Hallo,
wir überlegen im Sommer auf die Iberische Halbinsel zu fahren, eventuell aus Richtung Lissabon die Küste im Süden entlang nach Barcelona.
Ich wollte fragen in wie weit die Küstenstreifen mit Hotels und Strandurlaubern zugepflastert sind? Ist es dort noch möglich langzuradeln oder ist dort alles voll (Straßen und Unterkünfte)? Kann jemand aus Erfahrung sprechen?
Vielen Dank im Voraus

Wer in Spanien längere Abschnitte an der Küste entlangfährt, der fährt generell falsch und verpasst das, was Radfahren auf der Iberischen Halbinsel eigentlich so reizvoll macht: weite, einsame Landschaft, bizarre Landschaftsformen, kaum befahrene Nebenstraßen und eng gewundene Bergstraßen, Klöster, Burgen und noch viel traditionelles Leben und kein Massentourismus. Lediglich in Portugal ist der Weg an der Küste , wie mir ein Feund und Forumsmitglied erzählt hat, wohl zum Radfahren interessant, da das Fahren auf Nebenstraßen und kleinen Wegen möglich ist. Allerdings könnten unter anderem je njach Streckenplanung Fährpassagen (z.B. bei Lissabon) erforderlich ein.

In Spanien kenne ich die Küste von Cádiz bis San José (40 km östlich von Almería. Gerade zwischen Torremolinos und Almería reiht sich eine Hotelanlage und Ubranización an die andere und man ist überall den negativen Auswirkungen des Massentourismus ausgesetzt. Lediglich beim Abschnitt zwischen Almería und San José handelt es sich um ein naturbelassenes, unverbautes Stück Küste. Ich würde Dir deshalb unbedingt empfehlen, in das Hinterland auszuweichen und nur gelegentlich einen Abstecher zur Küste zu machen. Du wirst es sicherlich nicht bereuen, wenn Du fit genug bist, die ein oder andere Steigung zu fahren.

Guck z.B. mal hier:
Almería - Valencia

Gruß,
Martin

Das kann auch schief gehen. Viele Nebenstraßen sind in Protugal noch geplastert (zumindest im Norden). Das ist ist nicht zu empfehlen, wenn man nicht ein entsprechendes Fahrgerät (Federung) und die Nerven für Rüttelei mitbringt.

Zur spanischen Küste: Ist sehr unterschiedlich. Allein in Andalusien gibt es unterschiedlichste Eindrücke: Abschnitte, die man überhaupt nicht fahren kann (Naturschutzgebiete, Donana), mäßige Bebauung mit teils noch schönen, auch unverbauten Abschnitten (Costa de la Luz), starker Verkehr (Cadíz, Tarifa - Gibraltar - Costa del Sol, teilw. auch Autobahn nötig), langweilig oder verbaut (Costa del Sol), agroindustrielle Küstenlandschaften (Tomaten-etc.-Plantagen mit spiegelnder Plastikfolie; westlich von Almeria), Windmühlenparks (Tarifa), sehenswertes Naturschutzgebiet (Cabo de Gata, großenteils offroad), verschiedene Attraktionen (Cadiz, Jerry aus Jerez oder Sanlúcar de Barameda, Höhle von Nerja, Altstadt Marbella, ggf. Malaga, Festung Almeria), kilometerlange Villen- und Golf-High-Society-Ödnis (Estepona, Marbella), größere unverbaute Abschnitte auch an der Costa Blanca.

Rest kenne ich nicht. Bis Barcelona ist auch schlecht, weil eine der eindrucksvollsten Küstenabschnitte die Costa Brava weiter nördlich bietet (nördlich Lloret de Mar, auch bei Palafrugell, auch beim Cap Creus und Richtung frz. Grenze).

Mein Tipp: Zu bereisendes Gebiet verkleinern und ausgewählte Küstenabschnitte mit attraktivem Binnenland kombinieren.

Ich muß Bafomed unbedingt recht geben. Schau dir doch mal in Google Earth die spanische Küste an!

Grüßle, Ludger