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#78050 - 03/15/04 06:57 PM Kuba 7 Wochen-bin wieder da !
Joerg(kajakfreak)
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Hi @ all !

Kuba mit dem Rad ist geil ! cool

Leider gab es diesmal keine Lifeberichte. Kuba ist in Sachen Internet und Telefonverbindung immer noch ein Entwicklungsland.

Ich bin am 16. Januar in Havanna gelandet und hatte gleich mein erstes Abenteuer an der Gepäckausgabe zu überstehen. Leider waren auch 1 Stunde nach dem der letzte Fluggast meiner Condormaschine die Abfertigungshalle verlassen hatte nix von meinem Bike zu sehen. Auf nach fragen kam nur Schulterzucken. Ich hab es dann mit 20 Euro probiert. Keine Ahnung ob es da einen Zusammenhang gab, aber mein Rad tauchte kurz darauf auf.
Ein kubanischer Freund aus Berlin hatte mir liebenswürdiger Weise sein Haus (Casa) überlassen. Leider war die Hütte in einem grauenhaften Zustand.
Zwei Tage später sass ich schon im Sattel Richtung Pinar del Rio. Ich benutzte auf dieser Reise den Cycle Lonley Planet für die Tourenplanung. Dieses Buch ist für den Kubaneuling sehr hilfreich, da abgesehen von den Touristenzentren Hinweisschilder selten sind.
Über Playa Baracoa, Las Terazzas und Vinales ging es Richtung Westen. Traumhafte Landschaften waren die Kulisse für meine erste Kuba-Woche. Anfänglich nutzte ich noch die Casa Adressen aus dem Planet und dem gut gemachtem Loose-Führer. Ich ging auch wie empfohlen den bösen grins Casa-Vermittlern "Jeniteros" aus dem Weg. Da leider Kubaner nicht Karten lesen können und Strassenschilder nicht so leicht in Kuba zu finden sind, nahm ich immer mehr die Vermittlungangebote an. Normalerweise kann man überall fragen wo man das blaue "Casa Partikular" Zeichen selbst endeckt. Wichtig bei den Vermittlern ist zu wissen das sie die Provision bei dem Casabesitzer einfordern. ich bin allerdings mit dem Hinweis das ich ein armer Radfahrer bin und auch nur bereit bin 15 $ USD mit Frühstück (con Desayuno) oder 10 $ USD ohne (sin) gut gefahren. Natürlich ist das "nicht möglich", "in dieser Stadt ist alles teurer " usw. Aber letztlich wollen die Jungs Geld verdienen und nehmen einem das herumirren in einer fremden Stadt ab. Da wir Radreisenden täglich weiterfahren ist das so ok. Mehr als 20 $USD war ich nie bereit zu zahlen und hab nur 2 X am Strand gepennt als die Forderungen höher waren. Wenn man dann in einer Stadt länger bleibt wie ich in Santiago, lernt man ohnehin andere Touris kennen und kann auch die Adressen aus den Büchern abchecken. Im Osten Kubas (Oriente) und natürlich in Havanna gibt es vermehrt Angebote von Illegalen Casas die günstiger (ab 5 $ USD) zu haben sind.
Kuba ist im Vergleich zu Südamerika ein relativ teures Reiseland. Wobei die Übernachtungskosten den Löwenanteil für den Reiseradler darstellen.
Essen kann man auch teuer (und in privaten Casas auch gut), muss man aber nicht( Frühstück 2-4 $ USD, Abendbrot 3-7 $ USD). Es gibt überall im Lande Brot (Pan und Bocadillas) 3- 5 $ Peso, Pizza 5 -10 $ Peso und Hühnchen (Pollo) 25 $ Peso für die Landeswährung, den Kubanischen Peso. Umtauschkurs zuletzt 1 $ USD gleich 27 $ Peso kubano.
Getränke bekommt man in den Dollar Shops üblicherweise Wasser 0,60 $ USD , Cola oder Limo 1,30 - 1,50 $ USD ( Refesco 1,5 Liter). Die Sparvariante heist Kaltes Wasser ( Agua Frio), gibt es an jeder Haustür oder im Mercado und kostet nix. Die Flasche muss man natürlich mitbringen.

-Ende Teil 1-

jörg
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#78165 - 03/16/04 10:19 AM Re: Kuba 7 Wochen-bin wieder da ! [Re: Joerg(kajakfreak)]
bikebiene
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Posts: 1,704
Hallo Jörg,

freut mich zu lesen, daß du wohlbehalten und voller interessanter Erlebnisse und Eindrücke aus Cuba zurückbist.
Willkommen daheim lach
In Erwartung eines ausführlichen Berichtes dafür
Bikebiene
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#78277 - 03/16/04 06:27 PM Re: Kuba 7 Wochen-bin wieder da ! [Re: Joerg(kajakfreak)]
Joerg(kajakfreak)
Member
Topic starter
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Posts: 755
Hi @ all !
Meine Standartausrüstung bei Radreisen besteht u.a. aus Zelt, Schlafsack, Matraze, Kocher, Töpfe, Besteck und meistens 10 Packungen Pasta (Notration). Ausserdem zusätzlich ein Paar Halbschuhe und dunkle Hosen für den Abend, Warme Funktionwäsche für kühle Zeiten und für die kühlen Nächte einen Pullover.

Alles Quatsch !!! cool

Auf der nächsten Reise in die Tropen ( Kuba ) kommt statt dessen ein kleines Mückennetz ( für drinnen und draussen), Matraze oder Badetuch, kleines Seiden oder Baumwollinlett mit. Falls es wirklich mal kühler wird kann man auch seine wasserdichte Kleidung (ab und zu regnet es heftigst) kombinieren. Essen (vor allem Früchte) und Getränke gibt es wie gesagt überall. Selber kochen hier ist Quatsch und habe ich exakt 1 X gemacht als ein im Planet empfohlenes Hotel geschlossen war. Es lohnt auch wegen Mahlzeiten die sonst viel zu teuren All inklusive Hotels anzufahren ( Frühstück 3 $ USD, Dinner 12 $ USD). Vor allem wenn man mehrere Wochen von Peso-Pizza gelebt hat.

Unterwegs wird überall freundlich begrüsst, " Hola Amigo " ist der Standartsatz. Die Menschen freuen sich offensichtlich über Fremde ( extranjeros ). Das man mit dem Fahrrad reisst trifft wie immer in armen Länder auf Unverständniss ( el loco grins ) aber mein Rad wurde immer von fachkundigen Kubanern begutachtet. Kuba selbst ist ein Fahrradparadies. Fidel hat in den 80 'igern Millionen Bikes aus China importiert. So das das Fahrrad in Kuba das meistbenutzte individuelle Verkehrsmittel ist. Dazu kommen die überall auf Kunden wartenden Bici-Taxis und Ihre Fahrer, meine privaten Helden hier. Diese sind aus alten Fahrrad,- Motorrad- und Autoteilen in Hinterhofwerkstätten zusammengeschweiste Ungetüme. Meistens ohne Gangschaltung. Mit 2 und manchmal 3 Fahrgästen und oder einer Waschmaschine und allem anderen unglaublichen Gepäck beladen werden Steigungen überwunden oder auch schon mal mit 20 km/h in der Ebene gefahren.
In einigen Städten, z. B. in Camuguey gibt nachts nur Bikes, Bicitaxis und Kutschen. Kein Auto, Truck oder Bus.
Auf der Autobahn ( Autopista) gibt es eine extra Fahrradspur. Auf den Überlandstrassen hält sich der Verkehr in Grenzen, manchmal sieht man pro Stunde nur ein Kraftfahrzeug.
Trucks und Busse hupen schon von weitem, alle Fahrzeuge überholen einen in weitem Bogen. Auf "Tuchfühlung" gehen fast nur die Mietwagen der Touristas.
Das Landesweite Bussytem ist nicht leicht zu durchblicken.
Am leichtesten für den Radreisenden zu benutzen sind die Viazul-Busse. Diese verkehren zwischen den wichtigsten Städten und nehmen problemlos Räder mit. Da sie in USD zu bezahlen sind werden sie meistens von Touristen benutzt (Havanna - Santiago 51$ USD).
Schöne Strände sind komischerweise für solch ein Inselparadies rar. Ich habe eigentlich nur in Varadero und in Playa del Este ( Havannas Hausstrand) schöne Strände gesehen.

Nach der ersten Woche Havanna - Pinar del Rio bin ich wieder zurück mit dem Viazul nach Havanna.
Seit meiner ersten Reise 1994 hat sich Kuba, insbesondere Havanna stark verändert. Damals sah die Stadt aus wie nach einem Luftangriff. Überall teilweise oder komplett zusammengebrochene Häuser. Man konnte direkt in die Wohnungen sehen. Allerdings waren nicht irgendwelche Kampfhandlungen die Ursache sondern die Häuser wurden seit der Revolution nicht mehr instand gesetzt und ausserdem wurden zur Wohnraumbeschaffung Zwischendecken in die Etagen eingezogen, oft ohne die Statik des Hauses zu berechnen.
Jetzt gibt es in Alt-Havanna ( Viecha) fantastische restaurierte Gebäude und Plätze zu bewundern. Abends ist es z.B. cool am Malecon, der Uferpromenade Havannas. Vor allem am Wochenende halten sich da viele Habaneros auf. Viel Lifemusik ( ohne Dollarspende) macht Ihn zu einem Erlebnis.

-Ende Teil 2-
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#78326 - 03/16/04 09:13 PM Re: Kuba 7 Wochen-bin wieder da ! [Re: Joerg(kajakfreak)]
Tally
Member Accommodation network
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Posts: 838
Hallo Jörg,

mir kommt es vor wie gestern, dass ich dein Abschiedsposting las. Vielleicht auch, weil ich selber 5 Wochen auf Tour war. lach

Schön, dass du wieder heil da bist und dass es dir so gut gefallen hat. Ich lese deine Berichte besonders, weil ein Bekannter von mir auch gerne auf Kuba Velo fahren möchte.
Klingt soweit ja wirklich empfehlenswert.

tschüs
Tally
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#78349 - 03/16/04 09:56 PM Re: Kuba 7 Wochen-bin wieder da ! [Re: Tally]
Roldi
Member Accommodation network
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Posts: 287
Hallo Jörg,

hören sich toll an, Deine Impressionen. Gibt´s noch einen kompletten Reisebericht? Bin SEHR daran interessiert, da ich selber über eine Radreise in Kuba nachdenke - bevor es zu spät ist (d.h. Fidel Castro stirbt u. Kuba eine turbulente Umbruchsituation erlebt). Bin gespannt!

Viele Grüße
roldi
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www.bikefreaks.de