Herzlichen Gruß Radabenteurer,


Bin der Mike und fahre bisher umfangreiche Touren mit Rückkehr zu einem Basislager. Früher schreckten mich bepackte Räder aus fahrdynamischen Gründen ab und ein 0815 Gepäckträger diente, wenn überhaupt, eher als mögliche Rücklichthalterung
Aber die schönen Impressionen hier aus dem Forum überzeugen mich, nun ein Rad dahingehend umzubauen und sinnvoll zu beladen

Ich gehe zunächst grob von großzügigen 10 kg vorne und 25 kg hinten max. Gepäckgewicht aus, wenn später mit Erfahrung und evtl. Leichtausrüstung weniger erforderlich ist, umso besser. So könnte ich mit kleinerem Rucksack in freier Natur echt Radreisen-wandern und gemütlich vorankommen.

Bevor ich direkt einen "Reiseradrahmen" erwerbe und aufbaue, werde ich besser das nehmen, was vorhanden ist, solide Träger montieren, noch einige technische Baustellen erledigen...und einfach losfahren. Kommt REISEerFAHRung, kommt optimales Reiserad...Hauptsache Radeln und Umgebung genießen...


Also 1. erforderliche Tragelemente zum Gepäcktransport

Anforderungen: So variabel wie möglich an unterschiedliche Rahmen anpassbar. Max. Freigängigkeit von Reifen inkl. Schutzblech und scheibenbremskompatibel.
Alternative Abstützung falls Gewindesockel fehlen.

Da wird die Auswahl dünn. Eigentlich habe ich nur die Marke old montain man gefunden. Da gibt es das verstärkte Modell Pioneer - sollte damit hier schon jemand unterwegs sein?
omm rear

Die Montagemöglichkeit über Bremssockelgewinde sowie Schnellspanner als Achse sieht solide aus, oder nicht?

Die hiesigen Teile sind günstiger, jedoch müsste ich, wenn ich den Rahmen tausche, aufgrund der eingeschränkten klassischen Befestigung immer erst was Zurechtschlossern oder doch Neukaufen.

Vorne fehlen mir grundsätzlich die mittleren Gewindeösen an der Gabel, heißen wohl Lowrider Ösen. Hoffentlich ist es möglich, an dem Pioneer front rack seitliche Taschen ordentlich tief anzuordnen. Mir gefällt nämlich die obere Ablage, welche beim lowrider fehlt.
omm front


Dieses noch winterliche Bild meines 365Tage-Allwetterrads zeigt eine typische trekking/crosser Geometrie. Mit einer Kettenstrebenlänge von 45-47 cm bei 43/44er Schuhgröße sollte ein kollisionsfreier Seitentaschen Einsatz mit dem genannten rack doch passen? (ohne übermäßige Schwerpunktsverschiebung)

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2. Seitentaschen

Da werde ich mich zwar erst noch im Handel umsehen müssen, was es gibt. Hier und draußen sehe ich zumeist Marke Ortlieb - seid ihr zufrieden (hinsichtlich Langlebigkeit, Wasserdichtigkeit etc.)? Oder gibt es Alternativen ?



So, das ist mein Einstieg bei Euch in die Reiseradlerwelt. Freue mich auf Anregungen und Hinweise. Besten Dank und allzeit gute Fahrt.

Auf bald.
Der Schraubensammler,
Mike

Ich nutze zu meiner Zufriedenheit Ortlieb Back Roller Classic und Vaude Aqua Back.

Hallo Mike und willkommen,

da will ich mal meinen Senf dazugeben (bei 50 km/h Gegenwind habe ich heute mal auf eine Radrunde verzichtet).

• Scheibenbremskompatibilität kommt in erster Linie von der Position der Aufnahme am Rahmen, und erst dann vom Gepäckträger. Wenn die Aufnahme ungünstig sitzt, landet man mit jedem Gepäckträger irgendwo zwischen schwierig und unmöglich.
• Schnellspannermontage ist eine recht solide Sache, habe ich auch an einem meiner Räder. Allerdings wird es beim Reifenwechsel immer etwas fummelig.
• Montage an den Bremssockeln... hmm... ich persönlich bekomme da etwas Bauchschmerzen, an einem wirklich sicherheitsrelevanten Teil was schweres anzubauen. Besser ist da m.E. die Lösung mit Schellen. Die gibt es sowohl für die Sattelstrebe als auch für die Gabel.
• Die von Dir verlinkten Gepäckträger, sind die aus Gold? Sollte man bei dem Gewicht annehmen... Ca. 1 kg Gewicht und noch nicht mal Abstützstreben nach hinten (um die Tasche weit hinter schieben zu können) bei einem Gepäckträger aus ALUMINIUM(!) wären für mich völlig induskutabel.

Ein guter Hersteller, den viele fahren, ist Tubus. Von denen gibt es diverse Schellen und auch einen Schnellspanneradapter, mit dem man jeden Tubus-Gepäckträger (aber auch viele andere) an Rädern anbringen kann, die keine Ösen haben (Ausnahme: Monostay-Hinterbau, da wird es generell schwierig).

Ich gebe Dir mal einen Link zu Tubus, bei dem auch die Schellenlösungen mit enthalten sind:

http://www.bike24.net/1.php?content=7&am...2&orderby=2

Was mir am Bild Deines Rades auffällt: Der Gepäckträger baut sehr hoch. Das sorgt für einen ziemlich ungünstigen Schwerpunkt, kommst Du damit klar?

Zu den Taschen: Ich fahre Ortlieb und bin zufrieden, habe aber auch nie was anders ausprobiert.

Gruß
Thoralf

Der Tubus Disco mit Schellen-Adapterset dürfte deine Anforderungen erfüllen.

Für Ortlieb-Vorderradträger gibt es auch Zubehör für Befestigung ohne Ösen.

Ansonsten empfehle ich eine leichte Ausrüstung. Ich würde nur eine Ortlieb hinten und einen halb gefüllten 20-Liter-Sack benötigen, wenn ich nicht eine Spiegelreflex mit Wechseloptik, Stativ, Netbook und viele Bücher mitschleppen würde. Siehe meine Homepage, unter "Bücher" die USA-Durchquerung. Da siehst du Fotos des Rades mit Gepäck.

Mit dem ersten Teil deines Beitrags machst du, so meine ich, viel richtig...

Hallo Mike,

Dein abgebildtes Rad sieht doch solide aus. Ein guter Gepäckträger ist ein guter Anfang. 25 kg sollten reichen. Von Pletscher gibt es gute Modelle mit jeglicher Befestigungsmöglichkeit und gut bezahlbar. Auch mit etwas tiefer hängenden Streben für die Gepäcktaschen, je größer die Füße, um so mehr nach hinten damit.
Ich glaube hier fahren viele (die meisten?) mit guter Gewichstverteilung hinten und vorne. Ich kann nur von Erfahrungen mit hinterem Gepäck (incl. Zeltausrüstung) reden und bin nach vielen Fahrten noch nicht zu dem Schluss gekommen, vorne auch beladen zu wollen.
Es hängt wohl auch davon ab, wie und wohin Du reisen willst. Wieviel Gpäck brauchst Du? möchtest Du mitnehmen? Bei der ersten Tour direkt in die Einöde Skandinaviens sind die Ansprüche höher, als zu Hause oder in Frankreich zu fahren.

Was die Taschen betrifft. Gute Packtaschen, regendicht und robust mit stabiler Aufhängung. Ortlieb ist was feines. Ich habe gute Erfahrungen mit den Taschen von Globetrotter (four Seasons) gemacht und nun fahre ich mit Vaudetaschen. Ich denke, bei guten Taschen ist die Wahl dann letztendlich Geschmacks- und Budgetsache.

Wie Du selbst schreibst: "Kommt REISEerFAHRung, kommt optimales Reiserad" - und Ausrüstung.
Bei jeder Tour merkt man was zu optimieren ist, nicht nur am Rad, sondern auch an den Dingen die man mitnimmt ider besser dann zu Hause lässt.
viel Spaß beim vorbereiten der ersten Tour mit Gepäck.

LG
Mücke

Naja, halten tut das. Letztlich ist diese Befestigung nur ein Notnagel. Hinterradplatte sind die häufigste Störung. Willst Du jedesmal den Träger ausbauen? Außerdem, ein Rahmen ohne Trägeraufnahmen ist in aller Regel auch nicht auf die Belastung ausgelegt.
Was die Bugträger betrifft, Du hast doch eine Federgabel. In diesem Fall sind die gängigen Träger nicht ratsam und ebenfalls nur ein Notnagel. Entweder Tubus Swing oder Faiv Hoogar, der letztere hat den Vorteil, dass die Taschen tiefer hängen. Die hohe Lage beim Swing hat zumindest bei mir zu unangenehmen Schüttelschwingungen bei 36km/h geführt.
Mit einem Träger über dem Vorderrad bin ich mehrere Jahre gefahren. Jede Beladung dort verschlechtert den Geradeauslauf. Außerdem kollidiert diese Beladung mit einer Lenkertasche. Nur, weil französische Fahrradbauer schuhsohlengroße Trägerchen über dem Vorderrad vor Jahrzehnten mal gut fanden, muss man das nicht beibehalten. ein richtig schwer beladener Bugträger führt dazu, dass man Kraft aufwenden muss, um nur geradeaus zu fahren. Auf kurzen Strecken geht das mal (ich habe das mit dem Dienstfahrrad gemacht, um zu den Schrankenposten zu kommen),

auf Reisen wird es nervig. Außerdem ist es gar nicht so einfach, die Ladung so zu zurren, dass sie sich nicht verschiebt, wenn man heftige Lenkbewegungen machen muss.
Wenn schwere Lasten auf einen Bugträger sollen, dann muss der rahmenfest sein. Das beste Beispiel dafür sind Postfahrräder (nur sind die nicht unbedingt leicht und bergtauglich).