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#800461 - 02/15/12 10:08 AM
Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
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Vielleicht gibt es ja wirklich den unglaublichen Zufall, und jemand hier hat einen der Pässe schon mal mit dem Rad überquert. Diese beiden Pässe liegen im Georgischen Kaukasus und sind bei Trekkingtouren beliebt. Ich frage mich, ob ich da schieben kann, oder ob ich vlt. 2x aufsteigen muss. Je nachdem würde ich meine Ausrüstung anpassen. Sind eigentlich die Lebensmittelversorgungsmöglichkeiten im Kaukasus eigentlich wirklich so spärlich gesäht? Der Roshka Pass wird oft mit Pferden überquert, ein gutes Zeichen, oder sind diese Viecher geländegängiger als ich?
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#800470 - 02/15/12 11:16 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: estate]
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Hi, Der Roshka Pass wird oft mit Pferden überquert, ein gutes Zeichen, oder sind diese Viecher geländegängiger als ich? Dazu kann ich sagen: ja bedeutend geländegängiger Pferde schaffen nahezu jeden Wanderweg, auf dem man nicht klettern muß, d.h. im Umkehrschluß aber auch - es müßte gehen, aber nur bedeutend langsamer Gruß Thomas
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#800471 - 02/15/12 11:29 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: JohnyW]
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Ja, wenn Pferde es schaffen, dann ist es meist reiseradtauglich (teils zu Fuss). Wir sehen es auch meist als positives Zeichen an. Zudem geben die Pferdeäpfel gute Markierungen ab, sofern der Weg nur selten benutzt und teils unsichtbar ist. Eine Einschränkung dürften Bachüberquerungen sein, da kommen Pferde wohl teils rüber, wo man selbst nur schwer rüber kommt.
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#800518 - 02/15/12 02:48 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: dcjf]
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Hi,
Schlamm, Sumpf und Steine würde ich neben Flüßen noch aufnehmen. Bin jetzt nicht viel in meinem Leben geritten (nur DomRep/Mexiko), aber bei in paar Passagen wollte ich nicht mal zu Fuß gehen...
Gruß Thomas
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#800520 - 02/15/12 02:55 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: dcjf]
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kangari
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#800539 - 02/15/12 03:53 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: estate]
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Hi, leider kann ich dir konkret keine Tipps geben, weil ich im Kaukasus bisher auch noch nicht war. Allerdings ruft das Thema: "Pass, der bei Trekkingtouren beliebt ist und mit Pferden überquert wird", durchaus einige Erinnerungen an eine Pass-Überquerung in Tibet wach: Auf einem Trekking-Maultierpfad kann man super radeln, solange es einigermaßen eben ist, zumindest wenn man für so eine Tour so viel Gepäck dabei hat, wie wir damals. Bis zum Fuß des Passes also wunderbar. Mit deutlich weniger Gepäck wäre der Fahrspaß noch besser gewesen. Der Pfad zum Pass war dann jedoch so eng und steil, dass es auch komplett ohne Gepäck nicht möglich gewesen wäre da zu fahren. Wenn wir die Räder nicht auf die Maultiere hätten packen können, hätten wir 2000 Höhenmeter mehr oder weniger schieben/tragen müssen. Die Maultiere/Pferde können - im Gegensatz zu mir wenn ich berauf radle - sehr enge Serpentinen bergauf gehen, und (Stein)Stufen hoch gehen. In dem Sinne sind sie also durchaus geländegängiger als ein Radfahrer :-). Schieben ist auf solchen Pfaden, je nach Breite des Pfades manchmal auch sehr grenzwertig möglich. Leider war der Pfad auf der anderen Seite bergab überhaupt nicht fahrbar, so dass wir dann auch noch 2000 Höhenmeter wieder runter geschoben haben... Also, wenn du die Sache angehen möchtest: Auf jeden Fall so wenig wie möglich mitnehmen, und sich mental schonmal auf längere Tragepassagen einstellen. Ansonsten aber könnte es 'ne coole Sache werden.
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#800545 - 02/15/12 04:20 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: wal]
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Der Pfad zum Pass war dann jedoch so eng und steil, dass es auch komplett ohne Gepäck nicht möglich gewesen wäre da zu fahren. Wenn wir die Räder nicht auf die Maultiere hätten packen können, hätten wir 2000 Höhenmeter mehr oder weniger schieben/tragen müssen. Die Maultiere/Pferde können - im Gegensatz zu mir wenn ich berauf radle - sehr enge Serpentinen bergauf gehen, und (Stein)Stufen hoch gehen. In dem Sinne sind sie also durchaus geländegängiger als ein Radfahrer :-). Schieben ist auf solchen Pfaden, je nach Breite des Pfades manchmal auch sehr grenzwertig möglich. Zumindest bei mit berittenem Pferd erscheint mir das aber auch grenzwertig zu sein. Das Pferd kann wohl schon, setzt aber mindestens einen geübten Reiter voraus. Ich war im Sommer in Frankreich durch die Gorges de la Frau hinunter (geschoben), wo auch Mountainbiker rauf gefahren sind - allerdings auch mit Absteigen. Ebenfalls kam mir ein Gruppe Reiter entgegen - das sah auch sehr gefährlich aus, z.B. rutschten die Hufe mal weg. Ein geübter MTBer OHNE Gepäck würde solche Pfade möglicherweise besser erklimmen als das Pferd. (Mit Gepäck aber in jedem Fall eine Tortur.) Wäre vielleicht mal eine Wette wert - bei der TV-Sendung, wo noch ein Moderator gesucht wird.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#800567 - 02/15/12 05:02 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: wal]
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Danke für den Erfahrungsbericht. Schön zu sehen, dass ich nicht der einzige bin der sich das antut. Aber vlt. schaffe ich es ja heuer ohne Vorderpacktaschen und dafür mit Federgabel.
Genau so einen Weg kann ic auf den wenigen Fotos die es gibt erkennen. Bergab spekuliere ich schon auf eine Abfahrt. Hattet ihr eigentlich nicht das Gefühl, mit dem Gepäck besser bergab fahren zu können? In Kasachstan bin ich unzählige Male mit dem Rad die steilen Straßenböschungen runter, bei denen ich mich ohne hinteren Ballast bestimmt überschlagen hätte.
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#800685 - 02/16/12 06:51 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: estate]
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Hallo estate, das "Problem" bei der Abfahrt war, dass es erstens verdammt steil war (das kommt auf den Bildern nicht so raus), und immer wieder zu viele große Steine rumlagen. Zudem blieb die Steigung konstant steil, ohne Abschnitte zum "ausrollen". Etwas weiter unten verlief der Pfad dann Stückweise auch mehr oder weniger in einem steinigen Bachbett. Da hätten die "Freerider" sicherlich ihren Spaß gehabt. Es gab durchaus Bereiche, wo man mal 50 Meter oder so fahren hätte können, aber dafür war ich dann zu träge und zudem hatte ich dann irgendwann auch die Pedale abgeschraubt, um beim Schieben nicht immer irgendwo gegen zu stoßen. Die Vorderradtaschen haben beim Schieben schon gestört, da das Rad dadurch deutlich schwieriger zu manövrieren war. Ansonsten hatte ich mit den Packtaschen auch manchmal das Problem, dass die auf dem schmalen Pfad einfach zu breit waren, so dass man beim Schieben kaum Platz neben dem Rad fand.
Anyway, ich warte auf deinen Bericht aus dem Kaukasus!
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#807304 - 03/10/12 06:39 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: estate]
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Hallo!
Ich lebe in Georgien, bin die Strecke, die du anpeilst, zum Teil schon mit dem Rad gefahren. Du kannst die Strecke zum grossen Teil fahren, manchmal wirst du auch schieben muessen. Was die Lebensmittelversorgung angeht - die ist in Georgien an sich alles andere als schlecht. In der Gegend, wo du fahren willst, leben allerdings nur wenige Menschen - das macht es dort etwas schwieriger. Du musst also zumindest einen Teil des Essens mitnehmen. Du kannst mich gerne kontaktieren, wenn du weitere Fragen hast. Fuer diesen Sommer plane ich in etwa dieselbe Strecke, 2013 fahre ich sie mit einigen Freunden aus Deutschland.
Herzliche Gruesse aus dem Kaukasus!
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#807394 - 03/10/12 04:11 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: roshkeli]
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Super, vielen Dank für die Informationen!
Ich frage mich gerade mit welcher Ausrüstung ich fahren soll. Wie kalt wird es denn Nachts im Kaukasus?
Bist du schon mal in das Tal westlich von Omalo gefahren? Ist es lohnenswert, und könnte man vielleicht über einen Pass eine Runde machen? Was würdest du mir denn noch so empfehlen?
Schöne Grüße, Hannes
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Edited by estate (03/10/12 04:12 PM) |
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#807899 - 03/12/12 10:47 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: estate]
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Hallo!
Schoen, dass sich mal jemand fuer Georgien interessiert. Die Strecke, die du dir ausgesucht hast, ist schon super. Abgesehen davon gibt es in Georgien eine Unmenge von interessanten Wegen. Was die Temperatur angeht: Im Sommer wird es bruellend heiss, in den Bergen etwas weniger, aber immer noch heiss genug. Allerdings bist du auf deiner Strecke ja im Kaukasus unterwegs, da geht es schon. Nachts wird es auch nicht so kalt. Ich nehme an, du wirst am Fuss der Paesse im Zelt uebernachten - da genuegt ein leichter Schlafsack (sofern du im Zelt schlaefst). Mein leichter hat Komfortbereich 10 oder 12, das reicht mir im Sommer. Wenn es doch kuehl wird, zieh ich einen Pullover ueber. Wenn ich dort so unterwegs bin, habe ich einen Pullover und eine leichtere Softshell-Jacke dabei, neben einem Radshort noch eine 3/4-Radhose, eine Muetze - und natuerlich was zu essen, Zelt und Schlafsack. Wenn du mir deine Mail-Adresse gibst, schicke ich dir gerne einen Reisebericht von drei Polen zu, die letztes Jahr genau diese Tour gemacht haben (war vor ein paar Monaten in der Bike oder so). Ich habe die Strecke auch auf Google-Maps zusammengestellt, kann ich dir gerne auch zukommen lassen. Ach so, deine anderen Fragen! Nein, in Omalo bin ich noch nicht gefahren. Ich bin aber schon den umgekehrten Weg von Shatili aus in Richtung Atsunta gefahren und ein Stueck nach Tusheti hinein, in Richtung Omalo. Da musst du schon oefter schieben. Ansonsten bin ich dort oft zum Bergsteigen unterwegs. Paesse, die man ganz fahren kann, gibt es einige. Nach Omalo selbst fuehrt ein wunderbarer Pass: der Abano-Pass (2926m). Im Unterschied zum Atsunta- und Roshka-Pass kann man den eigentlich ganz fahren. Auf der von dir gewaehlten Strecke kannst du den Baerenkreuzpass (datvis-jvris - Pass)zwischen Shatili und Roshka ganz fahren.
Herzliche Gruesse
Frank
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#834811 - 06/08/12 11:45 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: roshkeli]
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Underway in Switzerland
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Ist die Route Ukraine - Rußland - Georgien - Aserbaidschan eine realistische Alternative zur Route über Bulgarien und die Türkei als Zufahrt zur Seidenstraße? Es gibt ja einige Krisengebiete auf beiden Seiten des Kaukasus, wenn man den Medien glaubt.
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#921817 - 03/22/13 01:22 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: bk1]
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Hallo zusammen Bin letzten Sommer die Route Tbilisi - Zhinvali - Shatili - Atsunta Pass - Omalo - Pshaveli gefahren. Konnte im Internet ausser diesem Forumsbeitrag keine Informationen zur Radtauglichkeit finden, daher hier ein kurzer Bericht: Nach einigen Ruhetagen in Tbilisi entschliesse ich mich die Route über den Atsunta Pass zu wagen. Ich starte erst gegen zehn Uhr, vorher bin ich noch mit packen beschäftigt und der Kopf wehrt sich noch etwas dagegen den Komfort der Zivilisation zu verlassen. Kurz vor Zhinvali verlasse ich die geteerte M3/E117 und biege auf die Kiesstrasse Richtung Shatili ab. Die Strasse ist gut zu fahren und es gibt praktisch keinen Verkehr. In einem Dorf vor dem ersten Pass (vor Kistani 2676m) stocke ich ein letztes Mal mein Proviant auf. Es ist bereits später Nachmittag. Kurz danach fängt die Passsteigung an. Im letzten Tageslicht erreiche ich schliesslich den Pass. Nach einer kurzen Pause drängt mich die aufkommende Dunkelheit zum weiterfahren. Langsam rolle ich die langezogenen Serpentinen hinab. Auf dem ersten flachen Fleck stelle ich mein Zelt auf. Am nächsten Morgen folge ich der Strasse weiter bis Shatili, wo ich den Fluss überquere und dem Weg Richtung Mutso folge. Kurze Zeit später passiere ich eine Grenzwache. Meine Personalien werden aufgenommen und ich bekomme einen Zettel, den ich auf der anderen Passseite wieder abgeben muss. Ich folge dem gut fahrbaren Weg ein kurzes Stück weiter bevor der Wanderweg in Richtung Pass nach rechts, den Steilhang hinauf, abzweigt. Bis jetzt war alles gut fahrbar auch mit einem bepackten Trekkingrad. Doch ab hier zahlt sich mein "Bikepacking" Setup voll aus. Ich packe möglichst alle schweren Gegenstände in meinen Rucksack, um das Rad so leicht wie möglich zu machen. Der Weg ist steil und schmal. Ich stosse und trage mein Fahrrad den Berg hinauf. Zwei Trekking Gruppen kommen mir entgegen und starren entgeistert auf mein Fahrrad. Einer der Guides sagt, dass ich erst auf der anderen Seite des Passes in Hegho, wo die Strasse wieder anfängt, erneut aufsitzen werden könne. Ich komme nur relativ langsam voran. Nach dem ersten steilen Abschnitt folgt der Weg dem Bergrücken und es wird flacher. Vor dem letzten Anstieg folgt sogar eine kurze Abfahrt. Teilweise kann ich kurz aufsitzen, doch der Pfad ist oft nur dreissig Zentimeter breit. Wenn er tief eingeschnitten ist, stosse ich mit den Pedalen an. Wenn ich stosse, ist das Bike oder ich neben dem Weg. Der letzte Aufstieg ist noch einmal steil. Eine Gruppe mit Pferden kommt mir entgegen. Der Gipfelhang, hinauf zum Pass, ist eine Kieshalde. Die Pferde schlittern und rutschen den Weg hinab. Ich spüre die Höhenmeter und gehen in einem ständigen stop and go. Es ist bereits sechs Uhr als ich den Pass schliesslich ereiche. Ich bleibe nur kurz, es ist unfreundlich kalt. Die Abfahrt ist steil. Doch es gibt keine Absätze und ich kann, auf den Bremsen stehend, langsam abfahren. Nur die Kehren sind zu steil und eng, so dass ich jeweils absteigen muss. Eigentlich will ich soweit absteigen wie möglich, der Wind ist in der Höhe recht böig und dunkle Gewitterwolken bedecken den Himmel. Doch bereits fünfhundert Höhenmeter unter dem Pass treffe ich auf einen Schafhirten, der mir mit Handzeichen zu verstehen gibt, dass ich doch hier übernachten soll, es sei bereits spät. Ich lasse mich überreden und stelle mein Zelt neben seiner, aus Lehm und einer Plastikplane bestehende, Behausung auf. Etwas misstrauisch befühlt er den Stoff meines einwandigen Leichtzelts und fragt, ob das auch wasserdicht sei. Der Hirte lädt mich zu Schaschlik, Schaftskäse und Brot ein. Wir sitzen nebeneinander, schauen in die Berge und versuchen mit Händen und Füssen die Sprachbarriere zu überwinden. Nach dem Essen verschwinde ich schon bald im Zelt. Der Hirte geht nur mit einem Regenmantel als Wetterschutz zurück zu seiner Schaffsherde. Jedesmal wenn ich in der Nacht von Wind, Donner und Hagel geweckt werde, und aus dem Zelt schaue, sehe ich den Hirten mit leuchtender Taschenlampe neben seiner Schaffsherde, wohl um diese zu beruhigen. Am nächsten Morgen will ich mich noch einmal bedanken und ein Foto machen, doch als ich aus dem Zelt krieche, ist die weidende Schaffsherde und der Hirte bereits auf der anderen Talseite. Ich rufe und winke bevor ich abfahre. Der Weg wird nun flacher und folgt dem Tal entlang. Bis auf die häufigen Gegenanstiege ist alles fahrbar. Doch der Weg ist schmal und tief in den Boden eingeschnitten. Mit Seitentaschen würde ich wohl öfter anstossen. Gegen Mittag erreiche ich schliesslich die Kiesstrasse. Ich übernachte noch einmal in Omalo bevor ich am nächsten Morgen den Anstieg zum Abanos Pass in Angriff nehme. Von der Passhöhe gehts nur noch abwärts bis Pshaveli. Die Route ist landschaftlich wunderschön. Jedoch ist sie eher für Mountainbiker als für Tourenfahrer mit Packtaschen geeignet. Im Aufstieg zum Pass sind etwa 2000 Höhenmeter schiebend und tragend zu bewältigen. Abwärts ist das meiste fahrbar (vom Können und Risikobereitschaft abhängig). Die Überschreitung des Passes in die andere Richtung, von Omalo nach Shatili, stelle ich mir weniger günstig vor (Abfahrt zu steil). Information for not german speaking: I cycled the Atsunta Pass from Shatili to Omalo in the Sommer of 2012. Between Mutso (Shatili) and Hegho (Omalo) the route is a hiking path, which is mostly not ridable with a loaded touring cycle. With a Mountainbike and little baggage (backpack?) the downhills are mostly ridable. The uphill is about 2000 verticalmeters of pushing and carrying the bike. I would not advise to do the ride in the opposite direction as the downhill on the Shatili side is often to steep to ride. Have fun!
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#922538 - 03/24/13 02:24 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: fabian2]
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Danke, das war interessant und hört sich unter dem Aspekt "Krisengebiet" als machbar an. Ob ich das mit Gepäck auch so fahren würde, weiß ich aber noch nicht. Eine Straße wäre mir wohl doch lieber.
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#1303234 - 09/21/17 07:58 PM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: estate]
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Hallo Hannes diesen Monat haben wir es auch über die beiden Pässe geschafft. Die Beschreibung zum Atsunta ist hier ja schon recht gut, und bei Bikepacking hat es auch eine gute Beschreibung. Der Roshka ist natürlich weniger mühsam als der Atsunta, da weniger hoch und man schneller wieder auf Pistenspuren kommt. Bis Juta ist es eine gute Piste, etwas steil im Anstieg auf Juta. Juta selbst ist recht touristisch und hat einen kleinen Laden (angeschrieben waren eher Getränke) für Touristen. Weiter geht es auf kleinerer Piste bis zum ersten Militärposten mit Passkontrolle auf ca. 2200 m. Wir haben dort dann gleich das Permit für die ganze Strecke bis Girevi bekommen. Weiter ging es teils auf Pfad, teils auf alten Pistenspuren bis zum zweiten Militärposten auf knapp unter 2500 m, der unbesetzt war. Nun ist Schieben angesagt, auf ca. 2700 m kann man dann gut vor dem letzten Anstieg im Tal zelten. Zum Pass ging das Schieben gut, auf der anderen Seite ist es steiler und gefühlt schiebt man länger, bis man wieder aufsteigen kann (zwischendurch kann man auch ein paar Abfahrten mitnehmen). Eine durchgängige Piste fängt ca. auf 2300 m an und ist relativ neu geschoben, da von Roschka eine neue Piste in das bisher nicht angeschlossene Arkhotital geschoben wird. In Roshka haben wir keinen Laden gesehen, es kann aber sein, dass dort bald ein Kiosk ist (zumindest sah eine neue Bretterbude danach aus). Einkauf zwischen Girevi und Juta nur in Shatili in einem Shop, wir haben dann in Mutso in einem Café noch etwas Brot und Käse bekommen.
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#1305202 - 10/08/17 05:27 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: dcjf]
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Hallo, danke für die Informationen! Schlimm, jetzt hab ich das Thema schon vor 5 Jahren erstellt, und es noch immer nicht in den Kaukasus geschafft. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr.
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#1345107 - 07/02/18 08:53 AM
Re: Roshka Pass, Atsunta Pass im Kaukasus
[Re: roshkeli]
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Hallo Roshkeli,
ich suche nach einer Hilfe: Ich bin letztes Jahr durch Georgien geradelt und unter anderem durch die Zalka Region gekommen. Die Straßen sind mittlerweile asphalitiert. Westlich vom Tsalka See ging eine komplett neu und sehr breite Straße (Nationalstraßencharakter, viele Schilder, Randsicherung, ordentlich LKW Verkehr) ab, auf der ich anfangs fuhr und dann aber verließ, um westlich durch die Berge zum Tabatskuri See zu gelangen. Die Straße führte weiter nach Norden und muss sich auf 2000m Höhe winden, nach meiner Ansicht. Ich habe vor Ort in Poizeitstationen gefragt, im Bekanntenkreis (Georgier, die weiter gefragt haben), keiner kannte die Straße. Vielleicht kannst du mir weiterhelfen?
Der Abzweig nach Norden befindet sich hier: 41.58142, 43.90677 . Die Straße passiert Berta und führt stetig bergan Richtung Norden ins Gebirge. Ungefähr hier bin ich von der Straße nach Westen: 41°34'53.1"N 43°54'24.4"E. Diese führte aber weiter nach Norden/Nordwesten, wenn ich dies richtig gesehen habe. Jedenfalls befinden sich in dieser Region keine Städte, die eine solche Straße rechtfertigen würden, also muss es eine Transitstrecke sein, die vorr. über 2000m führt.
Vielen Dank für deine Hilfe, Daniel
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Edited by Kekser (07/02/18 08:54 AM) |
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