Dein Reisebericht ist wie immer sehr informativ und ich staune ja immer, in welcher Rasanz ihr dort die KM und Hm runter reißt.
Das Rad (Rennrad oder Treckingrad oder gar MTB) macht einen gewissen Unterschied (Haltung, Gewicht insbesondere am Berg, Rollwiderstand). Mein Rennrad wog dieses Jahr nur ca. 8 kg. Hinzu kam noch das Gepäck von ca. 5 kg.
Ich versuche die Touren immer so zu planen, dass wir im Schnitt max. 6 h pro Tag im Sattel sitzen.
Aber > 100 km macht meine Begleitung nicht mit.
Hauptsache man kommt mit einem positiven Gesamteindruck von der Radtour zurück, denke ich. Dabei spielt sicher weniger eine Rolle wieviel km man gefahren ist. Strecke, Wetter und Form haben wohl eine höhere Wertigkeit.
Ihr seid dieses Mal so ziemlich alles abgefahren, was es in dieser Region sehens- und fahrenswertes gibt!
Hatte ich extra so geplant, da wir jetzt wahrscheinlich längere Zeit nicht mehr so weit in den Süden fahren. Was auch noch schön gewesen wäre, ist eine Fahrt durch das Aterno-Tal und die Strecke von Sulmona hoch nach Pescocostanzo. Die sind wir aber erst 2005 gefahren:
http://sizilien.umbrien.europaradtouren.de/5_laquila_-_pescocostanzo.html Außerdem wäre sicher noch interessant gewesen die Strecke vom Passo San Leonardo über Campo di Giove nach Cansano und eventuell noch das Gebiet östlich des Gran Sasso/Campo Imperatore (Isola di Gran Sasso, Castelli)?
Über das Wetter rede ich nur ungern ;-). Aber auch 2 Wochen nach unserer war es wohl auch bei Euch noch sehr instabil. Ihr habt das dann ja zufriedenstellend gelöst.
Ja, leider war das Wetter auch bei uns zunächst instabil, wobei das für die erste Junihälfte in Mittelitalien schon fast ein Trend ist, wenn man sich die letzten Jahr ansieht. Im Endeffekt war der Verlauf zufriedenstellend. Musste mir allerdings in den ersten Tagen sehr viel Gedanken machen, bis ich den Alternativplan hatte.
Es wundert mich ein Bisschen, dass Ihr so oft nur schwer Unterkunft bekommen habt. In Cassino z.B. hatten wir 3 Hotels zur Auswahl. Unsere Unterkunftsprobleme waren eher selbstverschuldet und auf unsere lasche Art (wir bekommen überall etwas) zurückzuführen.
Richtig Probleme gab es eigentlich nur in Cassino. Das nach der längeren Regenfahrt. Mein Eindruck war, dass wir in den Regenklamotten "abschreckend" gewirkt haben. Es war allerdings auch viel los in der Stadt. Und wir waren erst um 19 Uhr da. Sonst sind wir normalerweise wesentlich früher am Ziel. Auch in dem Hotel in Sant Elia, wo wir letztendlich das Zimmer bekommen haben, wollte man es uns zunächst nicht geben. Am nächsten Tag bei der Weiterfahrt Richtung Sperlonga sind uns dann die zahlreichen Hotels entlang der S630 - aber etwas außerhalb von Cassino - aufgefallen. Irgendwo müssen die zahlreichen Bustouristen, die Montecassino besichtigen, ja untergebracht werden ...
Den Radweg auf der alten Eisenbahnstrecke Pagliano - Piglio - Fiuggi habt Ihr offensichtlich nicht gesehen. Ich zunächst auch nicht. Aber da wir wegen eines Alimentari in Piglio nachfragten, haben uns die Italiener ganz stolz auf die Pista ciclabile hingewiesen. Erst später sahen wir die unauffälligen Hinweisschilder. Durchgehend asphaltierter, wunderschön geführter Radweg in Mittelitalien. Wann gibt es das nochmals?
Als ich den Radweg gesehen hatte (kurz vor Acuto), war es schon zu spät. Ich dachte oberhalb der Straße würde eine Eisenbahnstrecke verlaufen (die Fahrleitungs-Masten standen noch). Dann sah ich dort aber einen Rennrad-Fahrer bergauf fahren. Die Straße war aber auch o.k., da nicht so viel Verkehr.
Sperlonga hat Euch offensichtlich genauso gefallen wie uns.
Ja, sehr schöner und gepflegter Badeort.
Wie sieht das einstmals so schöne L'Aquila aus? Ist der Corso schon wieder offen oder nur die Piazza del duomo?
Wir waren nur bis zum Piazza del duomo. Mann hätte aber noch ein Stück weiter fahren können. Es waren aber nur wenig Leute unterwegs. Sehr traurig, wenn man das belebte Ortszentrum in Erinnerung hat. War allerdings um die Mittagszeit. Vielleicht sieht es Abends ja schon wieder anders aus.
Das Saccotal und die hochgelobte Ciociaria fanden wir etwas enttäuschend. Wir sind aber auch nur bis Anagni gekommen und dann wieder über die Monti Lepini ans Meer gequert. Auch die ganzen Ortschaften dort sind von außen schön, enttäuschen aber, wenn man das Stadttor betritt.
Im Soccatal waren wir nur ein ganz kurzes Stück. Auf mich machte die Region um die Ciociaria einen sehr zersiedelten Eindruck, insbesondere war das bei den Auffahrten nach Acuto und Veroli zu sehen.
Die Strecke von Arpino über Casalvierei und insbesondere das Valle della Melfa nach Roccasecca empfand ich als landschaftlich reizvoller.
Grüße
Peter