Tag 1(Freitag 3. August, 0-65 km)Ich hatte früher Feierabend gemacht damit die erste Etappe nicht all zu kurz ausfällt. Um 16 Uhr ging es also in Rosenheim los. Die ersten Kilometer folgte ich dem Flusslauf der Mangfall. Bei einem kleinen Abstecher zu meiner Arbeitsstelle hab ich noch einem Kollegen(der mich erst nach einiger Zeit erkannte) ein schönes Wochenende gewünscht. Mehrere Baustellen an dem Mangfall begleitenden Weg zwangen mich zeitweise auf die Straße auszuweichen. Dadurch bin ich am Staubecken vom Leizachwerk(Pumpspeicherwerk) vorbei gekommen, das ich vorher nicht kannte. Nach Feldkirchen-Westerham verließ ich das "Mangfalltal". Es waren einige Rehe am Wegesrand, zwar nicht wild aber trotzdem schön anzusehen. Ich fuhr durch tiefe Wälder und über schöne Felder. Einige Hügel verlangten erste Kraft die sogleich mit einem kurzen Mahl an einem Kornfeld wiederhergestellt wurde. Kurz vor Geretsried ging's dann steil bergab über die Isar. Mittlerweile setzte die Dämmerung ein, also steuerte ich den nächsten Camping Platz an und schlug mein Zelt an einem Teich auf.
Tag 2(Samstag 4. August, 65 - 185 km)Die Nacht habe ich gut überstanden also ging es am frühen morgen los, nein doch nicht. Die Rezeption des Campingplatzes machte erst um 8:30 auf, so fuhr ich erst um 9 Uhr los. Mein geplantes Ziel für diesen Tag war Augsburg. Ungewiss ob ich für diese Entfernung fit genug bin, machte ich mich auf den Weg. Nach dem ersten zähen Hügel war ich froh den Stanberger See zu erblicken. Die Strecke ging durch die südlichen Sümpfe. Ans Wasser konnte ich nicht gelangen, das Ufer des "schönen" Stanberger Sees ist im Süden anscheinend verbaut und privatisiert.
Über einen weiteren Hügel kam ich nach Weilheim. Ein Mühlbach begleitete meinen Weg welcher schließlich ein großes Wasserrad zum drehen brachte. Beim örtlichen Südländer deckte ich mich mit leckerem Obst ein. Nach Weilheim kam abermals eine lange und kräftezehrende Steigung. 200 Höhenmeter hört sich nicht viel an, nach 40 Kilometern und mit ~15 Kilo Gepäck steigt der Puls aber trotzdem ganz ordentlich. Einige kleinere Hügel trennten mich vom primären Tagesziel, der Fluss Lech.
Angekommen am fließenden Gewässer kochte ich mir erstmal ein Mittagsmal. Eine halbstündige "Siesta" durfte anschließend natürlich nicht fehlen. Es ist einfach traumhaft mitten in der Natur zu liegen, nicht als Vögelgezwitscher und Wassergeplätscher zu hören und nach getaner Arbeit ein bisschen zu dösen.
Der traumhafte Uferweg entlang der Lech motivierte weiter zu fahren. Von der Sonne geschützt im Schatten der Bäume ging es entlang der Lech weiter. Landsberg war eine einzige Baustelle, in ein paar Monaten dürfte es aber wieder ein schmuckes Städtchen sein. Ab und an führte mich der Radweg weg von der Lech durch schöne Wälder und weite Wiesen. Dass ich Augsburg näher kam, machte sich durch stärkeren Fahrrad-/Fußgängerverkehr bemerkbar. Meine Erfahrung zum Thema Urbanisierung am Stanberger See hatte mir gereicht, also blieb ich durch Augsburg hindurch am Ufer des Lech. Vorbei am Augsburger Flughafen errichtete ich schließlich mein Zelt an einem kleinen See. Zur Belohnung der Tagesleistung gönnte ich mir eine reichhaltige Fleischplatte beim nahen Kroaten. Dies sollte die einzige Mahlzeit bleiben, die ich nicht selbst mit von mir mitgebrachten Lebensmitteln zubereitet habe. Nach dem Tag brauchte ich aber Fleisch
Tag 3(Sonntag 5. August, 185 - 310 km)Ich hatte tief und fest geschlafen, dass es in der Nacht geregnet hatte sah ich am gestiegenen Pegel des anliegenden Sees. Nur noch zwei Meter Schilf und Gras trennte das Wasser von meinem Zelt. Ich hatte zwar Abstand zum See gehalten, aber wer kann den ahnen das der Spiegel des Sees über Nacht um etwa 5 Zentimeter steigt. In Zukunft werde ich wohl etwas mehr Abstand bzw. Höhe zu Gewässern halten. Nach zehn Kilometern fuhr ich wieder entlang der Lech. Zunächst zwischen einem Kanal der für teilweise sehr schöne Wasserkraftwerke genutzt wurde und der natürlichen Lech. Später fuhr ich etwas abseits des Gewässers auf der Westseite.
Kurz vor Donauwörth querte ein Feldhase meinen Weg der offensichtlich dachte ich hätte ihn nicht entdeckt, denn ich kam bis auf wenige Meter an ihn heran. Gut das ich meine Kamera immer griffbereit in der Lenkertasche verstaue denn nach wenigen Sekunden verschwand der Hase hoppelnd ins nächste Maisfeld. In Donauwörth überquerte ich die Donau am Zusammenfluss der Wörnitz und dem Namensgeber der Stadt. Nahezu die gesamte restliche Strecke blieb ich auf der Nordseite des Stroms. Die Strecke führte mehrmals auf die nahe gelegenen Hügel, wo man sich einen guten Überblick über den weiteren Verlauf der Donau bilden konnte. Kurz vor Neuburg legte ich einige Kilometer auf der Südseite auf einem schmalen Weg zurück.
Da sich in Neuburg kein Lokal zum Besuch anbot bereitete ich mir auf einem Strand am Fluss mein Mittagessen. Zur Unterhaltung diente eine Entenfamilie und die Übung des lokalen THW. Um der Hitze entgegen zu wirken nahm ich kurz vor Ingolstadt ein ausgiebiges Bad in der Donau.
Ich wollte zum Hauptbahnhof aber ein freundlicher Fußgänger wies mir den Weg zum Nordbahnhof. Ob es Bosheit, Unwissen oder schlechte Kommunikation war kann ich nicht beurteilen. Was es auch war, ich fuhr also wieder quer durch die Stadt um schlussendlich am Ziel meiner Radtour anzukommen. Die Heimreise mit der Regionalbahn war relativ angenehm.
Im Flickr Album
"Rosenheim - Lech - Donau" sind noch weitere Fotos dieser Tour.
Den ganzen Bericht gibt es außerdem nochmals
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