Hallo Leute ! Ich fliege Anfang Feb. nach Bangkok und werde (entweder mit dem Zug oder per Flugzeug) in die Nähe der laotischen Grenze fahren und dann per Rad (zuerst wollte ich das MTB nehmen, tendiere aber jetzt - auch nach dem Lesen einiger Berichte in div. foren - eher zum ReiseRR mit dickeren Reifen) in die abgelegeneren Gebiete von Laos radeln - in etwa Pakse - Paksong - Saravane - Sepone - Mahaxai - Lak Sao - Phone Savan usw. - auf halbwegs radelbarem Untergrund sind 150 km/Tag kein Problem, Höhenmeter sind mir auch weitgehend egal.

Ich hab Laos schon beradelt (entlang des Mekongs und den Touristenhighway von Vientiane nach Louang Prabang) und bin mir über die mangelnde Infrastruktur im Outback bewusst.

Ich würde noch gerne Meinungen dazu hören, ob die Weiterfahrt auf der 6 B über Xan Hua nach Vietnam und dann dort nach Dien Bien Phu und wieder nach Muang Khoua in Laos landschaftlich und auch sonst Sinn macht - die Meinungen hier zu Nordvietnam sind ja ziemlich durchwachsen, Tet-Fest ist auch gerade wenn ich dort bin, ziemlich kühl soll es Mitte Feb. auch noch sein (vielleicht ist das sogar ganz angenehm...) und das Visum kostet für Österreicher auch fast 100 Euro... eigentlich ziemlich viele Argumente gegen die 3 Tagesetappen in Vietnam oder was meint ihr ?

Für Tips dankbar ist Gerold

Da Du schon in Laos warst bist Du Dir sicher bewusst, dass dann über 3000 Höhenmeter am Tag rauskommen können. Allerdings sind die Nebenstrecken dort wo Du hinwillst nicht unbedingt so, dass überhaupt noch 150 km am Tag drin sind. Auf der 13 geht das ja ganz gut, im Busch wird das teilweise sschwierig.
Insbesondere das Teilstück von Lak Sao nach Phonsavan dürfte mit Reiserennrad eine echte Aufgabe sein. Ich habe es vorgezogen, außenrum zu fahren, weil ich genug von Sand und Geschüttel hatte. Wenn sich da in den letzten Jahren nicht einiges getan hat, würde ich zum MTB tendieren: damit versinkt man weniger tief im Sand und abgeerntete Reisfelder lassen sich auch angenehmer befahren.

Aber nun zu Deiner eigentlichen Frage:
Ich kenne da oben die 1C, ein Stück von der 6 und das meiste der 7. Sind alle asphaltiert und führen mit wenigen Ausnahmen durch das, was vom tropischen Wald noch übrig ist (v.a. degenerierte verbuschte Reste). Die verbliebene Vegetation verhindert meist eine Aussicht ziemlich erfolgreich. Landschaftlich ist das nicht zu vergleichen mit der 13 zwischen Vang Vieng und Luang Prabang. Auch wenn man da an jeder Kurve zwei Radtouristen trifft, ist das wohl mit Abstand die landschaftlich lohnendste Strecke im Land. Ansonsten ist es überall sehr nett und unspektakulär, einzelne Highlights würzen das Ganze. Nicht jedoch auf der von mir oben erwähnten Strecke. Die führt meist entlang von Geländerücken und enthält so gut wie keine ebenen Abschnitte. Außer den gelegentlichen Dörfern mit dürftigem Angebot gibt es dort wenig Abwechslung. Und die Tiger, die im Wald herumtrollen sollen wird man wohl auch kaum zu Gesicht bekommen.
Ich würde da nicht nochmal fahren wollen, tagelang nur grüner Tunnel. Ob das hinter der Grenze wesentlich anders aussieht, weiß ich allerdings nicht. Mir wäre der Weg dorthin zu unlohnend.

Grüße

zaher

Hallo,

ich war ja nur bis Hue, aber je nördlicher desto kühler.

Danke für deine Infos das hilft mir schon mal weiter. Da es in der Ecke offenbar keine besonderen landschaftl. Attraktionen gibt, Tet-Fest ist und das Wetter auch eher unsicher ist werde ich nicht ein paar Radtage "opfern" nur damit in meinem Profil hier bei beradelten Ländern auch Vietnam steht...

Was Laos betrifft - nach den bisher eingeholten Infos verbessern sich die Straßenverhältnisse langsam, aber doch. Vieles von den Strecken, die ich noch als Pisten und nur mit dem MTB zu befahren wähnte, dürften mittlerweile hergerichtet und/oder asphaltiert sein. Bei halbwegs akzeptablen Straßenverhältnissen bin ich mit dem ReiseRR bedeutend schneller (auf völig desolaten Abschnitten natürlich langsamer). Ich hab das auch im Vorjahr in Sri Lanka festgestellt - von der von mir befahrenen Strecke habe ich für 10 % wirklich ein MTB gebraucht - und das waren von mir selbst ausgesuchte bzw. probierte Abstecher. Alle in den Karten eingezeichneten Pisten wären großteils problemlos auch mit dem ReiseRR zu befahren gewesen.

Naja noch bin ich ja am Überlegen...

Gruß Gerold

Die Situation in Sri Lanka kann ich nicht beurteilen. In Laos, und speziell in den Teilen entlang der vietnamesischen Grenze, wird der Ausbau der Infrastruktur und die Landnutzung allgemein stark durch großflächige Vorkommen von UXO behindert. Daher bin ich dort eher skeptisch, habe aber keine aktuellen Infos.
Als ich dort war, gab es auch erhebliche Diskrepanzen zwischen Karte und Realität, was die Existenz von Straßen jeglichen Zustands angeht. Aber vielleicht gibt es ja seither Bemühungen, entlang mancher Linien auf den Karten auch tatsächlich mit dem Straßenbau zu beginnen.
Wäre jedenfalls an einer kurzen Vermeldung des aktuellen Standes nach Deiner Rückkehr interessiert.

Grüße

zaher

Hallo Gerold

Dez. 2009 stellten wir uns die gleiche Frage, haben dann auf einen Abstecher nach Vietnam verzichtet. Grund: andere Reisende (teils auch mit Rad unterwegs) berichteten von teils sehr schlechten Strassen im Grenzbereich Laos-Vietnam, wir hätten das in der uns zur Verfügung stehenden Zeit nie geschafft. Ich habe schon gelesen was Du für Touren machst und traue Dir viel zu. Doch auch wenn in der Zwischenzeit allenfalls Strassen verbessert wurden, ich zweifle, dass das mit 3 Tagesetappen funktioniert. Im Winter ist es dort kühl, kann auch regnerisch sein. Auf dem Deo Tram Ton Pass, 2005 müM, war es im Dezember nur wenig über 0°, in den Tälern dann schon wieder angenehmer, aber nie heiss.

Dez.09/Jan.10 sind wir von Chiang Rai, Thailand durch Nord- und Südlaos. Wir hatten Trekkingräder. Die Strassen waren meist so, dass ein geübter Radler auch, wie Du es planst, mit einem ReiseRR mit dickeren Reifen gut durchgekommen wäre. Einzige Ausnahme: Strasse Nr.1 von Nateui südwärts - Oudom Xay - Pak Mong katastrophaler Zustand, zudem über 50km Baustelle. Vielleicht ist die Strecke jetzt fertig erneuert.

In Nordvietnam waren wir dann Ende 2010 (waren 2006 schon einmal dort, nicht mit Rad, Trekking). Radrundreise ab Hanoi: entlang dem roten Fluss bis Lao Chai - Sapa - über die Berge - Lai Chau - südwärts bis Dien Bien Phu. Dann durch das ganze Gebirge bis Ninh Binh und durch's Delta nach Hanoi. Nordvietnam ist anders als Laos, viel dichter besiedelt und die Vietnamesen arbeiten wie Ameisen, sind auch geschäftstüchtiger. Doch uns hat Nordvietnam gut gefallen. Die Bergdörfer wie auch die Landschaften. Wenn man die (im Norden wenigen) Touristen-"Hot spots" umfährt und Hauptstrassen wie die 1A meidet ist man oft alleine unterwegs.

Wenn Du möchtest kann ich Dir eine Tabelle mit den Tagesetappen Laos und Nordvietnam und ein Höhenprofil (mit GPS aufgezeichnet) schicken.

Gruss Fredy

Ich befinde mich im Moment in Hue und moechte nun wieder rauf auf den Ho Chin Minh Pfad um von dort in Richtung Norden zu kommen. Ich bin noch am ueberlegen wie ich die Strecke dann weiter mache, ob zuerst nach Laos wieder rein und spaeter wenns vielleicht ein bisschen waermer und sonniger ist wieder in VNordvietnam einzureisen mit neuem Visum.

Wenn Ihr schon dort gewesen seid, welche Strassen sollte ich auf jeden Falls mit einbauen und welche kann ich getrost auslassen? Ich scheue keine Berge und bin mt Zelt ausgestattet.

Es interessieren mich die Landschaften, aber auch Bergvoelker, Kultur.

Ich habe so viele Strecken angemarkert die kann ich unmoeglich alle radeln, weil ich auch noch nach China moechte.

FReu mich. Habe kein gps. Besitze die RKH Karte und die Nelles Indochina.

Danke, Gruss Mini

Bitte darum - Infos koennen nie schaden... Das das mit den 3 Tagesetappen durch Vietnam knapp wird war mir klar - mehr Zeit haette ich aber nicht sonst geht sich alles andere was mich in der Gegend interessiert nicht aus...

Fahre ich halt ein anderes Mal (und nicht gerade im dortigen Winter und noch waehrend des Tet-Festes) durch Vietnam.

Danke und Gruß Gerold

PS : Ich werde euch allen von den aktuellen Straßenzustaenden in Laos berichten.

Hallo Gerold

habe Dir Unterlagen per Mail geschickt.

Schöne Tour und Gruss Fredy

Hallo Mini

Nummerierung nach Nelles Karte:
- Dien Bien Phu 279 bis Tuan Giao, auf 6 weiter bis Mai Chau hat uns sehr gut gefallen.
- Dien Bien Phu 12 bis chinesische Grenze ist auch sehr schön, bis auf drei dort in Bau befindliche Flusskraftwerke, d.h. einige weniger schöne Baustellen, trotzdem fanden wir es lohnenswert, trafen lokale Märkte an.
- Lao Chai 40 über Deo Tram Ton Pass 2005 müM bis Lai Chau - Phong Tu war schön. Mit Ausnahme von Sapa. Haben Sapa 2006 als schönen Bergort mit grossem ursprünglichem Markt mit vielen Frauen in Trachten erlebt. Heute ist Sapa total touristisch. Alle wollen Dir den ganzen Tag unnütze Souvenir verkaufen. Selbst Einheimische haben sich uns gegnüber über diese Entwicklung beklagt.
- sehr schön waren die Wochenmärkte in Bac Ha und Can Cau, etwas östlich von Lao Cai, die 70, dann Abzweig 153.
- die Halong Bay (waren wir 2006) ist natürlich sehr schön aber heute sehr touristisch. Alternative ist die trockene Halong Bucht bei Ninh Binh, waren wir 2010. Mit dem Rad geradezu ideal denn da kann man auch die Teile die nicht von Touristen besucht werden erkunden.

Wenn Du willst kann ich Dir unsere mit GPS aufgezeichnete Route als .kml-Datei schicken. Dann kannst Du mit Google Earth unsere Route ansehen, im Internetcafe (oder Smartphone etc.)

Gruss Fredy

Hallo Fredy, danke Dir recht herzlich fuer die Info !!!
MIt kml kenne ich mich nicht aus, danke Dir.
HAst mir auf jeden Fll weiter geholfen.

Mini