Hallo Eva,

wo hast Du die Info her, das in 30er Zonen es keine benutzungspflichtigen Radwege geben darf?

Finde ich eine sehr interessante Info

Seit 1998 gibt es zwei Arten von Radwegen: "Radwege" und "andere Radwege". Dazu heißt es in § 2 (4) Satz 2 StVO:

"Sie [Radfahrer] haben Radwege und Fahrradstraßen zu benutzen, wenn die jeweilige Fahrtrichtung mit Zeichen 237, 240 oder 241 gekennzeichnet ist. Andere Radwege dürfen sie benutzen; linke Radwege jedoch nur dann, wenn diese für die Gegenrichtung ebenfalls mit Zeichen 237, 240 oder 241 freigegeben sind."

In 30er Zonen *) gibt es, wenn überhaupt, nur noch "andere Radwege", was Radfahrer meist nicht wissen und motorisierte Verkehrserzieher schon gar nicht.

WdA


*) Dort sind an den Radwegen 1998 alle blauen Schilder abmontiert worden.

Bei uns gibt es einen "anderen" Radweg in einer 30-er Zone, schön rot gepflastert, am Beginn steht kein Zeichen (ich weiß nicht, ob da mal eins gestanden hat), aber am Ende (das ist nur wenig entfernt) steht das Zeichen 237 und darunter "Ende".
An einer anderen Stelle hat man aber die Radwegzeichen abmontiert. In der einen Richtung ist ein "Einfahrt verboten", was eigentlich für Kfz auf der Straße gilt, aber so wie es steht, gilt es für den baulich vorhandenen Radweg (das Zeichen war darunter). Auch in der Gegenrichtung wurde das Schild entfernt, nur noch Zeichen für Busspur mit Zusatz "Baufahrzeuge frei". Das seit Monaten. Ich habe mich deshalb schon vor Wochen per Mail an die Polizei gewandt und gefragt, wie man da als Radfahrer fahren soll (eine parallele Straße /B80/ ist für Radfahrer explizit gesperrt und auch nicht empfehlenswert). Als Antwort erhielt ich (sinngemäß), dass die Untere Verkehrsbehörde aufgefordert wurde, den Missstand umgehend zu beseitigen. Aber zumindest bis vor einigen Tagen war nichts passiert. Es fährt natürlich jeder dort, da praktisch keine andere Wahl ist.
Vor kurzem hat aber die Stadt wieder mal ne Fahrradrallye veranstaltet, wo man genau da lang fahren musste, wo laut Verkehrszeichen Einfahrt verboten ist. Amtlich angeordnete Missachtung der StVO. That's Halle
Gruß Jutta

Nachtrag:

§ 45 Abs. 1 c der Straßenverkehrsordnung gebietet dies. Dort heißt es:

"Die Straßenverkehrsbehörden ordnen ferner innerhalb geschlossener Ortschaften, insbesondere in Wohngebieten und Gebieten mit hoher Fußgänger- und Fahrradverkehrsdichte sowie hohem Querungsbedarf, Tempo 30-Zonen im Einvernehmen mit der Gemeinde an. Die Zonen-Anordnung darf sich weder auf Straßen des überörtlichen Verkehrs (Bundes-, Landes- und Kreisstraßen) noch auf weitere Vorfahrtstraßen (Zeichen 306) erstrecken. Sie darf nur Straßen ohne Lichtzeichen geregelte Kreuzungen oder Einmündungen, Fahrstreifenbegrenzungen (Zeichen 295), Leitlinien (Zeichen 340) und benutzungspflichtige Radwege (Zeichen 237, 240, 241 oder Zeichen 295 in Verbindung mit Zeichen 237) umfassen. An Kreuzungen und Einmündungen innerhalb der Zone muss grundsätzlich die Vorfahrtregel nach § 8 Abs. 1 Satz 1 ("rechts vor links") gelten. Abweichend von Satz 3 bleiben vor dem 1. November 2000 angeordnete Tempo 30-Zonen mit Lichtzeichenanlagen zum Schutz der Fußgänger zulässig."

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, dort: III Durchführungsvorschriften, dort § 45 StVO

Ja, mit dieser Schreibweise bist Du (leider) völlig ap du däit.