Hallo,

wir wollen in den nds. Sommerferien mit der Familie (2 x EW, 2 x Kinder 8 und 15) Jahre wieder auf Radtour gehen. Tagesetappen zwischen 50 und 60 KM. 2 Tage fahren - 2 Tage Rast war die Vereinbarung mit unseren Kindern. Unterwegs sind wir mit dem Zelt, würden aber auch vor Jugendherbergen nicht zurückschrecken.

Im letzten Sommer sind wir den Ostseeküstenradweg von Lübeck bis Stralsund und einmal (fast) rund um Rügen gefahren. War toll, sonst würden die Kinder nicht wieder auf Tour gehen wollen.

Die Frage ist nur: Wohin in diesem Jahr?

Ein paar Parameter: Anreise über Hannover, Hamburg bzw. Berlin mit der Bahn. Auto nur dann wenn Mensch es vermeiden kann. Wasser wäre gut, damit die Blagen auch dort ihren Spaß finden.Berge sind schlecht, da bekomme ich Ärger.

In der Planung/Überlegung: Die Lausitz, weil der Kleine den Tagebau sehen möchte. Von Flensburg bis Kopenhagen würde mich auch reizen, weil ich die Ostsee liebe. Rund um die Müritz hatten wir 2011 im Frühjahr - fällt also aus. Elbe oder Oder-Neiße sind für Kinder zu öde - oder?

Hat jemand einen Tipp oder schöne Erfahrungen gemacht? Ich würde mich freuen.
Gruß & Dank Thorsten

Auch wenn Berge schlecht sind: wie wäre es mit dem relativ flachen Alpenvorland?

Lindau (super Jugendherberge) und Bodensee
Chiemsee (flach!)
Murnau, Staffelsee, Ammersee etc.

Oder Mainradweg, Taubertal (hügelig), Altmühltal mit Brombachseen, Donau.....

Rennrädle

Hej, danke schon einmal. Der Bodensee soll ziemlich überlaufen/-fahren sein?
Taubertal klingt gut. Lese ich mal nach.

Thorsten

Emsradweg. Und zum Schluß noch einige Tage auf Borkum abhängen.

Suse

Hallo,
die Müritz kennt ihr ja schon, aber süd-östlich davon gibt es jede Menge Seen, super Radwege und viel zu erleben.
Ihr könnt auch bis an die Felberger Seenlandschaft fahren und dann in einem großen Bogen wieder an den Startpunkt zurück. Wenn Eure Kinder das Wasser lieben, dann wäre es was für Euch. Es reiht sich dort ein Seen an den anderen und es ist vom Tourismus nicht überlaufen.
Ich bin mal das hier gefahren
www.bikemap.net/route/200465
Gruß Frank

Hallo Thorsten,
wie wäre es denn mit einer Rundtour am Ijsselmeer in Holland,wenns dann Ausland seien soll?

Ijsselmeer kann ich auch sehr empfehlen! Haben wir erst letztes Ostern gemacht. Das sind 440 km, wobei man an einer Stelle abkürzen kann. Viele nette kleine Städtchen, Campingplätze, Bademöglichkeiten, schöne Häfen und Kanäle.

Selbst ein Abstecher zur westlichen Nordseeküste ist mit 50km gut machbar.

Rennrädle

Ilsselmeer hatten wir auch schon mal grob ins Auge gefasst. Gibt es einen gut mit der Bahn zu erreichenden Startpunkt. Empfehlenswerte Karten oder Radführer? Wie ist das Wasser denn so?
Auch der Abstecher nur Nordsee klingt vielversprechend (wenn sie denn mal da ist )
Auch die Feldberger Seen werde ich noch mal ins Auge fassen, zumal diese nur knapp 3,5 Stunden Anfahrt mit dem Zug/Auto entfernt liegen.

Meine Töchter fanden früher den Donauradweg toll - damals sind wir die klassische Variante Passau-Wien gefahren - jedoch würd ichs in diesem Fall umgekehrt machen:

(Nicht nur) für Kinder ein tolles Erlebnis ist die Schlafwagenfahrt von Hamburg bis Wien - da fängt der Urlaub schon im Zug an - vor allem, wenn die öserreichischen Schaffner_innen einen beim Suchen des Abteils schon mit ihrem Wiener Dialekt begrüßen!

Und von Wien aus seid ihr, was die Länge der Tour betrifft, variabel: Rückfahrmöglichkeiten gibt es einige.

Elberadweg ist auch schön (aber am Besten von Nord nach Süd - wegen dem Wind und dem Urlaubsflair)!


Viel Spaß bei der Planung

Mit der Bahn: es gibt einen durchgehenden IC von Berlin (über Hannover, Osnabrück) nach Amsterdam. Dann in Hilversum oder Amersfoort aussteigen.
Karten oder Reiseführer kann ich keine empfehlen, aber das Wasser ist zum Segeln ganz wunderbar
In Lelystad unbedingt die Batavia anschauen!

den österreichischen Donauradweg kann ich mit Kindern ebenfalls sehr empfehlen, allerdings nicht in der umgekehrten Richtung. Da hat man einfach zu viel Gegenverkehr, was mit Kindern noch unangenehmer ist als alleine.

Hans

Ich empfehle genauso für Teilstrecken den deutschen Donauradweg.

Du kennst den österreichischen Donauradweg wie deine Radtasche. Ich ergänze: Bei der Vorplanung sollte man sich die richtige Donauseite aussuchen, und die dazugehörigen Brücken oder Fähren. Sonst steht man unerwartet in der Sackgasse im Wald vor einer Felswand, oder im Autostau.

Von Flensburg über die dänischen Ostseeinseln nach Kopenhagen ist nicht schlecht. Kann ich mir mit Kindern gut vorstellen. Man kann zumindest Teilstrecken mit den nationalen Fahrradrouten planen. Bleibt Zeit, lässt sich die Tour auch leicht erweitern: übersetzen nach Malmö, an der schwedischen Südküste nach Simrisham, dort die Fähre nach Allinge / Bornholm nehmen, einige Tage auf der Insel verbringen und mit der Fähre nach Deutschland zurück. Rund um Bornholm führt ein nationaler Fahrradweg.
In Holland habe ich - mit unseren Kindern unterwegs - immer das sehr gut ausgebaute Netz separater Fahrradwege genossen. Das entspannt enorm. Gegenwind kann (nicht nur) bei Kindern den Spaßfaktor allerdings beträchtlich reduzieren.
Hamburg die Elbe entlang und weiter nach Prag haben wir damals ebenfalls mit unseren Kindern gemacht. Ging problemlos und die Tour ist bei den Kindern in guter Erinnerung. Der Fehler war Prag im Sommer. Es war einfach zu voll.
Harald

Wo bekommt man denn diese schönen Vorurteile her?

Oder-Neiße könnte man ganz gut mit einigen Tagebauen und deren Folgelandschaften verbinden. Ebenso die Tour Brandenburg. Im Radreise-Wiki findest Du dazu noch mehr Infos.

Gruß Dietmar

Hallo Thorsten, es gibt von "Bikeline" Radatlas Holland.
>> Radwandern im Land der Windmühlen, Klompen und Tulpen, Mit Runde ums IJsselmeer <<

Gruß Achim

Es stimmt, was "Hummel" geschrieben hat. Wir haben uns letztes Jahr als Radfahrer in Holland wie die Könige gefühlt. Wir hatten das Gefühl als wenn wir dauernd Vorfahrt hatten, weil die Autofahrer z.B. an den Kreuzungen vorgelassen haben.

Und wenn der Wind zu stark ist dann können sich Eure Kinder ja hinter Euch verstecken.

Ich glaube Holland wäre eine so ziemlich ideale Sache für Eure Vorstellungen. Flach, viele nette Städtchen, Bademöglichkeiten, gute Pommes rot-weiß, leckeres Eis

Rennrädle

Hallo Thorsten,
Infos zu Holland gibt es hier.
Als Radkarte wurde mir empfohlen Basiskaart netwerk LF routes.
Fahre die Ijsselmeerroute diese Jahr im Mai und habe mir die Karte bestellt.

stimmt, auch auf dem deutschen Donauradweg gibt es lange kindgeeignete Etappen.


der gelegentliche Blick auf die Karte sowie auf die mehr als gute Beschilderung sind mit Sicherheit hilfreich und angeraten.

Hans

Ich fand Gotland immer recht gut für Deine Art von Anforderungen. Anreise mit der Bahn nach Kalmar.

Ich habe viele Radtourenberichte von Familienradtouren auf

http://www.velofahren.de/familien-radtouren.html

gesammelt.

Nabend zusammen,
ich bin überwältigt von den vielen Rückmeldungen und bin euch recht dankbar. Nun muss ich erst einmal sortieren. Werde dazu die 3 tägige Dienstreise nutzen und mal schauen.

Vom Gefühl her tendiere ich zu Holland - das würde mich reizen. Auf der anderen Seite liebe ich die Ostsee. Womöglich fahre ich die Strecke Flensburg - Kopenhagen im Frühjahr allein und kundschafte einmal aus. So habe ich es mit dem Spreeradweg auch gehalten.

Oder/Neiße ist nichts für die Kinder - das spüre ich. Zu lange nichts als schönste Natur....

Wie ist es mit dem Wind in Holland? Immer mit zu rechnen oder eher mau?
Pommes-Rot/Weiß ist das Argument für die Kinder - Das darf ich gar nicht laut sagen bzw. hoffe ich, dass sie es nicht hier lesen.
Vielen Dank bis hier......
T.

Der Wind sind die Berge des Nordens...

Wind gibts immer, je näher Du der Küste kommst, teils auch sehr penetrant. Ich persönlich finde das schlimmer als Berge, weil man dagegen gar nichts unternehmen kann (um einen Berg kann man drumrumfahren, bzw. irgendwann gehts den Berg auch wieder runter). Vielleicht hat Deinen Familie nach dem Urlaub neben den Bergen einen neuen Lieblingsfeind.



Es gibt zwar viele Pommer in Holland, aber meiner Erinnerung nach nicht in rot-weiß (das ist eine deutsche Erfindung). Was ich lecker fand sind "Fritten spezial" mit drübergestreuten rohen Zwiebeln. Je nachdem wie nahe Du an Belgien bist, gibt es mehr oder weniger viele verschiedene Soßen dazu, teils warm teils kalt. Auch so Sachen wie z.B. Gulaschsoße.

Gruß
Thoralf

Stimmt. Seeehr lecker! Oder auch der "Gebakken Vis" an den eigentlich fast überall vorhandenen Fischkiosken

Das kann ich nun überhaupt nicht bestätigen, ich fand im Gegenteil die meisten Radwege in Holland ziemlich nervig. Erstens sind sie oft mit Hundeknochensteinen belegt, was in Kombination mit der Tatsache, dass dort alles flach ist und man so immer die selbe Sitzposition einnimmt bei mir zu massiven Sitzbeschwerden geführt hat. Zweitens und das ist viel schlimmer haben Radfahrer in Holland grundsätzlich nie Vorfahrt. Wenn man wie ihr vorgelassen wird ist das zwar nett, aber *man kann sich nicht darauf verlassen*. Manche Radwege wechseln ständig die Straßenseite, man muss dabeiim Prinzip jedesmal anhalten und spitzwinkig abbiegen. Ich weiß nicht, ob ich so etws mit Kindern fahren wollte. Außerdem sind die Niederlande extrem dicht besiedelt, d.h. es gibt eben keine längeren Strecken außerhalb von Ortschaften und man muss überall mit Autos rechnen.

Es gibt allerdings ein paar Ausnahmen, die wirklich schön sind, z.B. die autofreie Hooge Veluwe (oder wie man die schreibt) und den Radweg an der Küste lang, der sehr schön durch die Dünen geführt ist.

Martina

Ich werfe mal Saale von Mündung bis zur Ilmmündung bei Großheringen und dann Ilm bis Ilmenau ein. Wenn das als Entfernung noch nicht reicht, könnte man a) weiter in den Thüringer Wald (bergig) oder aber entlang der Gera nach Erfurt und weiter zur Geramündung und dann weiter entlang der Unstrut (Richtung egal). Infos zu den Radwegen findet ihr in unserem wiki, Kindgerecht sind sie meiner Meinung nach.

Anreise zur Saalemündung wäre wahrscheinlich Magdeburg bzw. Schöneck sinnvoll und dann noch ein Stückchen entlang der Elbe.

Ich denke, das liegt auch daran, was man erwartet und deshalb auf verschiedene Dinge auch verschieden reagiert.

Wir sind im Mai 2010 mit unseren Kindern (damals 9 und fast 7 Jahre alt) in einer Woche "Rund ums IJsselmeer" gefahren. Die Kinder (und wir auch) schwärmen heute noch von der Tour. Wir haben herrliche abgeschiedene Gegenden durchfahren, ein Traum z.B. De Weerribben zwischen Ossenzijl und Blokzijl. Gerade bei diesem Wegabschnitt dazu ein Beispiel: auf diesem Radweg an einem idyllischen Kanal entlang fließen seitlich unzählige Kanäle ein, die mittels vieler kleiner Brückchen überquert werden müssen. Den einen stört das (was ich verstehen kann), der andere nimmt das in Kauf) Die Niederlande haben wir auf dieser Tour auch nicht besiedelter als Deutschland empfunden (obwohl es in vielen Gegenden der Niederlande natürlich so ist). Wo ich Martina rechtgebe, ist, dass die Radwege oft so umständlich geführt werden, dass ein zügiges Vorankommen nicht möglich ist. Das hat uns allerdings nicht viel ausgemacht. Auch sind uns Autofahrer immer zuvorkommend begegnet (was aber der Tatsache geschuldet sein kann/wird, dass wir Kinder dabei hatten).

Ok, da wart ihr in einer anderen Ecke als wir, am Ijsselmeer waren wir nicht.



Dass wir nicht zügig vorangekommen sind hat uns weniger gestört als die Tatsache, dass durch die umständliche Wegeführung sehr viele unübersichtliche Ecken entstanden sind.



Vielleicht waren wir einfach in der falschen Gegend. Viele Wege, die wir gefahren sind, waren eindeutig für den (langsamen) Alltagsverkehr ausgelegt. Was uns in diesem Zusammenhang auch gestört hat: es gab zwar jede Menge bewachte Radabstellplätze in den Ortschaften, allerdings durfte man bei allen keinerlei Gepäck am Rad lassen, also nix für einen Reiseradler. Und die Unterkünfte haben äußerst merkwürdig auf die Frage nach einem Fahrradabstellplatz reagiert.

Martina

Hallo Thorsten,
für Dänemark spricht das kindergerechte Ambiente, das mich immer wieder erstaunt, gerade auch die kulturellen Highlights betreffend. Am Anfang des Ostseeradwegs lockt vor Sonderborg gleich das Düppeler Schanzen Museum mit Erlebnischarakter. Auf der Insel Als macht das recht spektakuläre Danfoss Universe Naturwissenschaft auch Kindern schmackhaft:
http://www.fjordregion.com/de/familie/danfoss-universe.html
Das liegt ein bisschen ab vom Schuss. Immerhin war ich letztes Jahr eine Woche allein mit dem Rad auf Als, und mir wurde nie langweilig.
Außerdem gibt's evtll. mehr landschaftliche Abwechslung als bei Flusstouren, und natürlich die Ostsee!
Gruß & schönen Urlaub
Thorsten (ja, so heiße ich)

Oder wie wär's mit Baden und Elsass. Der Breisgau ist wunderbar zu radeln und das Elsass liegt nahebei auf der anderen Rheinseite. Zu empfehlen wären der Rheinradweg oder der Rhein-Rhone-Kanal bzw der Radweg an der Ill im Elsass.
Die Oberrhein-Ebene ist völlig flach und die Berge und Hügel als Kulisse sind durchaus vorhanden.

http://breisach.net/radwandern/radtour-060928/index.htm

Auch zu empfehlen: Mit der Bahn bis Titisee-Neustadt. Im Hochschwarzwald., man ist aber dann schon oben und kann die Berge auf der Abfahrt geniesen:

http://www.schwarzwald-netz.com/165/Gruene-Strasse-RouteVerte.html

Man findet bestimmt Badegelegenheiten in Titisee oder in Breisach am Rhein und im Elsass. Aber nur 2 Tage radeln scheint mir ein wenig kurz.
Aber anyway... ich wünsche viel Spaß auf der Tour.

Die Jugendherberge in Breisach kann ich empfehlen und am Canal du Rhône au Rhin findet man etliche Zeltplätze.
Liebe Grüße, Michael.

Hej,

das Elsass hatten wir auch schon mal in Betracht gezogen. Auf der Rückfahrt aus Frankreich sind wir dort vorbei gekommen und ich habe in irgendeiner Zeitschrift etwas darüber gelesen. Das wäre in Betracht unserer späten Ferien sicherlich eine gute Alternative. Wie sieht es mt Camping dort aus?

Unser Deal mit dem Kleinen ist: 2 Tage fahren - 2 Tage Pause. So haben wir alle etwas vom Urlaub. Mich selbst zieht es immer weiter.

Danke für den Tipp

In Breisach gibt es auf der Rheininsel einen großen Campingplatz (googlesearch:camping municipal). Ansonsten findet man entlang des Canals du Rhône au Rhin auf französischer Seite viele Campingplätze und auf dem Rheinradweg auf deutscher Seite ebenfalls.

Wenn ihr von Strasbourg Richtung Süden fahrt, bietet sich der Canal du Rhône ebenso an. keine Autos., sehr vorteilhaft. Campingplätze gibt's genug. In Kehl ist eine Jugendherberge., direkt am Rhein. Die JH in Straßburg liegt genau gegenüber, ebenfalls am Rhein. Eine Fußgängerbrücke, mit Radweg, führt hinüber. Übrigens der Beginn des elsässischen Jakobweges. Der ist aber zum Teil bergig. Aber moderat..