Hallo Matthias,
ich bin im November 2007 von Dubai über Al Ain und Nizwa nach Muscat geradelt und im Februar/März 2009 von Muscat nach Sur, Ras al-Jinz und durchs Landesinnere zurück nach Muscat. (alles auf Asphalt)
Die Tour kann ich Dir absolut empfehlen. Es gibt viele Highlights auf dem Weg: der Jebel Hafeet bei Al Ain, die Bienenkorb-Gräber von Al Ayn, der Canyon am Jebel Shams, der Schildkröten-Strand von Ras al-Jinz, das Wadi Bani Khalid, viele Forts und auch etwas Wüste.
Die Wasser-Versorgung war dabei eigentlich kein Problem. Dazu möchte ich sagen, dass ich zeitweilig aber auch meine Speicher-Kapazitäten von 6-7 Litern voll ausgeschöpft habe. Etwas kritisch - auch mit der Nahrungsmittel-Versorgung - wurde es auf der nagelneuen Küsten-Straße von Quriat nach Sur. Die Tankstellen waren hier noch nicht fertig. In der Nähe vom Sinkhole konnte ich nur Wasser und ein paar Nudeln kaufen. Du solltest Dich vielleicht in Quriat gut eindecken, wenn Du diese Strecke fahren möchtest.
Der Wasser-Verbrauch hängt natürlich auch von den Temperaturen ab. Auf der Strecke von Muscat nach Sur hatte ich unerwartete 36°C. Das war für mich, dem es in Deutschland nie warm genug sein kann, schon sehr grenzwertig. Da bin ich zwischendurch mit den Radler-Sachen einfach mal ins weniger warme Meer gesprungen. Nach 'ner gefühlten Viertelstunde war alles wieder trocken.
Na ja, generell würde ich dort von April bis Oktober bei über 40°C schon mal gar nicht radeln wollen.
Die Straßen sind erstklassig. Ich muss aber auch sagen, dass die Infrastruktur in den VAE und in Oman nicht auf Radfahrer ausgelegt ist. Autofahrer rechnen nicht unbedingt mit Radfahrern. Daher habe ich immer selber darauf geachtet, dass ich mich nicht auf Kollisionskurs zu Kraftfahrzeugen befinde. Gefährlich sind besonders die Verkehrskreisel in den Städten und die Abfahrten der autobahnartigen Straßen. Es wäre zu gefährlich, sich mit dem Rad auf der richtigen Fahrspur einzuordnen. Da warte ich lieber 5-10 Minuten bis nichts mehr kommt.
Ich fand es auch sehr schwierig, aus Dubai rauszukommen. Schnellstraßen hindern einen häufig daran, in einen anderen Stadtteil zu gelangen. Hier nimmst Du besser den Bus. Vor zwei Wochen musste ich nun feststellen, dass auf der Autobahn E44 (Dubai-Hatta-Road) zwischen Lahbab und Dubai inzwischen tatsächlich ein Radfahr-Verbot ausgewiesen war. Dieses wollte ich dann doch nicht ignorieren und habe mich auf einem Pickup nach Dubai mitnehmen lassen. Diese Möglichkeit bietet sich einem auf dem Lande eigentlich immer.
Die Grenz-Kontrollen sind an sich locker. Man sollte sich aber auch auf stichprobenartige Drogen-Kontrollen beim Grenz-Übertritt einstellen. Wenn einem z.B. in Perú die Coca-Blätter in der Tasche zerbröselt sind
, dann sollte man sich vielleicht vor der VAE-Reise eine neue Tasche kaufen.
Gruß,
Thilo