Hallo,

In den Sommerferien möchte ich mit meiner Tochter (13) 1-2 Wochen eine Fahrradtour unternehmen. Hatte bisher an den Canal-de-Bourgogne und an den Loire-Radweg gedacht.

Wichtig: die Anreise mit den Fahrrädern im Zug relativ problemlos sein.
Was wir uns wünschen : Radweg möglichst oft nah am Wasser, keine "Menschenmassen" unterwegs, wunderschöne Natur, Zeltplätze zum Übernachten, möglichst Radwege und ohne motorisierten Verkehr, viel Ruhe, nicht allzu viele Steigungen, Tagesetappen ca. 50-60km (bei Besichtigungen auch mal weniger). Wir kommen morgens ledier nicht früh los...

Das Ganze sollte nicht zu teuer werden und wahrscheinlich im August stattfinden. Ende August starten wird terminlich leider schwieirg, deshalb eher früher.
Überhaupt, kann man ohne bzw. mit geringen Französischkenntnissen zurecht kommen?

Danke für Eure Tipps.
Bitte schreibt auch falls Ihr einen anderen guten Tipp habt, die Nordsee liebt meine Tochter auch ;-) und es muss nicht Frankreich sein.

Viele Grüße, Caro

"Frankreich und August" passt meistens nicht gut zu "keine Menschenmassen, viel Ruhe, nicht zu teuer".

Von wo in Deutschland möchtest Du mit dem Zug anreisen? Was die Sprachkommunikation angeht ist es leider immer noch so, dass Franzosen gern mundfaul werden, wenn man ihnen Englisch anbietet, aber es ist längst nicht mehr so schlimm wie früher. Persönlich hatte ich stets den Eindruck, dass dem dürstenden, hungernden und nach dem Weg fragenden Radler auch mit Englisch immer sehr viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit entgegenkommt. Ein paar Grundbegriffe auf Französisch sollten aber da sein.

Bernd

Hallo Bernd,

Wir wohnen im Großraum Stuttgart.
Ich weiß, dass der August nicht ideal ist, aber Ferinen beginnen erst Ende Juli und voraussichtlich ist meine Tochter die letzten 2 Ferienwochen nicht frei..
Es müsste also Mitte August losgehen, wenn sich das nicht doch noch verschieben lässt.
Grundkennisse in Französisch sind vorhanden aber leider mehr nicht.
Danke trotzdem.

Caro

Hallo Caro,

so viel ich weiß, gibt (gab?) es von Mannheim und Saarbrücken Direktverbindungen per TGV (incl. Fahrradmitnahme) nach Paris. Für Loire, z. B. ab Orleans wäre das ja eine Überlegung wert. Zurück nach Paris dürftest Du halbwegs problemlos mit Regionalzügen kommen.

Von Stuttgart gibt gute IC-Verbindungen (mit Fahrradmitnahme) Richtung Norden. Du könntest alternativ zu Frankreich z. B. von Köln/Aachen aus (oder auch ab Düsseldorf/Niederrhein) Richtung Belgien und Holland radeln, da ist wenigstens eine "richtige" Nordsee und nicht nur die Schlammpackung wie an der deutschen Wattenmeerküste.

Bernd

Wenn Du in Stuttgart wohnst, kommst Du mit dem TGV samt Fahrrädern problemlos nach Paris. Einfach in Stuttgart zum Bahnhof gehen und Sitz- und Stellplätze zusammen buchen. Von Paris kommst Du mit Regionalzügen direkt nach Orléans (Loire) bzw. Laroche-Migennes (Canal de Bourgogne).

Ich bin letztes Jahr die Loire im August gefahren und hatte keine Probleme mit Unterkünften. Am Canal de Bourgogne wird weniger los sein, allerdings gibt es da auch nicht so viel Infrastruktur. Da ist es mir noch im September in Montbard passiert, dass in der Stadt keine Unterkunft mehr zu kriegen war.

Reiseberichte zu Loire und Bourgogne findest Du im Wiki. Loire ist flach, und es gibt viel zu schauen, der beste Abschnitt für mich ist zwischen Orléans und Angers. Canal de Bourgogne ist ebenfalls flach und direkter am Wasser, aber es gibt auch weniger zu sehen: Kloster Fontenay, Fosse Dionne in Tonnerre, Alésia - liest Deine Tochter Asterix? Im Département Yonne kleine Landstraßen, im Département Côte-d'Or durchgehend geschotterter Treidelweg am Kanal (kurze Ausnahme am Scheitelpunkt bei Pouilly, dort Tunnel).

Dass Franzosen sich weigern würden, Englisch zu sprechen, kann ich absolut nicht bestätigen, mich nervt eher, dass sie permanent auf Englisch antworten, wenn ich mit ihnen Französisch rede. Höflichkeitshalber sollte man aber ein paar Brocken Französisch lernen, Bonjour und "Sprechen Sie Englisch" auf Französisch kommt zumindest gut an.

Viele Grüße,
Stefan

Das ist eine sehr gute Empfehlung. Ich glaube, das die Wahrnehmung von ausländischen Touristen, die Franzosen würden nicht gern Englisch reden, damit zu tun hat, dass viele einfach ungefragt/unabgestimmt auf Englisch daherplappern.

Bernd

Hallo Caro,
wir sind große Frankreichfans und können auch "nur" in den Sommerferien weg fahren.
Der große Vorteil in Frankreich ist die Campingplatzdichte. Was den Monat August angeht: ist natürlich DER Monat für die Franzosen, aber wir haben es auch erlebt. dass es nach dem 15. August schlagartig leerer wurde, weil dann viele Franzosen wieder nach Hause fahren. Wir waren an der Loire und das kann ich nur empfehlen. Schön ist auch die Strecke zwischen Mulhouse und Dole. Wäre von euch auch nicht soo weit. Kannst ja auch mal unsere Erfahrungen angucken: http://www.rudiundbille.de/Loire/einleitung.html
Radfahrer mit Gepäck werden von den Franzosen immer sehr nett und hilfsbereit behandelt.
Gruß bille :-)

Hallo,
Letztes Jahr sind wir mit unserem Sohn (jetzt 13) die Route LF3 in NL gefahren-von Emmerich nach Holwerd. Das ist dann an der Nordsee. Die Route folgt zuerst der Ijssel zum Ijsselmeer und geht danach durch ein von Kanälen durchzogenes Gebiet Frieslands nach Norden an die Nordsee. Keine Touristenmassen, schöne alte Städte, ungewohnte Landschaften, gute CP-Infrastruktur, komplett flach...uns hat es gefallen. Rueckreise mit der Bahn ist gut moeglich, wenn ihr am Ende nach Osten Richtung Ems fahrt.

Rolf

Hi Caro,

am Canal de Bourgogne war ich mit meinem Sohn vor 2 Jahren unterwegs. Ich würde davon ausgehen, dass es dort selbst im August relativ ruhig ist. Wenn man einige Sehenswürdigkeiten auslässt, sind praktisch keine Steigungen vorhanden und kein Verkehr vorhanden. Die Zeltplätze sind gut und reichlich vorhanden. Wenn man 14 Tage unterwegs sein möchte, muss man aber zwischendurch auf Straßen fahren, um den nächsten Kanal zu erreichen...

Was Sehenswürdigkeiten angeht, wäre natürlich die Loire interessanter.

Geringe Französischkenntnisse sollten ausreichen. Auf einigen Zeltplätzen war sogar Personal, dass hervoragend deutsch sprach.

lg

Edwin

Ich kann mich Bille nur anschließen.
Die Eurovelo 6 zwischen Mühlhausen und Dole passt mE perfekt auf Deine Anforderung.

Das alles haben wir im Juni 2010 dort gefunden:
Radweg quasi immer am Kanal, haben dutzende Reiher gesichtet,
absolut keine "Menschenmassen" teilweise eher einsam, viel Ruhe
zu Zeltplätze kann ich leider nichts sagen,
bis auf wenige kurze Abschnitte wird der Weg auf Radwegen geführt,
nicht allzu viele Steigungen, die meisten auf dem ersten ABschnitt zwischen Mühlhasuen und Montbeliard parallel zu den Schleusen,
Tagesetappen ca. 50-60km hatten wir auch meist

Auch wenn ich schon mehrfach im Forum daraufhin gewiesen habe, auch hier nochmals der Link zu den kostenlosen Karten: http://www.franche-comte.org/medias/infos_pratiques/brochure/2009/eurovelo6/eurovelo6-2009.pdf

Erstmal danke an alle! Ich werde mir nun alle Vorschläge näher anschauen. Bestimmt werden dadurch neue Fragen auftauchen.
Bis dann!

Viele Grüße, Caro