Hallo zusammen,

ich beabsichtige, in etwa einem Jahr, also April/Mai 2012, eine Reise nach Chile zu unternehmen. Zum einen, weil ich noch nie in Südamerika war, zum anderen, weil ich die Atacama-Wüste sehen will.
Es ist noch nicht entschieden, auf welche Art ich diese Reise unternehmen will. Bisher habe ich Reisen in exotische Länder und fremde Erdteile meist mit Rucksack durchgeführt. Da es aber diesmal gut möglich ist, daß es eine Radtour wird, hoffe ich, auf diesem Weg ein paar Infos zu bekommen. Gut, viel Planen tue ich sowieso nie, normalerweise buche ich einen Flug und packe meinen Rucksack und sehe dann vor Ort, wie es weitergeht. Aber ein paar grundsätzliche Dinge wollen doch geplant sein.

Ich gehe von einem Monat Reisedauer aus.

1. Ist in dieser Zeit eine Radtour von Santiago de Chile nach La Paz/Bolivien machbar? Ich schätze, das dürften etwa 2500 km sein, aber vermutlich extreme Höhenmeter, große Hitze und in interessanten Ecken bleibe ich auch gerne ein paar Tage. Ist die Strecke also vor diesem Hintergrund in vier Wochen machbar?

2. In welcher Richtung ist es vorteilhafter? Für Santiago – La Paz spricht, daß ich in einer gemäßigteren Zone anfange und mich in die “exotischere“ Ecke vorarbeite. Mit gemäßigt meine ich sowohl klimatisch ( Santiago liegt noch lange nicht in den Tropen) als auch kulturell ( man sagt, Chile sei das Preußen Südamerikas…), der Kulturschock dürfte bei dieser Variante ausbleiben. Für La Paz-Santiago spricht, daß vermutlich deutlich weniger Höhenmeter zu bewältigen sein werden, da La Paz schon ziemlich hoch liegt, und daß ich am Ende der Tour noch ein/ zwei Tage am Meer verbringen könnte.

3. Ist die Reisezeit hinsichtlich Klima ok?

Ok, das hier ist ein Radreiseforum, aber auch für Erfahrungen, die auf Rucksacktouren durch genannte Gebiete gewonnen wurden, bin Ich dankbar, gerne auch per PN.

Vielen Dank im Voraus

Gruß Jörg

In einem Monat von Santiago nach La Paz, das ist mMn viel zu kurz. 2500km/monat ist in Südamerika sehr viel. Ausserdem dürften das noch mehr Kilometer auf zT schlechten Pisten (wenn du die schönen Gegenden mitnehmen willst) werden, dass ist fast nicht zu schaffen.
Wenn du wirklich diese Riesenstrecke in so kurzer Zeit ablegen willst, lass das Fahrrad stehen und nimm den Rucksack.
Die Richtung? Ich würde dir dann auch indertat anraten von Santiago nach La Paz zu reisen, kulturshocktechnisch gesehen.

wenn ich 'nen Monat Zeit hätte, würde ich von Santa Cruz de la sierra via Vallegrande, Padilla, Sucre, Potosí, Uyuni nach Iquique fahren, und dann müsstest du vielleicht schon manchmal Stücke mit dem Bus machen. In Bolivien kannst du auch zT mit den Camiones (Lastwagen) fahren, das ist ziemlich günstig.
Das ist 'ne wunderschöne Stracke, von Amazonasbecken durch teilweise sehr interessanten Regenwald, Nebelwälder, Hochland, über die Salar de Uyuni und letztendlich durch die Atacama. (aus eigener Erfahrung: von der Atacama hat man nach ein paar Tagen schon genug)
Die Strecke ist aber zum Teil (Potosí bis zur Grenze mit Chile) nicht ganz ohne.

Viel Spass beim Planen,

Benno

Santiago - LaPaz oder umgekehrt ist kaum in einem Monat zu schaffen. Zumal Du zwischen Santiago und La Serena wenig Alternativen zur autobahnähnlichen Panamericana hast. Und Du Zeit zum Akklimatisieren einplanen musst. So einfach auf 4.000 und mehr hochfahren geht nicht.

In 4 Wochen kannst Dir aber gut die besten Stücke raussuchen. Ruta 1, Calama, San Pedro, El Tatio Geysire, Salar de Uyuni etc.

Schau mal auf meine Webseite, ich bin vor 8 Jahren von Punta Arenas nach Cusco gefahren.

http://www.chouca.net

Hi Benno, was meinst Du damit?

Vielleicht hätte ich schreiben sollen: 'ziemlich anspruchsvoll'. Die Strasse ist manchmal ziemlich schlecht, zwischen Uyuni und der Grenze muss man manchmal nach dem Weg suchen, das Gebiet ist soweit ich weiss nirgends gut in Karte gebracht. Es geht auch hinauf bis 4400, und man ist längere Zeit oberhalb von 4000m. Es kann dort ziemlich wehen (wir hatten einen gesunden Sandsturm). Das letzte Stück von Uyuni bis in der Atacama dürfte man manchmal heftigen Gegenwind haben. Geht aber auch bergab.
Das war's dann aber auch. Landschaftlich ist alles wunderschön, nach 5 monaten Chile und Argentinien hat uns diese Strecke (wenn auch andersherum) ziemlich von den Socken gehauen.

Wenn ich wählen müsste zwischen Carretera Austral und dieser Strecke, dann würde ich sofort nach Bolivien gehen.

Grüsse,
Benno

vor allem im April/Mai. Da ist es im Süden ar...kalt.