Dushanbe nach Chorog – update zur StreckeDushanbe nach Kulaichum über KulyabGrundsätzlich: Ab dem letzten Pass vor dem Panj wird die Straße wirklich schlecht und es gibt keinerlei Aussichten auf irgendeinen aktuellen Straßenbau. Das bedeutet auch, dass der Zustand der Straße schlechter wird. Sie ist befahrbar, auch mit einem vollbepackten Reiserad (also auch mit Wintersachen und Ersatzteilen), braucht aber Zeit. Wir haben acht Tage gebraucht, aber realistisch sind auf jeden Fall sieben (wir haben einen halben Tag in Kulyab „verschenkt“, da wir gg 15.00 schon da waren und bei der Abfahrt erstmal schön in die falsche Richtung gefahren sind für 20km…. Und in Kalaichum waren wir auch schon um 14.00 Uhr und wir sind nicht die schnellsten und auch ja nicht mehr die Jüngsten ;-)...)
Die Flussdurchquerungen sind im April machbar gewesen. Es sind breite Flussbetten aus Stein, der eigentliche Wasseranteil ist gering (vielleicht 10m), dort, wo es nicht geht, ist eine Brücke gebaut. Es ist nicht tief (etwas über dem Knöchel), aber sehr schnell fließend und dadurch ist es schwer, in den Steinen Halt zu finden und die Räder bohren sich in das Stein-Bett ein. Wenn es regnet oder massive Schneeschmelze ist, ist es sicherlich schwieriger.
Der Weg selbst ist bei trockenem Wetter machbar. Bei Regen ist es kaum möglich, da er fast nur aus Sand besteht – dann ist es fahren im Matsch, zum Teil Reifentief.
Auf der Strecke gibt es so wenig Bebauung, dass das Wasser – so es welches gibt – sauber ist. In der Nähe von Dörfern oder Häusern aber auch das das Problem der Verunreinigung (Latrinen sind in der Regel zu nah am Wasser und zu wenig tief gebaut).
1. Pass:
Der Pass ist sehr gut zu fahren, die Straße in einem vernünftigen Zustand, es gibt Dörfer und Läden. Am Pass Militia, dort haben wir nach Wasser gefragt und dazu noch Brot bekommen. Kurz hinterm Pass ist eine Quelle. Danach hört der Asphalt auf und es ist schwer, einen Zeltplatz zu finden (auch wegen des Steinschlags). Am Fluss dann wieder Läden.
2. Pass
Asphalt kehrt nach vielen Kilometern zurück und ist dann super. Beim Tunnel gibt es Wasser. Am Pass hatten wir einen Markt. Hinterm Pass hört der Asphalt auf für einige Kilometer. Danach geht es auf tollen Asphalt bis Kulyab bergab.
Hier ist das Ende des Asphaltes eindeutig eine Baustelle, es wird also besser! Daher machen Kilometerangaben auch keinen Sinn.
3. Pass
Von Kulyab ist der Asphalt anständig und erkennbar. Es gibt drei Dörfer an der unmittelbaren Passsteigung, das erste hat noch eine Gaststätte, das zweite nichts erkennbar, das letzte einen kleinen Laden. Auf 1700m eine Quelle. Danach gute Zeltmöglichkeiten. Pass auf 1940. Dann geht es nach Schuroabad, ab da muss der (das?) Permit gelten. Einkaufsmöglichkeiten dort an der Tankstelle und im Ort. Keine ersichtliche Quelle hinter Schuroabad (obwohl uns angekündigt), es gibt fließendes Wasser aus dem Fluss, die Bevölkerung bekommt das Wasser aus einem Wassertank, im April gibt es aber direkte Bergbäche, auch kein ersichtlicher Asphalt mehr ab 1760m. Der Asphalt bleibt auch verschwunden bis auf wenige Meter immer wieder zwischendurch. Erstes Dorf am Panj hat einen Laden am Dorfende nach der Brücke links, unter der Brücke eine Wassersammelstellt vom Bergfluss. Danach geht es durch den ersten Fluss hindurch.
Am Panj – alle Kilometerangaben jetzt von der ersten Furt an
Ersten drei Dörfer (siehe oben) haben Läden, letztes sogar eine Gaststätte mit Laden und einem Ort für Trinkwasser. Dann kommt erst mal nichts mehr. Weg ist fürchterlich, im Grunde nur im Trockenen zu fahren, dafür aber wunderschön. Auf jeden Fall genug Waser für die ca.13-15km ohne Wasser mitnehmen. Auf der Strecke auch Minen (zum Teil gekennzeichnet, ob woanders dann welche sind, konnten wir vorher nicht herausfinden, FSD wäre da eine gute Informationsquelle, haben wir zu spät realisiert, sitzen in Dushanbe, Schweizer).
Nach 20km (nach der ersten Furt) Wasser in regelmäßigen Abständen bis 30km, dann wird es weniger, zwei signifikante Zuflüsse gibt es aber dennoch (im April). Aber auf die Wasserquellen ist kein Verlass. Und: Zigar gibt es!
Insgesamt vier Wasserdurchquerungen, alle machbar.
Nach Zigar kommen tatsächlich die 37km Asphalt. Sie hören genauso schnell auf, wie sie gekommen sind, nämlich hinter Yoged (Eged). Dann ist die Straße zunächst gruselig und steil. Nach dem schlimmsten Abschnitt (auf km konnten wir nicht mehr achten, haben zum Teil nur noch geschoben), kommt ein Dorf mit netter Gaststätte und Trinkwasser links. Dann gibt es immer wieder Asphalt, die letzten 10km vor Kaleichum beinahe durchgehend. Alt, aber fahrbar. Ab dem Dorf bis Kaleichum auch gefasste Quellen.
Fazit:
Es gibt um 120km unbefestigte Straße (teilweise aber zwischen Dushanbe und Kulyab Baustelle), zwischen dem Pass und Kaleichum ist keine aktive Baustelle mehr sichtbar, zwei fertige Bauabschnitte gibt es: eine Straßenbefestigung über vielleicht 7km auf der Schotterpiste mit Brücken und Felsbefestigungen von den Iranern und jene 37km von den Türken. Es wird da auch nicht mehr gebaut.
An die 80-100km sind richtig guter Asphalt (zum Teil eben im Entstehen) und die anderen 100-130km sind recht gut zu fahren mit vielen Unterbrechungen, Schlaglöchern, Schotter und Sandabschnitten.
Wir fanden die Strecke wunderschön, den Abschnitt zwischen Schuroabad und Zigar aber für ein vollbeladenes Reiserad sehr grenzwertig, weil die Materialbelastung enorm hoch ist (uns sind zwei Schläuche geplatzt und in einem Mantel ist ein 3cm Schnitt….). Wir haben drei Tage für 90km gebraucht, wegen Reparaturen, Hitze, aber auch um viele Fotos zu machen. Zudem ist es nicht leicht einen Zeltplatz zu finden, der Steinschlagsicher, Minensicher und vom Militär nicht direkt einsehbar ist. Manchmal gab es diesen dann schon 1-1,5 Stunden vor Sonnenuntergang und wir haben ihn genommen.
Die vielen 4WD von Dushanbe nach Chorog und umgekehrt sind keine große Hilfe auf dem Weg, eher die Einheimischen und die LKWs. Letztere quälen sich genauso, eher die Chance, Wasser oder Brot zu bekommen. Zwischen dem dritten Dorf und Zigar gibt es auch keine Dörfer mehr, ein kleines, aber ohne erkennbare Logistik. Dafür viel Militär. Der Panj steigt in dem Abschnitt sehr langsam, aber stetig, die Schlucht ist aber zum Teil so steil, dass viele Höhenmeter entstehen.
Kaleichum bis Chorog – UpdateGrundsätzlich: die Zeiten der durchgehenden Asphaltierung sind vorbei und es gibt kaum erkennbare Straßenbauten. Manchmal werden Löcher von Bewohnern mit Sand zugedeckt oder mit Kies beschüttet.
Kaleichum bis Baravin-Tar
Asphaltierung Maximal 50%, der Rest ist nicht befestigt oder mit Apshaltresten. Gute Logisitk und genug Wasser. Durch die schlechte Straße braucht es deutlich länger, vor der Militia (hinter Baravin-Tar) wechselt die Straße in eine Sandlandschaft, was faszinierend ist, aber unendlich anstrengend. Nach Baravin-Tar wird es deutlich trockener, kaum noch Wasser. Bei der Militia gibt es eine Gaststätte, dort gibt es einen Wassertank und auch Wasser in Flaschen. Auch hier steigt der Panj langsam.
Baravin-Tar bis Chorog
Grundsätzlich: die Straße ist deutlich besser. Apshaltierung ist ca 70%, davon zum Teil wirklich guter Asphalt, zum Teil sehr grobe Straßen, wo die Steine mit Masse befestigt sind. Die anderen 30% sind dafür wirklich schlecht. Aber die Strecke ist gut zu fahren, der Teil von Rushan bis Chorog noch mal besser. Es gibt ungefährt 60km am See ohne nennenswerte Steigung des Panj und auch wenig Höhenmeter durch Steigungen. Dort ist die Straße auch sehr gut. Davor steigt der Panj dramatisch auf 2000m.
Baravin-Tar bis Rushan
Ab der Militia zunächst super Straße, die über einen kleinen Pass wieder zum Panj (und zur Brücke im Bau) führt, die wird dann wohl schlechter, aber es ist immer noch eher als asphaltiert zu bezeichnen. Dennoch lange Abschnitte mit Kies wie in einer Kiesgrube, Sand wie am Strand und viele Löcher. Wasser und Trockenheit wechselt sich ab (April ist aber auch nicht repräsentativ).. Es gibt aber genügend Logistik in Dörfern, wenngleich ein wenig nervige Kinder in eben diesen. Viele Minen, zum Teil enges Tal und viel Steinschlag. Übernachten ist nicht leicht. Leider ist es eine Gegend, in der Radfahrende eher als Geldquellen angesehen werden, so dass es mitunter nervig ist zu fahren, weil einem ´dauernd irgendwas angedreht wird. Wasser in den Dörfern ist insofern schwierig, als dass durch den Latrinenbau nie klar ist, ob das Wasser kontaminiert ist. Auf der Stecke haben wir viel Wasser gekauft. Der Panj entwickelt dort ein enormes Gefälle, so dass es sehr schnell von knapp 1700 auf zunächst 2100 und dann auf 2050 geht. Nach der Steigung kommt der See, ein natürlicher See und es geht bis hinter Rushan 60km am See entlang. Rushan ist schon richtig groß mit vielen Dörfern vorher.
Rushan bis Chorog
Die Straße ist in einem guten Zustand, die unbefestigten Abschnitte sind dagegen schlecht. Es hat manchmal den Eindruck, als gäbe es Ausbesserungsarbeiten. Es gibt im Grunde keinen Anstieg des Panj mehr und das Tal ist sehr breit. Vor Chorog haben wir plötzlich „türkische Zustände“ mit Kindern erlebt (an den Taschen reißen, beschimpfen etc.), aber in Chorog nicht mehr. Nach dem Ortsschild Chorog geht es recht steil bergauf und dann noch eine Weile nach oben, bis es zum Gunttal wieder leicht bergab geht. Wir sind in der Pamirlodge, abgesehen von der Berglage (sehr steil) sehr schön
Internet: das beste ist in der Post! Dort gibt es auch ein Lan-Kabel.
der Blog mit Bildern dazu ist auch online
www.silkroad-project.eu unter Berichte
Grüße aus Chorog
Gunda