Nach jeder Tour nehme ich mir fest vor, beim nächsten mal nimmst du aber nicht mehr so viel mit. Das geht nun schon Jahre lang so und so wird es wohl auch am Freitag wieder dastehen, mein Rad mit 4 gefüllten Radtaschen.
Morgen werde ich wieder kleine Häufchen im Zimmer auslegen und dann beginnt das lustige hin und her schieben. Ich werde nach alter liebgewordener Tradition diverse Sachen weglegen um sie aber gleich wieder auf einen anderen Stapel zu legen um dann festzustellen das sie da garnicht hingehören. Dieses lustige hin und her schieben dauert dann bis Donnerstag.
Nach mehrmaligem ein und auspacken, ich sehe schon meine kopfschüttelnde Frau hinter mit stehen, stelle ich dann wieder einmal fest, wo ist nun was drin?
Wenn ich dann endlich alles verpackt und verstaut habe und ich auf dem Weg zum Bahnhof bin denke ich immerzu, da fehlt was. Natürlich fehlt nix und wieder habe ich zu viel mitgenommen.
Mir geht es natürlich nur alleine so.
Alle Jahre wieder.
Es grüßt der hin und her schiebende Frank.

Ich schiebe es mal in den Treffpunkt. Solche Radreisebezogenen Themen passen dort gut hin

Hallo Frank,

nein mir geht es tatsächlich nicht so. Für Radreisen gibt es ein Standard-Packschema, das seit Jahren praktisch unverändert ist. Die Sachen habe ich in einer guten Stunde zusammengesucht und gepackt. Etwas länger muss ich nur dann nachdenken, wenn wir Camping-Ausrüstung mitnehmen, einfach weil das seltener vorkommt.

Ob das was ich mitnehme zuviel ist, darüber mache ich mir keine Gedanken (mehr). Das Gepäck von zwei Personen passt ohne Campinggerödel in zwei kleine und zwei große Packtaschen, das ist mir optimiert genug. Wenn gecampt werden soll, kommt das zusätzliche Gepäck in einen Anhänger.

Martina

Habe nach einer Tour am Ende immer zwei Haufen auf dem Boden liegen: der damals größere, mit den Sachen, die ich nicht gebraucht habe, ist dabei jedesmal kleiner geworden.

Optimalerweise liegen dort nur noch die Regensachen

Gruß

Thomas

Und der Ersatzreifen und das Erste-Hilfe-Set.

Edit: und die Sonnencreme, wenn der Urlaub mal wieder verregnet war. Aber das fällt dann nicht unter idealerweise...

Martina

Regensachen UND Sonnencreme werden wohl nicht gleichzeitig auf dem Haufen liegen

Ich habe aus Korsika einiges nach Hause geschickt. Gelesene Bücher, die ich allerdings nicht unter "fehlgepackt" verbuche, habe sie ja gelesen. Das Bügelschloss, das nehme ich nicht mehr mit. Und einen Pullover, habe einfach drauf gebaut, dass es nicht mehr kalt wird. Ansonsten ist das Packen schon recht routiniert, auf viel mag ich nicht mehr verzichten. Könnte allerdings schon.

Gruß
Holger

Bei mir kann Packen kaum routiniert sein, da ich in teils sehr verschiedenen Ländern unterwegs bin. Für Norwegen muss ich anders Packen als für Marokko oder Bolivien. Wieder anders Packen muss ich für kurze Alpencrosstouren mit Leichtgepäck.
Ich habe auch immer das Gefühl, das irgendwas fehlt und vor zwei Jahren ist es tatsächlich passiert: ich habe komplett die Trikots vergessen. Zum Glück war Sommerschlussverkauf und so konnte ich preiswert einkaufen.

Ich unterscheide zwischen falschem/richtigem Packen und dem was ich mitnehme.

Beim Packen selber sehe ich eigentlich immer zu, dass ich Dinge die zusammen gehören, bzw. halt zusammen benutzt werden, wie bspw. alles was zum Bereich "Schlafen/Lager" gehört, gemeinsam in eine Tasche kommt. Meist ist aber eine Tasche damit dann nicht optimal ausgelastet, sei es weil sie noch nicht voll ist. Zwischenräume fülle ich dann mit kleinen Dingen aus, welche eher selten benötigt werden.
Und generell kommt bei mir das, was ich eher häufig, oder aber rasch brauchen könnte, ganz obenauf und zwar unabhängig davon, ob es zu dem Bereich der sonstigen Sachen gehört.
Und Dinge die ich nur ganz selten brauche, oder die aber nur Reserve sind, kommen halt ganz nach unten.

Und bei der Verteilung linke/rechte Tasche (hinten) hab ich auch häufig so meine Gewohnheiten. Beim Nachdenken jetzt gerade fällt mir aber auf, ich ändere die Gewohnheiten da doch mitunter auch mal. Hängt dann wohl mit dem verwendeten Rad zusammen. Das Koga hat einen Ständer und da hab ich Sachen die "Schlafen/Lager" sind, eher in der linken Tasche, weil die am Abend dann recht weitgehend leergeräumt wird und das Rad dann wegen einseitiger Gewichtsverteilung nicht umkippen soll.
Bei der Randonneuse, die keinen Ständer hat, ist es dagegen eher "Peng", weil ich das Rad halt immer anlehne.


Bei der Auswahl der Sachen selber, habe ich es inzwischen halbwegs geschafft, wirklich nur noch das mitzunehmen, was ich auch voraussichtlich brauche. Und das klappt inzwischen auch meistens recht gut.
Sehr hilfreich bei diesem "ewigem Kampf" ist es, wenn man gar nicht mehr soviel Auswahl bei der Ausrüstung hat. Glücklich der Mensch, welcher bereits eine endoptimierte Ausrüstung und sonst nichts mehr, im Schrank hat und nicht vor der Qual der Wahl steht sich zwischen 4 verschiedenen, in der Verwendung aber gleichwertigen Ausrüstungsgegenständen entscheiden zu müssen.

Am schwierigsten ist für mich nach wie vor abe die Auswahl der Kleidung. Hier nehme ich oftmals immer noch zuviel mit. Inzwischen habe ich aber auch da kapiert, die Waschmaschinen oder Waschmöglichkeiten sind heutzutage auch anderswo soweit verfügbar, dass man auch unterwegs mal rasch ein paar Sachen waschen kann und man muss nicht komplett alles in zigfacher Ausführung mitschlören.

Ich achte generell nach Möglichkeit auf möglichst breite Verwendbarkeit, nicht nur bei der Bekleidung, sondern bei Ausrüstung generell. Ich mag es, wenn ich keine zu hoch spezialisierten Dinge habe, sondern Sachen welche sich für verschiedene Zwecke nutzen lassen.

Ich fahre nur mit 2 Packtaschen. Bisher 54l, das reicht für 3Wochen im Sommer incl. Campinggerödel,Benzinkocher+Küchenutensil, Taschenbuch,Zeitschriften.

Dass ich jetzt mit 2 großen Taschen (Carradice Super C Liegeradtaschen) gleich bei 63l bin, hat auch seine Nachteile. Ich muss lernen den zusätzlichen Platz wirklich für Einkäufe auf der Tour zu reservieren.
Bisher kamen Einkäufe in einen kleinen Tagesrucksack der auf der Isomatte auf dem Gepäckträger oben lag. Der war die meiste Zeit der Etappe leer.

Die Ortliebs haben den Nachteil nur 40l und paar zerquetschte zu haben, damit kommste mit Campinggerödel nicht hin, da brauchste gleich noch die kleinen Vorderradtaschen. Sofort haste ein heftig verbautes Rad und ne Lenkertasche macht auch keinen Unterschied mehr . Einfach weniger Taschen mitnehmen.


EDIT:
Klamotten bin ich mittlerweile an der Grenze angelangt: einmal lang, einmal kurze Radklamotten und eine Garnitur normale Klamotten für den Abend. Fleecepulli und Windjacke. Wildledermokassins. Und ein bißchen kleingerödel. Ich saß schon in Zürich wirklich ausschließlich mit meiner Regenbekleidung bekleidet im Waschsalon und wartete bis die Klamotten wieder ausm Trockner kamen . Bei prasselnder Sonne mit schwarzer Regenkleidung im Waschsalon. Ich hatte meinen Spass.

Hallo Frank!

Für dein Problem gibts eine ganz einfache Lösung: Packe in Zukunft nur mehr nach deiner selbst zusammengestellten Liste ein und hebe die Liste auf.

Ich trage seit ein paar Jahren auf den Listen (es ist ja nie die gleiche, die Ausrüstung variiert nach Jahreszeit und Reiseziel immer ein bisschen) ein, welche Tour zu welcher Jahreszeit, und Bemerkungen im Rückblick.
So habe ich es vor Jahren erstmals wieder geschafft, Mehrbedarf einzutragen. In Irland hatte ich noch blauäugig den Herstellern von Vliesklamotten geglaubt, wie warm und leicht die Wúnderdinger neuerdings wären, um festzustellen, dass meine beiden dünnen Zauberjacken bei dem warmen Wetter, das ich vorfand, zwar genau passten, für das übliche Regenwetter aber nie und nimmer ausgereicht hätte.
Mit den Listen (und besserer Ausrüstung!) schaffe ich es mittlerweile, normalerweise mit 2 Backrollern und einer Lenkertasche auszukommen. Wenn der Platz nicht ausreicht, wandert eben das Zelt auf den Träger.

lg! georg

Servus Frank

Meine größere Radreise Ausrüstung habe ich so optimiert, dass ich mehrere Wochen/Monaten unterwegs sein kann durch alle 4 Jahreszeiten in Europa. Dabei kommen 4 Taschen + 1 Rack Pack zusammen. Seit ende letztes Jahr ist ein geräumiges Zelt dazu gekommen. Da ist nichts überflüssiges dabei. Bei der optimierung der Ausrüstung habe ich mit einer Liste gearbeitet, die ich von Tour zu Tour immer wieder optimiert habe. Jetzt steht die Ausrüstung so wie ich es brauche.

Bin dabei eine sehr leichte Ausrüstung mir anzulegen wo ich mehrere Tage unterwegs sein kann. Mein Ziel ist mit 2 Hintere Taschen auszukommen, und die 8 kg Grenze nicht überschreiten.

Grüß´li

Wie du es schilderst, ist es nicht etwa ein Problem (s.o.), sondern ein Vergnügen, für die leider nur einmal jährlich anstehende Radtour zu packen.

Die verschiedenen Sinnzusammenhange zwischen Modularität, Gewichtsverteilung und Gesamtvolumen begeistern und beschäftigen den Freund matrixbasierter oder hierarchischer Ordnungen und Gepäckadministrator.

Auch bei mir passt nie alles in meine überdimensionierten Tüten. Die Verschlußgurte sind entsprechend ausgebissen und auch schonmal ausgerissen.

Da ich nicht optimal bin, habe ich mich mit dem Gepäck einfach abgefunden. Es ist für ältere Herren auch was Feines, stets einen Stuhl dabei zu haben, damit sich an jeder Stelle der Radreise ein Verwaltungssitz eröffnen läßt.

Um meinen Packwahn zu bremsen, habe ich am Velo 1 Paar Taschen weniger als die Profis.
Trotzdem nehme ich gern einen Turm Klamotten und 4 Paar Schuhe mit, weil ich keine Lust habe, tage- und wochenlang in notdürftigen Plastikteilen zu existieren.

Für die Endauswahl habe ich eine neue Kofferwaage gekauft.
Überraschenderweise stellte sich meine alte Kartoffelwaage als ebenso gut geeicht heraus, aber die elektrifizierte neue Waage ist bei den Grammstellen unerbittlicher und fordert gnadenlos das Herausnehmen der Teile, sobald die Vorgabegewichte auf meinen Kalkulationsblättern überschritten sind.
Trotzdem schaffe ich keine 4-Tagetour unter 20 kg - ehrliches Gesamtgewicht mit allem, auch dem Wasser. Mit etwas kalkulatorischer Routine kann man daraus natürlich auch 12 kg errechnen - traue keiner Kalkulation, die du nicht selbst zurechtgebogen hast

Um das Gewissen zu beruhigen und ohne Reue einpacken zu können, habe ich aber jüngst eine Diät gemacht - die Radeldiät: Habe mein scheußliches altes Billigfahrrad abgespeckt, in dem ich für die laufenden Sanierungen der Radbauhütte Gewichtssparvorgaben gemacht hab und die haben dann seit einem Jahr konsequent teure Leichtteile verbaut.
Ergebnis: 3 Pfund Gewichtsverlust am Gerät, die nun an der Zuladung überzogen werden können.

Evtl. untragbares Zusatzgewicht baue ich ab, indem regelmäßig meine Uraltklamotten entzwei gehen - ratsch.. Sie bleiben dann auf der Strecke. Da würde natürlich die Frau schimpfen, gäbe es eine.

Hallo Frank,

das kann ich nicht bestätigen. Nach einigen Radreisen hat man die Erfahrung, was man benötigt und was nicht. Bei meiner letzten Zwei-Tages-Tour lief es ziemlich gut.

Statt des zweiten Händi-Akkus hätte ich besser das Händi-Ladegerät mitnehmen sollen und das Fahrradwerkzeug habe ich natürlich nicht vollständig benutzt. Auch das Bargeld habe ich nicht ganz aufgebraucht. Ansonsten habe ich alles benutzt und nichts vermisst.

Grüße
Andreas

Warum fängst du auch 4 Tage vorher mit dem Packen an? Ich packe immer am Abend vorher. Was ich dann am nächsten Morgen vergessen habe, muss halt zu Hause bleiben. Das spart Gewicht.

Im Ernst, ich habe schon so manches vergessen, aber dramatisch war das bis jetzt noch nie. In Tschechien wurden mir mal die abgezippten Hosenbeine geklaut, natürlich am Anfang des Urlaubs. Der Rest der Tour musste dann eben ohne lange Hose klappen...

Ich nehme mal an, dass fast jeder beim Packen Stapel bildet oder ähnlich vorgeht. Wo mir die Phantasie fehlt: Wie kann ein Gegenstand mal zu einem Stapel gehören und dann wieder zu einem anderen?. Deshalb würde mich mal interessieren nach welchen Kriterien du die Stapel bildest.
Gruß
Uli

Hallo Schlumpf,
ja du hast recht. Es ist ein "Vergnügen" und sollte auch so verstanden werden, deswegen habe ich auch versucht es etwas lustig zu schreiben. Ich könnte auch nur 2 Taschen nehmen, dann würde aber meine Verpflegung zusammen gedrückt werden, also bevorzuge ich lieber die Gewichtsverteilung.
Ich stelle auch immer wieder auf´s neue fest, was sich doch im laufe der Jahre so alles angesammelt hat, und ich rede hier nur von Radklamotten. Mir ist es schon passiert das ich gedacht habe, guck mal an, dieses Teil gibt es ja auch noch.
Das hin und her schieben ein paar Tage vorher hilft mir aber ungemein meine Vorfreude ein wenig zu drosseln.
Danke aber für eure Meinungen und wie ihr die Sache angeht.
Gruß Frank

Nö, an sich nicht. Ich nehme die (schon einige Jahre alte, immermal ergänzte) Ladeliste, fange oben an und lege das zu stauende Zeug raus. Nur die Sachen, die für sich geladen werden, kommen gleich in die entsprechenden Taschen. Das betrifft insbesondere Schuhe, Schlafsäcke und die Mistwetterreserve (die landet seit eh und je in der vorderen Steuerbordtasche). Hinten gibt es eine einfache Regel, sauber links, dreckig rechts. Die Ausnahme ist die zu waschende Wäsche, die bleibt aus Volumengründen links, landet aber in einer eigenen Plastetüte.

Wenn ich das hier so lese...

ich habe am Fahrrad selbst nur die Lenkertasche mit der Notfallausstattung (Taschenlampe, 1.-Hilfe-Set, Klopapier) und unter der oberen Folie das Handy mit Naviprogramm sowie einen kleinen Werkzeugsatz in der Satteltasche.

Alles andere landet im Anhänger.