Hallo Radlfreunde!
Für Mitte Mai überlege ich grad eine Tour von Genua bis Costa Brava und zurück durchs Land. Die Strecke ab Montpellier kenne ich. Wie ist es denn mit dem Verkehr an den Küstenstraßen von Genua bis Montpellier? Hat jemand diesbezügliche Erfahrung?
Siggi

Ist mir schon ca. 20 Jahre her mittlerweile soll es im Bereich der ital. Riviera in Teilen Radweg geben. Östlich von St-Tropez auch, aber nur ein kurzer Abschnitt, kann man vernachlässigen. Mit Verkehr musst du halt zurecht kommen, er ist vielleicht weniger extrem als man sich vorstellen könnte. Vermeiden sollte man vielleicht die An- und Abreisetage der Italiener zum Meer (Wochenenden und Ferienbeginn). Es gibt schöne Abschnitte, aber nicht die ganze Stecke ist ein Traum. Westlich Genua zunächst mal lästige Gerüche, erste Entspannung nach Arenzano, Urlaubsstimmung eigentlich erst nach Savona. Du fährst übrigens auf der falschen Seite für die Küstenabschnitte: das Meer ist links, aber du fährst rechts. Eigentlich ist also eine umgekehrte Tour besser.

Eine größere Verkehrsentspannung hast du zwischen Ventimiglia und Menton. Irgendwie unerklärlliche Grenzruhe. Bis Cannes dann wieder höllischer Verkehr. Danach entspannt sich die Situation bis Hyères. Bei Fréjus und St-Tropez bilden sich aber gerne längere Staus. Als Radler muss man dann schon schauen, dass man da überholt. Nichts für schwache Nerven, bringt dir aber von Kfz-Gemeinde Applaus ein.

Den Rest bis Marseille-Flughafen kenne ich nicht wirklich gut (Autofahrerzeit ganz früher). Durch die Camargue führt eine Piste (mal auch ein bisschen viel Sand), die kann man mit Reiserad nach Stes-Maries-de-la-Mer radeln, danach auch noch weniger befahrene Straßen. In Aigues-Mortes beginnt dann wieder richtig viel Verkehr, die Küste dort mit dem schmalen Streifen ist voll mit Apartmentbunkern, auch nicht schön (nach Palavas). Den Rest kennst du ja angeblich, aber es sei noch gesagt, dass jenseits von Sète die Alternative zur Meeroute, die weniger befahrene Nordweststrecke am Étang de Thau über Mèze sich lohnt.

Hallo ! Ich bin vor einem Jahr von Nizza nach Montpellier (und dann weiter nach Barcelona) gefahren und habe fast immer die küstennähesten Straßen benutzt (mit Ausnahme von Toulon und Marseille, die habe ich im Landesinneren unfahren). Verkehr war kein Problem, stellenweise gibt es auch (asphaltierte) Radwege. Die Küstenstraße von Genua bis zur franz. Grenze bin ich auf einer anderen Reise gefahren (Mitte September) und auch da war der Verkehr erträglich.

Ich glaube wirklich mühsam vom Verkehr her sind die Straßen nur in der Hauptferienzeit im Juli und vor allem im August - Mitte Mai würde ich mir keine großen Sorgen machen. Übrigens : vor Marseille unbedingt die "Route des Cretes" fahren, ist zwar anstrengend aber landschaftlich wunderschön.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Hallo Siggi,

ich bin 2011 die Strecke Genua-Ventimiglia an meinem letzten Urlaubstag
(siehe auch Bericht http://radlfahrer.blogspot.com/2011/04/rom-ventimiglia.html )
an der Küste entlang gefahren: es ist fast durchgehender "Stadtverkehr", eine Siedlung nach der anderen. Hin und wieder war eine alte Eisenbahntrasse zum Wander- und Radweg umgebaut. Verkehr war ok aber nichts um mal entspannt vor sich hinzuträumen.

Ebenso letztes Jahr gefahren könntest Du einen Anschlussbericht finden von Ventimiglia Richtung Montpellier, das bin ich aber in der Gegenrichtung gefahren, siehe Seite http://radlfahrer.blogspot.com/2011/01/tour-de-france-2011.html zumindest noch bis Nizza an der Küste, dann kam ich vom Landesinneren. Auch dort ist alles recht verbaut, ich fand es nett mir das mal anzusehen, aber das Hinterland gefällt mir schon deutlich besser.

viele Grüße

Andi

Nicht der große Knaller. Die D559 verläuft meist ein paar Kilometer im Landesinneren, vom Meer sieht man nur selten was. Es geht zwischen Toulon und Marseilles immer wieder rauf und runter. Die Ecke ist ziemlich dicht besiedelt, immer wieder Orte, von denen mir das Durchfahren vieler Stadtrand-Gewerbegebiete primär im Gedächtnis geblieben ist. Durch Toulon zu fahren war trotz Feierabendverkehrs recht angenehm, durch Marseilles hingegen die Hölle. Insg. ein Abschnitt, den man sich m.E. sparen kann. Route des Cretes konnten wir damals nicht fahren, war wg. Bauarbeiten gesperrt und lt. Auskunft in Cassis auch für Radfahrer unpassierbar.
Gruß
Uli

Ich kenne den Teil zwischen Ventimiglia und Le Lavandou. Der Verkehr war meist akzeptabel, nur in Sommerferien ist es ziemlich voll ... die sind aber im Mai noch weit weg. Zwischen Menton und Nizza gibt es drei Küstenstraßen, die cornice sublime, moyenne und grand. Sublime (?) ist ganz unten am Meer, die Moyenne in der Mitte und die Grande ganz oben. Letztere würde ich empfehlen, weil man sehr schöne Blicke hat. Ich habe im September bis Korsika sehen können! War aber auch außerordentlich gute Sicht. Sehr schön ist die Straße entlang des Esterel, eher langweilig zwischen Nizza und Cannes.

Eine grundsätzliche Überlegung: Was spricht dagegen, die Reise umgekehrt zu machen? Wenn Du andersrum fährst, also von der Costa Brava nach Genua, fährst Du immer an der Meerseite. Das hat mir auf den Stücken direkt am Meer, die ich kenne, viel besser gefallen, eben weil man nicht durch zwei Spuren und Verkehr vom Meer getrennt ist. Schönere Blicke, einfachere Fotostopps etc.

Viele Grüße,
Holger

P.S.: Sehe gerade, Matthias hat das auch schon angemerkt

Hallo liebe Radfreunde!

Alles klar: auserhalb der Hauptsaison kann gut gefahren werden und von Ost nach West sieht man mehr. Vielen Dank für die Tips.
Siggi

Mehr Meer sieht man von West nach Ost

Klaro, hab mich verschrieben.
Siggi