Guten Morgen.
Mich würde mal interessieren, wie sehr die Temperaturen auf Teneriffa von der Höhe abhängen. Ich will im März dahin und bin am Überlegen, ob ich mein Rad mitnehme. Laut Iten-Online sind da im März um die 22°C.
Irgendwo hab ich gelesen, dass die Temperatur da pro 100 m Höhe um 1K abnimmt, was mir auch als allgemeine Faustformel bekannt ist. Aber das deckt sich nicht so ganz mit den Erfahrungen meiner Mutter. Die war letztes Jahr im März auf Gran Canaria und konnte dort am höchsten Punkt (~2000 m) noch ohne Jacke rumlaufen, obwohl sie ne Frostbeule ist.
Hat da jemand Erafhrungen, wie die Temperaturen im März bei 1500 - 2000 m Höhe sind, die er gern mit dem Forum teilen möchte?

Fahrrad mitnehmen! Natürlich ist die Temperatur sehr von der Bewölkung abhängig, aber die Sonneneinstrahlung kompensiert vieles. Wenn die Sonne scheint, kannst Du kurzärmelig rumfahren. Nimm aber unbedingt eine Jacke mit. Die Talfahrt dauert mindestens eine Stunde und wenn die Sonne untergeht, dann wird es schnell kühl. Merk Dir mal die Tf24 von La Laguna über den Esperanzawald nach El Portillo vor. Meiner Meinung nach die schönste (und längste) Strecke in die Cañadas. Fahrradtransport in den Bussen geht, wenn dein Hobel in den Laderaum passt. Leider gibt es immer mehr »Castrosua«-Wagen mit Mittellangträger und nur sehr kleinen Kofferkästen. In diesem Fall keine Chance. Im Richtung Cañadas war es bisher kein Problem, allerdings verkehrt nur je ein Bus früh und abends von Los Cristianos und Puerto de la Cruz. Sonntags sind die voller Bergradfahrer, aber man ist pragmatisch. Ich habe nicht erlebt, dass jemand stehengelassen wird.

Hallo,
die Temperatur nimmt pro 100m eher so um 0,7° ab.
Wenn aber eine Kaltfront durchzieht, dann kann es oberhalb 2000m auch richtig schneien, während es unten durch das warme Wasser immer recht warm bleibt.
Teneriffa ist sehr schön zum radeln, ich war mir Rad und Zelt auf Teneriffa und La Palma unterwegs, kann ich nur empfehlen.

Hallo,
ich war letztes Jahr AnfangMärz für 2 Wochen auf Teneriffa mit dem Rad unterwegs. Angenehme Temperauren 15-25 grd.C auch auf >1500hm solange man sich auf dem Südteil der Insel bewegt. Der Nordteil (zu der Jahreszeit) dann eher regnerisch und kälter, aber im Vergleich zu Deutschland, immer noch erträglich. Nimm das Rad mit!

Im Dezember 2003 sah es so aus, vor allem im Gebirge:

Valle de la Orotava


La Orotava








Tajinaste rojo, Teide.Natternkopf (Jugendstadium und Skelett)


















(Solche Tage gibt es im Norden auch mal, dafür ist er grün)


Cumbresstraße La Laguna–El Portillo


Die Passatwolke liegt tief unten


Im Tenogebirge ist es etwas trockener


Ohne die Rückseite des alten 1000pts-Scheines machen wir es nicht


Nach schlechten Erfahrungen mit der Höhe Anpassungstour auf den Guajara, das Endziel ist die Quacke im hintergrund


Ein Jahr vorher (im November 2002) war diese Aussicht illusorisch, da bin ich mehrmals durchgeweicht worden.


Guajara aus den Cañadas


Viel Spaß beim Dachdecken, die Dachwurze sind geschützt.


Cumbre dorsal vom Mirador las Mercedes (Richtung Anaga)


Anaga, Richtung Nordküste


Jetzt wird es ernst, Aufstieg zur Teidehütte


Refugio de Altavista


Sinfonie in Himbeersoße ähm Sonnenaufgang über Gran Canaria


Der Schatten der Teide reicht bis La Palma


Gipfelkrater unter der Spitze »El Pitón«, genehmigungsfrei nur nach Übernachtung auf der Hütte erreichbar (bevor die Seilbahn fährt)


La Gomera und (ganz dünn dahinter) El Hierro


Geschafft! (und frühmorgens noch ganz schön frisch)


Cumbre Dorsal Richtung Anaga


Gipfelkrater


Cañadas del Teide


Nochmal El Pitón in der Morgensonne


Nochmal Refugio de Altvista, jetzt in der Vormittagssonne


Zwei Jahre eher war an der Hütte Feierabend


Keine Chance, der Schnee ist glatt, weich und ungangbar.

So, nun mach was draus. März ist für kanarische Verhältnisse ein guter Monat. Weiß Du schon, wo Du übernachten willst?

Falk

Dann ist es hiermit entschieden. Wäre ja dumm, das Rad hier vergammeln zu lassen um dann nur mit Rucksack durch die Gegend zu pilgern. Danke für die Hinweise.
Meine Eltern sind zeitgleich in Granadilla de Abona, das wird wohl sowas wie der Stützpunkt für mich sein. Hauptsächlich werd ich aber wohl mit Zelt unterwegs sein und mal Couchsurfen, wenn sich da was ergibt.

Zelten ist nicht so gut, wie man normalerweise hofft. Zwei Zeltplätze gibt es im Süden, einmal »Nauta« bei Las Galletas und dann noch einen etwas nördlich vom Flughafen. Das sollte er sein. Der, der bei Guía de Isora liegen soll, ist zwar vorhanden, aber er war zumindest vor zehn Jahren ein reiner Wohnwagenplatz insbesondere für Dauercamper. Im Norden bei Puerto de la Cruz wollte man mal einen einrichten. Beim Wollen ist es geblieben. Lugares de acampada gibt es ein paar (beispielsweise unterhalb der »Paisaje Lunar« und zwischen Vilaflor und dem Bergrücken vor der Abzweigung Boca de Tauce), ich kann aber nicht sagen, ob man sich dafür anmelden muss. Auf La Palma musste man jedenfalls zum Umweltamt.
Es gibt aber Pensionen und Ähnliches. Vorher anrufen hat sich bewährt. Wie geht es Deinem castellano? Englisch muss außerhalb der Urlaubszentren nicht funktionieren.

Oi, der Chemiker öffnet seine Archive!

Hallo,

hier noch als kleine Anregung unsere Teneriffa-Rundtour von 2010: (kriege den Link grade nicht gebacken, s. hier im Forum unter "Kanarische Inseln kurze Fragen", "Teneriffa" in die Suchfunktion eingeben). Teneriffa ist eine super Insel für gebirgige Winter-Radtouren bei (meistens) bestem Wetter, und Granadilla de Abona ist ein sehr guter Ausgangsort. Von dort hast du die angenehmste Auffahrt zum Teide (über Vilaflor) - kannst du an einem Tag schaffen, inkl. Seilbahn-Auffahrt zum Gipfel (okay, wenn keine zu großen Touri-Schlangen an der Station warten) und hinterher wieder genüsslich hinabrollen.

Den von Falk angesprochenen Zeltplatz zwischen Guía de Isora und San Juan gibt's wohl nicht mehr. Wir sind die Straße erst vorgestern geradelt und haben nix gesehen, auch kein Hinweisschild, obwohl der Platz sogar im aktuellen RKH Teneriffa noch aufgeführt ist. Wir sind jetzt übrigens zum dritten Mal in Teneriffa, immer mit Rad - diesmal liegt allerdings unser Schwerpunkt auf Gomera und La Palma; übermorgen geht unser Dampfer

Hasta luego, und viel Spaß auf einer der schönsten real existierenden Radel-Insen!

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Den seinen gibt es der Herr noch immer im Schlaf. Genießt La Palma und Gomera!

Teide mit Seilbahn ist aber Mist. Für den Gipfelaustieg braucht man dann die Genehmigung, die man nur in Santa Cruz bekommt. Dann lieber den sonst vergondelten Tag dazu nutzen, auf der Hütte zu übernachten.

Flug ist gebucht. Zwei Wochen anfang März.
Mit zelten meine ich die wilde Variante. Oder es mal unangemeldet bei diesen "Area Recreativas" versuchen. Da findet sich dann sicherlich irgendwas. Getreu dem Motto Klappt schon, hat immer irgendwie geklappt.

Mit dem spanisch ist das so eine Sache. Da wohnt man ein halbes Jahr mit zwei Bolivianern zusammen, und weiß hinterher auch nicht mehr wie Paprikawurst. Wenn ich die Zeit finde, wird da sicherlich noch was verbessert.

Hallo Falk,

taugt die Hütte was zum Übernachten? Ist die bewirtschaftet?
Ich bin mal so Ende April auf den Teide gelaufen, an dem Refugio vorbei, habe aber nicht angehalten, da es dort und in dessen Umgebung dermaßen nach Brunze gestunken hat! Mir hat es schier den Atem geraubt - und es war nicht die dünne Höhenluft!

Ich könnte mir aber vorstellen mit kleinem Gepäck dort wild zu übernachten, da gibts doch dermaßen viele Felsen und Nischen unterwegs, daß das doch kein Problem sein kann.

Grüßle, Ludger

Kommt drauf an, was Du unter »bewirtschaftet« verstehst. Fresserei musst Du mitbringen, einen Schlafsack sinnvollerweise auch. Kochmöglichkeiten sind vorhanden, wegen der Höhenlage braucht man aber schon ein bisschen Geduld. Wasser, Waschbecken und Klos gibt es, dazu einen Tagesraum und Schlafräume, die ein bisschen an Logis auf Auswandererschiffen erinnern. Inzwischen soll man sich vorher anmelden, die Telefonnummer habe ich aber nicht. 2003 kostete die Übernachtung 12,02€, zwei Jahre zuvor 2000pts. Davor übrigens jahrelang 100pts.
Sollte die Hütte geschlossen sein, dann gibt es daneben zwei Winterstuben mit,wenn ich mich richtig erinnere, sechs und vier Doppelstockbetten.

Was ist eigentlich »Brunze«? Solche Sauereien gibt es hier nicht.

Der Vorteil der Hüttenübernachtung ist, dass Du, wenn es das Wetter hergibt, ohne die schon erwähnte Genehmigung bis auf die Spitze kommst. Sobald die Seilbahn fährt (also etwa ab halb neun), steht an der Abzweigung von der Rambleta ein Nationalparkwächter. der lässt nur durch, wer den permiso dabeihat, und außerdem nur zur draufstehenden Zeit. Die, die früh beizeiten, idealerweise zum Sonnenaufgang, oben sind, haben das Problem nicht und werden vom Aufpasser ohne Weiteres wieder rausgelassen.

@asfriendsrust, ebene Flächen zum Wildzelten sind knapp und im Nationalpark wird es mit Sicherheit nichts werden. Die Wächter sind ziemlich zahlreich und verdammt konsequent.

Im Nationalpark werd ich nicht zelten, das schafft auch ein Chamäleon wie ich eins bin nicht. Vor allem aufgrund der Baumlosigkeit.
Ansonsten hab ich das fast schon befürchtet, dass das eher schwierig werden wird. Wenn ich außerhalb wirklich nichts finde, müssen eben Grundstückseigentümer gefragt werden. Oder ich fahre bis zum Einbruch der Dunkelheit und lege mich dann ohne Zelt ein wenig abseits.
Mal am Beispiel der TF 28 parallel zu Südostküste: Da zweigen laut meiner Karte ständig Wege (und wenns Wanderwege sind) nach oben ab. Es muss doch möglich sein, da ein Stück rauf zu fahren / zu schieben und dann zwei halbwegs ebene Quadratmeter zu finden. Im Falle des Wanderwegs kommt dann dort nachts keiner vorbei?!
Klingt denn wenigstens das plausibel?

So, da ich hier offenbar direkt auf einen Spezialisten gestoßen bin, gibt's doch direkt noch ne Frage:
Bis jetzt hab ich Canadas (evtl. mit Teide) und die Pässe von Esperanza und Granadilla de Abona kommend, Teno- und Anaga-Gebirge, den Pass bei Masca und evtl. diese Lavahöhle ins Auge gefasst. Kannst du noch mehr sehenswertes empfehlen? Eventuell einen ordentlichen nicht soo überlaufenen Strand. Wenigstens einen Tag sollte man dann schon im Atlantik verbringen.

Ich komme mir bei der vielen Dankerei immer reichlich blöde vor, dennoch an dieser Stelle nochmal einen großen Dank!

ich werfe hier nochmal ein, dass es auf der insel fantastische wanderrouten gibt. bin bisher immer per pedes dort unterwegs gewesen und habe mir beim busfahren ausgemalt, wie ich das jetzt auf dem rad finden würde. der autoverkehr hat doch sehr zugenommen und es ist schon ein schwieriges profil. einsame strände und teneriffa schliessen sich praktisch aus. wild übernachten ist eigentlich kein problem. auf der nordseite muss man aber mit grossen tropfen rechnen.
lg
nixe

Mit einsamen Stränden kann ich weniger dienen. Am Strand liegen ist nicht so mein Fall und mal ins Wasser gehen geht an vielen Stellen. Gut besucht habe ich eigentlich insbesondere die Kunststrände bei Los Cristianos und Playa de las Américas im wüstenhaften Süden erlebt. Der landesübliche feine und fast schwarze Vulkansand gefällt mir deutlich besser. Er wird auch deutlich weniger aufgequirlt. Bei Puerto de Santiago sind ganz schöne Stellen, doch auch die sind nicht unbedingt einsam. Im Norden, ein Stück westlich von Puerto de la Cruz, nicht ohne Abstieg zu Fuß erreichbar, ohne Gastronomie und folgerichtig nicht überlaufen ist die Playa Ancón. Allerdings liegt die eben an der Nordküste. Eine gewisse Vorsicht wegen der Atlantikdünung ist immer anzuraten. Nicht mein Fall sind die mit Saharasand angespülten Strände von San Andrés.

Außerhalb der Hauptverbindungen hält sich der Straßenverkehr eigentlich in Grenzen. Unschön sind die Verlängerungen der Autobahnstrecken Richtung Icod und Guía de Isora. Kein Grund, nicht radzufahren. Es lohnt sich übrigens auch, Gomera und La Palma mitzunehmen.

Durch einen glücklichen Umstand hat es sich ergeben, dass meine Eltern mir meinen Rucksack mitbringen, ich also auch ein wenig wandern kann.
Gibt's denn Tipps, wo eine 2 bis 3-Tagestour am schönsten ist? Das Relief spielt auch hier keine sonderlich große Rolle.