Ich plane Ende Juni bis Anfang Juli 2012 für zwei Wochen den zweiten Teil meiner Donauradreise zu bewältigen. 2011 gings für drei Wochen von der Bregquelle im Schwarzwald bis nach Budapest. Dieses Jahr ist die Teilstrecke von Budapest bis Belgrad und 2013 der letzte Teil von Belgrad bis zum Schwarzen Meer geplant. Für die Strecke von Budapest bis Belgrad habe ich dieses Jahr 2 Wochen Zeit, wobei ich denke, daß ich zwei Wochen für die gesamte Strecke zeittechnisch nicht brauche. Die Hinfahrt mit dem Zug nach Budapest ist am 23.06. abends und der Rückflug von Belgrad ist am 08.07. bereits fest gebucht. Wenn ich gut und schneller als geplant durchkomme, habe ich mir überlegt, daß ich bis zum Rückflug die Strecke durch den Nationalpark Djerdap bis allerweitestens Negotin weiterfahre und im nächsten Jahr dann dort starte. Bei Prüfung inwieweit eine Rückfahrt aus dem Nationalpark Djerdap oder Negotin mit dem Zug nach Belgrad möglich ist, zeigte mir die Internetseite der serbischen Staatsbahn allerdings keine Verbindungen an. Gibt es keine Möglichkeit von dort unterwegs mit dem Zug nach Belgrad zurückzukommen? Hat jemand Erfahrungen zum Fahrradtransport mit der serbischen Staatsbahn? Im Bikelines Radreiseführer stand zusätzlich, daß es unterwegs auch keine Fährverbindungen gibt. Hat jemand vielleicht Erfahrungen gemacht mit dem Taxi oder ggf. Kleinbus/ Bus nebst Fahrradmitnahme von dort nach Belgrad zurückzukommen? Ggf. zu welchen Kosten?
Zusätzlich bin ich an empfehlenswerten Unterkunftsmöglichkeiten (preiswert, sichere Radabstellmöglichkeit), insbesondere Zeltplätze, auf der Strecke Budapest-Belgrad interessiert. Gibt es in Serbien auch Gefahren wegen Minen beim Wildzelten wie in Kroatien?
Kennt jemand einen hilfsbereiten Radladen in Belgrad, bei dem ich eventuell dort nicht mehr benötigte Radkartons für die Verpackung meines Rades während des Rückfluges bekomme?
Bin über alle Infos dankbar.
Gruß Andreas

Hallo, Andreas

zu CPs in der Region Budapest

CP Haller-Camping (von der Vágóhíd u. aus zugänglich 3 km vom Keleti pu.)

alternativ bei mir im Garten (15 km vom Ostbahnhof am südlichen Ortsausgang von Budapest, 1 km vom DonauRW)

CP in Ráckeve, angeschlossen an einen Aquapark (Preis weiß ich nicht)

Stelle zum Zelt aufbau in Szigetbecse (5 km südlich von Ráckeve), theoretisch muss man sich im Gemeindeamt anmelden, WC und Schwarze-Tonne-Dusche vorhanden), am örtlichen Donaustrand.

VG aus Budapest
Martin

Hallo

Das Bahnnetz ist in Serbien nicht besonders dicht, das bringt in deiner Richtung nicht viel. Fahrradmitnahme wäre dort theoretisch auch nicht möglich, aber praktisch kommt es drauf an.
Zu Überlandbussen kann ich nur spekulieren, gibt es bestimmt, aber Fahrradmitnahme könnte da auch schwierig sein.
Zur Minengefahr kann ich allerdings sagen, dass da in Serbien praktisch keine Gefahr besteht. Es gibt aber beim Wildzelten in der Nähe der Donau ziemlich viele Mücken.

Hallo Andreas,

Informationen zu Deinen Fragen kann ich Dir leider nicht geben. Aber vielleicht hast Du ja einige für mich.

Ich bin gerade in der Planung für meine Donaureisen.

Die erste von Donaueschingen bis Budapest. (Mai/Juni)
Die zweite von Budapest ans Schwarze Meer. (August)

Wie sah den Deine Reise bis Budapest aus ?
Wie soll denn Deine zweite Reise aussehen?
Reist Du mit Zelt ?

Grüße

Werner

Moin,
wir wurden in Serbien vom Winter "überrascht" und haben knapp 200 km von Nis nach Skopje abgeürzt. Liegt beides nicht auf deiner Strecke. Vielleicht hilft es trotzdem. Wir haben geftagt wie es denn mit den Rädern sei (2 Räder, Gepäck und 1 Anhänger).
Am Bahnhof haben wir die Tickets für uns Menschen kaufen können, aber es hieß, dass die für die Räder nur im Zug selbst verkäuflich seien. Bis Räder und Anhänger in den Zug gehievt waren, hat es etwas gedauert. Da es kein Gepäck- oder gar Fahrradabteil gab, haben die Räder den Eingang und ein Klo versperrt, das fanden die Schaffner gar nicht gut. Wir haben so gut es ging gequetscht. Für die Räder sollten wir 200-300 Dinar (2-3 €) zahlen. Im Zug waren es dann aber plötzlich 900 Dinar (die wir nicht hatten). 300 pro Rad und auch noch 300 für den Anhänger. Alle anderen Reisenden haben ihr Gepäck gratis mitnehmen können. Uns wurde mit Rauswurf gedroht und wir haben alle Notgroschen in diversen Währungen zusammengekratzt. Etwas ausführlicher gibt es hier einen Bericht: http://www.tastingtravels.com/friday-2nd-of-december-2011/#more-2315
Alles in allem - wenn es sich vermeiden lässt Zug zu fahren - vermeide es. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung.
Trotzdem - viel Spaß auf dem Weg!!
Beste Grüße aus Kappadokien,
Annika

Dass es Ergänzungsscheine im Zug für Fahrräder gibt, ist ein Erbe der alten JŽ. So funktioniert das bei allen Nachfolgebetrieben, auch die Vordrucke sehen genauso aus.
Sag doch mal, mit was für Zügen ihr da gefahren seid. War es ein durchgehender (und damit internationaler) Zug, ein Schnellzug (im Fahrplan halbfett gedruckt und mit einen B für brzi vor der Zugnummer) oder habt Ihr an der Grenze umsteigen müssen? Wenn ja, musstet Ihr mit dem Fahrrad über die Grenze fahren? Regionalverkehr über die ehemaligen Föderationsgrenzen gibt es im Übrigen kaum mehr.

Vor fünf Jahren gab es übrigens zwischen Zagreb und Ploce (Hatschek funktioniert nicht) offiziell Fahrradtransport mit dem Tagzugpaar. Ich nehme an, dass das noch immer so ist. Was natürlich im Dezember übrigbleibt, das müssen wir abwarten. Das Nachtzugpaar München–Zagreb hat sich wohl schon erledigt. In Zagreb haben mal wieder die wilde-Sau-Spieler gewonnen.

Hallo,

Sind einmal zu dritt mit den Rädern von Belgrad nach Wien gefahren im Nachtzug.
Am internationalen Schalter hieß es, Fahrradkarten sind im Zug erhältlich. Haben 300 Dinar pro Rad bezahlt, Quittung gibts keine

In Ungarn und der Slowakei wurden wir jeweils geweckt, vom Zoll gefilzt (mit Hunden und allem drum und dran) und haben nochmal für die Räder bezahlt. Jedesmal wieder keine Quittung. Die einzige Konstante war die dauerangepisste Schaffnerin aus dem österreichischen Schlafwagen.

Bilanz dieser Horrornacht: 10 mal geweckt worden, viel gestritten und diskutiert, 3 mal die Räder umgeladen. Unterm Strich haben wir für die Räder doppelt so viel wie für die Zugfahrt bezahlt.

Nie mehr

trotzdem viel Spaß, tolle Route

Danke für die zahlreichen Infos.
Mit der Fahrradmitnahme im Zug in Serbien scheint es ja nach Euren Erfahrungen nicht weit her zu sein. Klingt ja alles nicht wirklich positiv. Wahrscheinlich werde ich dann dieses Jahr nur bis Belgrad radeln und wenn ich schneller als geplant durchkomme lieber noch einen Tag mehr Belgrad genießen.
@martinbp: Danke fürs Zeltangebot in Deinem Garten. In Budapest werde ich wahrscheinlich bei einem warmshowers.org-Gastgeber unterkommen. Falls das nicht klappt komme ich gerne auf Dein Angebot zurück.
@-werner-:Ich habe Dir eine PN geschrieben.
@irg: In meinen Karten ist nur der Naturpark "Kopacki rit" verzeichnet. Ist wahrscheinlich beides das gleiche Naturschutzgebiet, oder?

Gruß
Andreas

Ich bin mit einem Kumpel vor 4 Jahren von Belgrad nach Budapest geradelt. Weil die "Internationale Radroute Donau" aber ein lebensgefährlicher Witz ist ( Infos findest Du in diesem Forum)und wir ausserdem einen Sch...gegenwind hatten sind wir in Indija in den Zug gestiegen und nach Novi Sad gefahren. Das war vollkommen problemlos . Die Räder hatten wir einfach am Ende das Ganges stehen, das hat niemanden gestört.

Gruß Jörg

Hallo

- Ausweichrouten zu großen Straßen haben wir sowohl in Ungarn, als auch und insbesondere in Serbien zu Hauf gefunden. In Serbien sind diese sogar toll ausgeschildert.
- Wild campen war für uns easy und wir empfanden das als sicher - ist aber immer subjektiv.
- In Serbien gibt es Hütten, in denen Jäger aus international Urlaub machen und die von lokals betrieben werden. Dort sind wir einige Male auf Anfrage zum Zelten mit offenen Armen empfangen worden. Zelten auf den vorhandenen Wiesen, nutzen der Toiletten, eine kleine Hausführung und zwei Bier bzw. Schnaps inklusive. Also Augen offenhalten!
- Ansonsten empfehlen sich warmshowers.org und couchsurfing.com für Übernachtungen in Novi Sad oder Belgrad

Viel Spaß - Serbien fanden wir toll; sehr nette Menschen
Holm

Also ich bin im Sommer 2011 von Budapest bis zum Schwarzen Meer gefahren. Als Orientierungshilfe hatte ich die Huber Karten. Das hat völlig ausgereicht. Kurz vor Belgrad (von Novi Sad kommend) gibt es einen kleinen CP, den man für dortige Verhältnisse durchaus empfehlen kann.
Auf die Bahn haben wir verzichtet, nachdem der Zug, den wir nehmen wollten, gar nicht existierte. Öffentliche Verkehrsmittel sind in Serbien ein Erlebnis für sich. Fahr einfach mal mit einem Bus nach Belgrad rein.
Rund um Novi Sad ist wildes Campen nicht empfehlenswert, da dort wohl noch Mienengefahr herrscht. Oft hat man auch kaum eine Gelegenheit, weil der nächste Bauernhof nicht weit ist und die dort lebenden Hunde einen scheinbar Kilometer weit wittern und dann pausenlos kleffen.
Es ist aber kein Problem, die Leute vor Ort anzusprechen und nach einer Campingmöglichkeit zu fragen. Die Menschen in Serbien sind ausgesprochen nett und hilfsbereit.

Ja, das mag ja sein. Das ist auch kein Widerspruch zu meiner Aussage. Kleine Strässchen und Ausweichrouten finden sich wahrscheinlich in jedem Staat der Welt, ausser dem Vatikan
Ich rede von der offiziellen Donauradroute zwischen Belgrad und der ungarischen Grenze. Diese Radroute ist ein Witz, eine Frechheit und eine Verschwendung von Steuergeldern.
Sie wurde erschaffen, indem man an eine stark befahrene Schnellstrasse ohne nennenswerten Seitenstreifen in bestimmten Abständen ein paar Schilder gestellt hat, die Diese als Donauradroute ausweisen.
Das man diese auch umfahren kann mag wohl sein....

Was die Menschen angeht, fand Ich Serbien auch toll.

Gruß Jörg

Andreas, guckst du http://www.rad-forum.de/showflat/Number/...die_#Post438120

Ich will hier nicht rumnörgeln, Serbien ist ein interessantes Reiseziel, die Leute sind nett und das Essen gut. Ich mache dich nur drauf aufmerksam, daß es besser ist, die besagte "Donauradroute" zu meiden und eine Alternativstrecke zu wählen. Viel Spaß in Serbien...

Gruß Jörg

Hallo Jörg,
hab`mir mal Deinen Link und Deine damalige Kritik an die Verantwortlichen für den Donauradweg in Serbien durchgelesen und die von Dir kritisierte Strecke zwischen Backa Palanka und Novi Sad in meinen Karten im Bikelines-Führer geprüft. Wahrscheinlich wurde die Strecke inzwischen teilweise verlegt, denn nach ca. 9km von Backa Palanka Richtung Novi Sad führt die Strecke laut Karte auf einen direkten nicht asphaltierten Weg ab von der Straße 7 direkt an die Donau. Außerdem scheint es wohl noch die Alternative auf der anderen Donauseite durch den Nationalpark Fruska Gora geben und die Möglichkeit dabei noch ein paar "Höhenmeter" mitzunehmen. Gibt es denn noch andere Streckenabschnitte, vor denen man gewarnt sein sollte?

Hallo Falk,
umsteigen mussten wir nicht, wurden einfach im Zug durchsucht, aber auch wir mussten am Ende ein zweites Mal für die Räder zahlen. Leider habe ich keinen Schimmer was das für ein Zug war (ich glaube es gab gar keinen richtigen Fahrplan), aber die Abteile waren nicht durchgänging. Es gab an jedem Waggon 4 Türen, 2 vorne auf jeder Seite und 2 hinten. Ich kann mir schöneres vorstellen, als das Gezanke nochmal mitzumachen - Rad fahren zum Beispiel :-)
So oder so gute Fahrt und viel Spaß!