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#740640 - 07/18/11 09:01 AM Erfahrungen: Baku - Aktau
PMB
Unregistered
Hallo liebe Radlerfreunde.

Mitten in der Planung für meine Tour richtung China im nächsten Frühjahr, wollte ich fragen ob jemand Erfahrungen mit dem Fähre über das Kaspische Meer von Baku nach Aktau in Kasachstan hat.

Ich habe gehört dass sie sehr unzuverlässig sein soll, da sie nur fährt wenn voll, das heißt also 1 mal pro Woche oder so. Und selbst dann 3-4 Tage brauch und manchmal Tage lang nicht anlegen kann weil der Hafen in Aktau voll sein kann. Weiss jemand etwas über Fahrradmitnahme und Verpflegung auf dem Schiff?

Ich will in Baku vorher die Visa für Zentralasien (Kasachstan, Usbekistan, Kirgisien und China) organisieren. Ich habe gehört dass die Botschaften in Baku sich da anbieten würden.

Da ich ein 1 Monat Visum für Azerbeijan haben werde, und wohl nur 1 Woche in Azerbaijan selbst radeln werde, hätte ich 3 Wochen für Visum und Fähre von Baku.

Ein Monat Visum in Kazachstan sollte mir auch genug Flexibilität geben um nach Beyneu zu kommen, dazu melde ich mich später nochmal.

Ich würde mich über jede Info freuen. Im Internet ist das doch recht spärlich.

Peter.
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#740681 - 07/18/11 11:07 AM Re: Erfahrungen: Baku - Aktau [Re: ]
uli nullnegativ
Member Accommodation network
Offline Offline
Posts: 332
Hallo Peter,

wir sind im Sommer 2008 mit der Fähre von Baku nach Aktau gefahren, die Situation kann demnach natürlich jetzt anders sein.

  • Es war eine "richtige" Fähre, nicht wie vorher ein Lastschiff mit ein paar Kabinen
  • Wir haben ingesamt 9 (!) Tage benötigt, 5 Tage auf die Fähre warten, 1 Tag übersetzen, 1 Tag vor dem Hafen geankert (kein Platz im Hafen), 2 Tage auf Zoll gewartet weil Feiertage
  • der Ticketverkauf ist Korruption pur. Touristen zahlen ein vielfaches, schau dass sie dein Fahrrad nicht sehen, sonst zocken die dich damit auch noch ab
  • es stimmt, es gibt keinen Fahrplan, sondern du musst dich jeden Tag darum kümmern, ob und wann die Fähre geht
  • Fahrrad ist kein Problem, wir haben zum Glück nichts dafür zahlen müssen. Und es gibt 1 oder 2 Essen, nimm aber auf jeden Fall was mit. Es kann alles sehr lange dauern...
  • weitere Inofs von mir hier


bezüglich Visa:
  • in Baku beantragten wir nur das usbekische Visum, was damals sehr leicht war. Das ist aber sicher wieder anders.
  • Baku ist eine sehr teure Stadt, dort wochenlang mit Visabesorgungen zu hocken stelle ich mir grausam vor zwinker . Ich würde schauen gewisse Visa vorher oder nachher zu besorgen.
  • die Strasse nach Beyneu ist eine Herausforderung. Sie ist grössteneils nicht asfaltiert, und es gibt keinen, wirklich KEINEN Schatten. Die LKW nannten diese Strecke die "Strasse des langen Todes". Unterschätze es nicht, aber es geht natürlich


lg uli
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#740697 - 07/18/11 11:53 AM Re: Erfahrungen: Baku - Aktau [Re: uli nullnegativ]
PMB
Unregistered
Vielen Dank schonmal für die Info. Schön zu hören, dass es schonmal jemand gemacht hat, also möglich ist.

Wow, Neun Tage ist schon lang. Aber sehr gut zu wissen, weil ich dann das kasachische Visum eben mit dem Azerbeijanischen entsprechend überlappen lassen muss.

Ich bin auch nicht besonders scharf darauf in Baku bleiben zu müssen, sehe es aber als notwendiges Übel an. Vielleicht kann ich ein paar andere Visa für Zentralasien aber schon vorher beantragen (in Istanbul oder Tiflis, oder gar daheim). Ansonsten werde ich versuchen durch Bekannte in Baku meine Kosten niedrig zu halten. Bei Ankunft in Baku werde ich wohl erstmal den Gang zu den Botschaften hinter mich bringen.

Wegen der Fähre nochmal:
Stimmt es dass man einfach jeden Tag an den Schalter gehen muss und nach der Fähre fragen? Wie lange hat man dann ungefähr Zeit seine Sachen zu packen und zum Hafen zu radeln? Also wie kurzfristig ist das mit der Fähre?
Wenn die Herren am Schalter mein Fahrrad nicht sehen, werden die es dann an Board lassen?
Wichtig, wie teuer war es denn genau?

Danke auch zu Aktau-Beyneu. Ich dachte dass die schlimme Strecke erst von Beyneu bis Nukus losgeht, und der kasachische Teil besser sei. Deswegen will ich in Beyneu in die Bahn steigen und bis Kunrad mitfahren. Bist du die Strecke geradelt? Gibt es unterwegs bis Beyneu Verpflegung? Sind die 422km in einer Woche zu fahren? Oder im Notfall LKW Verkehr bei dem man mitfahren könnte?

Ich hoffe ich mache es mir nicht unnötig kompliziert mit der Fähre und Kasachstan, nur weil ich den Iran und Turkmenistan umfahren will. Leider lassen die Stempel in meinem Pass den Iran zu Zeit nicht zu. Und Turkmenistan hörte sich grausam kompliziert an (will und das für nur 3-6 Tage mit Transitvisum).

Vielen Dank nochmal.

Pm.
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#740705 - 07/18/11 12:37 PM Re: Erfahrungen: Baku - Aktau [Re: ]
uli nullnegativ
Member Accommodation network
Offline Offline
Posts: 332
Zitat:
Stimmt es dass man einfach jeden Tag an den Schalter gehen muss und nach der Fähre fragen? Wie lange hat man dann ungefähr Zeit seine Sachen zu packen und zum Hafen zu radeln? Also wie kurzfristig ist das mit der Fähre?


Also wenn das Schiff noch gar nicht da ist, hast du wohl sicher 12 Stunden Zeit bis es wieder ablegt (es werden Eisenbahnwaggone ent- und geladen...). Wenn es angekommen ist, würde ich so bald wie möglich zum Hafaen, auch wenn du dann vielleicht 12 Stunden oder mehr dort warten musst. Du brauchst Geduld, aber denke an die LKW fahrer, die haben das ihr ganzes Leben. Und die nehmens locker und mit Humor.

Zitat:

Wenn die Herren am Schalter mein Fahrrad nicht sehen, werden die es dann an Board lassen?

Ja, das Personal am Schiff hatte überhaupt keine Interesse an unseren Rädern. Nur das vollkommen korrupte Hafenpersonal.
Zitat:

Wichtig, wie teuer war es denn genau?

100 USD, eigentlich kostet es 20 USD. das wird sicher noch teurer geworden sein.

Zitat:

Deswegen will ich in Beyneu in die Bahn steigen und bis Kunrad mitfahren. Bist du die Strecke geradelt?

Nein, wir haben auch den Zug genommen.

Zitat:

Gibt es unterwegs bis Beyneu Verpflegung?

Ja, es gibt einige Caykanas (Teehäuser), dort haben wir dann einige Stunden verbracht. Aber decke dich in Aktau (oder Baku) mit viel Lebensmittel ein.

Zitat:
Sind die 422km in einer Woche zu fahren? Oder im Notfall LKW Verkehr bei dem man mitfahren könnte?

Laut meinen Aufzeichnungen sind's 523 km. Und haben 7 Tage gebraucht. Du schaffst es sicher schneller. Wir sind nur bis Vormittag (4 uhr früh auf) und abends geradelt. Wir waren im Juli dort, und hatte bis zu 50 grad. Es war abartig heiss. Und LKWs und auch PKWs gibts, im Notfall kannst du sicher einen Lift nehmen.


Zitat:

Ich hoffe ich mache es mir nicht unnötig kompliziert mit der Fähre und Kasachstan,

Zentralasien ist so oder so kompliziert. Die Strecke und das bürokratische muss man eher aus der philosophischen Perspektive betrachten... schmunzel


Ich möchte aber noch einmal darauf hinweisen, dass meine Informationen aus dem Jahr 2008 stammen. Es kann jetzt ganz anders ausschauen!

Hier gibts Bilder von der Fähre: klick

Viel Spass und alles Gute,
lg uli
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#740878 - 07/19/11 07:29 AM Re: Erfahrungen: Baku - Aktau [Re: uli nullnegativ]
PMB
Unregistered
Vielen Dank nochmals für die Tips. Auch deine Webseite ist sehr hilfreich. Auch wenn 2008 schon eine Weile her ist, ist es gut zu hören, wie das in etwa abläuft.

Ich bin auch wirklich nicht in Eile auf der Reise. Kann also gerne mal etwas warten. Ob in Baku, oder in Beyneu. Beführchte zum Beispiel dass ich die Resttage auf meinem Kasachischen Visum in Beyneu absitzen werde (bzw Umgebung), bis ich mit dem Zug nach Kunrad nach Usbekistan radeln werde.

Hast du wegen dem Zug irgendwelche Tips? Geht das Problemlos mit dem Fahrrad? Und fuhr der Zug jeden Tag? Und konnte man in Kunrad aussteigen oder hällt der Zug erst wieder in Nukus?

Vielen dank nochmal. Die Vorfreude steigt.
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#740935 - 07/19/11 10:27 AM Re: Erfahrungen: Baku - Aktau [Re: ]
uli nullnegativ
Member Accommodation network
Offline Offline
Posts: 332
Beyneu ist ein sehr kleiner Ort, da kann man nicht viel machen, ich würde dort nicht allzu lange die Zeit verbringen.

Zitat:
Hast du wegen dem Zug irgendwelche Tips? Geht das Problemlos mit dem Fahrrad? Und fuhr der Zug jeden Tag? Und konnte man in Kunrad aussteigen oder hällt der Zug erst wieder in Nukus?


Es gab kein Gepäckabteil, aber irgendwo haben wir die Räder untergebracht, und natürlich auch die Packtaschen. Das ist der Vorteil von Asien, das geht alles irgendwie, keiner beschwert sich, sondern hilft. Im Zug war es schon chaotisch, aber nett... schmunzel

Der Zug fuhr täglich, mehr Infos hier. Wir sind in Kunrad ausgestiegen. Und es kamen Leute durch, die Essen und Trinken verkauften.

In Nukus gibts einen grossen Basar, da kriegst du sehr viel und es ist sehr interessant. Unter anderem haben wir dort Geld gewechselt (aufgrund des geringen Wertes des Geld muss man extrem viele Geldbündel kaufen)

lg uli
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www.bikefreaks.de