Guten Abend in die Runde,

ich bin für circa 1000 km einen SQLab 602 gefahren. Dann habe ich auf einen Brooks B68 Imperial gewechselt. Den bin ich mittlerweile auch circa 1000km gefahren. Nun kommt es immer wieder auf das gleiche raus - meine Sitzknochen fangen nach circa 10km an weg zu tun. Ich bin gerade von einen Dänemark Tour zurück gekommen - nach 50km pro Tag ist immer irgendwie Schluss - ich bin dann nur noch am "hin und herrutschen" auf dem Sattel und die Po ist am dauerbrennen. Mache ich dann eine Pause von circa 20min geht es wieder für 5km. Danach das gleiche Spiel. Ich trage meistens eine Radhose ohne Polster und Unterhose, d.h. ich sitze schon "fast direkt" auf dem Sattel. Ich habe seit circa 500km eine gefederte Sattelstütze "Suntour SP8" - irgendwie bringt das auch alles nix.

So langsam bin ich ein bisschen am verzweifeln da ich das Gefühl habe mit meinen Sitzknochen nie auf einen grünen Zweig zu kommen und mal eine Radtour zu erleben, bei der die Beine früher schlapp machen als der Po.

Hat von Euch zufällig jemand doch noch einen Satteltip für mich? Er sollte eine Aussparung haben, mein Sitzkochenabstand beträgt ca. 11,5 cm. Vielleicht ist den Brooks B68 auch einfach zu breit für mich, da ich das Gefühl habe die Beine "scheuern am Rand"?

Ich will doch einfach nur entspannt fahren :-(

Vielen Dank und Grüße
Marcel

Hallo,
Du könntest den Selle Anatomica probieren. Alle die ich kenne sind auf Anhieb damit zurecht gekommen.
Grüße

wie wärs mit einem maßgeschneiderten Sattel?
Gebiomized
Setz Dich vor dem Anschauen der Preise hin, ist nicht ganz billig

Da täte mir auch der Bobbes weh. Für alles, was nicht Alltagsradeln ist, trage ich Radhosen mit modernem Polster. Nicht den alten Lederkram. Auf dem Randonneur Trägerhosen, beim Reiseradeln Zip-off-Outdoor-Hosen mit Innenhosen mit Polster. Maximale Sitzungsdauer auf dem Randonneur: 18 Stunden / 375 km.
Das sind keine Edelteile von Assos und Co für 240€, sondern Rose Hausmarke. Von den Lebensmittel-Discountern würde ich die Finger lassen.

Auf Reiserad und Randonneur den gleichen Sattel: Brooks B17 aged, wobei auf dem Randonneur die Strippen etwas straffer angezogen sind.

Wie sitzt Du denn auf dem Rad? Hollandrad - aufrecht? Cityrad -leicht gebeugt? Sportiv - etwas mehr gebeugt? Rennmäßig vorgebeugt?
Je aufrechter, desto breiter sollte der Sattel sein. Und erstmal: Wasserwaage drauf, waagerechte einstellen. Wenn es dann im Damm drückt, Sattelnase 5 mm runter.

Ein Freund hat auch schon den vierten Sattel und sucht immer noch.

Wichtig: nicht wie angeklebt sitzen, sondern mal aus dem Sattel, mal links, mal rechts stehen, Wiegetritt, auf beiden Beinen stehen und Luft an die Mensch-Maschine-Schnittstelle lassen.
Nach dem Losfahren drückt es bei mir auch. Ein bisschen Umherrutschen und auf die Fahrt freuen, dann geht es.
Auf die Fahrt freuen ist ziemlich wichtig.

Grüße
Christian

Falls du nicht sehr aufrecht fährst halte ich den B68 in der Tat für zu breit für dich. Für die Sitzknochenbreite sollte der B17 passen:
Hier eine Auflistung der Brooks Sattelbreiten und Sitzknochenabstände.

Ohne Sitzpolster - in einer normalen Unterhose - da habe ich nach allerspätestens 50km den Wolf am Ar... Mit gutem Sitzpolster sind 200km gar kein Problem (nicht für den Allerwertesten - wohl aber für die Beine). Ich kaufe zwar die meiste "Funktionsbekleidung" beim Discounter (Aldi-Decathlon.....), aber nach jahrelangen Sitzproblemen entspanne ich mittlerweile mit Radhosen von Nalini und Castelli.


Viele Grüße / Micha

Genau das habe ich mir gestern Abend auch gesagt. Nach 85 km »aufrecht« durch die Täler des Frankenwaldes und von Kronach nach Lichtenfels tat mir – trotz Sitzpolster in der Hose – der Allerwerteste doch ziemlich weh. Zur »Entspannung« habe ich mich dann lässig weitere 2½ Stunden auf meine Speedmachine gesetzt und bin eine schöne Abendrunde von 65 km durch den Itzgrund bis Rattelsdorf und im Maintal zurück nach Lichtenfels geradelt. Dann ging’s mir wieder gut. Ich gebe ja zu, dass die frisch geschotterte Waldstrecke im Frankenwald zwischen Schnappenhammer und Max-Maria-Quelle mit dem Liegerad nicht fahrbar gewesen wäre, aber »geteert und gefedert« kann ich stundenlang auf dem BodyLink-Sitz mit Airflow-Auflage »sitzen« – seit April 2007 mittlerweile 41.000 km.

Andreas

Hallo zusammen,

hatte selbstverständlich das allergleiche Problem. Jeder sucht bei des Rätsels Lösung nach dem perfekten Sattel. Viele ziehen tatsächlich diese ekelhaften polsterhosen an.

Ich fahre am besten und fast komplett schmerzfrei (3-4 wochen 100-150 km/tag, einmal im Jahr) mit einer abgeschnittenen Jeanshose, wenns kalt ist mit der langen.

Vermutlich weil der Jeansstoff leicht überspannt, dadurch sitzt man nicht so vollkontaktmäßig wie fast nackt auf dem sattel.

Liebe Grüße
Tom

Was ist an gepolsterten Radhosen ekelhaft?
MfG
Stephan

Die Frage wird sich dann eindeutig beantworten lassen, wenn Tom das ganze dahingehend präzisiert, ob er den rein technischen Aspekt von Stoff, Polster und Windelgefühl meint - oder den ästhetischen Aspekt, wenn der Träger / die Trägerin eines solchen Kleidungsstücks dies besser mit "Tarnhose" drüber getragen hätte....

Matthias

Manche brauchen halt etwas mehr Polster, je nach Empfindlichkeit.

Auch wenn das etwas Omalike ist: schon mal eine Gelauflage als sattelüberzug versucht? Natürlich nicht eine für 7,99 Euro oder so, sondern eine etwas bessere. Die haben so um die 1,5-3cm Gel drin. Wenn man eine passende für einen Sattel findet, rutscht da auch nichts, und der Qualitätsgewinn ist enorm.

Nur eben: passend, und am besten mit Schnürung. Ordentlich aus Spannung gezogen - passt. Mache ich auch bei längeren Touren. Sättel mit Comforteinlage geraten gleich zu diesem Sesseln, die maximal bis zum Bäcker taugen ...

Es gibt die Teile als Cityversion, und als Herrenversion, aufpassen.

Beispiel

Moin,

die Grande Dame der Fahrrad-Ergonomie, Juliane Neuss, rät, wenn ich mich richtig erinnere, von diesen Überziehern und auch von Sätteln mit Geleinlagen eher ab. Mit der Zeit drücken sich die Sitzbeine auch in das Gel und die Last ist ungleichmäßig verteilt wieder an Stellen, an denen sie nicht sein soll.

Radhosen mit Polstern werden eklig, wenn man sie nicht täglich wäscht. Das geht auf Touren wunderbar abends per Hand beim Duschen.

Grüße
Christian

Hallo,

grundsätzlich gibt es kein Patentrezept.
Erst recht sind die Erfahrungen einzelner nicht auf andere übertragbar.
Es gibt offensichtlich Hinterteile, die halten alles aus, auch 4 wöchige Radtouren nur mit Unterhose und schlabbriger Sporthose drüber.
Andere Menschen, andere Hinterteile: bei diesem reicht die gepolsterte Radhose, bei jenem muss auch der Sattel stimmen. Andere entwickeln auch unangenehme Wundstellen oder Pickel, die es schwer machen.
Auch ich habe völlig beschwerdefreie Zeiten und dann wieder Problemchen. Sitzhaltung und Sattel müssen zusammen passen. Da ich sehr unterschiedliche Räder fahre, hilft auch manchmal ein Sattel- oder Komplettradtausch für eine Zeit.
Liegerad ist auf Dauer wirklich eine Lösung, die ich schon mal 2 Wochen testen durfte.

Nur Versuch macht klug
Grüße und viel Erfolg Gereon