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#841523 - 07/03/12 06:54 AM Mit dem Cruzbike nach Dubrovnik
Muckbike
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:3.6.2012 9.6.2012
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Mit dem Cruzbike nach Dubrovnik

Nach meinen Österreichdurchquerungen der letzten Jahre wollte ich heuer mal etwas weiter ausholen und habe mich entschlossen einfach mal nach Dubrovnik zu fahren. Da ich seit gut einem Jahr zur Fraktion der Liegeradfahrer gehöre und erst seit kurzem stolzer Besitzer eines „Cruzbikes“ bin, wurde diese Tour gleichzeitig als Bewährungsprobe für das neue Rad prolongiert. Für Interessenten habe ich am Ende des Berichtes einen Erfahrungsbericht über das Liegeradfahren mit einem Curzbike zusammen gestellt. Die Tour war von Beginn an eher als sportliche Herausforderung angelegt. Es war klar, dass die Besichtigung der sicherlich vielen sehr schönen Städte auf dieser Route hintangestellt werden musste.

Sonntag, 03.6.2012
Start mit dem Zug von Wels nach Graz
Ankunft um 10.30
Abfahrt um 11 Uhr am Hauptbahnhof Graz bis Slovenska Bistrica (SLO)

gefahrene km: 132,69
Durchschnitt: 17,1 km/h
Fahrzeit: 7:44,35
Highspeed: 53,9 km/h

So, rund 1.000 km warten darauf bezwungen zu werden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch keine genaue Vorstellung über den Streckenverlauf. Natürlich habe ich mich in Google Earth umgesehen und mir ein digitales Bild machen können – aber das reicht leider bei weitem nicht. Diese Erkenntnis habe ich am Ende der Reise gewonnen und ich muss jedem Tourenplaner darauf aufmerksam machen, dass es einen großen Unterschied macht Strecken am PC zu besichtigen oder diese selbst zu fahren.
Der Weg führt mich durch die Hauptstadt der Steiermark in Richtung Mur-Radweg. Diesem folge ich bis zur Slowenischen Grenze und ich kann sagen, das war die einzige halbwegs ebene Strecke der gesamten Tour und bis auf den Gegenwind, der mich nun die restlichen 1000 km begleiten sollte, auch einfach zu fahren.
Ein erster Stopp bei der Slowenischen Grenze und dann gings hinein auf der Straße 437 in Richtung Maribor. Der Verkehr war zwar stark, aber akzeptierbar – es blieb mir auch nichts anderes übrig. Kurz nach Pesnica Pri Mariboru ergab sich die Möglichkeit auf eine kleine Parallelstraße auszuweichen und damit war der Verkehr ab sofort keine Thema mehr. In Maribor änderte sich das wieder. Die Durchfahrt war etwas diffizil, gelang nach einigem Fragen aber doch. Ab jetzt kam die slowenische Pampa zu ihrem Recht. Ich habe, um es kurz zu sagen, Slowenien bezüglich der zu erwartenden Steigungen maßlos unterschätzt. Abseits der Hauptrouten geht es, in diesem Bereich von Slowenien zumindest, auf kleinen und kleinsten Straßen endlos lange bergauf. Teilweise über 10 km in einem Stück und mit Steigungen im zweistelligen Bereich. Der Tag verlangte mir alles ab und als ich gegen 19.30 Uhr endlich in Slovenska Bistrica ankam, war ich mehr als alle. Eine Bergtour von gefühlten 100 km lag hinter mir und ich lag fast unter dem Rad. Im Hotel Leonardo fand ich für € 38,80 eine komfortable Unterkunft mit Frühstück. Da die Küche am Sonntag kalt blieb, schickte mich die Hotelchefin, eine lustige Italienerin, zur nur 200 Meter entfernten Pizzeria. Die paar Meter gehe ich doch zum Ausgleich glatt zu Fuß, so mein Gedanke. Als nach 500 Metern immer noch keine Pizzeria zu sehen war, rief ich die Chefin des Hauses nochmals an und die bot sich sogar an mich hin zu fahren. So geschehen und - ich will hier wirklich keine Klischees bedienen aber so war es wirklich – bereits nach nur drei Kilometern tauchte die Pizzeria am Straßenrand auf. Soweit zur Entfernungsschätzung einer Frau. Seis drum, ich wurde abgesetzt und sogar wieder abgeholt. Das war dann aber wirklich ok. Fotos gibt’s recht wenige von diesem Tag. Ich war einfach von der Topographie zu überrascht und hatte einfach hart zu kämpfen um überhaupt das anvisierte Etappenziel zu erreichten.


Start am Grazer Hauptbahnhof


Der Murradweg in Richtung Slowenischer Grenze war noch schön eben.


Brücke über die Drau in Maribor.


Montag, 04.6.2012
Abfahrt: 08.30 Uhr von Slovensci Bistrica bis Zuzemberk
gefahrene km: 140,05
Durchschnitt: 19,1 km/h
Fahrzeit: 7:18,23
Highspeed: 60,7 kmh

Der Tag brachte im Wesentlichen eine Wiederholung des Vortages, mit dem nicht unerheblichen Unterschied, dass die Steigungen noch steiler wurden. In manchen Teilbereichen kam ich an die Haftgrenze des Antriebsreifens, der ja beim Cruzbiuke das Vorderrad ist. Um hier keine falschen Vorstellungen zu machen. Bis rund 16 Prozent gibt’s auch beim Cruzbike keine Probleme. Es war also noch steiler.
Kurz nach der Abfahrt bog ich gleich wieder auf eine Nebenstraße ein und fuhr über Levic und Loce in Richtung Sentjur. Konsequent die Hauptroute meidend ging es über nach Sentrupert weiter in Richtung Süden. Die Landschaft war toll. Wunderschöne Wälder, einsame Straßen und freundliche Menschen. Allerdings auch Steigungen pur. Es ging eigentlich nur ständig berauf oder steil bergab. Gerade Strecken waren praktisch nicht vorhanden. Jedem begeisterten Bergradler kann ich nur empfehlen einmal in Slowenien zu touren. Er wird nicht enttäuscht werden. Über Trebnje erreichte ich schließlich mein Tagesziel Zuzenberk. Leider zog es gegen Abend noch zu und ich musste für rund eine halbe Stunde die Regenbekleidung einem Test unterziehen. Eine Unterkunft war schnell gefunden und der Abend verlief bei strömenden Regen und einem guten Essen recht entspannend. Gegen 03.00 Uhr wurde ich in dieser Nacht von einem lauten Rauschen geweckt. Es war ein heftiger Wolkenbruch und mit einem unguten Gefühl schlief ich schließlich wieder ein. Der Morgen brachte jedoch Erleichterung. Es war trocken und die Sonne wagte sich sogar schon hervor.


Slowenische Landstraßen sind meist verkehrsarm.


....aber steil.


Dienstag: 05.06.2012
Abfahrt:08.00 von Zuzenberk bis Crikvenica
gefahrene km: 125,13
Durchschnitt: 17,3 km/h
Fahrzeit: 7:12,41
Highspeed: 61,5 km/h

Ab Heute bis zum Ende der Tour schien die Sonne ungetrübt vom Himmel. Der Tag begann noch etwas wolkig, im Verlaufe des Tages kam die Sonne aber immer mehr durch und es wurde heiß. Dieser Temperaturanstieg sollte sich in den Folgetagen kontinuierlich fortsetzen. Nach Zuzemberk ging es in Richtung Kocevje durch das slowenische Bärenland. Meister Petz ließ sich aber nicht blicken. Lediglich die Warnschilder deuteten darauf hin, dass es ihn geben musste. Dieser Streckenabschnitt stellte einen landschaftlichen Höhepunkt der Reise dar. Absolut wenig Verkehr und unberührte Wälder hinterließen einen tiefen Eindruck. Bei Brod na Kupi überquerte ich die Grenze nach Kroatien. Das Land änderte sich, die Landschaft blieb natürlich gleich und mir wurde bewusst, dass die restlichen 50 Kilometer bis zum Tagesziel Crikvenica an der Adriaküste nicht leicht werden würden. Ich nahm mir auch vor mehr auf den Hauptrouten zu bleiben, um die Höhenmeter nicht unnötig zu vermehren. Bis kurz vor der Küste habe ich das auch beherzigt. Leider kam dann ein interessanter Abzweig in ein wunderschönes kleines Flusstal, dem ich nicht widerstehen konnte. Die Strafe folgte kurz darauf auf dem Fuß. Genauso steil wie es in das Tal hinabging, musste ich am Ende wieder die verlorenen Höhenmeter zurück gewinnen. Aber schön wars doch. Was dann folgte war nur noch eine sehr steile Abfahrt zur Küste nach Crikvenica. Dort fand ich bereits nach kurzem Suchen eine sehr preiswerte und für € 20,- mit Frühstück sogar noch komfortable Unterkunft.
Der einzige Nachteil war, dass für den abendlichen Bummel in die Stadt ein kleiner Wandertag fällig wurde. Gute 200 Höhenmeter nach unten und dann rund 2 Kilometer an der Küste entlang und das Ganze dann wieder retour. Aber als Ausgleichssport war es nicht so verkehrt.


Die landschaftlich schöne Bergtour geht weiter.


Ich bin im Bärenland gelandet.


Schöne, einsame Wälder.


Ab und zu eine Rast muss sein.


Endlich kommt die Adria in Sicht.


... ziemlich steil sogar.


Mittwoch, 06.6.2012
Abfahrt: 08.15 Uhr
gefahrene Kilometer: 146,93
Durchschnitt: 18,9 km/h
Fahrzeit: 7:45,47
Highspeed: 68,9 km/h

Heute geht’s endlich die Küste entlang. Die Magistrale ruft. Dass die Fahrt kein Honiglecken werden würde, merkte ich sehr rasch. Der beständige Gegenwind legte an der Küste nochmals zu und der Verkehr erreichte im Vergleich zu den Vortagen ganz andere Dimensionen. Entschädigend wirkte die wunderbare Landschaft und die interessante, wenn auch sehr anspruchsvolle, Streckenführung. Kurz nach Sveti Juraj zog die Küstenstraße kräftig an und verschwand in das Hinterland. Ein richtig langer Anstieg begann und führte weit über das Meeresniveau hinaus. Im Zuge dieses Anstieges sah ich voraus einen anderen Radfahrer. Ein denkwürdiger Moment, denn bisher war mir keine Begegnung mit Gleichgesinnten vergönnt gewesen. Ich legte einen Zahn zu und holte den Radler schließlich ein. Es stellte sich heraus, dass ein Landsmann von mir, Hans aus Gröbming in der Steiermark, ebenfalls auf dem Weg nach Dubrovnik war. Wir beschlossen mal eine Weile gemeinsam zu fahren und enterten kurz darauf die Fähre nach Pag. Das Entgelt dafür, 33 Kuna inkl. Fahrrad.
Pag empfing uns wie ein Wüstenplanet. Absolut kahl, aber irgendwie dadurch auch interessant und sofort mit einer deftigen Steigung auf den Kamm der Insel hinauf. Von dort in Richtung Westküste der Insel wurde Pag wieder etwas grüner. Wir folgten der Inselhauptstraße in Richtung Pag-Stadt. Der Verkehr war hier wesentlich ruhiger als am Festland. Eben war es aber auch nicht, zuweilen sogar ganz schön steil. Bereits am späten Nachmittag erreichten wir die Brücke auf das Festland, überquerten diese und stiegen im erstbesten Ort in ein Hotel ab. Etwas luxuriös, dafür sehr komfortabel, mit eigenem Strand und für € 58,-- inklusive Abendessen und Frühstück noch bezahlbar.
Ein entspannender Abend am Strand, mit einem Bad im noch etwas kühlen Meer war die Belohnung für einen anstrengenden Tag.


Es wird heiß heute.


Die Küste ist wunderschön.


Kurz nach Sveti Juraj zog die Küstenstraße kräftig an.


Hans und ich auf der Fähre nach Pag.


Die wüstenähnliche Ostküste von Pag.


Auf der Kammstraße Richtung Inselhauptstadt Pag.


Rasten auf dem Cruzbike kann sehr entspannend sein.


Pag kommt in Sicht.


Absperren der Räder vor unserem luxuriösen Hotel.



Hans als Badehosenmodel.


Nichts geht über eine Abendstimmung am Meer.


Durchs Landesinnere nach Zadar.


Zu Fuß erkunden wir die beeindruckende Altstadt von Zadar.



Da kommt Freude auf.


Nur noch 291 km bis Dubrovnik grins


Solche Exemplare sahen wir oft am Straßenrand.


Brücke kurz vor Sibenik.


Abschiedsbier in Sibenik.



Gemütliche Strandbar auf meinem Mini-Campingplatz.


Donnerstag,07.6.2012
Abfahrt: 09.00 Uhr
gefahrene Kilometer: 139,37
Durchschnitt: 20,1 km/h
Fahrzeit: 6:55,15
Highspeed: 64,1 km/h

Der Tag begann gleich mal wieder mit einem ordentlichen Anstieg. Bereits kurz nach dem Abzweig Richtung Zadar bäumte sich die Straße mit rund 9-10% ganz schön auf. Wir näherten uns auf Nebenstraßen Zadar, was den Vorteil eines geringeren Verkehrsaufkommens hatte. Die Altstadt wollten wir uns trotz etwas Zeitdruck nicht entgehen lassen und so bummelten wir eine Weile durch das wunderbare Ensemble von Prachtbauten um zum Schluss noch an der Strandpromenade einen kühlen Schluck zu trinken.
Dann war wieder Schluss mit Lustig und es hieß kräftig in die Pedale treten. Nur relativ leichte Anstiege ließen nach Zadar ein zufriedenstellendes Tempo zu. Erst kurz vor Sibenik wurden die Steigungen wieder lästiger. Da Hans über die Inseln weiterfahren wollte, beschlossen wir uns in Sibenik wieder zu trennen. An der Ortseinfahrt tranken wir noch ein Bier zusammen und dann ging wieder jeder seiner Wege. Ich fuhr auf der Magistrale weiter Richtung Süden. Die Straße hatte ihren alten Trott wiedergefunden und zog lange bergan, worauf auch wieder Abfahrten folgten und so weiter. Der Straßenverlauf blieb einfach anstrengend. In Primosten hatte ich dann genug und suchte eine Bleibe für die Nacht. Da ich sowieso einmal meine Campingsachen nutzen wollte, checkte ich in einen „Mini-Campingplatz“ ein, Der sonderbare Name rührte daher, dass der Platz vollständig in Terrassen in einen steilen Hang zum Meer angelegt war. Autos hatten dort keine Chance und so blieb der Platz Zelten vorbehalten. Die Strandbar war dafür echt idyllisch. Gute Musik und einen fantastischen Blick aufs Meer. Beim Einbruch der Dunkelheit rollte ich meine Liegematte aus und schlüpfte in meinen Schlafsack. Die Nacht verlief ruhig, allerdings waren um diese Jahreszeit noch Gelsen unterwegs, die etwas nervten. Der Preis für den Platz war dafür aber unerreicht günstig. Für € 10,-- durfte ich mein müdes Haupt betten.


Hoffentlich läuft mir keine Sau über den Weg.


Hier ginge die Straße zu einem Canyon. Besichtigung muss leider warten.


die Landschaft bleibt beeindruckend.


Auf der Strandpromenade von Podgora spielt sich das touristische Leben ab.


Zum Abschluss des Abends noch eine kleine Bergtour in die Unterkunft.


Freitag, 08.6.2012
Abfahrt. 08.15 Uhr
gefahrene Kilometer: 136,10
Durchschnitt: 18,6 km/h
Fahrzeit: 7:17,11
Highspeed: 53,1 km/h

Der Tag wurde heiß und war von langen und zähen Anstiegen geprägt. Besonders einprägsam im unangenehmen Sinne war die Einfahrt nach Splitt. Vierspurig und ein bombastischer Autoverkehr, wobei die Einfahrt insofern noch etwas angenehmer war, als man hier in die Stadt hinunterfuhr und ein ansprechendes Tempo halten konnte. Ich musste leider zum Hafen hinunter, da sich dort der Busbahnhof und der normale Bahnhof befinden. Die Rückfahrt war noch zu erkunden und erforderte etwas Aufwand. Nachdem dies geklärt war ging es wieder zurück auf die Magistrale. Das war für einen Radfahrer der blanke Horror. Ein riesiges Verkehrsaufkommen, vierspurig, steil vom Hafen weg bergan und keine Möglichkeit zum Ausweichen. An der Magistrale angelangt, schwenkte ich Richtung Dubrovnik ab. Ich hatte schon den leisen Verdacht auf der Autobahn gelandet zu sein, da sowohl Straße als auch Verkehrsaufkommen dies vermuten ließen. Ein Blick auf die Karte belehrte mich aber eines besseren. Ich war richtig, oder auch wieder nicht. Ein Radfahrer hat hier eigentlich nichts verloren. Zur besseren Vorstellung. Man fährt am äußerst rechten Rand und wird permanent mit Autobahngeschwindigkeit überholt. Das geht noch. Verschärft wird das Ganze dann, wenn noch Fahrstreifen rechts abgehen. Gezwungenermaßen bleibt man dann auf seinem Fahrstreifen und wird in der Folge dann auch noch rechts mit einem Höllentempo überholt. Das fühlt sich nicht gut an und es dauerte mindestens 10 Kilometer, bis sich die Sachlage wieder normalisierte und der Verkehr nach der Großstadt etwas weniger wurde.
Der folgende Küstenabschnitt ist mit der Makarska Riviera landschaftlich sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Der Verkehr leider auch sehr stark. Am Wege zu meinem Etappenziel wurde mir im Bereich einer Bushaltestelle heftig zum Anhalten gewunken. Wie sich herausstellte, war es ein Liegeradkollege der mich zu sprechen wünschte. Er war auch auf dem Weg nach Dubrovnik, musste sein Unterfangen allerdings abbrechen, da sein Gefährt mit einem Elektromotor ausgerüstet war, der seinen Geist aufgegeben hatte. Ich wünschte noch viel Glück beim Rücktransport der Havarie und setzte meinen Weg fort, der mich bis zum kleinen Küstenort Podgora führen sollte.
Dort fand ich rasch ein günstiges Zimmer für € 20,--, allerdings ohne Frühstück. Nach Dusche und Umziehen plagte der Hunger und erzwang eine kleine Wanderung zum Strand hinunter. Dort spielte sich das gesamte Leben des Ortes auf einer einzigen Strandpromenade von einigen hundert Metern Länge ab. Die bestellte Pizza war gut und preiswert, ein kühles Bier und das obligatorische Abendeis rundeten den erholsamen Tagesteil ab. Ab Abend noch etwas Fußball EM und dann ins Bett.


Die Bacinska Bergseen boten zwar ein landschaftliches Higlight, waren aber schwer erkämpft.


Das Tal der Neretva.


Die Neretva.


Hier fahren die Bauern mit Botten auf ihre Felder.


Das Neretvatal wird natürlich über einen Pass verlassen.

Samstag, 09.6.2012
Abfahrt: 08.00 Uhr
gefahrene Kilometer: 145,92
Durchschnitt: 17,2
Fahrzeit: 8:26,25
Highspeed: 53,1 km/h

Dieser Tag sollte mich bis Dubrovnik bringen. Ein engagiertes Unerfangen, wie ich bald feststellen sollte. Es ging nach dem üblichen auf und ab nach Gradac noch mal richt bergan. Die Bacinska Bergseen boten zwar ein landschaftliches Higlight, waren aber schwer erkämpft. Auf dem Wege dorthin überholte ich einen Radlerkollegen, ein Franzose, wie sich herausstellte. Unser Tempo war aber zu unterschiedlich und so fuhr ich alleine weiter. Von den Seen ging es dann hinab in das Tal der Neretva. Ein landwirtschaftlich stark genutzter Teil Kroatiens, wo die Bauern teilweise mit Boten zu ihren Feldern fahren. Die Trinkflaschen werden vor dem folgenden Anstieg mit frisch gepresstem Orangensaft aufgefüllt, denn ein Tal hat leider auch immer ein Ende. An besagtem Ende führte die Straße wieder kilometerlang bergan. Die Streckenführung erlaubte dafür einen weiten Überblick über das Tal und die Neretva. Der kurz darauf folgende Grenzübertritt nach Bosnien Herzegowina verlief problemlos. Neum, der einzige Ort auf der kurzen Strecke durch Bosnien Herzogowina, lag natürlich wieder auf einer Anhöhe. Verschärfend kam dazu, dass der Wind in den letzten Tagen immer stärker wurde und mit einer unfassbaren Penetranz beständig von Süden, also genau mir entgegen, wehte. Dubrovnik rückte trotzdem immer näher. Ein erneuter Grenzübertritt zurück nach Kroatien folgte und der Rest war, man glaubt es kaum, bis zur Abfahrt in die Altstadt von Dubrovnik ein inständiges auf und ab. Die Magistrale kennt kein Mitleid, ist sie zu stark, bist du zu schwach.
Die Fahrt über die Tudmana Brücke war ein erhebendes Gefühl. Es war geschafft, wenn auch noch nicht zu Ende. Es folgte selbstverständlich noch eine Steigung. Aber dann war es wirklich vorbei. Ein Zimmer war schnell gefunden und Hans wurde informiert. Der lag noch drei Stunden zurück und schwer an einem Zimmer interessiert. Das reduzierte die Kosten auf annehmbare € 30,- pro Person. Ein Stadtrundgang folgte, später dann Abendessen mit Hans und etwas später ab ins Bett, denn die Rückreise wartete leider nicht.





Sogar Gasthäuser gibts hier.


Unglaublich wie sich 6 km ziehen können.


Die Fahrt über die Tudmana Brücke war ein erhebendes Gefühl.


Steigung bis zuletzt.


Durch diesen Tunnel gehts in die Altstadt von Dubrovnik.


Endlch geschafft.


Die sehenswerte Altstadt von Dubrovnik.


Dubrovnik ist sicher eine eigne Reise wert.


Vom Busbahnhof in Dubrovnik gehts erstmals Richtung Split.


Sonntag, 10.6.2012
In aller Kürze.
Aufstehen um 07.00 Uhr und Fahrt zur Bushaltestelle
Abfahrt des Busses 09.00 Uhr
Eintreffen in Splitt um 13.00 Uhr
Abfahrt Bus nach Wien um 17.00 Uhr (Busfahrer legen einen lebensverneinenden Fahrstil an den Tag, die Sitze sind viel zu eng, schlafen geht gar nicht)
Eintreffen in Wien um 06.00 Uhr
Fahrt mit der U-Bahn zum Westbahnhof
Fahrt mit der Bahn um 06.35 Uhr nach Wels
Eintreffen in Wels um 08.30 Uhr
Zu Hause um 09.00 Uhr
Es war etwas anstrengend


Erfahrungsbericht Cruzbike

Seit vorigem Jahr bin ich in die Fraktion der Liegeradfahrer eingetreten. Die Vorurteile dieser Fahrradgattung gegenüber habe ich des Öfteren mit Argumenten entgegnen müssen oder dürfen. Ein Argument war allerdings immer richtig. Die mangelnde Bergtauglichkeit konnte ich als Besitzer eines „Ostrades“ leider nur bestätigen. Nun entdeckte ich im Frühjahr dieses Jahres die Marke „Cruzbike“ aus den USA. (für Interessenten http://www.cruzbike.com/ ). Die Konzeption lies mich hoffen, dass das Problem Bergtauglichkeit hier besser gelöst wurde. Nach nun rund 3000 Erfahrungskilometern, darunter eben auch die Reise nach Dubrovnik, kann ich nur bestätigen, dass das Rad definitiv sehr bergtauglich ist. Ich bin am Berg nicht merkbar langsamer als mit einem Normalrad und in der Ebene erheblich schneller. Die Transportkapazität ist ausreichend, wenn auch nicht so leicht auszutarieren wie beim Normalrad. Ich persönlich fahre ein Restexemplar des ehemaligen Holländischen Generalimporteurs für Europa. Meines Wissens nach wird das Fahrrad derzeit nicht offiziell in Europa vertrieben. Der Versand aus den USA ist aber möglich. Mein Rad ist ein „Freerider“ mit Highriser-Lenker. Dieses Modell wird serienmäßig nicht mehr produziert, ist allerdings noch nachrüstbar. Das aktuelle Modell, der Softrider, unterscheidet sich im Wesentlichen nur durch den Lenker. Dies mutet etwas ungewöhnlich für ein Tourenrad an, stellte sich aber als ausgesprochen komfortabel heraus. Keine Verspannungen, keine eingeschlafenen Hände etc. Für lange Strecken aus meiner Sicht ideal. Allerdings muss man sich das Rad für eine solche Tour erst richten. Es wird standardmäßig nur mit einem Kettenblatt vorne (aktueller Softrider mit Doppelkettenblatt) ausgeliefert. Es fehlen Radschützer und Gepäckträger, welche sich aber leicht nachrüsten lassen. Die Basis ist aber sehr ok und ausgesprochen robust. Hinten befindet sich eine 8-fach SRam Schaltung mit bis zu 32 Zähnen. Dies stellt keinen Nachteil dar, da der Übersetzungsbereich vollkommen ausreicht und eine 8-fach Kette wesentlich robuster ist als eine 9 oder gar 10-fach Kette. Das Rad ist voll gefedert. Als Federelement dienen lediglich Stahlfedern, die aber vollkommen ausreichen und keinerlei Probleme machen. Das Rad ist überhaupt sehr robust ausgelegt und macht auf Holperpisten viel Spass.
Alle Skeptiker darf ich ermuntern sich dem Thema Liegerad mal unbefangen zu nähern. Speziell das Cruzbike kann ich für längere Touren nur empfehlen.
Cruzbike
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#845765 - 07/16/12 01:53 PM Re: Mit dem Cruzbike nach Dubrovnik [Re: Muckbike]
wolki
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Posts: 10
Schicker Bericht! Der Text und die Fotos machen Laune.

Die Geschwindigkeit,die Distanzen und Höhenmeter, die du in der kurzen Zeit (bewußt )zurückgelegt hast, sind beeindruckend. Vielleicht findest du ja noch mal die Zeit, die Strecke in Ruhe abzufahren.
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