Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum und möchte mich zum einen vorstellen, zum anderen hätt' ich auch eine Frage an euch (weit-)radgereistes Volk.

Ich bin aus Bayern,hab' schon alle möglichen Reisen unternommen und hab' mir jetzt mal so ausgedacht, das erstemal mit dem Fahrrad eine größere Reise zu unternehmen (angedacht wäre September/Oktober für 6 bis 8 Wochen im Mittelmeerraum rumzugondeln und dabei primär im Zelt zu übernachten). Radtechnisch habe ich begrenzt Erfahrung mit dem Bergradl.
Reiseradtechnisch gar keine.

Zu meiner Frage - ich bin stolzer Besitzer folgenden Rades:

Name: Staiger ATB mit Stahlrahmen (ovalisierte Rohre)Bj.92 - rostfrei(war damals ein echter Kracher)
Radgröße: 28"
Felgen: keine Ahnung welche Firma, aber Felgenbreite 21mm
Bereifung: Schwalbe "Landcruiser" 47-622
Nabe vorn u. hinten: Shimano LX
Kurbel: Shimano LX - 3fach (48-36-26)
Schaltung: Shimano LX 7-fach (12-28)
Bremse: Shimano LX Cantilever
Gepäckträger hinten: Racktime Stand-it

Nachdem ich dieses ehemalige Lieblingsrad (wirklich wahr) die letzten Jahre sehr stiefmütterlich behandelt habe (null Pflege - sprich vergammeln lassen), wurde ich von vor die Wahl gestellt - Gnadenschuß oder wieder aufpäppeln. Ich hab' mich für letzteres entschieden und habe nach Abschluß der notwendigen Rundumkur gleich mal eine Proberunde gedreht und war so begeistert, daß mir dabei die Idee mit der Radreise kam.
Da meine Frau wohlwollend nickte und bereits ein radreisetaugliches Selbiges besitzt (Simplon Kagu mit XT-Ausstattung) brauch' ich jetzt euren Rat.

Ist mein Rad wie oben beschrieben reisetauglich, was muss ich evtl. noch dranbauen, was gehört weg usw.... oder muss ich jetzt doch noch vorher mein Erspartes in ein neues Rad investieren?

Vielen Dank für alle Antworten

Gruß aus Bayern

Stefan

Hallo Stefan,

also wenn die Teile des Rades, wie Laufradsatz(Naben und Speichen), Schaltung von dir gewartet wurden, dann sehe ich keinen Grund, warum du nicht mit dem Rad losfahren solltest.
Im Gegenteil, wenn du deiner alten bzw. neuen Fahrrad-Liebe dieses Erlebnis gönnst, dann finde ich das sehr schön.
Wie schwer ist denn das Rad? Mit wieviel Gepäck gedenkst du zu reisen? Wie bergig soll es werden? Je nachdem könnte deine Übersetzung ein gewisses Maß an Kraftaufwand bedeuten. 26/28 als kleinster Gang ist nicht sehr konfortabel. Frage wäre, ob du vielleicht ein kleineres kleines Kettenblatt montierst, oder eine anders abgestufte Kassette.


Grüße
Peter

Hallo,
das Rad ist auf jeden Fall tauglich wenn alles in Ordnung ist. Am kritischsten sehe ich die Felgen. Das sind wahrscheinlich noch keine Hohlkammerfelgen und etwas empfindlich und die Gabel die evtl. keine Ösen für Lowrider hat. Einen Lowrider bekommt man aber auch mit einer Schelle fest.
Grüße

Hey, bei deiner Reifengröße von 47-622 hat man heute in der Regel 24ziger wenn nicht gar 26ziger Maulweite. Aber wenn die Felgen in Ordnung sind nach dieser langen Zeit kannst du sicher damit fahren.

Bei der Übersetzung würde ich allerdings was ändern. Wenn du wirklich 6. bis 8. Wochen im Mittelmeerraum mit Zelt und Gepäck rumgondeln willst würde ich mir eine 7-fach Kassette mit 14-32Z Übersetzung einbauen. Da hast du dann schon ein paar Vorteile bei Steigungen.

Ansonsten viel Spass beim Radeln...

Wow, das geht ja schnell bei euch mit dem Antworten - Respekt!
Das Rad wiegt knappe 15 Kilo und als Gepäckobergrenze dachte ich an 20kg - tja, das mit der Übersetzung habe ich mir auch schon gedacht, hab' aber gesehen, dass es ein Ritzelpaket mit 14-32 gäbe!! - Das werd' ich mir dann wohl mal besorgen, nicht dass mir die Knie flöten gehen an den unvermeidlichen Anstiegen.

Gruß

Stefan

Hallo brotdose, danke für die schnelle Antwort!
Die Felgen sind vor ca. 6 Jahren ausgewechselt worden und dem Augenschein nach würd' ich sagen, dass das Hohlkammerfelgen sind - die Gabel hat Ösen für alles mögliche!

Gruß

Stefan

P.S. ihr seht schon ich bin kein Forumprofi - wie geht, denn das mit zitieren von mehreren in einer Antwort - bin ich wahrscheinlich zu blöd für.

Kontolliere alle Lager bzw lass sie nachsehen. Überprüfe den Antrieb und radel los. Wenn Du in bewohnten Gegenden unterwegs bist, findet sich auch eine Werkstatt, falls etwas kaputt geht. Mein olles Reiserad ist 14 Jahre alt und bestimmt nicht mehr auf dem neusten Stand. Aber ich fahr trotzdem längere Reisen damit. Also mutig drauf los.

Dieses Rad habe ich unterwegs gesehen:


Es hat mich sehr fasziniert, da es ein durchschnittliches Alltagsrad ist, mit dem der Besitzer von Frankreich bis nach Vladiwostock gefahren ist.
Einzig die hintere Felge wurde durch etwas teureres ersetzt.

Wenn ich mit deinem Rad losfahren würde, dann würde ich den Zahnkranz ersetzten (mehr Entfaltung), die Stabilität der Felgen begutachten, und vielleicht den hinteren Reifen erneuern. Evt. mit einem Restbestand von einem Marathon XR.

danke an alle - werd' nächste Woche das Ritzelpaket austauschen, wie von euch empfohlen!

Was anderes. Ich hab' mir überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, mein Reisegepäck etwas besser auf dem Rad zu verteilen, als nur über dem Hinterrad.

Was empfehlt ihr denn für eine Gepäckverteilung - was bräuchte ich da noch zusätzlich zu meinen vorhandenen Hinterpacktaschen?

Gruß

Stefan

Kommt drauf an, wie du unterwegs übernachten willst. Mit Zelt/Matte/Schlafsack/Kocher wird's meiner Meinung nach mit Gepäck alleine hinten zu eng und unbequem von der Gewichtsverteilung her. (es gibt hier aber auch andere Meinungen). Falls vorne an der Gabel schon Lowrider- Ösen vorhanden sind, am besten vorne einen Lowrider drauf mit zwei kleineren Taschen. Zusammen mit den Hinterradtaschen und dem Zelt oben auf dem Gepäckträger ergibt das genügend Stauraum und eine angenehme Gewichtsverteilung.
Du kannst dir ja die Beispiele in der Reiserad-Galerie noch zu Gemüte führen.

Gruss