Hallo Zusammen!

wir werden dieses Jahr unter die Kurzentschlossenen gehen, da uns die Zeit eine Reise zu planen einfach so davongerannt ist. Wir haben 2 Wochen Zeit und wollen nicht mehr als ca. 1000 km fahren.

Erst mal haben wir geschaut, was Kilometermässig möglich und auch einigermassen erreichbar wäre. Dabei kam die fixe Idee auf, mit dem Zug nach Carcassonne (oder einen anderen Ort im Südwesten Frankreichs) zu fahren und von dort aus bis zum Genfersee zurück zu radeln.

Wir haben auch schon ein paar Mal die Suchfunktion des Forums betätigt und dabei vor allem rausgefunden, dass wir die Cevennen nicht verpassen sollten, sollten wir dieses Vorhaben realisieren.

Wenn jemand Tipps zu einer möglichen Strecke oder schönen Streckenabschnitten mit wenig Autoverkehr hat, wären wir darüber sehr dankbar!

Oder ist es überhaupt keine gute Idee zu dieser Jahreszeit dort hin zu fahren weil zu heiss oder touristisch zu überlaufen?

Viele Grüsse,

Michaela

Wie soll denn der Weg im Anschluss an die Cevennen weiter verlaufen? Möglichst direkt Richtung Genfer See? Oder eher in Küstennähe? Dann könnte man überlegen, bis Nizza zu fahren und den "Radklassiker" Nizza-Genf dranzuhängen.

Bernd

Hallo Bernd,

Ehrlichgesagt haben wir keine Ahnung! Wir wissen nur, dass die Cevennen schön sein sollen. Ich denke aber ein direkterer Weg zum Genfer See wäre besser, sonst könnte es schnell zu weit werden. Oder wir müssten in Nizza starten.

Wir mögen verkehrsarme Strassen (dürfen auch ungeteert sein) und Natur. Größere Städte und überlaufene Gegenden sind dagegen nicht unser Ding.

Bin wirklich sehr dankbar für jeden Tipp!

Viele Grüsse,

Michaela

Wenn man Frankreich unter die (Fahrrad-)Räder nimmt, stößt man ziemlich schnell auf das Luxusproblem, dass es viele grandios schöne Landschaften, Strecken und Orte gibt. Bei 14 Tagen Reisezeit und einem 1000-Kilometer-Limit bleibt einem nichts anderes übrig, als zu gewichten und zu entscheiden.

Die Cevennen sind zweifelsohne sehenswert. Wenn Du von dort aus mehr oder weniger direkt in Richtung Genf fährst, kommst Du irgendwann durchs Rhonetal. Dessen Liebreiz ist, sagen wirs mal diplomatisch, nicht ganz so ausgeprägt. Du könntest dann Richtung Grenoble fahren und von dort aus weiter entweder über die Route Napoleon (Nationalstraße) oder Nebensträßchen nach Genf. Das ist auch landschaftlich wieder ganz reizvoll.

Welche Zugverbindung ist denn überhaupt geplant? Von Nizza > Toulon > Marseille gibt (gab?) es eine Nachtzug-Direktverbindung (incl. Fahrradmitnahme) nach Straßburg bzw. in Richtung Norden weiter bis nach Luxemburg (mit guter West- /Norddeutschlandanbindung). Da würde sich evtl. anbieten, nicht von Süden nach Norden zu fahren, sondern umgekehrt. Allerdings gab es hierzu ein paar Irritationen, die auch kürzlich noch in einem anderem Faden diskutiert wurden.

Bernd

Hallo,

die Cevennen sind grossartig. Mit einer etwas guten Strassenkarte findest du schnell die ruhigen Strässchen, welche auch ruhig sind, wenn der Ferienverkehr durch die Gegend prescht.

Bei Millau kannst du den mächtigen Viaduc de Millau betrachten. Ein wahnsinns Bauwerk!

Ich habe eine Nacht auf dem Sommet de Finiels (1700m) im Zelt geschlafen. Würde ich sofort wieder machen!

Das Gebiet um die Loire-Quelle am Mont Gerbier-de-Jonc fand ich prächtig.

Als Ziel würde sich auch Lyon anbieten.

Grz

Hallo Zusammen,

Danke für Eure Beiträge! Da werden wir heute abend gleich mal unsere bisher sehr ungenauen Karten aufschlagen ;-)

Wenn noch jemand Tipps für schöne Strecken oder sonstige Anregungen hat, sind wir natürlich weiterhin sehr dankbar!!

Viele Grüsse,

Michaela

:-)

Zu den Cevennen sollte man noch sagen, dass das quasi ein Hochplateau mit tief eingeschnittenen Schluchten ist, d.h. entweder bleibt man in den Tälern (große Straßen) oder wenn man kleinere Sträßchen wählt geht es oft ziemlich steil bergauf. Da kommen schnell über 1000 hm pro Tag zusammen.
Besonders gut gefallen haben mir die Schluchten des Tarn und Dourbie. Außerdem fand ich die Gegend um den Lac du Salagou sehr interessant.

Viele Grüße,
Katja

Der Lac du Salagou bei Clermont l'Herault ist wirklich sehr schön und auch eher ruhig, wenn man den ersten Camping aus Richtung Clermont meidet.
Die Gorges du Tarn sind in der Tat sehr schön. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit mit dem Zug bis nach Toulouse zu fahren und von dort aus ist man schnell am Tarn, dem man dann fast bis zu seiner Quelle folgen kann, danach geht es dann abwärts ins Rhonetal. Nachteil ist nur, dass die Strecke zwischen Millau und Florac ziemlich voll ist.
Auch sehr schön und ruhiger ist es, wenn man ab Millau oder Le Rozier hoch auf den Mont Aigoual fährt. Dort oben gibt es einen schönen Camping und kleine Einkaufsmöglichkeiten.
Von Florac aus gibt es eine schöne Strecke hoch nach Le Pont de Montvert, also die Strecke am Tarn entlang, hier ist dann schon wieder viel weniger los. Der Camping dort ist schön, aber auch oft voll, doch der Ort und die Umgebung lohnt sicht auf jeden Fall. Nach dem Ort geht es noch hoch bis auf ca. 1100m, dann hat man eine wunderbare Abfahrt bis Genolhac. Dort kann man auf der D906 nordwärts fahren und das Quellgebiet der Loire beim Gerbier de Jonc ansteuern, eine wie schon erwähnt schöne Gegend.
Auf der Höhe von Valence könnte man sodann das Rhonetal durchqueren, denn auf der anderen Seite bietet sich der Vercors an, eine ebenfalls reizvolle und größenteils ruhigere Gegend. Nördlich von Grenoble bietet sich für Freunde der Berge die Chartreuse an und dann ist es nicht mehr weit bis Genf ...

Alternative Ziele von Toulouse oder Montauban könnten die ruhigen und hübschen Monts d'Aubrac nordöstlich von Rodez sein, gefolgt von einer einsamen Hochebene zwischen St.Flour und Le Puy en Velay und nördlich davon der Parc Regional Livradois-Forez. Zu dieser schönen Gegend gibt es auch einen Thread gerade mit einem link, der ein paar Eindrücke von dieser Gegend vermittelt.
Durch diese Landschaft könnte man bis auf die Höhe von Montbrison oder Roanne fahren, um dann nach Lyon oder nördlicher rüber nach Genf zu fahren.
Diese Strecke erscheint mir die ruhigste zu sein jenseits des Massentourismus.

Eine weitere Variante wäre, von Montauban nordöstlich das hübsche, aber vollere Tal des Lot zu queren und über Figeac nach Aurillac zu fahren, um über den Puy Mary ebenfalls in den Parc Livradois-Forez zu gelangen ...

Grüße

Peter

Grob berechnet hätte die Strecke Toulouse-Millau-Le Pont de montvert-Gerbier de Jonc-Vercors-Chartreuse-Genf eine Länge von ca. 800km.
Die anderen beiden Strecken mit dem Parc regional Livradois-Forez kommen auf ca. 650-700km.
Alle drei liegen also prima im Rahmen.

Grüße
Peter

Hier ist der link zum Parc Livradois-Forez:

http://www.suedfrankreich-netz.de/165/Na...adoisForez.html

Auf der Seite gibts auch weitere Infos zum Vercors etc.

Hallo Zusammen!

vielen Dank für alle weiteren Antworten!

Eine Sache würde uns auch noch interessieren. Frankreich hat ja jetzt Zentralferien. Muß man da mit vollen Zeltplätzen etc. rechnen oder betrifft das vor allem die Küstenregionen?

Auch sonst nehmen wir jeden weiteren Tipp gerne dankbar entgegen :-)

Viele Grüße,

Michaela

Hallo Michaela,

ich bin seit 14 Tagen wieder von einer ähnlichen Tour zurück. Meine Tour ging von Millaut über Florac, Vallon-Pont-d'Arc, Montelimar, Crest, Villard-de-Lans, Grenoble, Aix-les-Bains, Bellegarde-sur-Valserine, Lelex weiter durch die französische und schweizer Jura, Basel nach Karlsruhe, das waren 1170 km mit 11 Tagen fahrt, was ich eigentlich recht gemütlich fand. In den Bergen waren die Etappen kürzer (zum Teil nur 60km), in der Ebene z.B. am Rhein entlang wesentlich länger.

Die Straßen waren in der Regel sehr leer und prima mit dem Rad zu fahren. Die französichen Autofahrer sind auch sehr rücksichtsvoll (im Vergleich zu den Deutschen und Schweizern ). Die Strecken zwischen Le Vans und Vallon-Pont-d'arc, zwischen Montelimar und Crest, sowie Grenoble und Bellegarde-Sur-Valserine waren stärker befahren, aber kein Vergleich zum heimischen Verkehr.

Bezgl. der Campingplätze würde ich mir keine Sorgen machen, es waren eigentlich an jeder Ecke welche zu finden, in der Schweiz fand ich das deutlich schwieriger, teilweise unmöglich.

Grüßle und viel Spaß auf deiner Tour,
Ludger

Hallo Michaela,

Eine schöne Strecke zwischen Bordeaux und Genf, sie hat rund 1000 km, Abkürzung mit Start in Cahors, die Hollandische "De Midden Frankrijkroute"

De Midden Frankrijkroute

Auch diese Strecke " De Groene weg naar de Middellandse Zee ", sie Kreuz die erste in der Höhe von Lyon. Beide sind auf Ruhige Neben Strasse.

Maastricht-Ste Marie

Beide teilweise gefahren am Frühjahr

Reiseblog

Viele Grüsse

Ioan

Hallo Ioan,

Danke für Deine Antwort!

Auch wenn ich etwas Fantasie benötige, um den Text zu verstehen, ist der Link eine gute Übersicht der von Dir vorgeschlagenen Strecke.

Handelt es sich dabei um einen ausgeschilderten Radweg oder um eine schöne Radelstrecke auf kleinen Strässchen?

Viele Grüsse,

Michaela

Hallo Michaela,


Außer eine kurze Strecke im Lot Tal bei Cahors sind es nur Neben und Klein Straßen, aber ja eine schöne Radelstrecke, aufpassen auf die Steigung viel Passhöhe über 1200 m

Der Stecke Link gibt die Navigation Daten, ich reise nur mit Navi mit Track Verfolgung.

Viele Grüsse,

Ioan

Hallo,

vielen Dank noch mal für Eure Hilfe!

Morgen gehts los.

Wir melden uns wieder, wenn wir zurück sind.

Viele Grüsse,

Michaela

Hallo Zusammen,

erst noch mal vielen Dank für all Eure Tipps!

Hier ein ganz knapper Bericht unser Tour:

Wir hatten 2 Wochen Zeit. Mit dem Zug ging es nach Beziers. Von dort aus fuhren wir über den Lac du Salagou Richtung Cenennen, wo wir u.a. die Corniche des Cevennes und den Col de Finiels erradelten. Weiter ging es dann ganz grob gesagt über die Auvergne und den Jura. Bei Le Brassus querten wir dann die Grenze zur Schweiz und nahmen schliesslich von Nyon aus den Zug zurück nach hause.

Auch wenn wir unsere Reise kaum geplant hatten und oft nur von Tag zu Tag über die genaue Strecke entschieden, hat uns unsere Reise sehr gut gefallen. Wir wussten noch nicht mal, wo es Zeltplätze gibt (sind nicht in unseren Karten eingezeichnet), haben aber dennoch immer rechtzeitig einen Zeltplatz oder einen netten Spot zum Wildzelten gefunden. Einmal fragten wir in einem Pub nach einer Zeltmöglichkeit und landeten schliesslich auf einem riesigen Bauernfeld mit herrlicher Aussicht auf eine Bergkapelle.

Es war unsere erste wirkliche Radtour in Frankreich und wir waren positiv überrascht von den vielen kleinen, verkehrsarmen Strassen, der rücksichtsvollen Fahrweise der meisten Autofahrer und der abwechslungsreichen Landschaft.

Insgesamt fuhren wir etwa 1050 km und wahrscheinlich unzählige Höhenmeter :-)

Viele Grüsse,

Michaela

...das hört sich gut an!

Ich freue mich schon auf meine Tour - mir geht's ähnlich wie Euch. Nur genieße ich die Vorfreude schon am Rechner beim planen der Tour mittels gpsies: Tour Barcelona - Gotthard



Jörg.

Hallo Jörg,

wir hatten diesmal wirklich so gut wie nichts geplant und vielleicht hat gerade das den Reiz ausgemacht. Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung zu sehen, dass es auch so klappen und sogar mindestens genau so schön werden kann ;-)

Dir eine ganz schöne Reise!

Michaela