Hallo,
ich möchte o.g. Route mit Liegerad samt Anhänger fahren.
Hierbei stellen sich mir mehrere Probleme bei der Planung.
Möchte 3 Wochen ab Anfang Juni fahren - also noch nicht so warm und keine Ferienzeit.

1) Atlantikküste: dürfte wohl eher naturorientiert werden, Landschaft & Camping genießen. Sollte ich hier längeren Aufenthalt einplanen?
2) Canal de deux mer: Nach Reiseberichten am Canal eher unprickelnd.
Sollte man hier - ich schaffe systembedingt jedoch nur mäßige Steigungen a la Bretagne - vielleicht ins Hinterland ausweichen und dort sich schönere Gegenden suchen?
3) Hauptproblem: Marseille - Nizza.
Nach bikemap.net habe ich hier deutliche Steigungen, desweiteren würde ich an der Küstenstraße fahren, welche wohl stark befahren ist. Auch einen Radweg konnte ich hier nicht finden.
Sollte ich lieber ins Hinterland ausweichen und die Küstenstraße umfahren? Wie viel Steigung "erkaufe" ich mir dadurch?
Das wäre der Track...
http://www.bikemap.net/route/1910570#lat...type=ts_terrain

Sollte jemand die Strecke schon mal gefahren sein - bin für jeden Hinweis dankbar.
Hin-/Rückfahrt per Bahn problemlos - schon rausgefunden! (incl. TGV, Buchung via gleisnost.de)
Danke, euer Greenmachine-Freak

Ob Du einen Badeurlaub möchtest, musst Du selber wissen. Strände gibt es in der Gegend jedenfalls genug. Wobei ich die Badeorte nicht unbedingt als naturorientiert bezeichnen würde. Siehe dazu auch diesen Thread.


Unprickelnd klingt mir arg negativ. Es stimmt, dass es da längere Abschnitte gibt, auf denen nicht viel los ist. Liegt aber an der Gegend, Ausweichen ins Hinterland bringt da nicht so viel. Am Kanal hast Du wenigstens Schatten, der Weg ist ziemlich direkt, und bis hinter Toulouse auch sehr gut ausgebaut. Im Département Aude ist es dann manchmal nur noch ein Trampelpfad, mit Lieger und Anhänger dürfte das schwierig werden. Im Wiki sind asphaltierte Alternativen angegeben. Großräumige Umfahrung, aber ohne Carcassonne (und ohne jegliche Gewähr): Im Tal des Agout bis Castres, dann ab Mazamet auf umgebauter Bahntrasse über die Wasserscheide, dann am Orb nach Béziers. Details siehe hier.

Zu Marseille-Nizza kann ich nichts sagen.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo,



Die Strecke hat mich auch interessiert (Nizza - Barcelona), ich bin sie mal komplett mit Google-Streetview virtuell abgefahren. Du musst auf jeden Fall auf der Straße fahren - einen Radweg bzw. einen breiten Seitenstreifen gibt es nicht. In Frankreich sind im Juni noch keine Ferien - aber es dürfte schon stärkerer Reise-/Ausflugsverkehr spürbar sein. Ich finde die Steigungen nicht sehr dramatisch - im Hinterland geht es deutlich hügeliger zu und Du verzichest auf die unmittelbare Meernähe.

Aber ich, zumindest für den östlichen Teil ab etwas Hyères. An "deutliche Steigungen" kann ich mich in diesem Teil nicht erinnern auf der Küstenstraße nicht erinnern, wobei das natürlich von der Definition von "deutlich" abhängt. Natürlich ist die Straße einigermaßen befahren, aber ich habe das als nicht so problematisch empfunden. Einen Radweg gibt es allerdings schon, zumindesst teilweise, die umgebaute Trasse des "Train des Pignes", leider nicht besonders gut beschildert und daher nicht so leicht zu finden. Google.

Ins Hinterland kannst Du ausweichen, da habe ich allerdings eher vertikale als horizontale Erfahrung Allerdings ist die Küstenstraße auch schön, vor allem zwischen Fréjus und Cannes, entlang des Esterel, würde ich unbedingt die Küstenstraße empfehlen. Zumal Du in der "richtigen" Richtung unterwegs bist, nach Osten, also auf der Meerseite der Straße. Von Cannes nach Nizza ist es dann nicht mehr so schön, da dürfte die Küste allerdings die deutlich flachere Alternative sein. Antibes ist da noch eine sehenswerte Stadt.

Gruß
Holger

P.S. ... war natürlich nicht als Antwort auf Stefan gedacht, sondern auf die Threaderöffnung ...

Hallo,

ich bin die Küstenstraße zwischen Nizza und Marseille 1995 im Mai/Juni gefahren. Meine Eindrücke waren eher zwiespältig, besonders zwischen Nizza und Cannes war die Straße ein ziemlicher Horror - ich wurde sogar von einem Auto angefahren.
Andererseits gibt es dort natürlich auch herrliche Buchten und romantische Orte.
Ich persönlich fahre überhaupt nicht mehr auf viel befahrenen Landstraßen - ist halt Geschmackssache. Durchs Hinterland durch das Massif des Maures und den Esterel bin ich später mal gefahren, dort gibt's natürlich viel Steigungen.

Parallelstrecken zu der Hauptstraße (insbesondere die "pistes cyclables") findet man vor allem im frz. Geoportal.

ad 1) Ich kenne nur die Südwestecke der Atlantikküste (südlich Bordeaux-Arcachon). Da gibt es durchaus schöne Ecken zu entdecken - auch mit Naturschutzgebieten - etwa rund um Arcachon, die Düne von Pila, bei Biscarosse oder bei Léon. Die schönsten Orte dort liegen aber bereits im Baskenland (Bayonne, St-Jean-de-Luz).

ad2) Alternativen gibt es, ich kenne aber nicht durchgehend die Schwierigkeit des Hügellandes. Eine schöne Alternative wäre z.B. nördlich über Libourne/St-Emilion weiter an der Dordogne oder südlicher an dem Lot zu entlang zu fahren. Bei Castelnaud bzw. Cahors müsstest du dann ggf. nach Süden schwenken - das Quercy dort hat zwar Hügel, ist aber nicht steil. Wenn Toulouse nicht gesetzt sein sollte, kann man auch auf die o.a. Route via Mazamet aufschließen. Die Montagne Noir dürften aber dann schon etwas bissiger sein.

Sehr viele kleine, einsame Sträßchen würden dich im Pyrenäenvorland erwarten, wenn du südlich von Bordeaux etwa durch die Region Gers fahren würdest. Etwa über Marciac, Castelnau-Magnoac. Es sind zwar alles sanfte Hügel, wirkt gar manchmal flach - es verstecken sich aber auch immer wieder kleine, fiese Steigungen dazwischen. Je nördlicher, desto einfacher natürlich. Ohne Toulouse könnte man weiter am Pyrenäenrand entlang, etwa an der Grotte Mas d'Azil vorbei - weiter Pamiers, Limoux, Carcassone. Da ist die Topografie durchaus schon mal einfach - es kommt immer auf die genaue Route an, weil sehr viele Alternativen. Selbst noch südlicher über Puivert (vgl. letztes Bilderrätsel) kommt man noch recht moderat nach Carcassone - immerhin habe ich in Puivert Liegeradler getroffen.

Weiter östlich solltest du in Narbonne erwägen, den Kanal noch weiter zu fahren, über Gruissan, Narbonne Plage nach Fleury - vielleicht gibt es aber auch eine Fähre über die Aude an der Küste? -weiß ich aber nicht.

ad 3) Möglicherweise gibt es zwischen Marseille und Toulon ein paar knackige Steigungen - insbesondere wohl nach Cassis. Ab Toulon gibt es aber keine gehobenen Anforderungen mehr. Radweg wie o.a. in Teilen. In einigen Städten kann man mehr oder weniger gut die Strandpromenaden zum Radeln benutzen - wenn du es nicht eilig hast. Nizza hat eine gute Radspur am Meer. Bei Cannes und Antibes lohnen sich die Umwege über die kleinen Halbinseln (ruhiger, Ausblicke, Villen, kleine Häfen; zumindest bei Antibes mit kleiner Steigung verbunden).
Das Estérel kann man auch per Rad (nicht mit dem Auto) durchqueren, die Steigungen dort sind aber durchaus eingeschränkt anspruchsvoll. Wäre dann absolut verkehrsarm und mit Panoramablicken auf die Küste, zudem mitten in den rötlichen Felsen. Die Küstenstraße ist aber auch schön.

Gruissan hat mir auch gut gefallen. Ist freilich alles schon nicht mehr am Canal du Midi. Ob es eine Fähre über die Aude gibt, weiß ich nicht, aber 3 km oberhalb der Mündung ist eine Brücke. Es scheint eine Fähre über den Orb bei Valras-Plage zu geben, aber dann muss man immer noch über den nächsten Flussarm - besser gleich über Sérignan.

Viele Grüße,
Stefan

Hallo, Leute!
Wow - ich bin begeistert, innerhalb so kurzer Zeit sooo viele Infos bekommen zu haben - 1000 Dank!!!! Super! Werde ich die Tage dann an den Landkarten und GoogleEarth durcharbeiten.

Allerdings ist noch ein Problem aufgekommen...da ich ja mit 20 " Liegerad unterwegs bin, kann ich Sandpisten praktisch nicht fahren.
Deswegen die Frage - hat jemand Wissen darüber, wieviel "Sandpiste" mich erwartet und ob ich diese mittel "D-Straßen" zumeist umgehen kann.
Saludas, Michele :-)

Damit entfällt für dich die Möglichkeit, die Camargue meerseitig zu durchfahren (von Saintes-Marie-de-la-Mer nach Salin-de-Giraud). Ein gewichtiger Teil davon ist Sandpiste. Bzgl. Kanalroute wissen andere besser Bescheid, du hast ja bereits gelesen, dass es Teile gibt, die ein Trampelpfad sind. Alternative Straßen finden sich aber dort problemlos. Die beschriebene Atlantikküste kenne ich ja auch nicht, aber im Südwesten der Biskaya finden sich sowohl asphaltierte Radwege (Touristenhochburgen) als auch Sandpisten. Auch dort sind natürlich alternative Straßen vorhanden. Von mir beschrieben Alternativen beziehen sich ohnehin nur auf Straßen.

Hi,

zu 3. Cote d'Azur: wir sind gerade mit Trikes dort unterwegs. Zwischen grob St. Raphael und Toulon gibt es einen schoenen Radweg: le parcours cyclable du littoral du var,
http://www.visitvar.fr/provence-cote-azur/parcours-cyclable-du-littoral.aspx
http://www.var.fr/ressources/files/environnement/Couv.pdf

Wir sind von Ost nach West geradelt und sind jetzt in La Londe Les Maures kurz vor Toulon. Von Italien her westwaerts haben wir bisher ca. 1600m Hoehenmeter Anstieg gemacht, aber nie extreme Steigungen, alles gut machbar.

Vorher hatten wir immer wieder Radwegs-Stuecke auf einer alten Bahntrasse (vieux train de pignes oder so aehnlich).

Also, zumindest jetzt im Winter ( ;-) ) ist die Cote d'Azur kein Problem zum radeln (ausser dass es jetzt keine offenen "legalen" Zeltplaetze gibt.

Bilder: http://grenzenlos.ath.cx/gallery/Frankreich_2012

Gruesse aus La Londe Les Maures
Igel & Paola
Rambo & Caramba

Ich bin diese Strecke bereits mehrfach gewandert und gefahren. Es gab zwar manchmal einige Meter, auf denen seitlich etwas Sand auf den Weg hereingeweht war. Der Weg an sich ist aus Lehm mit den angeschwemmten "Kieseln" mit bis zu Kindskopfgröße aufgeschüttet. Es gibt aber einige z. T. große "Schlaglöcher".

Das sollte aber auch mit einem "Schlaglochsuchgerät"=Trike gut zu fahren sein.

Ich kann diese Strecke nur empfehlen!


Sigi

Ich werd´verrückt - Igel & Paola!

Mensch, wie hab´ ich mich gefreut, von euch hier was zu lesen! Wie geht es euch - alle gesund und die Räder fit? Vielleicht erinnert ihr euch - ich war auf dem Rheinrad-Weg unterwegs und gerade in einer kleinen Furt gestürzt - wir kamen ins Ratschen und zu Hause habe ich nach dem Auspacken erst Mal eure DVD angeguckt...ist auch schon wieder 3 Monate her!
Wie geht eure Reise denn weiter? Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, warmes Wetter, nette Leute und gute Erlebnisse! euer Michl :-))))

Hallo, Sigi!

Danke für deine tipps - allerdings sind Igel&Paola mit Trikes unterwegs...ich fahre mit einem Einspurer (Greenmachine) samt Anhänger - und da wären längere Strecken auf Lehm/Sand ein absolutes no-go...deswegen werde ich wohl die Camargue nicht an der Küste entlang fahren...lg Michl

ein paar Eindruecke von der Strecke:

http://www.youtube.com/watch?v=erCYECo28o4

Ich bin das Ganze problemlos mit 32er Reifen gefahren. Mir ist nicht klar, warum Du das nicht auch fahren könntest. Ist wie ein nicht ganz superguter Feldweg bei uns. Ist halt nicht geteert. Ist dafür aber auch Naturschutzgebiet!

Die Aussicht und die Flamingos sind einfach einmalig!


Sigi