Hallo,

habe vorhin diesen Blog entdeckt. Der Verfasser hat quasi umfangreiche Streckeninformationen von mehreren tausend Kilometern auf eine kleine Karte gepackt. Quasi braeuchte man keine Landkarte mehr, sondern nur noch ein Kärtchen.

Am Anfang ist es relativ schwierig durchzublicken aber nach einer Weile sind die Abkürzungen einleuchtend.

Ich habe nun das mal auf eine Strecke vom Nordseeradweg übertragen und tasaechlich, 250 Km Strecke passen auf 2 Zeilen. Ich arbeite jetzt weiter an einer Karte für die gesamte deutsche Küste (so, wie ich auch meine Reise machen will). Die Karte kann ich ja dann mal hier einstellen (nach der Tour) und werd mal schauen ob ich damit zurecht gekommen bin.

Sogenannte Cue Sheets sind in den USA recht gebräuchlich für Radtouren aller Art. Funktioniert hervorragend -- solange sie keine Fehler enthalten oder man von der geplanten Route abweichen muss/will. Hier ein Beispiel von meinem Club.

Schönen Gruß,
Harald.

Hallo Mathias,

solche Cue Sheets (oder Road Book) werden unter anderen bei Brevets eingesetzt. Das 400er Brevet in Wankum am letzten Wochenende paßte auf 4 DIN A4 Blätter, läßt sich aber weiter optimieren. Wenn man sich verfahren hat, hilft oft nur die Karte weiter ... Ich nutze (nur) GPS, Karten bleiben immer öfter zu Hause.

Nachtrag: In Ländern mit einem dichten Straßennetz benötigst Du wesentlich mehr Einträge im Cue Sheet als im verlinkten Blog.



andre

Reiseuntauglich. Von den bereits genannten Routen-Alternativen, die man während einer Tour erwägen muss, mal abgesehen. Für einen begrenzte Streckeninfo okay - wahrscheinlich schon vorher die Strecke auch bildlich intensiv studiert und eingeprägt. Für einen langen Zeitraum völlig unbrauchbar.
Wichtiger: Eine Karte enthält ja vielmehr reiserelevante Infos als eine Strecken- bzw. Richtungsangabe. Nicht umsonst ist eine Karte so effektiv, weil man mit einem Blick verschiedenste Dinge gleichtzeitig erfassen kann. Sogar Schwarzweiß-Kopien oder Karten im schlechten Zustand können leicht zu Fehlern beim Kartenlesen führen, weil Infos fehlen oder einfach übersehen werden.

Man sollte das Rad nicht neu erfinden, solange man nicht weiß, was es alles kann.

roadbooks schreibt man per kartenstudium und sie ersetzen keine mitgeführte karte.
dafür entfällt das ständige gewurstel mit der karte zum größten teil.

ich nutze selbstgeschriebene roadbooks sehr häufig, meißt bastel ich die route vorher in google maps.
etwas übung gehört dazu, man muß halt abschätzen welche streckenpunkte markant sind und auch je nach fahrzeugart anders schreiben.

fahrradroadbooks sehen bei mir anders aus als welche fürs auto.

die längste strecke die ich mal aufgeschrieben hab war eine 600km landstraßentour per mopped von erfurt nach doornenburg/nl. das war ein a5-blatt, handbeschrieben und das nichtmal klein.
ein paar mal (streckensperrungen und umleitungen) mußte ich natürlich doch auf die karte schaun aber bei 12h reisezeit und der streckenlänge ist das sehr wenig.

Naher Verwandter vom Gebetbuch im Rallyesport. Diese Prosa- statt Karte-Methode hab ich so schon in Vor-GPS-Zeiten als arbeitsmäßig außendienstlicher Alleinfahrer mit Auto zu Stoßzeiten in fremden Städten praktiziert. Also Spickzettel, idealerweise auswendig gelernt oder mal schnell nachgeschaut, wo (wegen drängelnden Hinterleuten) mal schnell rechts ranfahren und Kartenstudium nicht möglich ist. Und ja, eine versehentliche oder (z.B. durch Umleitung) erzwungene Abweichung von der Route, und Du hast verloren ohne Karte und Parkplatz. Da ist's heutzutage zumindest für den alleinfahrenden Automobilisten im Stoßverkehr mit einem halbwegs guten Navi und halbwegs aktuellem GPS-Kartenmaterial viel einfacher.

naja, vom gebetbuch ist das doch etwas weit entfernt.

wer nur auf straßen unterwegs ist braucht in erster linie ortsnamen und straßennummern, nur wenn es irgendwo im ort tricky wird muß man auch mal den routenverlauf auskommentieren.

ich hab mal zwei alte roadbooks rausgefischt:
erfurt-frankfurt/main


frankfurt/main-scheeßel


so helf ich mir auch aufm rad. der wisch paßt in die hosentasche, ne karte nicht.
nur weil ich z.b. einen arzt aufsuchen muß bei dem ich noch nie war nehm ich keine karte mit.

So hat das mein Vater auch aufgeschrieben auf ein winziges Kärtchen, damit er sieht, wohin er fahren mußte im Prinz 1000 in den Urlaub im Vogelsberg und in die Eifel.
Das Kärtchen wurde hinter den Tageskilometerzähler geklemmt, der seinerzeit noch als separates Kästchen mit fingerbetriebenen Zahnrädchen per Magnet aufs Armaturenbrett geklebt wurde.
Das Kärtchen enthielt auch exakt die zu fahrenden Kilometer - ausgelesen aus der Generalkarte, die dazu noch mitgeschleppt wurde in einer Kartentasche.
Aber wehe es kam Umleitung. Dann stimmten weder die Kärtchenstationen noch die Kilometer. In den 60er Jahren war überall Umleitung. Mein Vater ist Choleriker.

Anscheinend wurde das Kärtchen bei der Wehrmacht so gelehrt, damit alle pünktlich zur Front kommen, wenns losgeht.
Wie mir berichtet wurde, hat mein Vater die Kärtchen schon auf dem Heinkelroller-Blechlenker mit Magnet angeklebt (50s).

was möchtest du uns eigentlich mitteilen?

. Der Verfasser ist übrigens der gleiche wie der hier: ultralightcycling

So in etwa das, was ich schon ein paar mal für Anfahrten mit dem Auto gemacht habe. Weil kein Navi und während der Fahrt die Nase in die Karte stecken kann ich nicht.

A4-Zettel, mit dickem Filzer die wichtigen Stationen notieren (Abstand lassen), ggf. mit normalem Stift noch ein paar Anmerkungen. Den Zettel dann möglichst dicht am normalen Sichtbereich anbappen.

Die normale Straßenkarte ist natürlich trotzdem in Reichweite. (Natürlich wird für ihren Gebrauch angehalten.)

Bei Fahrradtouren brauche ich einen solchen Zettel nicht. Da befinde ich mich nicht auf der Flucht, sondern habe jede Menge Zeit um für die Orientierung mit Karte anzuhalten. Auch Essen und Trinken geschieht nicht während des Fahrens.

Gruß, Bernhard

Danke, ich habe herzlich gelacht.


Was jetzt in irgendeiner Hinsicht fantatisch daran ist, dass man sich einen Weg aufschreiben kann, verstehe ich nicht. Wenn ich kein GPS und keine Karte zur Verfügung habe, behelfe ich mich auch im Vorfeld mit maps.google und einem Blatt Papier. Auf ungefähr einem Drittel der so vorbereiteten Tagestouren fahre ich nicht aus Neugierde oder Verirrung von der Route weg (womit ich den Zettel nach der nächsten Biegung wegwerfen kann).
Wenn man eine feste Route fahren möchte, ist die Methode besser als nichts. Aber mit einem Mehr an Informationen hat das doch rein garnichts zu tun. Man plant eine spezielle Strecke mit Badeseen u.ä. und schreibt sie auf. Die Karte mit den restlichen 98% der Informationen über das bereiste Gebiet lässt man zuhause. Und möchte man die geplante Strecke auch nur zurückfahren, wird es je nach Schreibstil schon schwierig ...

Dazu fällt mir noch ein: Inzwischen kann man sich Cue-Sheets auch automatisch erstellen lassen. Also Strecke so wie bei GPSies zusammenklicken und die Software spuckt das fertige Cue-Sheet aus. Z.B.



Geht zum Beispiel auf ridewithgps.com.