Hallo,
plane im August eine 4 wöchige Radtour durch Alaska. Wer war von euch schon dort? Gibt es eine besonders empfelenswerte Straße. Was gibt es dringent zu beachten?

Hallo!

Was suchst Du genau? Berge, Seen, Asphalt, Schotter, Einsamkeit, Gesellschaft...? Der Denali Highway soll ein Knaller sein (in Ost-West-Richtung), ist aber unasphaltiert. Selber bin ich die Strecke nicht gefahren, habe aber viel gutes gehört.
Die Strecke von Glenallen nach Valdez ist ein Knaller. Von dort kannst Du die Fähre nach Seward nehmen. Die Kenai-Peninsula ist ein Fest für den Radler. Aus Anchorage heraus nach Norden ist nicht der Hit, wegen des starken Verkehrs.
Mir hat das Dorf Talkeetna super gefallen. Von dort aus starten die Gletscherflieger, die die Bergsteiger zum Denali bringen. Jon Krakauer hat in seinem Buch "Auf den Gipfeln der Welt" ein ganzes Kapitel über dieses Kaff geschrieben. Wenn Du reinkommst, ist auf der rechten Seite ein tolles Backpacker Hostel.
Kauf Dir den "Milepost - The Bible of Northcountry Travel". Dann kann nichts mehr schiefgehen.
Wenn Du den Yukon mit einbeziehst, könntest Du von Tok aus nach Dawson City fahren (Top-of-the-World-Highway und Taylor-Highway, auf US-Seite nicht asphaltiert) den Klondike-Highway nach Whitehorse, von dort nach Skagway, Watertaxi nach Haines, Haines Junction und zurück nach Tok.
Viel Spaß beim Planen.

Bernie

Es grüßt

Bernie

Danke für die ausführliche Antwort. Was ich suche ist Einsamkeit, Wildniss und unberührte Natur. Berge, Seen und vieleicht noch ein bißchen Küste. Ich fahre ganz gern Schotter Straßen, um so abgelegener um so besser. Hattest du unterwegs Bekanntschaften mit Bären oder anderen Tieren?

Hallo!



Dann empfehle ich den Dempster Highway (ist zwar im kanadischen Yukon, aber egal). Habe ich zwar noch nicht befahren, steht aber auf meiner Wunschliste sehr weit oben...

http://www.kurz-belichtet.de/outdoor/dempster.html

Berichte bei crazyguyonabike

Von Dawson (Yukon) aus Richtung Alaska dann über den Top of the world Highway

Bericht bei crazyguyonabike

Du bist dort in Bear Country und hast vegetationsbedingt oft keine Möglichkeit deine Lebensmittel hoch oben in Bäumen bärensicher zu verstauen. Auch die wenigen Campingplätze haben oft keine bärensichere Container zur Verfügung. Deshalb unbedingt die üblichen Sicherheitsvorkehrungen (Zelt, Lebensmittel, Kochplatz) treffen!


Gruß LUTZ

Kleine Anmerkung noch: Zum von Bernie genannten Standardwerk, dem legendären Milepost, gibt's auch eine sehr gute Website: www.themilepost.com. Enthält garantiert alle Service-Einrichtungen an den Major Highways von Alaska und Yukon. Und die meines Erachtens besten Tipps für Bären-Begegnungen bzw. deren Vermeidung finden sich auf www.bikefreaks.de, der Seite der Betreiber dieses Forums (Rubrik "Unterwegs / Der Bär"). Tipp noch für ein sehr gutes, wenngleich nicht mehr ganz neues Buch: Christian Hannig: Mit dem Fahrrad durch Alaska (Frederking und Thaler).

Happy Trails,

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Hej, hat einer von euch noch einen Tipp wie ich meine Essenstasche am einfachsten 5 Meter hoch hänge. Hatte, als ich in Montana unterwegs war, immer das Problem dass ich zu schwach war um die Tasche am Seil 5m hoch zu ziehen. Hättet ihr mir eine Idee wie es leichter geht?

Hallo,

ich war vor vier Jahren mal längere Zeit in Westkanada und Alaska unterwegs. Meine Reisebericht liegt hier:
Westkanada und Alaska - 14.000 km in 2008

Die landschaftlich schönsten Strecken in Alaska waren die Kenai Halbinsel, das Stück von Valdez bis McCarthy, unbedingt der Denali Highway und die Parkstraße im Denali Nationalpark (darf man mit dem Rad machen, nicht jedoch mit eigenem Auto!) Achja die Abfahrt nach Haines und die Bergauffahrt von Skagway sind auch schön und herausfordernd (1000 Höhenmeter bei 13 km Distanz oder so). Der Top-of-the-world Highway ins Yukon ist auch eine feine Schotterpiste.

Vergiss die Milepost! Ist ein übelst schwerer Wälzer voller Werbung. In jeder Touristeninfo (in jedem größeren Ort) gibt es Kopien mit Beschreibung bestimmter Straßenabschnitte.

Hohe Bäume zum bärensicheren Aufhängen von Essen gibt es kaum, bzw. nur an der Küste. Der Rest sind nur kleine Krüppelbirken und so was.
Ich habe meist Stahlbehälter auf Campingplätzen genutzt (probiere die Mülltonnen - von hinten die Radtaschen reinstellen). Oder hänge die Taschen an die Pipeline, oder eine Brücke, oder frag einen freundlichen Einheimischen. Ansonsten viel Glück, denn es gibt da wirklich große Bären . Hatte aber nie Probleme. Gefährlicher sind Elchkühe mit Jungtieren!

Ich hatte übrigends bereits in der zweiten Augustwoche Nachtfrost und im Denali-Park einen Schneesturm!

Mehr fällt mir jetzt erstmal nicht ein. Wenn du weitere Fragen hast, frag nur.

Grüße,
Thomas

Ich vergaß zu erwähnen, dass es auf einem Campingplatz in Tok ein suuuupppper All-you-can-eat-Breakfast gibt.

Ich habe da 18 Pancakes auf einmal gefuttert!

Ich glaube, da war ich auch. Die Info hatte ich aus dem mit Werbung gespickten Milepost. Wie auch immer, mir war es das Extra-Gewicht wert, auch weil es zahlreiche Coupons für Campingplätze und auch Restaurants hatte. (Nein, ich gehe nicht dauernd in Restaurants, aber wenn es ein All-you-can-eat, idealerweise mit Discountcoupon, irgendwo gibt nutze ich die Möglichkeit ganz gerne.) Der Milepost hat zudem auch sehr viele Hintergrundinformationen beispielsweise über Nordlichter, Bau des Alaska Highway, Pipeline, Goldrausch, das Leben im Norden im Winter etc., was einem die Zeit bei Regentagen ganz gut verteibt.

Dem Fragesteller: Auf Campingplätzen, die es dort zuhauf hat (wo genau steht im Milepost) kannst Du Deine Fressalien immer beim Nachbarn oder Campground-Manager unterbringen. Beim Wildzelten mußt Du improvisieren, oder beten, dass kein Bär kommt.

Es grüßt

Bernie

Hi,

Wirst du in Alaska unterwegs sein?
Wo willst du denn (hauptsächlich) übernachten? Wild oder Kampingplatz?

lg uli

Blöde Frage: Ist die Tasche schwerer als Du selbst?



Eine Art improvisierten Flaschenzug bauen: Das Seil unten festmachen, oben über einen Ast werfen, durch die Schlaufe der Tasche ziehen, nochmals über einen Ast werfen, und dann ziehen. Unter Vernachlässigung der Reibung sollte das die nötige Zugkraft halbieren.

Gruß
Thoralf

Hi,

mein Problem war das Seil über einen Ast zu werfen

Ich kochte und deponierte die offene Tasche dann 100m vom Zelt entfernt.

Gruß
Thomas

Ich auch,
wusste aber ja schon vorher über die Problemmatik. Ein Forumsmitglied hatte mich gut informiert.

Bei mir waren noch nicht einmal die Nager an den Radtaschen.

Gruss
Thomas

Hallo,



in den meisten Landesteilen sind die Bäume gar nicht so hoch als dass in fünf Metern Höhe noch Äste sind, die die Packtasche aushalten.

Außerdem solltest Du die Squirrels auf der Rechnung haben. Die fressen sich auch gerne mal durch die Packtaschen zum Essen vor.

Ich bin 1995 den Alaska Highway und 1996 vom Pazifik zum Polarmeer (inkl. Top-of-the-World und Dempster) gefahren. Den Alaska Highway hatte man damals bereits zu erneuern begonnen und die schöne schmale kurvenreiche Strecke wurde durch eine weitgehend gerade breite Straße ersetzt. Ich denke, nun über 15 Jahre später lohnt die Route gar nicht mehr.

Schau Dir den Denali Highway an (Fahrtrichtung Ost-West) und Denali-Parkstraße oder Top-of-the-World und Dempster, aber auf dem Dempster ist die Mückenplage gigantisch gewesen. Ich habe am ersten Abend die Moskitostiche zählen wollen und habe bei über 30 abgebrochen. Da war ich immer noch am ersten Fußgelenk ...

Gruß
Wolfgang

4 Wochen sind für die Weite des Landes recht kurz. Ich war mit einem Freund 2009 für 3 Monate dort und bin über ein paar Umwege mit ein paar beeindruckenden Wanderungen von Anchorage nach Vancouver geradelt. Den Denali Hw haben wir bedauerlicherweise im Bus verbracht. Man riet uns ab - wegen der Bären. Heute würde ich ihn gerne mit dem Rad fahren. Bären habe ich als friedfertige Gesellen wargenommen. Sogar wenn sie Junge hatten. Gezeltet haben wir überwiegend auf Zeltplätzen, ganz selten war es nötig, wildzuzelten.

Besonders schön empfand ich den erwähnten Denali Hw, den Top of the world Hw und den Cassier Hw. Hier ist der Abstecher nach Steward unbedingt empfehlenswert. Man kann sich hier sehr gut versorgen und genießt eine atemberaubende Landschaft. Es ist eher von Vorteil, dass man die ca. 50 km zur Gabelung zurückfahren muss. Mit dem Dampfer von Haines nach Skagway zu fahren ist auch toll. Skagway ist ein wenig Walt Disney - mäßig, aber sehenswert. Es gibt auch eine Dampfeisenbahn zu bestaunen, außerdem steht eine alte Schneefräse für die Eisenbahn dort herum. Impossant. Theoretisch ist die Fahrt mit dem Zug ins Yukon - Gebiet möglich. Der Massentourismus macht das aber unerschwinglich. Mit dem Rad ist es anstrengend aber sehr schön. Der Top of the World Hw endet in Dawson City, der alten Hauptstadt des Yukon - Territoriums - ist aber schon in Kanada. Für mich war es die schönste Stadt der Reise.

Vielleicht hats geholfen - Gruß Peter

Ja, werde im August in Alaskaunterwegs sein. Entscheide spontan ob ich wildzelte oder auf Campingplätze gehe. Wahrscheinlich mal so und mal so.