Servus!

Ich plane gerade im Oktober aufzubrechen auf eine längere Tour von Mexiko bis nach Kanada.

Die Planung läuft aktuell richtig an und ich wäre sehr froh, wenn sich hier ein paar Leute finden, die mir Tipps bezüglich dieser Länder und der Tour geben können.

Die Tour steht bis jetzt nur sehr grob:

Anfang: Cancùn in Mexiko

Dann einmal durch Mexiko an die Westküste der USA. Leider werden Die Rocky Mountains zu der Jahreszeit noch nicht befahrbahr sein, wodurch ich wohl eher in der Nähe der Küste in Richtung Vancouver fahren werde.

Dann in Kanada habe ich bis jetzt von der Tour an den stillgelegten Bahngleisen entlang gehört und würde gerne einmal durch Kanada zu den Great Lakes fahren.

Alles noch sehr grob ich weiss aber vielleicht könnt ihr mir ja ein bisschen helfen das ganze zu konkretisieren.

Zeitlich wird es so ausschauen, dass ich 3 Monate Mexiko, 3 Monate USA und dann 4-5 Monate Kanada (das kommt drauf an wann ich mich an den Unis in Deutschland und Österreich blicken lassen muss:-).

Ich habe vor ein One Way Ticket nach Cancun zu kaufen und mir den Rückflug offen zu halten, da ich eben nicht weiss wann genau und wo ich zu dem Zeitpunkt bin.

Die Grenze Mexiko / USA werde ich so wie ich das bis jetzt gehört habe wohl weiträumig umgehen (Flieger o.ä.)

Interressieren würde mich vor allem wie das mit Visa und EInreisebestimungen aussieht, wenn man kein Rückflugticket in der Tasche hat und auf dem Landweg über die Grenzen will und wass die Leute aus den USA sagen wenn ich von Mexiko aus komme. Hat das schon wer gemacht?

Was mich auch interressiert ist das Wetter, wie es zu den Zeiten dort ungefähr aussieht.

Und ob ihr Ideen bezüglich der Route habt oder irgendetwas davon völlig unmöglich ist, oder ich etwas auf keinen Fall verpassen darf.

Das Zeitfenster ist ziemlich festgelegt. Bin Mitte September mit meinem Zivildienst fertig (ja ich bin wahrscheinlich einer der letzten!) Und will dann Anfang Oktober los.
-> Oktober bis Dezember: Mexiko
Januar bis März: USA
Ab da: kanada


Ich hoff ihr könnt mit dem Wirrwarr an Ideen in meinem Kopf etwas anfangen und mir ein wenig weiterhelfen.

Vielen Dank schon einmal!

Julian

Moin Julian,
willkommen im Forum. Diese Aussicht auf eine lange Reise interkontinental nach deinem Zivildienst ist super!Wenn nicht jetzt, wann dann? Ein bißchen irritieren mich deine Planungen:
Du hast klar, dass die Westküste windbedingt eigentlich von Nord nach Süd gefahren wird? Warum willst du im Winter in den Nordwesten der USA? Kanada wirklich ab März?
Im Oktober beginnt die Zeit für große Touren auf der südlichen Erdhalbkugel.
Arbeite dich noch einmal durch die Suchfunktion und das Wiki hier im Forum und sichte die Literatur. Und dann prüf doch mal, ob du aus Nordamerika nicht Südamerika, oder Südostasien oder Ozeanien machst.
Grüße
Harald

Servus!

Ansich finde ich die Tour, die du vorhast sehr toll, bin ich doch 2008 grob diese Strecke (Chicago - Vancouver - Los Angeles) in anderer Richtung geradelt.

Allerdings würde ich im Winter nicht viel weiter nördlich als vielleicht San Francisco radeln wollen. An der Küste würde ich zwar mit keinen allzu niedrigen Temperaturen / Schnee rechnen, allerdings mit viel Feuchtigkeit.
Und in den Rockies wirds noch einiges an Schnee haben können.

Hi Julian!

Wettertechnisch kann ich mich meinen Vorrednern anschließen. Die Westküste kann aber durchaus nach Norden fahren (=>Wind). Ich habe damals Leute gefragt, die Richtung Norden unterwegs waren, die nichts negatives berichten konnten. Auch empfand ich es nicht so, dass ich dauernd im Rückenwind segelnd konnte. Ich war im August und September an West Coast.
Bleib doch etwas im Südwesten der USA (Joshua Tree, Anza Borrego, Tuscon etc.), bevor Du nach Norden weiterziehst.
Mach Dir um die Grenze Mex-USA nicht so sehr den Kopf. Meide Tijuana und C. Juarez. Nimm stattdessen beispielsweise Tecate, San Luis oder Sonoita. Die Medien bauschen die tatsächliche Lage mehr auf nötig. Die Auseinandersetzungen sind lokal sehr begrenzt und richten sich nicht gegen Touris. Selbst in C. Juarez würdest Du bei einer Durchreise tagsüber kaum in Gegenden kommen, wo die Fetzen fliegen.

Einreise ohne Rückflugticket bringt womöglich nicht nur in USA Probleme, sondern auch in Mex oder Kanada. Informiere Dich mal, ob es möglich ist, ein Standbyticket oder sowas ab Kanada zu bekommen.

Es grüßt

Bernie

Obligatorischer Tipp: www.wetteronline.de, gewünschte Stadt und dann "Klima" auswählen.

Wenn du nicht gerade eine Wintertour machen willst, wirst du Kanada wohl streichen. Die durchschnittliche Tiefsttemperatur in Calgary im April ist um den Gefrierpunkt herum und an 8 Tagen liegt Schnee. In Winnipeg ist die durchschnittl. Höchsttemperatur 5 Grad und es gibt 17 Frosttage. Und auf dem Weg von der Westküste bis dahin musst du einige Male in die Berge.

Auch ich würde vor Mai nicht nördlicher als SanFran fahren.

Gruß
Uli

Servus!

Toll! Damit kann ich wenigstens mal was anfangen. Zusammengefasst ist mein Plan also erst einmal Schmarrn.

Mein Problem ist, dass ich auf der Suche nach einer Tour bin, die ich alleine bestreiten kann. Tue mich ebenfalls schwer, durch Gebiete, die politisch aktuell eher unsicher sind zu fahren (Mittelamerika?).
Bin schlichtweg "erst" 19 Jahre alt und will keine Expedition machen sondern einfach versuchen eine tolle Erfahrung in tollen Landschaften zu erleben. Und das ganze auch noch auf einem Sattel.

Habe vor dem Nordamerika-Plan schon einmal über eine Tour von Mexiko aus in Richtung Süden nachgedacht. Evtl. durch Chile und weiter.

Fällt euch zu diesen "Vorgaben" etwas ein?

Noch zu den Visas: Wie funktioniert denn das bei den "ganzen" Weltreisenden? Die haben ja auch kein Rückreiseticket dabei und reisen am laufenden Band durch alle möglichen Länder durch. Wie macht man das dann da?

Hoffe euch fällt dazu was ein.

Wäre wirklich toll wenn ihr mir noch ein wenig weiterhelfen könntet!

Servus,
bei einer Startzeit im Oktober würde ich in Südamerika anfangen, z.B. Bolivien und dann nach Süden radeln.
Ich bin auf meiner Radweltreise im September in Arica (Chile) gestartet, hoch nach Bolivien und dann nach Süden bis Usuhaia, wobei ich versucht habe so gut wie jeden großen Andenpass zu überqueren. War landschaftlich eine absolute Spitzentour und dauert so 5 Monate.
Visa sind bei allen drei Ländern (Chile, Argentinien, Bolivien) nicht nötig, ich bekam immer einen Stempel für 90 Tage und durch die vielen Andenquerungen war am Schluss mein Pass voller chilenischer und argentinischer Stempel.
Wüsten, Gebirge, Bambusdschungel, Vulkane, Gletscher, Pampa, es ist alles dabei!

Wie wäre es mit Neuseeland. Jahreszeit paßt und "sicher" ist es auch.

Ihr habt mich überzeugt / wahrscheinlich gerettet.

habe vor der Nordamerika - Idee schon den Südamerika Plan gehabt. Der wurde dann als zu gefährlich, nicht verwirklichbar wieder verworfen und steht gerade wieder auf.

Habe mir also die letzten Nächte mit überlegerei ob ich das schaffe um die Ohren gehauen und denke, dass alles irgendwie geht. Und dass das eine super Tour werden kann.

Jetzt bräuchte ich noch einmal Hilfe:

Würde immer noch gerne in Mexiko, auch Cancùn anfangen. Und dann immer in Richtung Süden.

Was ist jetzt die schlaueste / schönste / fahrbarste Route in die Richtung?

Habe gehört, dass Bolivien sehr schwer zu fahren sein soll. Stimmt das?

In Richtung Patagonien soll es ja auch eher unbequem werden. Meine Überlegung geht also dahin, sich in Chile einen Zielort zu setzen und je nachdem wann ich da ankomme mir einen Flieger nach Asien zu nehmen und dort noch ein wenig zu entdecken. Inspirationen?

Wäre toll wenn ihr euren Reisegedächtnissen ein paar Möglichkeiten entlocken könntet.

Danke

Mexkan

Mittelamerika und Mexiko sind wohl deutlich, bis sehr deutlich gefährlicher als Südamerika. Chile und Argentinien sind eher schon vom Niveau her europäisch.
Länder wie Guatemala gehören zu den gefährlichsten Ländern, die man mit dem Rad befahren kann. Für eine erste Radreise im Ausland würde ich da schon sehr abraten.
Schau dazu auch mal die Hinweise des auswärtigen Amtes an: z.B. Guatemala

Noch kurz hinzugefügt:

Bin nicht darauf aus lückenlos durchzufahren. Strecken können auch per Flugzeug o.ä. übersprungen werden.

Dann lass Mittelamerika am besten komplett raus.
Wenn du gerne in Mexiko fahren willst, dann würde sich z.B. Niederkalifornien anbieten. Ist vergleichsweise sicher und die Anreise z.B. über Los Angeles sehr einfach und billig.

Ich bin in 2010 3 Monate durch Mexiko geradelt (von USA-Grenze bis Cancun) und kann sagen, dass ich Mexiko als sicheres Reiseland einstufe. Es war wirklich keine einzige ungute Situation, ganz im Gegenteil. Die Amerikaner (die noch nie in Mexiko waren) werden dir natürlich ganz was anderes erzählen - wir sind noch nie so sehr vor einem Land gewarnt worden, wie von Kanadieren und Amerikaner in Bezug auf Mexiko. Und die Wahrscheinlickeit in einen "Drogenkrieg" involviert zu werden (der mit Touristen nichts zu tun hat) ist so verschwindend gering, dass es lächerlich wäre das ins Kalkül zu ziehen. Da gibt es andere "normale" reale Gefahren - bei uns in Europa oder in Mexiko.

Von Guatemala (wo ich noch nicht war) habe ich von anderen Radlern (die ich in Nordamerika getroffen habe) sehr wohl negative Erlebnisse gehört. Aber auch andere, die vollkommen begeistert waren.

lg uli

So ich melde mich noch einmal!

Nach längerer Überlgung habe ich jetzt meine Route folgendermaßen umstruckturiert:

Im Süden der USA anfangen (Bräuchte ich noch Tipps, was sich da anbiete, würde extrem gerne noch ein Stück durch die Rocky Mountains fahren und den Grand Canyon sehen)

Dann Richtung Süden / Mexiko, einmal von Nord nach Süd nach Cancùn durch Mexiko und weiter durch Belize.

In Belize in den Flieger und von dort aus nach Peru. Von Peru immer südlich halten Richtung Chile, Argentinien und im Endeffekt nach Patagonien

Was hält man jetzt davon? Sollte eigentlich unter ein neues Thema aber ich bräuchte einfach noch ein paar Einschätzungen. das reicht mir schon.

Mexkan

Nur ein "finanzieller" Hinweis, Belize ist berüchtigt für teure Flugtickets... Warum nicht bis in den Süden radeln, nach Honduras übersetzen und entweder von der Küste (Karibik der feinsten Art) dort abfliegen oder noch nach Tegucigalpa radeln und dort in den Flieger.
Check einfach mal die Flugpreise.

Marisa

Wenn du zum Grand Canyon willst, empfiehlt es sich, nach Las Vegas zu fliegen. Das geht z.B. mit Condor, hat vor allem günstige Radtransport-Konditionen. Von Vegas bist du per pedales in ca. einer Woche am Canyon (South Rim, North Rim ist dann schon wegen Schneefall geschlossen, liegt um einiges höher). Dann geht's über Flagstaff nach Phoenix und weiter Richtung Mexiko.

Wir sind Anfang November schon mal in dieser Gegend geradelt - da kann es in Flagstaff auch schon mal schneien, aber es bleibt dann in aller Regel noch nicht liegen. Ist aber 'ne gute Zeit, um in den Canyon hinabzusteigen, denn unten ist es ja bekanntlich wesentlich wärmer. Zur Not gibt es auch Busse von Flagstaff zum South Rim.

Viel Spaß beim Planen, Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Hallo,
wir waren vor zwei Jahren in Costa Rica und Panama unterwegs. Wirklich empfehlenswert. Schau auch mal (oder kontaktiere sie) bei marisa nach, sie war fast zur gleichen Zeit in der Gegend unterwegs und hat vorher schon mal eine Tour cancun-panama gemacht.
Im Dezember 2010 waren wir (ohne Fahrrad) in Patagonien unterwegs, ist halt schon sehr windig dort!
Viel Spaß beim Planen.
PS: Oh, ich seh gerade, Marisa hat sich ja auch schon gemeldet....
Gruß, Katharina

Hi, der Tipp von Thomas ist gut.

Ergänzung: Anfang Oktober öffnen die Campgrounds im Death Valley - du könntest nach LAX fliegen, dann entweder durch die Santa Monica Mts. Richtung Santa Clarita (alternativ flach über Ventura), dann Richtung Mojave durch den Angeles National Forest, Ridgecrest, Panamint Valley, Panamint Springs, Death Valley, Pahrump, Las Vegas. Unbedingt die alte Route 66 anvisieren (über Seligman und Angel Delgadillo in seinem Barber Shop grüßen).

Weitere Erklärungen kann ich dir geben, bin da schon mehrmals geradelt..

Gruß Juergen

Mir ist noch eingefallen in Salt Lake City zu starten. Ist das auch möglich oder ist das schon zu spät im Jahr?

Dankeschön einmal zwischendurch!

Mexkan

Bin die Strecke LAS -> SLC 2004 im September gefahren, war die schönste, aber auch anstrengendste bisher. Klimadaten kannst du z.B. über wetteronline.de abrufen, kälter wird es nachts nur in den höheren Gegenden, also z.B. Monticello oder Blanding.

SLC ist eine sehr schöne und saubere Stadt, unbedingt den Mormonen-Stadtteil und die Einrichtungen anschauen. Dann wird's etwas lang nach Moab, Arches NP und Dead Horse Point SP sind ein Muss, hinter Moab gibt's diverse Möglichkeiten:

US 191 runter - Canyonlands NP reinfahren, Needles Point, der beste und einsamste Campground, den ich je gesehen habe, war 2006 mit dem Auto da, mit dem Rad brauchst du mind. 2-3 Tage, am Eingang war damals ein Versorgungspunkt. Weiter über Monticello, Blanding nach Bluff, dann gibt's wieder verschiedene Möglichkeiten (Valley of the Gods, Monument Valley, dann Richtung Glen Canyon NP, oder Kayenta, Tuba-City - üble und volle Straße - South Rim, Flagstaff usw.

- Oder ab ca. Bluff runter Richtung Mexiko. Die Gegend kenne ich aber nicht.

Die oben genannten Strecken sind eigentlich schon eine eigene, mehrwöchige Reise wert, wenn du die Zeit hast, mach's!!!

Viele Grüße
Juergen

Roadbook, GPX, Fotos usw. auf meinen Webseiten (insb. 2004, 2006 und 2009)