht sind (vor allem bei den Ösis und in Italien) die Campingplätze gesäht?
- Wie stark ist der Auto- und der Radreiseverkehr auf der Strecke?
- Wie viele km hat ihr so im Schnitt geschafft?
- Wir haben 14 Tage und würden am liebsten bis nach Venedig fahren. Haltet Ihr das für realistisch?
- würdet ihr eine andere Alpenüberquerung vorziehen? (Wobei wir keine Hardcore-Klettertour machen wollen...)

Heißen Dank schon im voraus
Olaf

Hi Olaf!


Da gibt es aber eine ganze Reihe von Beiträgen. Versuche es mal mit dem Suchbegriff "Etsch" (-Radweg).


Die Tour ist unter den Umständen sehr geeignet.


Das dürfte nur im Bereich des Fern- und des Reschenpasses nervig sein. ("Reschenpass" ist übrigens auch für eine Suche zu empfehlen.)


Ja!

Ansonsten steht auf der von dir schon gefundenen Website, sowie im bikeline-Radbuch zur Strecke alles drin.

Gruss
Uli

Hallo Uli,

danke, der Tip mit dem Suchbegriff war gut.* Unglaublich, wie viele Threads es zum Thema Alpenüberquerung gibt . Ich habe sie für die Nachwelt mal zusammengesammelt:
2 3 4
5 6 7 8 9
... und das sind wahrscheinlich noch lange nicht alle.

Was mich etwas irritiert sind sind Francos Äußerungen zum Fernpass in Thread Nr. 1:



... und auch Du ´schreibst "die Strecke über den Fernpassist IMHO der einzige besch... Abschnitt der Via Claudia."


Ist das echt so heftig, dass man noch nicht mal SCHIEBEN kann ???

Wie viel weiter ist denn wohl der von Dir beschriebene Umweg über Garmisch?

Was ich übrigens in keinem Thread gefunden habe waren Hinweise auf nette Campingplätze oder Pensionen. Kannst Du oder sonst jemand da was besonders empfehlen?

Schöne Grüße
Olaf

* Was die Suchfunktion echt umständlich macht, ist, dass offenbar jeder einzelne Beitrag in einem Thread, in dem der Suchbegriff auftaucht, zu einem separatem Treffer führt. Dadurch bläht sich die Ergebnisliste unglaublich auf und man bekommt ein und denselbsen Thread im zweifel 10 Mal angezeigt. Vielleicht sollte man den Bikefreaks mal einen Tipp geben? (Bitte nicht als Herumgemecker verstehen: Ich finde das Forum hier nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch pikobello...!)

Hi Olaf!


Der angesprochene Weg war wirklich ganz übel und steil. "War" deswegen, weil sich das vielleicht geändert hat. Ich habe gehört, dass sich was getan haben soll und der Weg neu angelegt wurde.
Beim Fahren auf der Fernpass-Strasse muss man wg. des katastrophalen Verkehrs ein ziemlich dickes Fell haben.


Wenn ich es nicht vergesse, kann ich Dir diese beim Stammtisch nennen.


Eine sehr gute Idee: Treffer erzeugen keine Liste der Postings, sondern (wahlweise?) eine Liste der Threads.
"Maze: Bitte übernehmen Sie!"

Gruss
Uli

hallo an alle,

also wir sind den fernpass letztes jahr von ösi_land kommend nach richtung garmisch gefahren.
war ´nen feriensamstag und somit wirklich seeeeeeehr viel verkehr (wir haben uns dann sogar im stau hochzus (!) durch die autos drängeln und überholeb müssen . aber ich finde, dass es trotzdem vielen verkehr machbar ist, weil die strecke ja im gegensatz zu "richtigen" pässen ziejmlich kurz ist.
von der steile her muss ich sagen, dass wir regelrech drübergeflogen sind, weil es der letze tag unser 7tägigen alpebüberquerung war. daher ist diese aussage über die "heftigkeit" des passes sehr subjektiv.
rechenpass sind wir auch von italien aus kommend gefahren. meine meinung: relativ viele autos und landschaftlich bis auf den ortler nicht wirklich ein highlight.
wir sind damals durch´s ötztal über den timmeljoch (2509m)nach meran - landschaftlich einfach nur GEIL!
aber der paas fällt ja für dich wahrscheinlich aus, weil es von sölden allein 1100hm sind.
aber ich muss trotzdem sagen, dass er mit 20kg gepäck (wir hatten zelt und kocher und so mit) innerhalb von 3,5h machbar ist.

wenn du noch fragen hast, dann leg los...


gruß martin

Hallo Olaf,

wir sind vor 2 Jahren von München über den Reschenpass nach Italien geradelt. Da du die Variante Garmisch selbst angesprochen hast: wir sind via Garmisch - Mittenwald - Leutasch - ins Inntal geradelt, dort am Inn entlang bis Landeck. Auf dieser Route hat sich der Verkehr sehr in Grenzen gehalten und steigungsmässig war das auch gut zu schaffen. Vielleicht wäre das ja auch für euch eine Alternative.

Über Reschpass (unbedingt Variante über die Norbertshöhe nehmen) und Etsch-Radweg gibts im Forum ja genug zu lesen.

Vielleicht noch ein Tipp (wenn auch nicht die direkte Linie nach Venedig): wir sind vom südlichen Ende des Gardasees (ab Pesciere dell Garda oder so ähnlich) auf einem wunderschönen Radweg entlang der Mincio bis Mantova gefahren. Falls das nicht zu weit von eurer Route abweicht, wäre das sehr zu empfehlen. Aber in 14 Tagen habt ihr ja viel Zeit auch für ein paar kleine Schlenker.

Ich wünsche euch viel Spass auf eurer Tour. Es wird euch gefallen !!!!!

Viele Grüße
Volkmar

Hi, Olaf!

Wir (m,w,beide 31) sind die Via Claudia Augusta im Rekordsommer 2003 von Augsburg bis Venedig gefahren. Für die Fahrt hin und zurück (also eigentlich zweimal über die Alpen, zurück über das Friaul, Plöckenpass und Drauradweg) haben wir insgesamt drei Wochen gebraucht, 2 Wochen bis Venedig sind also realistisch.
Der hier so vielzitierte Fernpass ist tatsächlich eine Strecke, bei der man sich schon wundert, dass sie als „Rad-Fernstrecke“ empfohlen wird. Wir haben sie trotzdem der befahrenen Autostraße vorgezogen und es mit vereinten Kräften auch geschafft. Man muss halt aufpassen, dass man beim Schieben mit den Klickpedalen nicht ausrutscht und an manchen Stellen schiebt der Partner besser noch von hinten mit (hatten auch je ca. 25 kg Gepäck).
Wir haben eigentlich fast immer nach ca. 60 bis 100 km einen Campingplatz gefunden. Nur hinter Landsberg und vor Rovereto mussten wir wild zelten. Wir haben allerdings noch einen Abstecher zum Gardasee gemacht, da findet man Campingplätze en masse! Was nicht mit dem Rad zu empfehlen ist, ist Venedig selber. Wir wollten eigentlich nur vom Bahnhof zum Fährhafen schieben und von dort aus weiter, aber allein dafür mussten wir unsere Räder über 5 Brücken hieven und haben dafür 2 Stunden gebraucht. Wenn man allerdings hinter Venedig noch ein Stück weiter an der Küste fahren will, muss man letztendlich die Räder mitnehmen.
Als Reiseradler wurde man zu unserer Verwunderung immer noch mit Respekt und Interesse beäugt, wir haben eigentlich nur in Verona ein paar „gleichgesinnte“ getroffen (Radler-Campingplatz am Castel S. Pietro – genial!) Autoverkehr gab`s nur wenig, was man ja wohl von einem Radwanderweg erwarten darf!
Wir können die Strecke nur empfehlen!
Gruß Nikola und Alex

Hallo zusammen,

euch allen erstmal ganz heißen Dank für die vielen Tipps. Was die Varianten und Abstecher betrifft, komme ich wohl nicht darum herum, mir mal eine vernüftige Karte von der gesamten Gegend zu kaufen. Habe bislang nur das von Uli schon angesprochene Bikeline-Buch zur Via Claudia. Hört sich aber so an, als ob sich die eine oder andere Abweichung von der Strecke lohnt.

Wie ist eigentlich das Stück zwischen Donauwörth und Augsburg landschaftlich? Wir überlegen nämlich, mit dem Zug nur bis Stuttgart oder so zu fahren und dann direkt Richtung Augsburg zu radeln (oder evtl. sogar von Düsseldorf aus loszufahren und statt dessen nicht Venedig, sondern direkt Mailand anzusteuern, von wo aus wir mit dem Zug zurückfahren. Mal gucken, ob wir dafür genug Zeit haben. Haltet Ihr 6 Tage für die Strecke Düsseldorf-Augsburg für realistisch?)

@ Nikola und Alex zum Thema Fernpass:


Endlich verstehe ich, warum man immer vom RadWANDERN redet...

@martinkl


Na, für mich Flachlandtiroler, der noch NIE in den Alpen war, wirds landschaftlich schon reichen...

Schöne Grüße
Olaf