hallo zusammen bin nach nun knapp 1700 km in Dubrovnik angekommen. hatte vor meiner Reise mit
dem SQlab keinerlei Probleme aber nun nach taeglich 6 stunden im sattel und vielen Bergen hab ich nen schmerzenden Hintern. ich hab noch nen SQ lab active 10 den mir mein Bruder nachsenden koennte, denke aber darueber nach nen zu kaufenden Brooks (modell?) nachsenden zu lassen, der muss aber
auch erst mal eingefahren werden. meine reise (www.global-cycling.de) soll noch a bisserl weitergehen und wollte nicht permanent mit schmerzendem Hintern weiterfahren. danke schon mal
fuer eure tipps !!!! Viele Gruesse Gerd

Durch die abgestufte Sattelfläche wird man auf dem 610er ziemlich aufgebockt, ich fände es mutig, mit so einem Sattel in die weite Welt zu fahren. Wenn Du mit dem 611er nicht klar kommst, solltest Du mit dem 610er erst Recht Probleme bekommen. Aber jeder Arsch ist anders (ich meine damit: jedes Hinterteil).

Für Radreisen würde ich aus dem SQL-Arsenal den 603er empfehlen, der auch unter der Rubrik "Trekking" läuft und zudem nur halb so teuer ist. Die anderen in der Abteilung haben wieder die abgestufte Oberfläche, daher Vorsicht.

Von Brooks habe ich leider keine Ahnung, aber da müsste es hier doch einige Jünger geben.

Viel Glück!

Warum? Wenn der Sattel zum Popo passt, sollte das kein Problem sein. Ich habe auf meinen 610er (Alltagsrad) und 611er (MTB, Rennrad) jedenfalls keinerlei Probleme, auch längere Etappen am Stück zu fahren (> 100 km am Tag). Und mit den Sätteln hatte ich noch nie Probleme mit Wundscheuern, Druckstellen oder so.

Dies ist ganz im Gegensatz zu meinem ursprünglich heiß geliebten Brooks ("will nie mehr was anderes fahren!"), der mir regelmäßig Aua verursacht hat (Druckstellen, Schmerzen im Dammbereich).


Auch das muss nicht sein. Der 610er unterscheidet sich in der Form doch recht erheblich vom 611er, so dass der eine durchaus besser passen könnte als der andere. Ich fahre allerdings den alten 610er, der aktuelle hat sich optisch dem 611er etwas angenähert. Den neuen 610er bin ich aber noch nicht gefahren, daher kann ich nichts über etwaige Unterschiede zum alten sagen.


Auch der 603er hat die Stufe. Dies gilt übrigens für alle SQlab-Sättel ausser dem Medic. Ich hatte den 603er vor dem 610er auf meinem Rad, meine Frau fährt aktuell auch einen, deshalb kann ich das mit der Stufe relativ sicher sagen. Die Stufe war übrigens das Feature am 603er, das mich überhaupt erst zu SQlab gebracht hat.

Wenn also die Stufe im Sattel Gerds Problem ist, dann sollte er sich generell nach was anderem ohne Stufe umschauen.


Ich war mal Brooks-Jünger (siehe oben), bin aber inzwischen davon völlig weg. Zum einen, weil er nach einiger Zeit angefangen hat, mir Aua zu machen, zum anderen, weil der Sattel nach meiner Erfahrung einfach zu viele Nachteile im Alltag hat:

• Der Sattel *muss* eingeritten werden, was ca. 1000 bis 1500 km dauert. Danach hat sich der Sattel leidlich an den Popo des jeweiligen Fahrers angepasst, vorher macht es aber mit Sicherheit Aua. Das werden auch zufriedene Brooks-Fahrer bestätigen. Insofern ist so ein Sattel nichts, was man sich auf das Fahrrad schrauben und dann damit direkt 100km-Etappen fahren sollte. Das ist das sicherste Rezept für intensive Schmerzen.
• Der Brooks ist wasserempfindlich. Man darf ihn, egal wie gut er gewachst ist, nicht im Regen stehen lassen, weil er sonst kaputt geht. Auch längere Regenfahrten, bei denen es sich nie vermeiden lässt, dass der Sattel nass wird, machen den Sattel auf die Dauer kaputt, weil sich das Leder längt und spröde wird.
• Der Sattel muss gepflegt, d.h. regelmäßig gewachst und nachgespannt werden. Auf längere Touren muss man also das entsprechende Equipment mitnehmen.
• Die Brooks-Gestelle sind als relativ bruchanfällig bekannt. Ich hatte damit zwar zum Glück nie Probleme, aber hier im Forum wirst Du viele Posts zu diesem Thema finden. Ein Bruch des Sattelgestells irgendwo im Nirvana, wo es Tage/Wochen dauern kann, bis man Ersatz bekommt, dürfte ziemlich frustrierend sein.
  
• Der Sattel sitzt sich auf Dauer durch, d.h. die Sitzfläche hängt in der Mitte durch. Wenn das zum betreffenden Popo passt, mag das angehen, aber bei mir war das der Grund dafür, dass ich den Sattel letztendlich ausgemustert habe, weil ich keine Lust mehr hatte, ständig nach vorne zu rutschen. Ausserdem war das bei mir der Grund für das ständige Aua, da ich dadurch mehr auf dem Damm als auf den Sitzknochen gesessen habe.

@Gerd: jetzt mitten in der Tour auf Verdacht den Sattel zu wechseln, dürfte ziemlich riskant sein, weil Du ja nicht mal nach einer kurzen Probefahrt zu was anderem wechseln kannst, wenn es nicht passt.

Evtl. kannst Du ja auch durch Optimierung deiner Sitzposition (Sattelneigung, Abstand des Sattels vom Lenker, ...) schon ein wenig Linderung erreichen. Um dir da besser weiterhelfen zu können, würde es helfen, wenn Du evtl. mal etwas mehr darüber schreiben könntest, wo genau es Aua macht und wie dein Sattel eingestellt ist.

Grüße,

hawiro

Weil sich durch die Abstufung der Druck an bestimmten Stellen erhöht.


Ich schrieb bereits einschränkend, dass jedes Hinterteil anders ist. Schön, dass Du das auch so siehst.


Skippy1 hat aber Probleme damit.


Eben.


Allerdings in geschwächter/anderer Form und mit anderem Polster.

Äh, ja ... Das ist doch Sinn und Zweck der Abstufung (wenn Du mit den bestimmten Stellen die Sitzhöcker meinst). Wenn man mit einem solchen Sattel gut zurecht kommt (wie ich zum Beispiel), sehe ich darin überhaupt kein Hindernis, damit auch länger und längere Strecken zu fahren. Wenn Du in der Abstufung ein grundsätzliches Problem siehst, dann musst Du mir das bitte nochmal genauer erklären, das verstehe ich nämlich nicht.

herzlichen Dank erst mal fuer die vielen Tipps ! also direkt an meinen sitzknochen wirds
nach vielen Bergetappen sehr schmerzhaft. das scheuern im schritt
hab ich durch die sattelneigung in den griff bekommen. aber irgendwie scheint mir
der sattel fuer meine langen touren dann doch sehr hart zu sein.... ;-)

da gibt es jetzt den neuen 602 . hat da jemand schon erfahung mit ?

Mein 602 ist schon ein paar Jahre alt. Ich kenne die Unterschiede zum "neuen" Modell 2012 nicht.
Mit dem "alten" komme ich gut zurecht, insbesondere bei längeren Touren. Mein erster SQLab war ein 610. Da waren mir bei gestreckter Sitzhaltung die Stufen zu hart.

Ich bin den neuen 602 testweise gefahren (der Radladen hat mich 4 Wochen testen lassen). Nach etwa 500km stand für mich fest, dass ich meinem Hintern auf einem Fahrrad wohl kaum etwas schlimmeres antun kann. Deshalb war ich sehr froh, ihn zurückgeben zu können.

Mein Dammbereich war wunderbar entlastet, der Druck auf den Sitzhöckern aber kaum auszuhalten!

Ich sehe darin kein grundsätzliches Problem, es kommt auf den Höhenunterschied und die Dämpfung an. Mit dem 603er kann ich lange gut fahren, mit dem 611er mittellang und mit dem 610er komme ich überhaupt nicht zurecht. Da wundert es mich nicht, dass skippy mit dem 611er nun nach sehr langer Belastung Probleme bekommt.

Der 602er scheint vom Design des Siztbereichs das selbe Konzept wie der 610er zu haben, nämlich einen flachen Sitzbereich mit recht scharfen "Kanten" beim Übergang von Sitzfläche zur Dammentlastungsvertiefung. Wenn das nicht zufällig genau zum eigenen Hintern passt, scheint mir diese Sattelform eher Probleme zu bereiten als zu lösen. Beim 603er ist der Übergang fließender, dadurch entstehen nicht so kleinflächige Druckstellen.

Bei Satteln und vor allem bei Lenkern habe ich immer wieder den Eindruck, als wenn das Fahrrad vor 10 Jahren erfunden worden wäre. Bei Rennlenkern gibt es bis heute keine Form, die sich geradezu aufdrängt, wenn man sich nur mal anschaut, wie man normalerweise Arme und Hände hält. Auch die üblichen Hörnchen gehen immer scharf an der Lösung vorbei.

Ah, jetzt, ja! Ich hatte das so verstanden, dass Du der Meinung bist, Sättel mit Stufe seien auf längeren Strecken generell unfahrbar.

Beim 610er waren mir die Kanten in der Tat zu hart, allerdings nicht am Übergang zur Dammentlastungsvertiefung, sondern an der Vorderseite des breiteren Sattelteils. Dort drückten sie auf die Rückseite des Oberschenkels, wenn das Bein gestreckt, das Pedal also in der tiefsten Stellung war. Beim 602er habe ich dieses Problem nicht, er ist an dieser Stelle wohl weicher.

Siehst du, ich habe das Problem beim 602er, dafür aber nicht beim 604er. Trotzdem fahre ich aktuell einen Selle Royal Respiro, der mir besser passt!

Man kann aber deutlich erkennen, dass bei SQLab die Wahl des richtigen Modells ganz entscheidend ist. Also nicht nach dem Motto "Ich bin einen Sattel gefahren, deren Prinzip funktioniert bei mir nicht".

mein Rad-dealer hat mir grad den Selle anatomica titan angeboten. hab mir das teil auch mal gleich mal im Internet angeschaut. wer hat damit Erfahrung ?auch wegen Haltbarkeit. heute werd ich ne Entscheidung treffen, morgen gehts nach Montenegro und in Thessaloniki will ich nen gscheiten Sattel haben ;-)

Lass die finger vom Selle Anatomica, es sei denn Du willst all 6 - 7 tausend km einen neuen kaufen. Bei meinem ( 2 mal getaucht) hat sich das Leder sehr stark gedehnt. Ich fahr jetzt Brooks B17 Imperial

Detlef

so dass "Problem" ist erst mal geloest. ganz herzlichen Dank an alle,die hier ihre Infos gepostet haben und dann ein ganz ganz dickes Dankeschoen an Mike Gerndt von SQlab, der mir viele Spezialinfos gemailt hat und mir nen 602 active zuschickt.
Coole Sache, findet man selten, soll nochmal einer kommen mit "Service-Wueste Deutschland" ,-))

so, jetzt muss ich aber in meine Parallelwelt, morgen gehts nach Montenegro mit vielen Bergetappen..

So long !

mal kurzer Zwischenbericht: habe nun seit Thessaloniki den 602 active und bin nun
in Istanbul. meine Sitzknochen sind echt happy und fuehlen sich sehr wohl :-)

Halo,
ich habe den neuen 602 seit ca. 150km "unterm Hintern". Den alten bin ich vorher gefahren und habe den jetzt an meinem Pendlerrad. Insofern direkter Vergleich (trotzdem natürlich subjektiv ):

Mir scheint der Neue minimal stärker und ein wenig weicher gepolstert zu sein. Jedenfalls tut mir auf dem neuen das Steissbein nach 50km noch gar nicht und nach einer Tagestour von 70-80km nur minimal weh. Bei dem Alten fing das immer schon nach ca. 50km an und war dann am Ende des Tages schon deutlich unangenehm. Allerdings habe ich auf dem Neuen auch die Medium-Dämpfer und auf dem alten die harten Dämpfer. Mag sein, dass es daran liegt. Aber wirklich schmerzfreieres Steissbein auf einem Upright habe ich bisher noch nicht hinbekommen und mich damit mehr oder weniger abgefunden.

Grüße
Ingo