Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich bin gerade bei der Planung für meine nächste Radtour in den ersten drei Mai-Wochen (in etwas mehr als einer Woche geht's los). Es soll eine Kombination aus Frankreich und ein Bißchen Spanien werden. Für mein langsam Gestalt annehmendes Konzept habe ich den Mont Ventoux und die Überquerung der Pyrenäen angedacht.

Nun fällt mir soeben ein, daß es ja noch recht früh im Jahr ist. Ist es wetter- (oder gar schnee-)bedingt überhaupt möglich oder sinnvoll, Anfang Mai auf den Ventoux zu fahren und Mitte Mai die Pyrenäen zu überqueren? Über die Pyrenäen bin ich letztes Jahr im Spätsommer schon mal, das war wettermäßig natürlich problemlos, aber im Mai? Was meint Ihr?

Hallo, wir sind Anfang Mai schon mal über den Mont Ventoux. Ganz oben war ein kurzes Schnee-Stück, wo man schieben musste. Vorteil war, dass keine Autos von der Seite hochgefahren sind:

http://provence.europaradtouren.de/1_orange_-_sault.html

Einige Pyrenäenpässe sind bis in den Mai rein gesperrt (z.B. Tourmalet). Da solltest Du vorher schauen welche Pässe Du fahren willst und dann gucken ob die noch gesperrt sind.

Ansonsten wenn das Wetter passt (kein Regen), warum nicht? Bei Regen bringt es eh nichts. Da holst Du dir bestenfalls eine Erkältung.

Gruß
Peter

Pyrenäen sind immer problematisch, siehe meine Sommerreisen. Einen Versuch ist es wert, würde aber die höchsten Pässe vermeiden - erst recht Offroad-Strecken (könnten sehr ungünstig ausgewaschen und rutschig sein). Der Mont Ventoux liegt ziemlich trocken und im provencalischen (mediterranen) Klimaeinfluss - ein Schneeproblem (Straße) sollte es da nicht mehr geben. Könnte aber evtl. sehr windig und kühl oben werden, weil ein sehr offener Berg.

Da die Pyrenäen um die Jahreszeit offenbar nicht völlig ausscheiden - ich bin gerade bei quäldich.de auf der Suche nach einer schönen, nicht zu schwierigen und, wegen der frühen Jahreszeit nicht zu hohen, Pyrenäenüberquerung. Letztes Jahr war ich mit Aude-Tal ab Axat, Cerdagne und der Collada de Creueta sehr zufrieden. Ob eher im Osten oder im Westen der Pyrenäen, ist eigentlich egal, da ich mich noch nicht festgelegt habe, wo genau das Ziel der Tour sein soll. Hast Du vielleicht Tipps für mich? Legendäre Tour-de-France-Pässe wie der Tourmalet sind eine Nummer zu anspruchsvoll...

Es würde sich das Tech-Tal anbieten: Perpignan - Ceret - Prats-de-Mollo - Camprodon - Olot. Dort durch das Vulkangebiet via Santa Pau nach Banyoles. Anschluss Gerona oder Barcelona und/oder Costa Brava (würde mich gerade zu der Jahreszeit reizen). Wenn dir die Ebene bei Perpignan zu langweilig sein sollte, es gibt westlich nicht allzu schwere Alternativen, die schön zu fahren sind, z.B. Narbonne - Durban - Tuchan - Millas - Ille-s-Têt - Boule-Tal - Amelie-les-Bains (evtl. Umweg über Künstlerstädtchen Ceret), weiter wie oben.

Klingt gut. Werde ich mir morgen auf der Karte mal ansehen. Obwohl ich schon zweimal vom Roussillion nach Katalonien gefahren bin, kommen mir viele der von Dir genannten Orte noch nicht bekannt vor. Sieht so aus, als ließe sich eine weitere Route in der Gegend finden, ohne allzu viele Doppelungen zu den bisherigen. Die Gegend Côte Vermeille/Costa Brava wird sowieso so schnell nicht langweilig.

Vor 10 Jahren war die Straße über den Mont Ventoux Anfang Mai wegen Schnee unpassierbar.
Aktuell
1x Auto, 1x Motorrad. Es fehlt mir noch die Überquerung mit dem Rad. Wünsche viel Spaß in der Provence.

Hallo Tom,

Ich schließe mich Matthias' Vorschlägen an. Daneben gibt es in dieser Gegend noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, das Canigou-Massiv und die Pyrenäen-Ausläufer zu überqueren, die man je nach Lust, Laune, Kondition und Wetter kombinieren und variieren kann. Zum Beispiel: Millas-Céret über Thuir/Fourques/Llauro, Céret-Spanien über St-Laurent-de-Cerdans/Maçanet-de-Cabrenys.

Derzeit hat es aufgrund der allgemein schlechten Wetterlage teilweise noch Schnee bis auf 1200m, so dass man z.B. am Col d'Ares (1513m) in der Frühe durchaus mit etwas Schneematsch rechnen muss. Aber Mitte Mai sollte das kein Problem mehr sein.

Grüße
Rainer

Von Süden her sollte der Mont Ventoux kein Problem sein. 2008 hatten wir Anfang Mai auf der Nordseite noch etwas Schnee, war aber nicht unpassierbar. Zur Not kannst Du ja auf der Südseite rauf und runter.

Vielen dank an alle für die Hinweise!

Morgen gehr es los (mit dem Zug nach Marseille), ich hoffe einfach, daß ich am Mont Ventoux Glück mit dem Wetter habe (scheint ja durchaus nicht unwahrscheinlich), und wie und wo ich über die Pyrenäen fahre und ob überhaupt und ob eventuell stattdessen eher an der Mittelmeer- oder Atlantikküste dran vorbei, entscheide ich dann unterwegs.

Mont Ventoux hat gut geklappt (am Montag) bei wunderbarem Wetter, war ein tolles Erlebnis. Bin jetzt in Millau.

Du meinst in die Schweiz wegen des Forumstreffens? Ich traf gerade Falk im ICE Frankfurt-Leipzig-Dresden, der auf der Rückreise von selbigem war und der eigentlich Richtung Pyrenäen weiterradeln wollte, aber wegen Maschinenschadens zunächst die Heimreise antreten mußte (ich war auf der Rückreise von Perpignan).

Ja, ich hatte am Mont Ventoux perfektes Wetter, freundlich, aber nicht zu heiß, und auch der berüchtigte Wind blies nicht so stark, wie er das wohl meistens tut. Ich bin übrigens über die längste, aber einfachste Strecke von Sault aus hochgefahren, das fand ich gut machbar und weniger anstrengend als manche anderen Pässe, die ich auf der Tour gefahren bin. Die beiden anderen Anstiege (von Bédoin bzw. Malaucène) hätte ich mir nicht zugetraut bzw. zugemutet.

Die geplante Pyrenäenüberquerung habe ich dann aus Zeitgründen auf ein bloßes "Ankratzen" der Pyrenäen beschränkt, indem ich lediglich direkt oberhalb von Céret über die Albèrs, die küstennahen Pyrenäenausläufer, gefahren bin (Col de la Manrella, 860 m, war aber auch sehr anstrengend) nach Katalonien und dann nach Figueres.

Gefahren bin ich in 18 Tagen Ventimiglia-Monaco-Nizza-Provence mit Gorges du Verdon und Mont Ventoux, die Ardèche-Schlucht, über den Col de la Croix de Berthel in die Cevennen und die Gorges du Tarn, Millau, das Larzac, Zug Bédarieux-Perpignan, von dort über die Albères, Figueres, und dann ein Stück ostwärts entlang der Costa Brava und der Côte Vermeille.