Guten Abend liebe Community!

Ich habe mein Ziel nicht aus den Augen verloren, welches gleichzeitig meine Intention war, als ich mich vor gut einem Jahr hier angemeldet habe: Die große Tour!

Während sich meine Gedanken langsam verdichten und ich den aufkeimenden Drang zu Planung verspühre, muss ich feststellen, dass mir Anhaltspunkte und sowas wie eine To-Do-Liste fehlen - ich weiß einfach nicht, wie ich beginnen soll.

Es geht damit los, dass ich noch gar kein Reiseziel habe. Anfänglich träumte ich von Indien - ich könnte einfach mit dem Rad hier starten. Doch mit genaueren Studien vollendeter Reisebericht packte mich die Ungewissheit, ob ich dies schaffen könnte und ob ich solch ein Unterfangen mit meinem Sicherheitsbedürfnis in Einklang bringen ließe.
Als Alternative kristallisierte sich Australien heraus, später Amerika - wobei ich letzteres der Umständlichkeit wegen und kostenhalber schon fast verworfen habe.
Tatsächlich ist es mir fast egal, wo es hingeht, ich will was von der Welt sehen, mit dem Fahrrad und auf der Suche nach neuen Erkenntnissen, fände sich ein Gleichgesinnter mit konkreten Reisevorstellung, deren Rahmenbedingungen wir teilen, ich würde mich wohl anschließen.

Weiter geht es mit der Frage nach dem Budget - wieviel benötige ich für eine so lange Reise und wieweit muss ich meinen Standard herunterschrauben, um bis zum Beginn genügend Rücklagen zu haben.

Und so geht es weiter...

Ihr seht also, mir fehlen die Anhaltspunkte. Und genau deswegen starte ich diesen Thread. Ich erhoffe mich natürlich kein ausführliches Tutorial, welches ich entspannt abarbeiten kann, hoffe aber auf ein bisschen Brainstorming oder spontane Einfälle, die ihr beim Lesen der Zeilen habt.

Ich bin gespannt

Viele Grüße euch und einen guten Start in die neue Woche!
Ben

Hallo Ben,

wegen dem Budget gab es schon mehrmals ein Thread (wie heißt thread eigentlich auf deutsch?).

Reisekosten


Ebenso z.B. über "Packliste"

Lese doch auch mal diverse Reiseberichte oder bücher. Da gibt es sicher auch noch mehr Ideen.

Gruß Rennrädle

Hallo Ben,

schon mal über ein Round-the-World-Ticket nachgedacht? Entspricht einigen Deiner Kriterien: Du siehst sehr viel von der Welt und kannst bei Deiner Länderauswahl Sicherheitsaspekte gebührend berücksichtigen. Bleibt die Budgetfrage. Meine persönliche Faustregel: Ausgaben etwa so hoch wie zu Hause, plus Flugticket.
Viel Spaß beim Planen

Roldi

Hallo Ben,

was soll Dir das Forum eigentlich auf Deine Anfrage antworten ohne einen halbwegs konkreten Anhaltspunkt. Gut, einige Rahmenbedingungen hast Du Dir schon selbst vorgegeben: die Region soll einigermaßen sicher sein, es darf nicht zu viel kosten und die Reisedauer soll 6-12 Monate betragen. Das ist ja schon mal ein guter Anfang.

Der nächste Schritt sollte nach meinem Verständnis die zu bereisende Region sein und ein paar weitere Rahmenbedingungen. Vielleicht schreiben in Kürze einige hilfsbereite User Beiträge wie
- ich war schon einmal in Südamerika. War toll!
- Nordamerika ist easy going; gute Infrastruktur, freundliche Menschen.
- Eine Tour in Australien ist unvergeßlich!
- Chinas Gastfreundschaft ist einzigartig, billiges Reiseland.
- Indiens Landschaften haben mich beeindruckend, nur die Leute sind manchmal schwierig.
usw.

Das sind alles wohlgemeinte Ratschläge - nur nützen sie Dir überhaupt nicht. Das Ziel muß DIR zusagen und DU wirst DEINE Tour fahren und sie hoffentlich genießen.
Schau Dir also mal eine Weltkarte an, sammle ein paar Eindrücke aus Reiseberichten, aus Zeitschriften, dem TV usw. Wenn sich bei einer Region Dein Herzschlag steigert und urplötzlich Bilder im Kopf entstehen, hast Du Dein Ziel gefunden. Spürst Du vor allem Ernüchterung und siehst nur die Probleme, solltest Du eine Radreise im Moment eher sein lassen und Dich mit anderen Verkehrsmitteln bzw. anderen Reiseformen in der Welt bewegen.

Hast Du Deine Region gefunden, kannst Du ein paar Tage drauf rumdenken, um weitere Parameter zu finden, z.B. Rundreise - Streckenreise?; Kultur-, Erlebnis-, Natur-, ...-Reise?; Infrastruktur, Visa-Bestimmungen, Rad-Ersatzteil-Beschaffung, Preisniveau usw.

Wenn Du soweit bist, ergeben sich weitere Fragen von ganz allein, und es tauchen weitere Hürden auf. Stell' Dich gedanklich auch schon mal auf unerwartete Situationen ein, die Dir alles abverlangen werden: körperlich, intellektuell, motivatorisch.

So eine Langzeitreise ist eben auch ein ambitioniertes Projekt, an dem einige wachsen und andere sich abarbeiten.

Hallo Ben, wie bereits geschrieben fehlen da viele Anknüpfungspunkte. Auch in Deinem Profil konnte ich nicht sehen wo Du bereits vielleicht mal unterwegs warst. An Deiner Stelle würde ich die Zeit jetzt schon nutzen und längere oder kürzere Reisen unternehmen. Bereits im benachbarten Ausland kann man schauen was einem gefällt und was nicht, abgeschiedene Gegenden erkunden (und auch Erfahrungen sammeln wie man sich dann verpflegen kann). Direkt eine einjährige Reise zu machen, ohne auch sich selbst mental darin geübt zu haben kann auch schiefgehen. Manchmal ist es gut es einfach erstmal als Test zu machen, und darauf aufbauend das Richtige für sich zu finden. Wünsche Dir ein gutes Händchen dafür! Grüße, Konrad

Hi,

Bist Du sicher, dass Du das wirklich willst?

Mit 50 EUR pro Tag (+Flug) kannst Du überall (also auch entwickelte Länder) reisen, aber wenn Dir schon das Reiseziel fehlt... das sollte zumindest die Frage nach dem Budget beantworten (da ist noch Luft drin), es gibt natürlich Ziele die günstiger sind.

Gruß
Thomas

Einen schönen Überblick bietet meiner Meinung nach der Fahrradweltführer. Verständlicherweise reißt er die Länder nur kurz an, aber dem kann man in der Regel viele Infos zur Landschaft, Sicherheit, Kosten, Visa etc. entnehmen. Dabei aber immer bedenken, dass viele Infos auch subjektiv geprägt sind.

Beim Lesen kannst du dir eine Liste machen, welche Länder in Frage kommen und dann schaust du, wie man das zu einer Tour verbinden kann.

Neben dem Land hängt das Budget in vielen Ländern natürlich auch davon ab, wie man reist. Vor allem in den teureren Ländern.

Hallo,
fahr doch einfach mal für eine Woche testweise los, überlege, was Du mitnimmst und schärfe Deinen Verstand dafür, was sich verbessern lässt. Alle anderen machen das genauso hier. Als ich das erste mal für ein paar Tage fast drei Jahrzehnte nach meiner Pfadfinderzeit wieder aufgebrochen bin hatte ich lauter Mist dabei: Z.b. 2 Taschenlampen, also vielzuviel Gewicht. Erst im Laufe der Fahrten, wenn man Übung bekommt lernt man den Materialverzicht oder die Materialauswahl. Fahr erstmal ohne Zelt los, geh in kleine Gasthöfe und überlege, ob es für Dich gut wäre, im Zelt zu schlafen und ob Du das möchtest. Alles andere ist unwichtig.
Schreibe auf einem Exelsheet alle Einzelteile auf, die Du mitnimmst. Ein Pedant wie ich wiegt sie mit der Küchenwage beim Einpacken und addiert dann auf dem Exelsheet die Gewichte. So lässt sich eine "was-wäre-wenn-ich-das-wegließe-Berechnung" mit Leichtigkeit durchführen. Genauso stelle fest, was Dir an Material gefehlt hat. Das ist immer eine Näherungslösung. Und es gibt Dinge, die man dabei hat, die man nie braucht.

fahr einfach los, Du wirst schon sehen, wie es geht.

Grüsse, Jakob

Meine Vorredner haben eigentlich schon alles gesagt, aber ich erlaube mir auch noch eine Prise Tubensenf.

Warum machst Du es Dir eigentlich so schwer? Warum müssen - wir Deutschen? - alles so ewig nervtötend durchplanen? Fahr doch einfach mal los. Steck Dein Geld ein und ab die Post. Brauchst nix zu buchen, vor allem keinen Flug. In Europa wird es Frühling. Ideales Reisewetter. Und mit Geld kommst Du immer irgendwie weiter. Und wenn es zur Neige gehen sollte, musste halt rechtzeitig sehen, dass Du wieder nach Hause kommst oder Du kannst Dir unterwegs mit ein paar Wochen jobben vielleicht etwas Knete dazu verdienen.

Wenn Du erst mal losgefahren bist, steckst Du Dir täglich neue Ziele. Und es kommt doch eh vieles anders als geplant. Das ist doch das Schöne am reisen. Auf Tour musst Du permanent Entscheidungen treffen, die Dir vielleicht auch dabei helfen werden, Deine Unentschlossenheit zu überwinden. Außerdem machst Du täglich neue Erfahrungen und kommst auf neue Ideen. Europa grenzt an Asien und an Afrika. Wo ist das Problem, wenn Du viel Zeit hast? Die Reise kannste doch einfach enden lassen, wenn die Knete ausgeht. Ist doch egal, ob nach 3 Wochen, 3 Monaten oder 3 Jahren, oder etwa nicht?

Hallo Jakob,
bei deiner Fragestellung würde ich eine Münze werfen. Süden oder Norden
und dann loslegen. Ich würde mich, ohne Münze, für Süden entscheiden und von mir aus gesehen
erstmal Richtung Frankreich radeln. Nach einiger Zeit ergibt sich vieles fast von allein.
Und was du mitnimmst, na ja die Dinge die du brauchst um das Rad am laufen zu halten
und das was du sonst auch mitnimmst auf reisen + das Zeug zum zelten wenn du zeltest.
Im Grund ist das auch nicht so wichtig,später kannst du einfach Überflüssiges nach Hause schicken und Fehlendes nachsenden lassen. Postlagersendungen in irgendeinen Ort auf deinem Weg ist ja in Europa gar kein Ding.
Gruß
Claudia

@Claudia Ich glaube,Du meinst Ben.

@ Ben
Wie wäre es Du fährst erst mal eine Anfängertour, wie z.B. über den Reschenpass nach Verona. Du kurvst mit der Bahn Richtung Alpen, dann fährst Du über den Reschenpass Richtung Meran-Bozen-Verona durch das Etschtal. Die Infrastruktur ist gut ausgebaut, es wird immer wärmer, und die Tour ist überschaubar. In Verona kannst Du mit der Bahn zurück nach München fahren. Dann hast Du ein erstes Abenteuer erlebt und kannst für die nächstgrössere Tour Entscheidungen für Dich treffen. Man darf sich auch nicht überfordern beim ersten Mal.

Grüsse, Jakob

Hi Ben,





Mir scheint es könnte Dir vielleicht helfen, wenn Du Dich (im stillen Kä
mmerlein) fragst "warum", "Warum per Rad", "Warum länger als der normale Jahresurlaub".

Dann ist deine Motivation klarer - vielleicht tuts ja auch was anderes als eine merhmonatige Radreise ...

Budget: Familie (3p) in Lateinamerika 1000$ Mo ohne Flug

Ansonsten ist Kettenraucher-Stefans Idee nicht schlecht :-)