Der Grund, die Klangfarbe wird von Laienohr primär gehört und damit die Ähnlichkeit postuliert.
Ist das wirklich so? Dann müsste es ja ein leichtes sein, Instrumente wiederzuerkennen. Ich stelle immer wieder fest, dass mir das ganz schön schwerfällt und ich sehr oft ein völlig anderes Instrument zu hören meine als wirklich spielt.
Du müsstest sagen, was Du verwechselst und in was für einer Situation. Ich tippe aber darauf, dass du ähnliche Tonerzeugung verwechselst. Klarinette mit Saxophon, Harfe mit Gitarre. Dann musst Du in Betracht ziehen, dass Du vermutlich meistens Mischklänge hörst. Das eine Instrument beeinflusst die Klangfarbe des anderen oder bilden eine neue Klangfarbe.
Dann stellst Du dir Klangfarben von Instrumenten enger vor als sie wirklich sind.
Unter
www.try-sound.com kannst Du die gängigen Softwareinstrumente ausprobieren. Porbiere mal von sämtliche Softwareinstrumenten den Ton g2 der Geigen aus. Du wirst staunen was für eine Bandbreite des Klanges herrscht. Diese Klänge sind bei den meisten Samplern echte Geigen. Dann mische die Klänge. Du wirst feststellen, Klangfarbe ist nicht so eindeutig.
Hm, jeder der einmal zu Instrumentenbegleitung oder auch nur in einem gemischten Chor gesungen hat, sollte doch den Unterschied zwischen Klangfarbe und Tonhöhe kennen.
Du bekommst einen musikpädagogischen Orden mit drei Diamanten. Das Zauberwort war "singen". Singen gilt als Musikalitätsbeweis, weil es eine der wenigen Tonerzeugungsweisen ist, bei denen Du nur über ein Wissen der Grundfrequenz des Tones eine richtige Tonhöhe erzeugen kannst. Bei allen anderen Instrumenten reicht es eine motorisches Konzept auszuführen.
Das führt auch dazu, dass Laien bei der Aufgabe, was für ein Ton ist höher um so mehr versagen, je dichter die Tonhöhen zusammenliegen.
Hm ich weiß nicht. Die Frage, wie groß die Trennschärfe des Gehörs ist, d.h. ab wieviel Hertz Unterschied zwei (nicht gleichzeitig erklingende) Töne nicht mehr als gleich empfunden werden ist doch nochmal ne ganz andere.
Der Unterschied beträgt zwei Prozent von e^(1/12).
Wenn sie gleichzeitig klingen, sollte man noch eine Weile länger in der Lage sein, die Schwebung zu hören, aber auch da muss ich z.B. deutlich früher passen als richtige Musiker. Und das alles, obwohl ich den Unterschied zwischen Tonhöhe und Klangfarbe kenne.
Nein. Das mit dem Tönehören ist etwas schwierig und eine kulturelle Lernleistung.
Das erste erstaunliche Phänomen. Kinder können nichts mit dem Konzept hoch und tief anfangen, sondern arbeiten mit hell und dunkel. Dann gibt es eine Übergangsphase. Dann sprechen sie auch von tief und hoch, können aber nichts mehr mit hell und dunkel anfangen.
Weiter Du kannst Anfängern wunderbar drei Töne als einen verkaufen.
Ich schreibe Fourieranalyse und das Probelem wird klar. Man hört ja keine Sinusschwingung, sondern einen Schwingungsmix aus dem man die Grundfrequenz heraushören muss.
Netterweise findet in unserem Ohr eine Fourieranalyse statt. Was da aber auf den Gehörnerv trifft, muss man lernen zu deuten.
Die eigentliche Sensation ist aber eigentlich, dass wir mehrere Töne trennen können.
Das wird bei dem Problem Aufnahme zu Noten durch Software zu konvertieren klar. Das geht momentan nur mit monophonen Material.
Man hat bis vor kurzem es für unmöglich erklärt, dass mit mehrstimmigen Material zu schaffen.
Die Leute von Melodyne haben eine Schummellösung für ihre Audioeditingsoftware gefunden, die begrenzt für den Studioalltag reicht. Die Software ist durch Hall und verschiedene Instumente ziemlich leicht aus dem Tritt zu brinden. Schaut man sich aber die Sachen in Melodyne an, ist das noch immer weitab von einem brauchbaren Ergebnis, um daraus Noten zu ziehen.