Hallo zusammen
Vor einiger Zeit habe ich einen Beitrag zum Thema Niederlande eröffnet. Zudem suchte ich im Bereich Ausrüstung unterwegs nach Tipps zu leichten Familienzelten. (Ich hoffe, dass dieser Beitrag unter der Rubrik Länder akzeptiert wird.)
Nun ist die Reise vorbei und ich möchte gerne einige Rückmeldungen geben:
Wir sind mit dem CNL von Zürich nach Amsterdam gefahren.
Dann mit dem Rad nach Hoorn - Enkhuizen - mit der Fähre nach Stavoren - weiter durch Friesland nach Giethoorn - und schliesslich via Zwolle nach t'Harde - von da mit der Bahn nach Amsterdam und mit dem CNL zurück in die Schweiz.
Auf die Inseln sind wir nicht gefahren, da die Wettervorhersage für diese Tage nicht so optimal war und da in Holland zur gleichen Zeit die Ferien begannen und es angeblich dort sehr busy sein soll in dieser Zeit.
Das Radwegenetz ist ausgezeichnet. Das Kontenpunktsystem funktioniert bestens. Ich habe in einem Turioffice einmal so ein elektronisches Gerät gesehen, womit man Touren irgendwie programmieren kann und das Gerät dich von Knotenpunkt nach Knotenpunkt navigiert.
Einmal hatten wir Regen und sind dann in einer Tekkershutten übernachtet. Ziemlich coole Sache. Es gibt auch eine Karte mit einer Übersicht aller Hütten. In gewissen Radkarten sind sie auch eingezeichnet.
Trekkershutten In meinem letzten Beitrag wurde rege über die niederländischen Radwege diskutiert, vor allem mit dem Fokus "Streckenführung". Es ist schon so, dass die Radwege in grossen Ortschaften und Städten nicht geradlinig verlaufen. wir haben dies aber nicht als negativ empfunden, da wir sowieso nur 40 km im Schnitt fuhren (Wir: 2 Erwachsene, 1 Kind 3 Jahre, 1 Kind 1 Jahr). Drängelgitter u.ä. waren vorhanden, störten aber nicht.
Friesland war sehr schön. Es hat viele Seen und man kann immer wieder baden. Sehr gut hat uns die Region
Weerribbenwieden National Park gefallen.
Vor Zwolle war es auch schön. Danach hat die Bevölkerungsdichte wieder zugenommen. Leider reichte die Zeit nicht mehr für die Wald-, Dünen- und Heidegebiete im Gelderland zwischen Zwolle und Apeldoorn.
Die Campingplätze waren alle in Ordnung. Generell sind viele nicht für Zeltende mit Kleinkindern eingerichtet (Wickeltische, Familienduschen, etc.), aber das war uns bereits im voraus bewusst. Wir haben auf der ganzen Reise auch keine anderen Kleinkindfamilienradreisende getroffen. Radanhänger für Kinder sahen wir nur etwa 3 Stück.
Oft hatten die Leute eine grosse Freude und Respekt, wenn sie sahen, dass wir 2 kleine kidies dabei hatten.
Wir waren meistens auf grösseren Plätzen, mit der Hoffnung, mehr Infrastruktur zur Verfügung zu haben. Wir haben oft am Boden gegessen. Dies ist auch der einizge Kritikpunkt an den Campings. Oft waren auf den Zeltwiesen keine Tische mit Bänken aufgestellt, wie wir es von den skandinavischen Ländern her als Standart kennen. Das nächste Mal würden wir eher auf kleine "Baurnhofcampings" gehen. Dort hat man den Vorteil, dass einem der "Vermieter" gerne hilft und auch mal etwas ausleiht.
Die Plätze waren nie voll und wir fanden immer problemlos einen Platz.
Wir haben schlussendlich kein neues Familienzelt gekauft. Es sprachen bzw. im Nachhinein sprechen einige Gründe dagegen:
- Unsere 2 Kinder hätten in einem gemeinsamen Zelt nicht optimal einschlafen können (herunturnen, Käferfest).
- Wir konnten das Packgewicht optimaler verteilen (beide Zelte wiegen etwa je 3.5 kg).
- Die "grosssen" Leichtfamilienzelte bieten nicht mehr Schlaf-/ Stauraum wie zwei kleine.
- Wir haben Geld gespart
Noch ein Kritikpunkt bezüglich CNL:
Bei der Hinfahrt waren die Zugbegleiter uns als Familie gegenüber mit 2 kleinen Kindern nicht sonderlich freundlich gesinnt. Ich erwarte keine Sonderbehandlung, aber mindestens ein wenig Einfühlungsvermögen für unsere Reisesituation. Früher hat mir das Personal immer geholfen beim Verladen in das Radabteil. Dieses Mal war die erste Bemerkung des Schaffners, ob ich denn für den Anhänger reserviert hätte und ich müsse ihn zusammenfalten und und und!!! Ich bin 1. nicht blöd und 2. habe ich für alles reserviert. Wenn ich Tickets kaufe, muss ich angeben wer mit was und wie reist! So werden dann der Preis und die Anzahl Platzreservationen für das Radabteil berechnet. Für das werde ich am Bahnreiseschalter am Bahnhof (immer freundlich und kompetent) beraten und zahle ja einen ziemlich "guten" Preis dafür. Ich hatte bei der Hinfahrt irgendwie das Gefühl, dass das Personal sich als Könige und Chefs über alles fühlten und ich als zahlender Kunde nichts zu sagen hätte. Als wir noch eine Zusatzdecke wollten, kam zuerst auch wieder eine doofe Bemerkung und erst dann wurde unserem Wunsch entsprechend gehandelt.
Die Rückreise verlief dann viel schöner. Das Personal war freundlicher und hilfbereiter, was mich wieder milder stimmte.
Ich werde mich aber bei CNL noch melden und dies zurückmelden.
Es waren super Ferien und ich würde diese/s Route/Land allen wieder empfehlen!
Ich hoffe aber, dass es in Zukunft wieder nördlicher gehen kann. Das grösste Problem ist dabei für mich der Transport der Räder und des Anhängers. Vielleicht evaluiere ich einmal die Kosten für die Spedition mittels Camion (Lastwagen).
Gruss
Marcel