Hallo,

Ich (33,m) suche noch Reisepartner und Informationen zur Alpenüberquerung. Mein geplante Tour: Lindau (Bodensee) - Splügenpass - Mailand - Genua - Pisa - Florenz - Siena - Rom. Anreise nach Lindau per Bahn am Sa. 22.9. und Rückreise 2 Wochen später mit dem Nachtzug Rom - München. Am Tag fahre ich ca. 100km und bevorzuge Camping. Außerdem "sammle" ich UNESCO-Welterbestätten, was in Italien ziemlich ergiebig ist Hat jemand schonmal den Splügenpass mit dem Fahrrad überquert? Ich mache mir nämlich Sorgen, dass das Wetter Ende September dafür schon zu schlecht sein könnte.

In den Alpen kann dir da alles passieren. Schon im Schwarzwald kannst du dir nicht sicher sein, dass man Ende September schneefrei bleibt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass du durchkommst dürfte nicht allzu gering sein. Im Zweifel eben mit dem Zug, wenn alle Stricke reißen.

das wär schon ziemliches Pech, bei nem 2.100 m Pass Ende September.
Ich bin Ende Juli drüber, aber von Süd nach Nord.
Beantworte gerne Fragen.
Hast jedenfalls zum Comersee rund 1.900 Meter abwärts...

Aber dann fangen die Probleme an. Willst du die Uferstrasse am Comersee entlangradeln? Musst du wohl mangels Alternative. Da ist Hölle Verkehr, ein Albtraum für Radfahrer! Und eigentlich keine Chance es im Hinterland zu umfahren. Tipp: Fähre benutzen!

Lindau->Rom in zwei Wochen ist aber ein sportliches Program. Wenn du da wirklich auf entlegene Nebenstrassen ausweichen willst, musst du wahrscheinlich wirklich jeden Tag 100km oder mehr radeln.

Malen wir nicht den Teufel an die Wand. Die Seestrecken sind belebt, gewiss - ein Albtraum ist allenfalls aber, keine Radreise machen zu können. Am Westufer gibt es auf einigen Abschnitten von der Hauptroute abweichende Innerortstraßen - die sollte man nutzen. Zudem kann man Zeiten nutzen, in denen etwas weniger los ist: Morgens früh, aber auch mittags (Siesta). Obwohl bereits mehrfach am Comersee, konnte ich nie die Hölle entdecken - eher war es himmlich schön.

Angedeutet ist ja auch bereits eine Alternative: Mit der Fähre z.B. von Tremezzo nach Bellaggio. Die beiden Innenufer im Süden sind weniger stark befahren - die Strecke Bellagio - Lecco am geringsten. Noch weniger Verkehr gibt es mit kräftiger Steigung via Madonna del Ghisallo (Pilgerort für Radler) ohne Ufer. Auch auf der Ostseite kann man vom Ufer abweichen - z.B. von Bellano über die SP62 nach Lecco. Die ist aber zu aller Überraschung eher dichter befahren als die Uferstraße. Eine echte Alternative - aber ein gleichwohl schwieriger Berg (knapp 2000m) - ist der Passo San Marco. Landschaftlich sehr lohnenswert, ausreichend einsam, Rifugio kurz unterhalb des Passes auf der Südseite - man kommt dann eher etwas östlich von Mailand in die Ebene (Bergamo).

Übrigens: Wer viel UNESCO-Weltkulturerbe in Italien sehen möchte, MUSS mit viel Verkehr zurecht kommen. Vieles liegt in den Städten und Hennings Route sucht bewusst die "Brennpunkte" (Städte).

@ Henning: Splügenpass: Auffahrt vergleichsweise moderat. Auf der Abfahrt solltest du beachten, dass es viele enge Kurven mit teils unübersichtlichen Tunnels gibt - entsprechende Vorsicht gebührt dem Gegenverkehr - speziell im mittleren und unteren Teil. Der Splügenpass ist auf der Südseite keine Abfahrtsrennstrecke! Wetter ist zwar alles möglich, würde die Lage aber optimistisch einschätzen. Die Nordseite und am See der Südseite kann es oft und sehr windig werden.

Wie flexibel bist du da noch in deiner Planung? Ich interessiere mich allerdings speziell für die Strecke Florenz<->Rom und finde das reicht fast für zwei Wochen. Auf der Seite http://radreise-wiki.de/Florenz_-_Rom steht das die Strecke 450km lang ist. Wenn man es nicht zu streßig angehen lässt bzw. auch mal einen Ruhetag macht ist die Strecke optimal für eine Woche. Von Rom dann zur Küste und über Siena wieder nach Florenz (Mischung Zug/Rad). Mein Rad ist auch über 20 Jahre alt, mehr als 70-80km pro Tag geht nicht und will ich nicht.

Zeitlich flexibel bin ich leider nicht. Meinen Urlaub habe ich nämlich schon eingereicht und könnte ihn höchstens nach nach hinten verschieben, was die Alpenüberquerung dann noch schwieriger machen würde. Lindau als Ausgangspunkt ist auch nicht verhandelber, weil es eigentlich die zweite Etappe ist: bis zum Bodensee bin ich schon im Sommer gefahren und nächstes Jahr will ich weiter bis Athen. Sollte ich es nicht in 2 Wochen ganz bis Rom schaffen, werde ich einfach an einer anderen Station in den Nachtzug zusteigen und Rom erst nächstes Jahr besuchen.

Hallo, bin 2009 Ende August vom Bodensee zum Comersee gefahren, 3 Tage hin, 2 Tage Pause am See und 3 Tage zurück. Bin immer am Rhein lang. Sehr schöner und problemloser Radweg aber sehr viel Gegenwind im Rheintal. Von Andeer (Zeltplatz) bin ich direkt zum Comersee. In der Rofla-Schlucht muß man durch 2 Tunnel, gut ausgebau und beleuchtet, aber der Lärm ist die Hölle. Er kommt von allen Seiten und man kann nicht deuten von welcher Seite kommen die Autos. Ab Splügen fing es an mit Nieselregen, ging ja noch beim treten wird man warm. Ab den Serpentinen wurde es immer kälter, oben am Pass waren nur noch 8° C, habe elendlich geklappert. Im ersten Ort nach dem Pass waren es wieder 15 Grad. Von Splügen hoch ist der Pass gut zu fahren. Die Abfahrt zum Comersee ist im ersten Teil recht ungewöhnlich, Serpentinen sehr eng, Tunnel ohne Beleuchtung und schlechtes Pflaster sehr dunkel drinnen. Man kann nur sehr langsam fahren, Batterielicht wäre nicht schlecht wenn kein Nabendynamo vorhanden. Ab Chiavenna ist Rad fahren nicht einfach, die Italiener fahren sehr dicht an einem vorbei, hupen meist kurz bevor sie überholen, erschrecken vorprogrammiert. Wenn zwei LKW oder Wohnwagen auf gleicher Höhe sind wirds eng und der Wind der Fahrzeuge ist auch unangenehm. Man bekommt öfters einen Schlenker. Es gibt auch Radwege in der Ebene, sind sehr schlecht ausgeschilderd und endlos lang, weil nicht direkte Verbindung. Einer geht von Chiavenna (Kiesweg) am Fluss Mera bis Novate Mezzola (Zeltplatz kleiner See vor dem Comersee). Im Kreisverkehr Chiavena nach rechts abbiegen bis zum Fluss, dann immer weiter nach Süden.
Viel Spass gruss Carl

Ha, immer das selbe Wetter da! Hatte ich auch, und das vor 7 Jahren! Und obwohl mir die Mütze beim Anziehen der langen Hose am Pass fast wegflog, wollte ein Holländer von mir wissen, ob ich als Deutscher stolz auf den Benedikt wäre. Ich fragte dann nach, welchen Benedikt - ach so, den Papst, meinte er. Wer soll das wissen? - es heißen ja viele Benedikt. - Sachen gibts!