Hallo,

ich möchte dieses Jahr evtl. eine längere Radreise unternehmen.
Bisher war ich noch nie auf einer längeren Radreise und wollte mal fragen, ob Westkanada/Kalifornien(Route1) für Anfänger geeignet ist.

Kriterien wären Dichte von Motels/Campingplätzen. Wildcampen ist nicht so mein Ding.

Welche Länder könnt ihr denn noch einem Anfänger empfehlen?
Habe auch schon an Neuseeland oder England gedacht.

Vielen Dank euch

Selbst die dicht besiedelte Westküste hat recht große Lücken zwischen manchen Ortschaften. Beispielsweise ist am Hwy #1 südlich von Monterey erstmal gar nix los. Motels kannst du da vergessen, Campingplätze gibt's vielleicht, habe ich aber nicht bewusst wahrgenommen. Ich würde mir im VOraus genau anschauen, in welchen Ecken es kritisch werden kann und ggf schon vorab reservieren, Touris gibt's da jede Menge.

Hallo Danny,

ich war leider noch nie an der nordamerikanischen Westküste, da ich eine bereits geplante Reise dorthin krankheitsbedingt absagen musste. Ich hatte mich im Vorfeld lange mit der Sache beschäftigt, letztlich waren mir die großen Entfernungen zwischen den Orten, die Schwierigkeit auf ÖPNV auszuweichen und die Tatsache, dass es kaum Alternativen bezüglich der Route gibt dann doch zu riskant. Ein *echtes* Risiko besteht aber genaugenommen nicht, denn du wirst immer unter Menschen sein und im Notfalls sicher auch Hilfe finden. Nichtsdestotrotz fährt es sich meiner Ansicht nach aber in kleinräumigeren dichter besiedelten Gegenden sehr viel entspannter.

An deiner Stelle würde ich auch wenns spießig klingt meine erste Radreise in einer Gegend machen, in der ein Abbruch oder eine Routenänderung kein Problem ist. Neuseeland ist zwar kleinräumig, aber sehr weit von zu Hause entfernt und selbst in England (das mir persönlich sehr gefallen hat) liegt noch ein Meer dazwischen. Andererseits gibt es in Deutschland und seinen unmittelbaren Nachbarländern wirklich mehr als genug Möglichkeiten.

Martina

Den Highway 101 bin ich in Oregon lang geradelt. Ein Mangel an Motels und Campingplätzen ist mir nicht aufgefallen. Die Campingplätze sind da sogar besonders toll. Hiker Biker Side 4$ (2004) und immer schön gelegen.
Ansonsten sind meine Erfahrungen in den USA was Motels betrifft: In jedem Kuhdorf gibt es mindestens eins.

Aus meiner Sicht spricht also nichts gegen die Tour.

Grüße!

Hallo,

ich weiß nicht, wie weit Du an einem Tag fahren kannst und welche Route Dir vorschwebt, aber ich hatte in Westcanada Entfernungen von 80-100 km zum nächsten Campingplatz/Roadhouse.

Nach Deinen Kriterien klingt Neuseeland erst einmal gut geeignet, denn dort trifft man häufig auf andere Radler, kann notfalls in Busse umsteigen und die privaten Campingplätze sind mit Herden und Geschirr ausgestattet, so dass man solchen Kram gar nicht mitnehmen muss. Auf manchen Straßen sind aber die Holz-Trucks unterwegs und die erzeugen einen riesigen Sog und sie überholen auch oft knapp. Ein Rückspiegel ist da echt hilfreich.

Gruß
Wolfgang

Hi,

Danke für die Tipps



Ich beende im Sommer meinen Meisterkurs und danach habe ich 6 Monate unbezahlten Urlaub. Die Zeit möchte ich halt im Ausland verbringen.

Und ab September bin ich eh für 4 Wochen in Kanada. Daher die Idee mit dem Bike. Evtl. werde ich mir ein RTW ticket kaufen und von Kanada nach Neuseeland reisen oder aber im Sommer für paar Wochen nach England gehen. Mal schauen, wie viel Geld ich zur Verfügung habe.

Verständlich, ich würde es in diesem Fall genauso machen. Für den Binnenverkehr ist noch Zeit, wenn das Geld von der Knappschaft-Bahn-See kommt und es ansonsten langsam nachlässt.

Falk, SAchwLAbt

Wenn ich die vielen Reiseberichte zu der Strecke hier im Forum und woanders im Web lese, dann gibt es anscheinend genügend Campingplätze. Motels betreffend möchte ich das nicht behaupten, da sind meine USA-Erfahrungen andere und man sollte nicht vergessen, dass in den USA zwischen "größeren" Orten auch mal mehr als 100 km liegen können.


Für jemanden, der explizit danach fragt, und deshalb irgendwelche Bedenken hat (hast du noch weitere?), kann ich nur unser Heimatland empfehlen, welches m.E. die beste Infrastruktur für Radreisende und den Vorteil der einfachen An-/Abreise bietet.

Gruß
Uli

Hi,

wenn Du 100 km am Tag fahren kannst, dürfte das mit dem Unterkünften kein Problem sein. Aber das einzigste Hotel kann dann aber knapp 100 EUR pro Nacht kosten. (Ein / Zwei Nächte wildcampen geht zur Not aber auch).

Einsteigerländer sind lt. meiner Einteilung:

Mittel-, West- und Südeuropa und Südskandinavien.
USA Kanada
Costa Rica / Kuba
Chile / Argentinien
Marokko / Ghana / Südafrika
Jordanien / Oman / Türkei
Sri Lanka
Thailand
Neuseeland

Bei 6 Monaten würde ich mich auf nur eine Region beschränken. Gerade Sep - März bietet sich super an für Vancouver - Mexiko (via Baja California). Nimmst Du die NP im Südwesten der USA (Grand Canyon usw.) wirst Du die Zeit brauchen.

Gruß
Thomas

Definiere Anfänger. Ich bin teilweise verblüfft, was manche als ihre ersten Radreisen berichten. Letztendlich hat es sehr viel damit zu tun, was Du aus eigener Kraft lösen kannst.

Zum Beispiel ich bin kein guter Hände-und-Füsse-Redner, also bin auf englisch und deutsch sprechende Menschen angewiesen, was als Einzelreisender die Länder doch etwas einschränkt. Der ehemalige Ostblock ist mir deswegen immer noch etwas unheimlich. Ob zu Recht lasse ich mal offen.

Handwerkliche Fähigkeiten. Wer selbst eine Speiche ersetzen kann, kann wo anders als Anfänger reisen als jemand der das nicht kann oder sich zu traut.

Viele Grüße
Stephan

Dazu muss man aber anmerken, dass die Staatsfinanzen der USA im Allgemeinen und die von Kalifornien im Besonderen in der Zwischenzeit ziemlich den Bach runter gegangen sind. Viele kalifornische State Parks und die dazugehörigen Campingplätze haben zugemacht, den Service zusammengestrichen oder die Gebühren erhöht. Also nicht auf ältere Tourberichte oder Reiseführer verlassen, sondern auf den aktuellen Websites schauen, wie die aktuelle Situation ist.

Schönen Gruß,
Harald.

Hi Danny,

PCH von Vancouver bzw. Seattle ist für Radreisende zweifellos die wohl am besten logistisch erschlossene Route in den USA und insofern für jeden Anfänger perfekt geeignet. Wirklich gute Campgrounds findest du überall in Abständen weit unter 100 km (speziell hinter Monterey an der einzigartigen Big Sur Küste - Ausnahme LA-Raum, da gibt's aber jede Menge Motels ab ca. 40 USD, eine Nacht reicht da).

Es ist hier schon so viel über die Route geschrieben worden (SuFu "Pacific Coast") - hier nur nochmal die drei Klassiker der Beschreibungen:

- die "Bibel": Tom Kirkendall "Bicycling the Pacific Coast" (z.B. Amazon , letzte Aktualisierung von 2005),

- ACA (Adventure Cycling Association)- Maps, aktuelle Änderungsmitteilungen von Fahrern, GPX-Daten,

- und schließlich: das unerschöpfliche Portal von www.crazyguyonabike.com

Noch 'n Tipp: www.stateparks.com - da sind alle Campgrounds dokumentiert incl. der absolut preiswerten Hiker-Biker-Sites. Alternativ kann man sich mit mehreren anderen Radlern einen normalen Campspace mieten oder einen der freundlichen Amis fragen....

Weitere Fragen kann ich die gern beantworten.

MfG
Jürgen