Schönen Tag allerseits,

ich bin neu hier und möchte mich erstmal für die viele Tolle Information und die schönen Reiseberichte hier bedanken

Ich habe dann auch gleich mal eine Frage *g*
Da ich gerne mehrtages Touren mit dem Rennrad unternehme, möchte ich mir wohl ein eigenes Rad dafür aufbauen und hab bei englischen Audax Rahmen gestöbert. Im Thorn Prospekt zum Audax Mk3 bieten sie an, die Stahlgabel gegen eine Ambrosio Carbon zu tauschen.

Die Stahlgabel nimmt 28er mit Schutzblech, die Carbon Gabel 25er mit Schutzblech auf.

Im Prospekt schreiben sie, daß die Carbongabel wesentlich komfortabler und natürlich auch leichter ist.

Die Frage die sich mir jetzt stellt: ist ein 25er mit Carbongabel komfortabler, oder zumindest vergleichbar zu einem 28er mit Stahlgabel? Kann man das so überhaupt verallgemeinern? Sprich, zahlt sich das aus, wenn man mal die 600g Gewichtsunterschied ignoriert?

ja danke erstmal für eure Meinungen

lg
Berny

Erst mal willkommen.

Zu dem Thema gab es letztens eine Messung im Rennradmagazin TOUR. Dort wurden diverse aktuelle Carbongabeln auf ihre Seitensteifigkeit und Komfortabilität hin getestet (immer in N/mm). Als Referenz gabs eine ältere Stahlgabel.

Fazit: Die Stahlgabel war weniger seitensteif als die Carbongabeln, aber deutlich komfortabler. Allen Angaben der Hersteller zum Trotz! Wenn Du magst, suche ich Dir den Test raus dund auch die Namen der getesteten Modelle.

Zur Frage: hmmmmm.... Ich fahre auch ein Rennrad mit Carbongabel. Ist schön leicht und für mich ausreichend komfortabel. Bei einem Reiserad möchte ich jedoch keine Carbongabel haben. Das fällt mal um, das steht vielleicht mal im Zug und jemand stößt dageben etc. Du musst nun entscheiden, welcher Teil Dir wichtiger ist.

Mein Tipp: Wenn Du zu 90% rein Rennrad fährst und nur sehr selten Radreisen machst --> Carbon. Wenn Radreisen eher im Vordergrund stehen --> Stahl.

Gruß

Thoralf

Herzlich Willkommen im Forum!

Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da es ja auch zwischen den Stahlgabeln und zw. den Carbongabeln Unterschiede gibt. Im Zweifelsfalle muss man sich auch fragen, ob für den Prospekt nicht nur allgemeines Geplänkel wiederholt wurde oder ob wirklich gemessen wurde. Und wenn, ist der Unterschied auch fühlbar oder nur messbar?
Auch die Frage 25er oder 28er Reifen ist nicht so einfach zu beantworten, da Reifen doch deutlich unterschiedlich ausfallen können. Der Conti GP4000s z.B. ist in der 25mm Ausführung gerade mal 1mm breiter wie in der 23mm Ausführung, zu einem Conti Trekkingreifen in 28mm auf einer RR-Felge konnte ich fast gar keinen Unterschied messen.
Ich würde aus dem Bauch raus für das Rad mit Stahlgabel plädieren (Stahl ist mir bei Touren einfach lieber), aber du wirst hier auch Leute finden, die problemlos Touren mit einer Carbongabel fahren.

Servus Thoralf,

mit entsprechender Vorbiegung ist eine Stahlgabel komfortabler, es gibt aber auch Stahlgabeln mit sehr wenig Vorbiegung, dann wird der Unterschied auch kaum merklich sein. Mein Problem mit Carbongabeln ist, daß ich nicht hineinschauen kann, wie sie gebaut wurden *) (Gewebe-/Gelege-art, Anzahl der Lagen, Lagenaufbau,Faserverläufe); wenn alles richtig gemacht wurde und nicht am falschen Ende ein paar Gramm eingespart wurden hält eine Carbongabel auch was aus, andernfalls kann die Gabel sich überraschend verabschieden, auch im normalen Betrieb ohne zusätzliche Vorschädigung.
Vielleicht hat der Hersteller in diesem Fall ja genauere Informationen zur Produktion der Gabel.

Gruß
Felix

*) Nur beim Selbstbau.

Ich fahre auf verschiedenen Rädern Stahl-, Alu- und Carbongabeln. Sehr angenehm zu fahren ist die Carbon-Gabel mit Alu-Schaft von Van Nicolas auf meinem Brevet- und Leichtgepäck-Rad, sie hat auch schon mehrere Flugtransporte und Fahrten auf schlechten Straßen völlig klaglos überstanden.

Wie schon die Vorposter geschrieben haben - generelles Urteil ist kaum möglich, es gab auch schon unkomfortable Stahlgabeln (z.B. die geraden von Colnago bei deren Stahlrahmen Anfang der 90er). Wenn du nicht vor hast mit Lowridern zu fahren würde ich die Carbongabel nehmen - 600 g Gewichtsersparnis ist eine Ansage.

gute Fahrt wünscht Gerold

Das und das Rohrprofil und das Design der Stahlgabel, machen mitunter auch noch einiges aus.

Aus eigener neuerlicher Erfahrung würde ich sagen, mit einer Stahlgabel verschlechtert man sich nicht unbedingt gegenüber den ach so modernen Optionen. Okay, ausser vielleicht beim Gewicht.
Ich schließe mich aber den Vorrednern an; man sollte sich überlegen was einem (alles) wichtiger ist und danach ausgerichtet dann beim Material entscheiden.

Und die Möglichkeit auch eine 28er Bereifung montieren zu können, an einem leichten Reiserad, finde ich keinen so ganz unwichtigen Punkt ...

Sind nicht eigentlich eher die RR-Bremsen (und nicht die Gabel) der limitierende Faktor bei der Reifenbreite ? Jedenfalls kann zB ein 28er Vittoria Randonneur mit einer Shimano-SLR Bremse gerade noch gefahren werden.

Gruß Gerold

Mit RR-Bremsen kenne ich mich "Null" aus.

Ich fahre hinten Canti und vorne Scheibe. Wunderbare Sache.

Das kann man so nicht sagen. Entscheidend ist der Platz zwischen Reifen und Bremse, dieser wird bestimmt von dem Abstand zwischen Achsaufnahme und Bremsenaufnahme, also einem Rahmen- bzw. Gabelmaß.
Abhängig von diesem Maß müssen die Bremskörper unterschiedlich hoch montiert werden, reichen die kurzen RR-Bremsen nicht, müssen die langen ran. Damit hat man natürlich auch mehr Platz für Reifen und Schutzbleche. Im Überschneidungsbereich gilt aber (z.B. beim Surly Pacer sind beide Bremsen möglich): Ob kurze RR-Bremsen mit Klötzen ganz unten oder lange mit Klötzen ganz oben kommt ziemlich genau auf das selbe raus!

ja danke erstmal!

Dann werd ich wohl mal die Standardvariante mit Stahlgabel nehmen. So 28er sind wohl bei schlechten Straßen nicht so schlecht. und eine Carbongabel nachkaufen ist ja nicht so schwierig, sollt ich doch mal eine haben wollen...außerdem hat die Stahlgabel lowrider Sockel, auch wenn ich die vorerst nicht verwenden werde.

in dem Fall ist es laut prospekt so, daß die Carbongabel 28er ohne und 25er mit Schutzblech nimmt. Mit langschenkeligen Bremsen geht das Problemlos. Fahre an einem anderen Rad Conti 4season 28er mit Tektro R559 und da wäre noch Platz für größeres