Kommendes Frühjahr möchte ich um die erste März Woche für 8 Tage von der Extremadura via Trujillo/Caceres nach Lisabon oder Faro fahren.
Vor ein paar Jahren war ich mit dem Mietwagen in der Gegend um Trujillo und fand diese zum Radfahren ideal und sehr schön.

Mein Plan ist nach Madrid zu fliegen und dann mit dem Bus oder der Bahn nach Plasencia zu fahren und dann Richtung SW zu radeln und dann von Lisabon oder Faro Heim zu fliegen.


Habt ihr Vorschläge für eine Route oder ist jemand die Strecke, oder Teile davon, schon mal gefahren?
Gibt es in der Ecke vielleicht sogar bessere Alternativen?

Etappenlänge soll ca. 100km/Tag sein wobei auch mal mehr ginge.
Übernachten würde ich in Pensionen oder Hotels wobei Camping & Kocher auch möglich, aber nicht bevorzugt, wären.
Kenntnisse der Landessprachen sind vorhanden.

Gruß
Dirk

Wir sind in 2004 zu zweit durch die Extremadura gefahren. Eine herrliche, rückständige und kulturell sehr spannende Region. Evora-Reguengos de Monsaraz-Jerez de los Caballeros-Zafra-Almendralejo-Merida-Trujillo-Guadaloupe-Yuste-Plasencia-Pinofranqueado-Coria-Alcantara-Marvao-Portalegre-Elvas-Evora.

Ich weiß nicht mehr genau, ob die Reihenfolge so stimmt. Genaueres könnte ich dir nach Durchsicht der Fotos und Karten sagen.

Es war überall toll und landschaftlich sehr schön, lediglich das Tal des Rio Tajo bei Navalmoral mit seinen großen Gemüseanbauflächen fand ich langweilig. Die Gegend zwischen der Sierra de Gata und Alcantara war auch nicht so berauschend. Wir waren Mitte April bis Mai dort und es war morgens sehr kühl, vielleicht 5-8°C in der Gegend um Zafra, mittags 30-35°C bei Navalmoral.

Camping gab es nicht so oft, Privatunterkünfte zu der Zeit sehr günstig.

100km am Tag ist schon nicht wenig, da es dort sehr wellig ist. Alle o.g. Orte waren sehr sehenswert, wobei besonders Trujillo, Merida, Guadaloupe, Marvao, Evora. Schau doch mal nach, ob der eine oder andere o.g. Ort für dich in Frage kommt und dann reden wir nochmal

Hallo Dirk,

ich bin gerade 4 Tage aus genau der Gegend leider wieder zu hause. Wir haben Mietwagen/Ferienwohnung/Wandern gemacht, also kein Fahrrad. Unser Standquartier war Hervas, ca. 25 km nördlich von Plasencia im Val de Ambroz.

Ich würde von Madrid aus am Fuße der Sierra de Gredos langfahren, allein wegen der Landschaft. Bist du erstmal aus dem Ballungsraum Madrid raus (grob 50km), dann ist alles wundervoll ruhig und einsam. Selbst auf den Nationalstraßen - vergleichbar mit unseren Bundesstraßen - ist kaum ein Auto unterwegs. Mach unbedingt Station im absolut sehenswerten Trujillo, wir waren in diesem Hotel, sehr sauber, große Zimmer, Unterstellmöglichkeiten für Räder im Hof, alle sehr freundlich, uns haben die Zimmer zwischen 45 und 48 Euro gekostet, 400m vom Plaza Mayor entfernt. Tolles Essen gibt es hier in Trujillo direkt am Plaza Mayor.

Campingplätze habe ich in der Extremadura nur wenige gesehen, ich habe da aber auch nicht so drauf geachtet. Wildcampen stelle ich mir nicht so einfach vor, da außerhalb der Sierras alles eingezäunt ist, da Rinder und Schweine frei rumlaufen und Eicheln mampfen. Das Rindfleisch hat einen tollen Geschmack und Freunde des Serranoschinkens kommen voll auf ihre Kosten.

Grüße, Ludger

p.s.: Wahrscheinlich hilft dir mein Geschreibsel überhauptnicht, aber mental bin ich noch in der Extremadura unterwegs ...

Einspruch euer Ehren!
Guadaloupe ist ein einziges Grauen!!!!

Die anderen Orte auf jeden Fall besuchen!

Ludger

Ich bin entsetzt! Was ist da passiert? Ich erinnere mich an die Kathedrale mit der schwarzen Madonna, den schnuckeligen Platz davor, enge Gassen, alte Häuser, netter CP am Viadukt und drumrum tolle Natur... Und sooo viel war da damals nicht los. Ist aber auch 8 Jahre her. Meinen wir denn beide das Guadalupe?

Kann ich voll und ganz verstehen. Bin damals mit dem Mietwagen ab Madrid gefahren und fand den Weg nach schon Trujillo genial. Habe dort eine Woche in einer kleinen Pension Huelva(?) gewohnt und hab im Umland Geier, Adler, Wiedhopfe, Steinkäuze, etc beobachtet.

Das klingt schon mal sehr gut. Kannst Du bitte nochmal genau schauen?
Wie seid ihr den An- bzw. Ab-gereist?

Gruß
Dirk

Ich schaue heute Abend mal in meine Karte.

Flug nach Lissabon, Mietwagen nach Evora und von dort auch wieder mit dem Mietwagen zurück nach Lissabon.

Ja, wir meinen das gleiche!
Wir waren letzte Woche Donnerstag da, der Ort ist sehr touristisch, überall Reisebusse, schlechtgelaunte Kellner in den Bars am "schnuckeligen Platz" vor dem Monasterio, Lärm bis zum Abwinken, überteuerte Getränke, ersaute Toiletten, die Kathedrale habe ich als recht muffiges Gemäuer in Erinnerung, außer dem Kreuzgang, der ist sehr schön. Die Leute, die bei unserer Führung durch das Monasterio dabei waren, waren - positiv ausgedrückt - sehr in in ihrem Glauben verwurzelt und nur darauf aus, in dem Andachtsraum hinter der schwarzen Madonna vom zuständigen Geistlichen tröstende Worte, einen persönlichen Segen und irgendwelche Bildchen - natürlich gegen Geldspende - zu bekommen. Einige hatten vor Glück Tränen in den Augen. Das hat mich einerseits gerührt andererseits auch schockiert, auf jeden Fall war ich sprachlos ob des religiösen Wahns.

Grüße, Ludger

Hai,
es ist zwar schon etliche Jahre her, dass ich dort in der Region unterwegs war, ich fand jedoch den Naturpark Monfragüe sehr schön . Gerade in den Morgenstunden ist man auf dortigen Straßen ganz alleine unterwegs und kann z.B. die schönen dort lebenden Geier ganz in Ruhe bewundern.
Auch die Grenzregion Portugal/Spanien fand ich sehr schön, war aber dort dann weiter nördlich unterwegs (ich kam von Norden).
Wegen der Hitze dort (nördlich der Extramadura war es deutlich kühler)sind wir damals (Ende Mai unterwegs) im Morgengrauen gestartet um den noch heißeren Nachmittag an einem möglichst kühlen Plätzchen verbringen zu können.
Gruß Nat

Ich habe mal die Route in Google Maps nachgestellt. Der Streckenverlauf sollte so gewesen sein.

Extremadura Teil1

Extremadura Teil 2

Du solltest berücksichtigen, daß es wenige Grenzüberquerungen gibt, z.B. gibt´s / gab es zwischen Marvao und Badajoz keine Möglichkeit.

Ein Paar Eindrücke:
Evora- sehr schön, Altstadt ist Weltkulturerbe
Überall auf dem Land die Dehesas mit den schwarzen Iberico Schweinen in Kork- und Steineichenwäldern
Merida- die wichtigsten römischen Ausgrabungen ausserhalb Italiens. Das Amphitheater ist grandios, überall in der Stadt gibt es Ausgrabungen. Die Häuser sind z.T. darüber auf Stelzen gebaut
Montanchez- Schinken, Bellota, Bellota, Bellota. Überall riecht es nach Schinken
Trujillo- kennst Du selbst
Guadalupe- hatten wir schon
La Vera- Verarbeitung von Gewürzpaprika. Es riecht danach in den Dörfern
Monasterio de Yuste- Ruhesitz Karl V
Alcantara- Römische Brücke von ca. 70 n.C. Nie zerstört, steht dort wie eh und je und ist für den Schwerverkehr zugelassen
Marvao-höchstgelegenes Dorf Portugals, ca. 1000m. Sehr schön
Elvas- Festungsstadt zum Schutz vor den Spanien
Lissabon/ Belem- Mosteiro dos Jerónimos und Lissabon selbst

(die man besser zu sammen schreib t)
Hast Du im Hinterkopf, dass es so früh im Jahr arschkalt und verdammt nass werden kann? Das ist mir auch im »sonnigen Andalusien« schon mehrmals passiert. Klingt vielleicht nicht schön, aber in Festlandspanien ist die Chance auf Wärme oder wenigstens Sonne am Mittelmeer am größten – jedoch keineswegs sicher.

Sintra nicht vergessen. Fand ich bislang auf meiner Portugaltour mit am beeindruckensten. Auf jeden Fall einen halben Tag dort einplanen und auch im Park wandern, es lohnt sich.

In Lissabon auf jeden Fall das Kloster São Vicente de Fora besichtigen. Die Azulejos dort sind sensationell.

Übrigens kommt man nach Lissabon sehr gut mit dem Rad rein. Ein nagelneues Radweg führt von Cascais entlang am Tejo direkt bis zur Lissaboner Alfama.

Bin noch 3 Tage in Portugal, dann kann ich mehr berichten. Bin momentan in Regua, morgen geht es nach Guimares.

Gruss
Thomas

Hier mal ein erster Entwurf meinerseits.

Extremadura-2013

Das soll nur eine erste Planug der Etappen sein, der Wegverlauf wird noch optimiert.

Sollte das in 8 Radeltagen machbar sein?

Von Madrid würde ich mit der Bahn nach Plasencia anreisen und von Caceres aus zurück nach Madrid fahren.
Gibt es vielleicht bessere Orte um von Madrid mit dem Fahrrad in die Gegend zu kommen?

Gruß
Dirk

Sollte machbar sein, wobei ich das Radfahren hier in Portuga schon sehr anstregend finde. Es geht ständig rauf und runter, ich hatte bislang kaum einen Tag dabei wo ich keine 2000Hm auf 100km hatte.

Bedenke, dass Du im März weniger Zeit zum Radeln hast.

Ich bin bislang immer 100km am Tag gefahren und mir haben die 12 Stunden Tageslicht kaum ausgereicht (OK, bei mir geht die Hälfte der Zeit für Besichtigungen drauf, ich gehe in fast jedes Museum und lasse keine Sehenswürdigkeiten unterwegs aus)

Gruss
Thomas

Hast Du eine Verbindung von Madrid nach Plasencia gefunden, die fernverkehrsfrei ist? Alles, was zu »Renfe Grandes Lineas« gehört, sträubt sich gegen den Transport von gewöhnlichen Fahrrädern ziemlich heftig.

Sollte mit dem Dahon Cadenza kein Problem sein, oder?
Aber auch sonst verlangt die RENFE doch nur das die Räder verpackt sind.

Es gibt scheinbar nur Media Distancia Verbindungen wobei der Letzte in der Regel um 15.10 fährt.

Wie komme ich den am schnellsten vom Int. Flughafen zum MADRID ATOCHA CERCANIAS?


Gruß
Dirk

Leider ist habe ich bei der Route Plan B eingestellt. Passt so nicht wirklich zu Start und Ziel in Plasencia.

Hier die Route zur Extremadura Rundfahrt 2013

Gruß
Dirk

Wir sind im Frühjahr 2008 nach meiner Kurzreise auf der Vía de la Plata von Sevilla nach Cáceres von dort mit dem Bus nach Madrid zurückgefahren, hat damals so ca. drei Stunden gedauert. Vom Busbahnhof haben wir uns und unsere beiden Räder mit einem großen Taxi zu einem Hotel in der Nähe des Flughafens bringen lassen, da am nächsten Tag der Rückflug ging. Grundsätzlich halte ich Cáceres also für eine gute Wahl als Start- oder Zielpunkt einer Rundfahrt durch die Extremadura und das angrenzende Portugal.


Noch eine Anmerkung: Am Flughafen Madrid gab es vor dem Rückflug mit einer bekannten irischen Billigfluglinie allerdings erheblichen Stress mit einer autoritären und muffeligen lokalen Schalterangestellten, die uns in Sheriff-Manier zunächst nicht gestatten wollte, unsere Räder lediglich mit Luftpolsterfolie verpackt aufzugeben. Nach endlosen Diskussionen bekamen wir dann dazu aber gnädigerweise die Erlaubnis, bis wir als letzte Passagiere an Bord gingen und wegen dieser Geschichte unser Flugzeug mit halbstündiger Verspätung abhob... Wie so oft, kann das aber von Flugggesellschaft zu Fluggesellschaft bzw. gerade diensthabendem Personal auch ganz unproblematisch sein.

Gruß,
Martin

Sag doch gleich, dass Du ein vernünftiges Fahrrad hast. Mit dem kannst du auch in Spanien jeden Zug benutzen. Nur in Atocha (Fernbahn) haut gelegentlich ein »bin Wichtig« auf die Kacke, weil die Renfe pro Nase nur drei Gepäckstücke zulässt. Außerhalb dieses Bahnhofes interessiert das aber in der Regel keine Sau.
Bei vielen »Mediodistancia« gibt es inzwischen echte Fahrradstellplätze, beispielsweise drei in den 449. Kann Dir Wurscht sein, im Niederflurmittelwagen dieser Einheiten ist genug Platz-