Hallo in die Runde,

vom Radhändler ums Eck wurde uns folgendes Kinderrad empfohlen:

Rahmen: Conway 24" Alu 6061, Banana
Shimano Nabendynamo, SRAMMM 7-Gang, Niro-Speichen
Bereifung: ATB 50-507 Reflex
Innelager: Thun Twist
Kassette: Shimano 19Z
Kette: KMC
Bremsen: Alu V-Brake
Vorbau: Cat Alu-Kopf
Sattelstütze: Alu
Sattel: Selle Royal Jugend
Steuersatz: 11/8
Scheinwerfer: Basta Halogen 9430
Rücklicht: Basta Standlicht
Schutzblech: Kunststoff
Gewicht: 15 kg

Kostenpunkt: 420 Euro

Link zum Rad:
http://www.kurbelix.com/products/Fahrrae...Gang-SRAM.html?

Ist das ein solides Rad bei dem man nach der Nutzung mit einem vernünftigen Wiederverkaufswert rechnen kann?
Welche Bauteile sollte man austauschen, sofern das Rad grundsätzlich empfehlenswert ist?

Falls ihr eher von diesem Rad abraten würdet, zu welchem würdet ihr raten? Ein gebrauchtes Patria tauchte leider nirgendwo auf, das wäre wohl 1. Wahl gewesen ...

Liebe Grüße
Nancy

Hmm, die Beschreibung auf der Kurbelix-Conway-Seite ist etwas wirr-widersprüchlich. SRAM S7 oder Shimano Nexus 3-Gang, und "Kassette" = HR-Ritzel (eines, also Nabenschaltung, aber Shimano >> also die Nexus 3(?)-Gang oder doch 7-Gang?) - für 3-Gang wär's mir definitiv zu teuer.

Bessere Beschreibung eher direkt bei Conway:
http://www.conway-bikes.de/cms/conway-allterrain-comfort/ac-270-370/

Wenn diese Beschreibung auf das angebotene Rad exakt zutrifft und wirklich die SRAM 7-Gang (= S7) verbaut ist so wie auf der Conway-Seite und nicht das aus der wirren Auswahl vom Kurbelix: Könnte ein ordentliches, ehrlich-konservatives Kinderrad sein. An Kleinteilen, die nicht namentlich aufgeführt sind, kann der Hersteller notfalls gut gespart haben, was man erst im Betrieb sieht (schnellrostende Stahlkurbeln statt Alu z.B.)

Zu ersetzen, bzw. gegen angemesenen Aufpreis gleich beim Händler tauschen lassen: Halogenscheinwerfer, wenn man ernsthaft Dämmerungs- und Nachtfahrten vorhat (Ganzjahres-Schulwegrad?) ersetzen gegen ordentlichen LED-Scheinwerfer (B&M Cyo z.B.) - da kann'S gar nicht gut genug sein. Ansonsten erst mal nix auszusetzen, außer daß es vergleichbar ausgestattete Räder auch für weniger Geld geben kann.

Soweit also zur Ausstattung.

Aaaaaaaber... (die hier mitlesenden Fachhändler werden mich steinigen)

WENN Dein Händler gut und fit ist, weiß was er tut, einen zu verlierenden Namen hat und Du ihm vertraust und ihm gern und guten Gewissens Wartung und Reparaturen überlassen würdest, falls Du selber keinen Nerv zum Schrauben hast, WENN ordentliche Garantiebedingungen bestehen etc., kann das also durchaus ein ganz gutes Radl sein, wenn auch gefühlt, hmm, doch vielleicht etwas teuer bei der Ausstattung >> sorry, kenne den fairen Marktwert für solche Kinderräder gerade nicht.

WENN Du andererseits aber ein engagierter Selberschrauber bist und möglicherweise riskieren kannst, daß Du bei einem Händler was "after-sales-Support" betrifft, vielleicht eher wenig zu erwarten hast und billige Teile einfach bei Bedarf durch was besseres ersetzen kannst, DANN kannst Du mit etwas Glück und einem guten Auge für die Kleinteile ein an Ausstattung und Qualität vergleichbares Rad auch zur Hälfte des Preises z.B. bei Aldis oder Baumärkten finden. Hinter der Aldi-Hausmarke Cyco steckt z.B. Mifa, ein nicht überaus anspruchsvoller, aber ehrlich-solider "Billig"-Fahrradhersteller in DE, der aber, wenn's der Discounter so bestellt, will, ganz ordentliche Räder kann (wobei bei einem 169€-Fahrrad hier jede Aufrüstung mit z.B. Cyo-Scheinwerfer, Spikes für den Winter den Wert des Radls umso schneller verdoppelt). Meine Töchter fahren erfolgreich und problemlos mit solchen 169€-Aldi/Cyco/Mifa-Rädern mit weitgehend identischer Ausstattung wie vom obengenannten Rad zzgl. Cyo/Winterreifen-Wertsteigerungen, bis sie draus rauswachsen und ich mußte außer der normalen Instandhaltung noch nie ernsthaft schrauberisch an den Rädern tätig werden.

Wiederverkaufswert: Danach würde ich nicht gehen. Wenn ein Kinderrad richtig "hergenommen" wird, ggf. das ganze Jahr (auch im Winter bei Salz und Schnee) gefahren wird, dann ist es nach der Nutzungsdauer von "grade nicht mehr zu groß" bis "langsam endgültig rausgewachsen" evtl. zumindest optisch oft schon so "fertig", daß man es lieber einem bastel- und ausbesserungsfreudigen Zweitbenutzer zu eher symbolischem Preis überläßt.

Fazit: Fahrrad und Händler kritisch beäugen aber nicht allzusehr von meiner Miesmacherei anstecken lassen....

lG Matthias

Nun ja, Technik aus dem letzten Jahrtausend. Muß nicht schlecht sein, aber 15kg für ein Kind?

Hallo,
ich habe meiner Tochter letztes Jahr ein ähnliches Conway gekauft, aber schon mit 26-Zoll Rädern. Sie war zwar erst 7 aber von der Größe mehr als 1 Jahr "voraus". Ich halte ihr Rad für klassen-/preisüblich ausgestattet, nix Dolles aber auch kein Murks. Ein Punkt stört mich aber: sie hat viel zu lange Kurbeln dran (ich muss nochmal nachmessen, Schnellmessung ergab satte 175mm...). Sie klagt bei Touren über Kniebeschwerden.
Die ältere, gleichgroße Schwester hat ein 24" Rad von KTM, dort sind 155mm Kurbeln dran, das erscheint mir besser passend.

sl99

Ich muß Michael zustimmen. Noch dazu bezweifel ich, daß die Gewichtsangabe stimmt. Wahrscheinlich wiegt das Rad eher 17 als 15 kg. Und das dürfte prozentual für ein Kind schon gewaltig sein.

Das mit dem hohen Gewicht ist schon ein Problem. Nur gibt es kaum erschwingliche Räder die leichter sind, besonders da der Nutzungszeitraum ja nur ein oder zwei Jahre beträgt. Meine Tochter fährt ein ähnlich ausgestattetes Mädchenrad in der Größe und ist sehr zufrieden und wenn es mal eine Hürde zu überwinden gibt, muß ich eben ran .
Gruß
von
kuhbe

Auf jeden Fall! Habe ebenfalls mehrfach festgestellt, dass an 26zoll-Jugendrädern schon 170'er-Kurbeln montiert werden, während an 20/24" Kinderrädern noch "echte" Kurbeln für Kinder montiert werden. Macht ja auch mehr Sinn! Umrüsten auf kürzere Kurbeln wäre eine Möglichkeit das Problem zu entschärfen.

Das wäre eine Sache, den Händler zu testen. Für das "Billig"-Rad spricht, daß das Kind schnell rauswächst und es kein Rad für den "Rest des Lebens" werden muß (wenn man nahezu ausgewachsen ist oder zumindest gut mit der Geometrie "üblicher" 26"-Räder zurecht kommt, kann man ein Rad tatsächlich auf langjährige Nutzung hin aussuchen).

Für den Händler spricht, wenn er z.B. zu lange Kurbeln auswechselt (man kann die längeren ja behalten, wenn das Rad sinnvoll "mitwachsen" soll) und gleich beim Kauf billige Alibi-Zubehörteile gegen angemessenen Mehrpreis durch was ordentliches ersetzt (siehe Cyo statt Halogen-Licht).

lG Matthias

Was wäre denn eine sinnvolle Alternative? Velotraum hat sich da ja einiges an Gedanken gemacht und kommt auf viel weniger Gewicht, doch zu welchem Preis? Nur 20zoll-Laufräder, das Weglassen von Komponenten (Schutzbleche, Licht etc.) und dann eben der Preis. Aua!

Unsere große fährt auch ein relativ schweres 24zoll-Rad, doch wenn sie es nicht gerade irgendwo hochhieven muß (z. B. bei einer Treppe), kommt sie super klar damit. Auch Steigungen kommt sie mit der verbauten Übersetzung bei der Nexus-7 kinderleicht hoch.

Ein Kinder- oder Jugendrad, das für den Alltagsverkehr (Schulweg) bei jedem Wetter taugen soll, muß eigentlich zwingend mit "uncooler", natürlich auch gewichtserhöhender Ausstattung (komplett StVZO, wirksame Schutzbleche etc.) sein. Alles andere ist meiner Meinung nach nicht geeignet, bei den Kids das Fahrrad als selbstverständliches Fortbewegungsmittel und nicht nur als Schönwetter-Freizeitsportgerät ins Bewußtsein zu bringen.
Für Ganzjahres- und Stadtverkehr halte ich persönlich trotz des Mehrgewichts gegenüber Kettenschaltungen eine ordentliche Nabenschaltung für sehr geeignet. SRAM S7 ist (eigene Erfahrung) OK und selberschrauber-freundlicher als die Shimanos.

lG Matthias

PS.: Folgekostenrisiko, wenn die Kinder die Vorzüge der Nabenschaltung am Ganzjahres-Alltagsrad zu schätzen gelernt haben, daß sie beim nächsten Radl, wenn sie aus dem Kinder/Jugendrad endgültig rausgewachsen sind (und auf Papas Radl mit der berühmten R-Dose schielen) sich mit allem unterhalb dieses Niveaus nicht mehr abspeisen lassen werden

für den Preis und die Ausstattung ist das Conway noch ziemlich teuer.
Nur mal zum Vergleich
http://www.fahrrad-xxl.de/produkte/fahrraeder/kinderfahrraeder/24-zoll
Von der Technik reicht aber ein 3 Gang Rad allemal zu, meinen Kindern reichen 3 Gänge immer zu, da wir meist nur Kurze Strecke bis 10 KM zurücklegen. Man kann durch andere Ritzel auch die Bergfähigkeit verbessern.
Grüße

Für ein Radl, was bis zum beginnenden Jugendalter reichen soll, würde ich heute schon mehr als drei Gänge nehmen, und ich glaube, viel gespart an Geld und Gewicht ist da auch nicht mehr.

nicht nur dass:

mein Sohn und sein bester Kumpel haben quasi identische Räder. Sohn noch die alte Version mit 3 Gang, Kumlpel das etwas neuere Modell mit 7-Gang - da ist was los....

Und die beiden sind erst fünf.

Wenn das Rad etwas länger halten soll, dann doch eher 7 Gang. Ansonsten gibt es praktisch gleich ausgerüstete Räder auch von Pegasus, aber günstiger.

Gruß
Zwigges

Das Problem mit den Kinderrädern ist wohl auch, dass alle vernünftige Technik fordern (vielleicht wie es Velotraum verkauft) und die meisten dann doch vor dem Kauf zurückschrecken (nur für 2-3 Jahre, was ist mit dem geparkten Rad vor der Schule, Schwimmbad, Sporthalle / Klaugefahr,....). Ich habe gerade vor kurzem ein sehr schönes Rad hier über das Forum erstanden ( Link ) - das entspricht in fast jeder Hinsicht den Ansprüchen, die man an ein Jugendrad stellen kann, allerdings mehr in sportlicher Auslegung. Dank Gebrauchtkauf und erstaunlicherweise sehr geringer Nachfrage konnte ich das Rad zu einem günstigen Preis kaufen, gut für mich, schade aus Verkäufersicht, da Qualität in diesem Fall zu wenig honoriert wurde.

So ein Rad in Alltagsausführung mit Beleuchtung, Schutzblechen, Gepäckträger liegt da beim Neupreis bestimmt auch über dem, was die meisten bereit sind zu bezahlen. Schade dass es so wenig Angebot gibt für diejenigen, die doch bereit sind. Hat der Markt das richtig geregelt über Angebot und Nachfrage? Ich meine nicht ,sonst wären riesig lange Kurbeln am Jugendrad nicht so verbreitet. So ein vermeintlich unwichtiges Detail passt auch so schlecht in Ausstattungslisten...

sl99

Nicht alle Kinder nutzen ihr Rad so intensiv, die meisten werden ja von ihren besorgten Eltern überall hinkutschiert. Aber auch diese Kinder wachsen aus ihren Rädern raus und diese werden dann verkauft. Aus dieser Quelle (via EBay) habe ich mich schon 2x bedient und es nicht bereut:

• Wegen dem niedrigerem Einstiegspreis (~50% vom Neupreis) hat man noch 'Luft' für hochwertige Anbauteile wie z.B. gutes Licht.
• Diese Teile kann man dann einfach zur nächsten Radgröße mitnehmen.
• Der Unterschied zwischen Einkaufs- und späterem Wiederverkaufspreis ist nicht so hoch.
• Dadurch ist man eher bereit, auch alle Radgrößen mitzunehmen und nicht Größe 'auf Vorrat' zu kaufen.

Mein Tipp: Schaue dich nochmals auf dem Gebrauchtmarkt um. Wenn du bereit bist in einem größeren Umkreis zu suchen findest du mit ein bißchen Geduld oftmals ein passendes Rad. Auch wenn die soliden STVO-kompatiblen Räder tatsächlich nur einen kleineren Teil des Angebots darstellen.

Hallo zusammen,

gebraucht ist immer gut! Ich habe das Pegasus vom Junior, welches neu so etwa 250,- kostet habe ich über ein örtliches Kleinanzeigenportal für 70,- abgegriffen. Noch ein wenig in Reifen und Hörchen investiert und für gut 100,- Taler war das Rädchen prima. ich denke nach einem Jahr ist es eh zu klein, dann kommt ein 24er was wohl etwas länger halten dürfte.

Gruß
Zwigges