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#859953 - 09/02/12 08:41 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: :-)]
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Der Kapitalismus lebt davon das die Wirtschaft wächst. Sonst können die Zinsen und Zinseszins nicht bezahlt werden. Irgendwann ist die Geldmenge so gewachsen das das System zusammenkrachen wird. Mit und ohne unsere Hilfe
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#859955 - 09/02/12 08:44 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Martina]
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Bei vielen ist es so, das sie Sachen haben, die sie sich nur "leisten"können, wenn nichts passiert im Job.
Das trifft wohl immer zu, wenn man etwas auf Pump kauft. Naja zumindest bei Wohneigentum wird einem nichts anderes übrigbleiben. Martina Man konservativ auf Pump kaufen und Risikoreich. Kenne welche die haben ein Haus gebaut das nur dadurch zu finanzieren ist, das er seine Überstunden machen , Sonderschichten und Prämien. Das das in Hose ging war abzusehen und das ist kein Einzelfall.
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#859961 - 09/02/12 09:03 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Hallo Mini, weil ich Dich nicht kenne, finde ich es auch schwierig hier tatsächlich etwas Gehaltvolles zum Thema zu schreiben. Was mir jedoch bei Diskussionen dieser Art immer ins Auge sticht:
Oft scheint es für viele nur schwarz und weiß, "Ausstieg" oder "Spießertum" zu geben. Die Realität ist jedoch oft weniger einfach gestrickt, was sich ja auch darin offenbart, dass sich man eine(r) mit der Entscheidung hier schwertut.
Die Tatsache dass Du mit Deiner Frage an eine öffentliches Forum trittst, läßt jedoch erkennen, dass Du Dir selber nicht sicher bist was Du eigentlich wirklich möchtest oder suchst. Dein Drang zu Reisen, "auszubrechen" ist für mich sehr gut nachvollziehbar, weil ich den auch kenne. Jedoch sollte man sich auch klarmachen, dass das Reisen , das "aussteigen", auch auf Zeit, auch nichts anderes ist als ein Ausdruck der unglaublich priviligierten Stellung, die wir im (un)sozialen Gefüge dieser Welt (noch) innehaben. Das ist deshalb nicht gut oder schlecht, aber halt eben vor allem eine Wahrnehmung von Privilegien. Deshalb wird es auch immer schwierig bleiben mit vielen Menschen unterwegs auf eine gemeinsame Ebene zu kommen, weil diese Menschen dieses Privileg nicht haben und vielleicht auch nie haben werden und das alle Beteiligten auch wissen. Ob man Privilegien nicht gelegentlich mit Freiheit verwechselt, mag ich nicht beurteilen, halte es jedoch für möglich. Auch der jenige der Karriere macht mag sich für frei halten (da gibt es dann ja auch noch die, die weder Reisen noch Karriere machen und trotzdem nicht wissen, wie es weiter gehen soll - die halten sich garantiert nicht für besonders frei. Da stellt sich jedoch die Frage nach einem gewollten Austeigen gar nicht). Als solcherart Privilegierter bleibst du immer eine Art Fremdkörper, der anders behandelt wird als vielleicht jemand der diese Möglichkeiten nicht hat. Auch damit muss man umgehen können (ich selbst hab beispielsweise manchmal Probleme mit solchen Dingen). Lebenserfüllung ist ja immer ein großes Wort, mir selbst langt es eine gewisse Richtung einzuschlagen, die jedoch nicht zwangsläufig für den Rest des Lebens beibehalten werden muss. Wenn Du Dir sicher bist, dass Du eine Reisende (und damit irgendwie auch Suchende) sein möchtest, dann tue es, sofern Du die Möglichkeit dazu hast. Bist Du es nicht, würde ich ersteinmal schauen, ob Du Deiner unmittelbaren Umgebung nicht auch spannende Möglichkeiten abgewinnen kannst. Ich selbst entdecke beispielsweis in meiner unmittelbaren Umgebung auch immer wieder Dinge die ich spannend finde, auch das kann einem Auftrieb geben, man muss dafür nicht immer allzu weit weg.
Gruß Nat
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#859964 - 09/02/12 09:14 PM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: natash]
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Danke Dir.
Ja es gibt natürlich auch jede Menge spannende Dinge bei uns, deshalb bin ich ja auch immer wieder gerne daheim, aber es wird halt dann bald auch wieder langweilig..... wahrscheinlich habe ich noch nicht den richtigen job gefunden, wobei wenn ich mich so umhöre, scheint den kaum jemand gefunden zu haben.
Ja ich weiß nicht was ich will und ich würde mich auch nicht als einen Aussteiger bezeichnen, dazu bin ich noch zu arg im System.
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#859978 - 09/03/12 03:54 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Hallo, Ich bin am glücklichsten wenn ich unterwegs bin selbst wenn ich dann nur Wasser und Brot bekomme, die Welt ist für mich dann in Ordnung.
Auch wenn du deine Frage mit dieser Aussage meine Meinung nach schon selbst beantwortest hast... Die Frage ist, und ich habe keine Existenzängste, aber was mache ich wenn ich in 20 Jahren keine Lust mehr habe unterwegs zu sein, mein Geld wirklich alle ist, ich 60 bin,
Rein monetär betrachtet: Einige deiner Freunde, Bekannten werden sich ganz schön umgucken - 40 / 45 Jahre eingezahlt und trotzdem nur die Grundsicherung. Insofern - weiter so, verhungern wirst du im Alter nicht! Dafür wirst du dann aber auf einige wirklich erfüllte Lebensjahre schauen können. Manchmal beneide ich Leute wie dich; ich gehöre nämlich auch zu den die jeden Morgen um halb sechs aufstehen, ins Büro fahren, 12 Std. später wieder zu Hause sind und dann... Bleibt noch die Frage wie es dann um deine sozialen Kontakte bestellt sein wird, aber wenn man den Mut aufbringt ständig in der Fremde unterwegs zu sein, wird man wohl nicht menschenscheu sein und dazu in der Lage dann eben an dem Ort an dem man dann sesshaft werden will / muss neue Freunde - und wenn es eben andere "Spinner" in anderen Ländern als D'land sind - zu finden. Grüße Ingo
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#859983 - 09/03/12 05:53 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Hallo Mini!
In deinen Beiträgen finde ich immer wieder, dass du auf der Suche bist, dazu beschäftigt dich offenbar die Frage von anderen, ob du davonläufst. Ohne lästig werden zu wollen: Könnten das die für dich wichtigen Fragen sein?
Wenn du auf der Suche bist, ist es wichtig weiter zu suchen anstatt ungeschaut fertige Antworten anderer zu übernehmen, die nicht die deinen sind. Reisen können vieles bedeuten und beinhalten: Die Neugier an anderen Menschen, anderen Lebensweisen, anderen Welten. (Manchen, das muss man zugeben, reicht schon der gewohnte rheinische Sauerbraten im exotischen Club, aber die werden kaum im Forum mitschreiben.) Fehlendes Adrenalin im Alltag ist auch nicht selten zu finden. Das Fliehen, das Davonlaufen vor sich selbst und anstehenden Entscheidungen kann natürlich auch ein Grund sein, neben vielen weiteren. Ob ein bisschen Davonlaufen bei deiner derzeitigen Lebensform auch eine Rolle spielen kann, weißt nur du, und es geht auch nur dich etwas an. Wenn das der Fall sein sollte, würde ich mir überlegen, ob ich an deiner Stelle vielleicht anders suchen würde, wenn das Reisen bisher nicht gut zur Entscheidungsfindung beitragen konnte. Aber die Suche aufgeben würde ich auf keinen Fall, und beim Suchen stören lassen würde ich mich auch nicht. Was auch immer am Ende der Suche herauskommt: Es gibt viele Lebensentwürfe abseits von Eigenheim, Karrierewahn und Kinderglück oder -unglück.
lg und viel Erfolg beim Suchen! georg
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#859996 - 09/03/12 06:49 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Vor allem würde ich die Vergleicherei mit den Leuten, die 12 Stunden pro Tag im Job hängen, beenden. Dass du das nicht möchtest, weißt du schon. Dass du das nicht musst, weil wir später alle sowieso die Grundsicherung bekommen, weißt du auch.
Bei deiner Suche muss es also um etwas Anderes gehen. Versuch das doch mal zu benennen....
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#860000 - 09/03/12 07:03 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Oldmarty]
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Kenne welche die haben ein Haus gebaut das nur dadurch zu finanzieren ist, das er seine Überstunden machen , Sonderschichten und Prämien. Das das in Hose ging war abzusehen und das ist kein Einzelfall. Ja Martin, natürlich gibts die. Genauso wie es sicher irgendwo auch die gibt, die ein teures Auto fahren, obwohl sie sichs nicht leisten können, weil sie sich von den Nachbarn unter Druck fühlen (und nicht etwa weil sies selber wollen). Es gibt auch Leute, die noch nie gearbeitet haben und immer jemanden gefunden haben, der sie durchfüttert, Leute, die Hartz 4 beziehn, obwohl sie ein Vermögen haben etc. Kurz: für jedes Klischee (und sei es noch so dämlich) wirst du irgendjemand finden, der es erfüllt. Ich finde es aber mehr als ärgerlich, wenn man letztlich genau das tut, was man 'den anderen' vorwirft. Nämlich sie sofort in eine Schublade einzusortieren, ihren Lebenentwurf abzuwerten und so zu tun als ob alle üblen Klischees, die einem so einfallen auf alle zutreffen. Ich persönlich kenne jedenfalls niemanden, der ein bestimmtes Auto fährt, weils die Nachbarn erwarten. Ich kenne allerdings einige, die Wünsche haben, die nicht ganz zu ihren finanziellen Möglichkeiten passen. Aber das trifft beileibe nicht nur für Autos zu. Martina
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#860002 - 09/03/12 07:08 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Hallo Mini!
Mach einfach Dein Ding. Wenn es mit den Freunden nicht mehr so funktioniert, orientiere Dich an den Travellern, denen Du unterwegs in Hostels oder wo auch immer begegnest und die so gestrickt sind wie Du. Als ich nach 5 Monaten Afrika zurückkam und feststellen mußte, wie kleinbürgerlich es daheim noch immer zuging hatte ich vor, beispielsweise nach Amsterdam zu fahren und in irgend einem Backpacker-Hostel abzusteigen, um interessante Leute zu treffen. (Habe ich letztendlich nicht gemacht, da ich das Auto durch den TÜV bringen mußte und es wieder Stress bedeutet hätte.)
Ich meine Mark Twain sagte einst aus, dass man, wenn einem das Stündchen schlägt, nicht die Dinge bereut, die man gemacht hat, sondern die, die man nicht gemacht hat.
Treff Dich mit Leuten aus dem Forum oder aus anderen Weltenbummlerkreisen, wenn Du einen Durchhänger hast. Da findest Du Rückhalt und Rat zu den Dingen, über die Du Dir Gedanken machst. Die werden auch sicher nicht genug von Deinen Geschichten kriegen können und wollen ernsthaft Deine Bilder sehen. Ich finde übrigens gut, dass Du Dir Gedanken machst und nicht kopflos durch die Weltgeschichte tingelst.
Es grüßt
Bernie
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Wer Alu kennt nimmt Stahl. | |
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#860004 - 09/03/12 07:10 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Fricka]
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Warum glauben immer alle dass man auf der Suche ist, nur weil man ein abwechslungsreiches Leben führt.
Vielleicht will man keine Konstanten im Leben sondern braucht eben Abwechslung und "Ungewissheit".
Ich habe gerade Wortfindungsschwierigkeiten. Es gibt für fast jedes Wort mit negativer Grundstimmung "Ungewissheit" eins was das gleiche Ausdrückt aber eine positive Grundstimmung hat. Für "Ungewissheit" fällt mir gerade keines ein. Aber ich meine damit, dass es herrlich ist morgens nicht zu wissen was der Tag bringt, wo man abends landet wie und wo man schläft. Eine Reise mit vorgebuchten Fixpunkten (Übernachtungen/Fähren) ist für mich schon nur die halbe Wahrheit. Auch eine Reise mit festgelegtem Endtermin starte ich nicht mit dem gleichen Gefühl wie eine Reise mit offenem Ende.
Für das Leben und Arbeit gilt das gleichermaßen. Mir ist Abwechslung wichtig und mir ist wichtig neues zu lernen und zu sehen. Neues sehen kann man wirklich auch zu Hause, ich schaffe es auch von meiner Wohnung aus immer wieder unbekannte Wege zu gehen, und kaum biege ich von den bekannten Wegen ab empfinde ich das neue als erfrischend, belebend und interessant.
Das halte ich weder für eine Flucht noch für eine Suche und wenn es das doch sein sollte, dann ist diese Flucht sinnvoll für mich und die Suche selbst das Ziel.
Gruß Jörg
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Edited by :-) (09/03/12 07:18 AM) |
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#860039 - 09/03/12 09:04 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: irg]
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Underway in Ghana
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Hallo Mini!
In deinen Beiträgen finde ich immer wieder, dass du auf der Suche bist, dazu beschäftigt dich offenbar die Frage von anderen, ob du davonläufst. Ohne lästig werden zu wollen: Könnten das die für dich wichtigen Fragen sein?
Im Prinzip ja, denn ich bekomme es seit Jahren eingeredet und ich möchte für mich wissen ob es das wirklich ist oder ob ich einfach nur anders bin und auch einfach anders sein "darf". Mit all diesen Antworten die Ihr mir gegeben habt, habt Ihr mich eigentlich sehr unterstützt und ich weiß dass eben viele von Euch auch anders veranlagt sind, als der "Strom" und Ihr der Personenkreis seid mit dem ich nun mal mehr anfangen kann und der mich auch besser versteht. Ich azeptiere mich, aber ich werde oftmals nicht von anderen azeptiert. @Jörg: Ja genau so wie Du es beschreibt sehe ich es ja auch. Danke Dir Ich mache einfach so weiter wie bisher und ich finds super dass Ihr mir Verständnis entgegengebracht habt. Ich bin nicht verrückt oder laufe davon, ich bin neugierig und ich liebe das Abenteuer und das Ungewisse. Danke, Mini
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#860043 - 09/03/12 09:16 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: pushbikegirl]
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Du musst allerdings genau wie viele andere vonuns damit leben, dass in bestimmten Gruppen die Auswahl der Sozialkontakte über mein Haus, mein Auto (oder bei Damen meine Klamotten) funktioniert.
So lange du damit leben kannst gut. Allerdings kommen immer mal wieder Sinnkriesen und man fragt sich "wars das jetzt? Was kann noch kommen?". Auch damit muß man leben, abe das gilt auch für die, die mit dem Strom schwimmen. Irgendwann geht es bei Karriere nicht mehr weiter, die Rente "droht, oder ...
Die Antwort auf die Frage: was will ich, un d bin ich bereit mit den Konsequenzen aus meiner Entscheidung zu leben kannst nur du dir geben. Denk halt ne weile über die Konsequenzen nach und addiere dann einen "Blankoscheck".
Detlef
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. | |
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#860048 - 09/03/12 09:29 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: irg]
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... Ich lebe mit meiner Frau zusammen, habe 4 Kinder (2 schon ausgezogen), und pflege eines meiner Kinder, das behindert ist.
Das verdient mehr Respekt und Hochachtung als jede sportliche Höchstleistung. Beste Grüße Christian
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#860063 - 09/03/12 10:31 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Fricka]
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Nein nein Sozialschmarotzer werde ich nicht werden !!! Das find ich total ätzend, so lange man gesund ist sollte man schauen dass man sich selbst versorgt.
Und dann? Dann versorgt einen die Allgemeinheit, weil man sich entschieden hatte, statt Vorsorge zu treffen und Vermögen aufzubauen, lieber zu reisen? Momentan versorgt unsere herrschende Klasse mit unseren Arbeitseinkünften korrupte südeuropäische Pleitestaaten, finanziert damit eine unselektierte Masseneinwanderung in unser Sozialsystem und knöpft für sich selbst und alle staatlich angestellten Lakaien ein einträgliches Einkommen ab. Und den jämmerlichen Rest, den der Staat uns von unserem Arbeitseinkommen läßt ( Lesenswert: Ihre skandalöse Abgabenlast ) spart man sich mühevoll ein "Vermögen" zusammen, daß dann durch eine Inflation mit 100%iger Wahrscheinlichkeit entwertet wird. Dann hat man sein ganzes leben lang brav geschuftet und Steuern und Sozialabgaben gezahlt und in 20-30 Jahren wird man in der Einheitsaltersversorgung landen, die WEIT unter dem heutigen ALG2-Niveau liegen wird. Die Fakten aus denen man auf diese Entwicklung schließen kann liegen alle vor uns. Man braucht nicht mal viel besondere volkswirtschaftliche Grundkenntnisse, um zu sehen wie es in einigen Jahrzehnten aussehen wird. In Anbetracht der Probleme, die auf uns lauern stellen ein paar rückkehrende Aussteiger nicht das geringste Problem dar, aber sie erzeugen eben Neid. Im Gegenteil: dadurch, daß sie während ihrer Reisen unser "Staatswesen" nicht per Steuern/Sozialabgaben mitfinanzieren, beteiligen sie sich auch nicht an dem daraus finanzierten Zugrunderichten unserer Lebensgrundlagen. Ich finde dieses Aussteiger-Bashing völlig daneben. Es geht hier schließlich nicht um kiffende, pilzeschluckende Hippies sondern um erwachsene, gefestigte Menschen, die ihre Entscheidung gründlich reflektieren. Hier gab es ja schon mal vor einigen Jahren so einen Faden, der streckenweise in eine ähnliche Richtung ging. Für mich persönlich käme aber ein Komplettausstieg auch nie in Frage bzw. nur bis zu dem Punkt, an dem er noch mit Familiengründung und Kinder vereinbar ist. Und eine feste Basis, also ein fester Heimatpunkt, an den ich immer zurückkehren kann wäre mir auch wichtig. Am besten wäre es, wenn man einen Teilausstieg irgendwie als Freiberufler gestalten könnte.
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#860066 - 09/03/12 10:42 AM
Re: Flucht oder Lebenserfüllung?
[Re: Bernie]
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Interessant. Ich war mit knapp 20 Jahren per Anhalter und zu Fuß in Afrika unterwegs für mehrere Monate. Als ich den Sahel durchquerte, brach dort eine Hungersnot aus. Die Menschen starben buchstäblich "wie die Fliegen". Einige davon in meinen Armen.
Als ich wieder nach Hause kam, stellte ich fest, dass neben diesen Erlebnissen eigentlich nichts mehr "relevant" war. Wie kann es sein, dass man sich Gedanken über eine Prüfung an der Uni macht, wenn Menschen sterben?
Es dauerte eine ganze Weile mit der Rückgewöhnung. Und wenn man so etwas öfter erlebt, geht es vielleicht gar nicht mehr. Ob damit was gewonnen ist? Macht ja keinen Sinn, in solchen Situationen als Zaungast unterwegs zu sein. Meiner Meinung nach müsste das "Reisen" dann in ein "Helfen" münden. Was wieder "Arbeit" wäre und mit dauerndem Reisen nicht zu vereinbaren. Da bisse sich die Katze also in den Schwanz.
Für das Helfen wäre dann auch die Prüfung an der Uni wieder überraschend relevant. Sie wollen einen ausgebildet....
Außerdem fiel mir natürlich mit fortschreitendem Alter auf, dass die Bedeutung von Problemen nicht so einfach zu messen ist. Auch die zu Hause verwurzelten Menschen haben welche. Die man sicher nicht abwerten sollte.
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