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#735936 - 06/30/11 09:09 PM
Radtour Slowakei
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Wir wollen Anfang August von München über Bratislava in die hohe Tatra und südöstlich davon noch weiter durch die Slowakei radeln, und zwar mit Kind - mit Follow-Me-System - , Hund und Zelt. Ich wäre dankbar über einige Infos, was die Steigungen betrifft - da wir in Slowenien die Erfahrung machten, dass sehr kleine Landsträsschen meist 15% und steiler waren, was mit schwerem Gepäck kein Vergnügen ist - und wie stark die Landstraßen im Allgemeinen so befahren sind, weil ich bereits auf einen Hinweis gestoßen bin, dass man möglichst nur auf ganz kleinen Straßen radeln und größere meiden soll wegen des starken Verkehrs - genau dies haben wir ebenfalls in Slowenien erlebt. Dort waren vor ein paar Jahren viele Autobahnen noch im Ausbau, weshalb viel Schwerverkehr auf die Landstraßen auswich, wo es dann oft gefährlich eng zuging. Ist das in der Slowakei tatsächlich auch so? Oder beschränkt sich das auf bestimmte Strecken? Wie sieht es zum Beispiel im Waagtal aus? Kann jemand Auskunft geben? Interessieren würde mich auch noch, ob es sich nach dem Orkan in der Hohen Tatra noch lohnt, die längsquerende Höhenstraße auf slowakischer Seite zu beradeln, wo anscheinend ziemlicher Kahlschlag herrscht - ist das eher trist oder trotzdem noch schön? Lieber nur ins polnische Zakopane? Und was halt sonst noch so interessant ist für Tourenradler. Harre gespannt erleuchtenden Antworten entgegen.... Gruß von Barbara
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#736009 - 07/01/11 07:11 AM
Re: Radtour Slowakei
[Re: Pedalobabs]
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Ich war vor ein paar Wochen in der Gegend. Zumindest im unteren Waag-Tal (bis Zilina) gibt es zusätzlich zur Autobahn und zur alten Hauptstraße noch eine weitere Straße am jeweils anderen Waag-Ufer (auf jeder Straßenkarte gut zu sehen) - diese lässt sich recht gut beradeln. In Zilina endet die Autobahn und die folgende Landstraße bis Ruzomberok ist schrecklich viel Verkehr - aber zum Radeln deshalb erträglich, weil es meist einen ca. 1 m breiten Seitenstreifen gibt - schön ist es allerdings nicht. Die Alternative über Terchova ist natürlich viel attraktiver, aber nach dem Ort rauf auf den Paß ist es für ca. 1 km wirklich steil (schätze mal so um die 12-14 %). Man kann sich dann auf ganz kleinen Straßen Richtung Liptovsky Mikulas nördl. des Stausees durchschlagen, aber alles halt recht hügelig. Die Hauptstraße südlich des Sees war bei meiner Fahrt fast verkehrsfrei, hat aber auch einige (gemäßigte) Anstiege (Autobahn verläuft parallel). Und entlang der Tatra-Straße schaut es wirklich wüst aus aber dafür gibt es schöne Ausblicke - ich würde sie fahren, die Strecke am Fuß der Berge entlang der Auto- und Eisenbahn ist ja jetzt auch nicht so toll.
Schön und wenig Verkehr ist übrigens auf der Südseite der niederen Tatra - ich bin die Straße Nr. 67 und dann 66 von Poprad aus Richtung Westen zurückgefahren - ein Pass ist halt dazwischen, dafür geht es dann bis Banska Bystrica nur bergab.
Für weitere Infos stehe ich gerne zur Verfügung, war sowohl mit dem RR als auch mit dem MTB schon öfter in SK und kenne sie mittlerweile ziemlich flächendeckend.
Gute Fahrt wünscht Gerold
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#736019 - 07/01/11 07:34 AM
Re: Radtour Slowakei
[Re: Pedalobabs]
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Rund um Bratislava gibts viel Verkehr. Die Altstadt ist zwar nett, aber recht klein. Der Rest sozialistische Platte und neokapitalistische Einkaufstempel bunt gemischt. Der Verkehr richtung Tatra hält sich in Grenzen, selbst die Hauptstraßen sind da noch benutzbar. Die Autofahrer sind da eher gemütlich unterwegs. Wenn du wirklich viel Verkehr willst dann ab nach Zakopane. Mehr Überfüllt gibts in der gegend eigentlich nicht.
Ach ja, Steigungen. Große Straßen so 6-7% max, bei den kleinen können es auch mal 15% werden. Plan die Strecke mal auf Gpsies vor, dann kann man eher was sagen.
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#736253 - 07/02/11 04:58 AM
Re: Radtour Slowakei
[Re: gerold]
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In Zilina endet die Autobahn und die folgende Landstraße bis Ruzomberok ist schrecklich viel Verkehr - aber zum Radeln deshalb erträglich, weil es meist einen ca. 1 m breiten Seitenstreifen gibt - schön ist es allerdings nicht. Kein Wunder, zwischen Žilina und Vrútky (und an sich auch weiter bis Ružomberok) muss man durch den Waagdurchbruch. Gerade in den Engstellen ist einfach kein Platz für weitere Verkehrswege. Nur, muss man dort durchfahren? Die östliche Malá Fatra lässt sich doch auch nordöstlich umfahren, dabei kann man gleich noch bei Herrn Janošik vorbeigucken (der war doch aus Terchová). Der einzige Vorteil der Strecke entlang der Waag ist die Steigungsarmmut. Die Slowakei ist ziemlich kleinräumig, es gibt ein Nebennetz. Nur die Gebirgszüge muss man umfahren.
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#736256 - 07/02/11 05:49 AM
Re: Radtour Slowakei
[Re: Falk]
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Ich hab eh die Terchova-Variante empfohlen - aber die eine Rampe kurz vor dem Pass ist mit Kinderanhänger sicher heavy.
Noch etwas ist mir eingefallen : von Zvolen nach Westen Richtung Nitra landet man mit dem Rad unweigerlich auf einer Autostraße, kann die aber nach ca. 5 km bei der ersten Ausfahrt wieder verlassen - dann geht ein asphaltierter ganz gut zu fahrender Radweg neben der Autostraße und der Bahn. Eine Umfahrung dieses Stücks scheint nur äußerst weitäumig irgendwo im Norden von Zvolen möglich zu sein.
Gruß Gerold
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#736502 - 07/02/11 09:37 PM
Re: Radtour Slowakei
[Re: gerold]
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Hallo und vielen Dank für die genauen Hinweise! Wir hatten sowieso vor, nach Terchova zu fahren und nach einem Abstecher ins Vratnatal - vielleicht notfalls mit weniger Gepäck - dann auf besagten kleinen Sträßchen nordwärts bis Vychylovka wegen des Freilichtmuseums und der Waldwendebahn. Weiter bis Namestovo am See und dann nach Zuberec. Eventuell auch wieder mit leichterem Gepäck (wohl aber mit angehängtem Kinderrad samt 19kg Kind), wenn möglich in die Rohacskadolina und danach zum Liptauer See nach Süden. Abstecher zu den beiden berühmten Höhlen, dann auf bereits erwähnte Tatra-Höhenstraße, also über Pribylina nach Strbske Pleso oder so hinauf. Falls uns die Zeit reicht, hatten wir eigentlich vor, nach Zakopane zu fahren, weil es wohl recht schön dort sein soll - aber auf Höllenverkehr sind wir nicht wirklich scharf. Lohnt sich Zakopane denn landschaftlich so, dass man das in Kauf nehmen sollte? Oder ist es mit Kind hinten dran eher wagemutig bis gefährlich wegen des starken Verkehrs?? Wir wollten von dort nordöstlich ein Stückchen durch Polen bis ins slowakische Cerveny an der Dunajec. Vielleicht findet unsere fünfjährige Tochter so eine Floßfahrt ganz lustig?
Von dort südwestlich nach Poprad weiß ich auch nicht so recht, wie das mit dem Verkehr ist, denn es scheinen Hauptverkehrsstraßen zu sein. Ob sich ein Abstecher nach Podlesok zum nördlichen Slowakischen Paradies lohnt, weiß ich ebenfalls nicht. Sollte nun noch Zeit sein, was wir inständig hoffen, wären wir gerne noch von Poprad über Levoca und Zipser Burg bis nach Kosice geradelt, was recht schön sein soll. Ab da würde es dann mit dem Zug zurück nach Hause gehen. Natürlich gibt es noch einiges Sehenswerte, aber das liegt dann entweder zu weit abseits unserer Strecke - wir haben sehr begrenzt Zeit - oder erfordert zu viele Bergetappen, die wir mit dem schweren Gepäck in Grenzen halten müssen, sonst ermüden die Beine zu rasch. Kurze Stücke bis 14 oder 15% müssen ausnahmsweise schon mal drin sein, das Kind läuft 1-2km bergauf ohne Weiteres und sogar mit Begeisterung, das hatten wir schon. Es geht dann halt sehr langsam und mit vielen Päuschen.
Soweit zu unserem Plan - das Gelingen steht diesmal allerdings in den Sternen, weil wir bisher mit Kinderanhänger fuhren und nun, weil dieser endgültig zu klein geworden ist, unser Mädel erstmals auf dem eigenen Rad hinten drangehängt sitzen muss. Zwar haben wir Radhosen angeschafft, aber wie lange sie auf dem Sattel sitzen kann und wie viele Kilometer wir somit am Tag und überhaupt schaffen, das ist völlig offen und wird der Überraschungseffekt - wobei sie ja echt hart im Nehmen sowie ausdauernd ist und Reisestrapazen erstaunlich fröhlich wegsteckt. Aber wir haben keine Ahnung, ob wir die Tatra überhaupt erreichen.
Die Route hab ich mit so aus dem Reiseführer zusammengeschustert und wollte halt die schönsten Strecken, aber auch Orte und Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden. Wir könnten natürlich auch in der Donauebene radeln, aber das hatten wir ja schon von Deggendorf bis Bratislava und uns zieht es trotz Mühen eher in die Berge, aber wir können halt nicht jeden Tag 13-15% steile längere Berge stemmen oder täglich einen 1000-Höhenmeter-Pass bewältigen, das wäre mit dem Gewicht zu viel. Ich bin froh über weitere oder andere Vorschläge, was wir unbedingt sehen müssen oder wo wir ja nicht hinradeln sollten sowie warnende Hinweise und bedanke mich bei allen Antwortenden. Gruß von Barbara
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#736649 - 07/03/11 11:57 AM
Re: Radtour Slowakei
[Re: Pedalobabs]
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Ganz eindeutig, Podlesok und das slowakische Paradies lohnen auf jeden Fall, allerdings nur, wenn Ihr wenigstens einen Wandertag einlegt. Schonmal eine Leiter hochgestiegen? Leider sind derartige Fertigkeiten heute nicht mehr selbstverständlich, weil wir ein Volk von Federfuchsern geworden sind. Ohne Leiter kein Slovensý Raj. Die Schlucht Suchá Bela, die in Podlesok beginnt, ist schonmal große Klasse. Zakopane dagegen hat mich nicht vom Hocker gerissen. Nicht zu vergessen, dass die Straße über Lysá Pol'ana mehrere Bergketten quert und deshalb eine gewisse Berg- und Talbahn ist. Zum Roten Kloster (Cervený Klaštor, der zweite Teil des Namens ging bei Euch offenbar verloren, für den Hatschek auf dem C ist das Forensystem zu dämlich) kommt man auch durch die Slowakei. Nebenfrage: Kennt Ihr die Aussprache der Buchstaben, insbesondere der mit den Haken und Ösen? Wenn nicht, dann ist es Essig mit nach-dem-Weg-fragen? In den slawischen Sprachen hat ein c niemals den Lautwert k (sonderen entspricht dem deutschen z).
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#736876 - 07/03/11 08:50 PM
Re: Radtour Slowakei
[Re: Falk]
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In den slawischen Sprachen hat ein c niemals den Lautwert k (sonderen entspricht dem deutschen z). Mehr noch dem deutschen "tz". Mit Hatschek ein stimmhaftes "tsch". Sigi
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#736927 - 07/04/11 05:16 AM
Re: Radtour Slowakei
[Re: Pedalobabs]
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Underway in Guatemala
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Hallo Barbara,
vielleicht zuerst ein Hinweis, der dir vielleicht schon bekannt sein dürfte: Die Slowakei hat die Helmpflicht.
Die Altstadt von Bratislava ist klein und übersichtlich. Wie wäre es hier noch mit einem Abstecher zur Burgruine Devin? Mir hat`s gefallen. Man kann mit dem Rad hinfahren, mit dem Schiff der Donau entlang oder günstig mit dem Bus fahren (Bushaltestelle unter der Autobahnbrücke). Die Burg in Bratislava ist jetzt auch renoviert und ohne Baugerüst.
Über den Westen der Slowakei kann ich weiter nicht viel sagen, ich war mehr im Osten unterwegs. Auf meiner Tour durch die Slowakei hatte ich meist verkehrsarme Straßen oder einen Seitenstreifen. Die Steigungen waren moderat. Verkehrsreich war bei meiner Tour lediglich die Strecke von Poprad nach Levoca.
Wenn du in Poprad bist, fahre doch in den schönen Stadtteil Spisska Sobota (ich schreib die Namen jetzt mal ohne Häkchen und Striche, Falk ^^). Dort findest du auch viele Unterkünfte. Von dort aus bin ich nach Levoca gefahren. Die ersten Kilometer waren angenehm, verkehrsarm und auf einem Seitenstreifen zu fahren. Allerdings endet nach wenigen Kilometern die parallel verlaufende Autobahn und der Verkehr ist dann ganz nah bei dir, während der Seitenstreifen verschwindet. Diesen Streckenabschnitt kann ich definitiv nicht empfehlen.
Mein Reiseführer vergleicht Levoca mit der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber. Von der historischen Bausubstanz mag das stimmen. Ich war trotzdem enttäuscht, da ich Rothenburg sehr gut kenne. Aber mit Zeit und Geld mag sich das mit der Zeit ändern. Der gotische Altar von Meister Paul war letzen Herbst nicht zu sehen (wegen Renovierung eingehüllt, wird aber beim Verkauf der Eintrittskarte nicht darauf hingewiesen).
Vor Spissky Podhradie ist der Seitenstreifen wieder da und der Verkehr weg. Dafür sprudelt direkt an der Straße (bei einer kleinen Kapelle) ein „kleiner Geysir“, der allerdings das letzte mal vor einigen Jahrzehnten über die 20-30 cm die er jetzt sprudelt hinaus kam. In Spissky Podhradie gibt es schöne Wohnungen/Zimmer direkt mit Blick auf die beeindruckende Burgruine. Wenn der Vermieter fleißig war, kannst du jetzt im Garten grillen und hast einen schönen Blick auf die Zipser Burg (Adresse müsste ich jetzt suchen). Man kann schön hinlaufen. Die Räder sind sicher im Gebäude. Sehr schön ist der Blick auf die Burganlage im Abendrot oder nachts, wenn sie angeleuchtet wird.
Um die Burg ist kein Verkehr. In Zehra lohnt ein Blick in die Kirche (Malereien, wie die Burg Weltkulturerbe, man muss nach dem Schlüssel fragen). Wenn man die Runde weiter nach Podhradie fährt kommt man durch eine Zigeunersiedlung, an die ich keine gute Erinnerung habe.
Ich bin dann auf ruhigen Nebenstraßen weiter über Spisska Nova Ves (schön, auch ein gotischer Altar von Meister Paul) und von Hrabusice eine ruhige Straße - ein Auto und ein Bus kamen mir entgegen - durch das Slowakische Paradies nach Stratena (Dobsinska-Eishöhle).
Wenig Verkehr war auch auf der 67 nach Poprad und auf der 66 nach Brezno. Hier waren entlang der Straße auch noch einige Dörfer mit den schönen alten typischen Holzhäusern. Da kommt schon mal ne Frau mit ner Kuh einem auf der Straße entgegen.
Ich mag die Slowaken und die ländliche Seite der Slowakei, die Natur, die Höhenzüge und Höhlen. Weniger die Städte. Unbedingt auch mal einen Wandertag einlegen. Wenn dann die Zeit nicht mehr reicht, kann man mit Eurobusse und der Bahn das eine oder andere weiter entfernte Ziel noch anfahren.
Dovidenia
Thomas
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#742548 - 07/24/11 06:09 PM
Re: Radtour Slowakei
[Re: Radreisender]
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Hallo Barbara,
vielleicht zuerst ein Hinweis, der dir vielleicht schon bekannt sein dürfte: Die Slowakei hat die Helmpflicht.
Thomas stimmt, wir haben gerade pro Kopf 10€ bezahlt, aber eigentlich kümmert sich niemand darum und das Geld ist für 3 Wochen ohne Helm gut angelegt gewesen. Es war halt eine sehr gelangweilte Streifenwagenbesatzung, sonst hat sich keiner an uns gestört. Wolf, der gerade heute von dort heimkam
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