Ich habe gerade gesehen, dass Du mit castellano recht gut klarkommst. Es gibt von »editorial alpina« zwei Sätze Wanderkarten mit jeweils einem Tourenhandbuch (eventuell auch in Gringosprache, aber wer braucht die schon?). Dabei sind nicht nur Strecken zum Wandern, sondern auch welche, die mit dem Fahrrad passierbar sind. Alles, was irgendwelche Rennradgene hat, ist dort allerdings fehleingesetzt. Die Pisten sind zuweilen richtig ruppig. Auf den Karten gibt es »pista principal« und »pista secundaria«. Erstere sind in der Regel befahrbar, die zweiten können so ziemlich alles sein, vom guten Fahrweg bis zum Maultierpfad. Besonders gut fand ich die Rundfahrt durch das Tal des Río Borosa aufwärts, am Kraftwerk vorbei, über die Laguna de Valdeazores zur Passhöhe Collado de la Fuente Bermejo und zurück über den Cortijo del Tío Dionisio. Wenigstens vom Wasserkraftwerk bis zur Embalse de los Órganos ist es aber eine Trage- und Schiebestrecke, im Tunnel musste ich den Lenker um 90° drehen und selber auf dem Wasserkanal balancieren, Asfalt gibt es erst wieder zwei Kilometer vor Vadillo Castil. Ich war dort um Ostern 2002, das war noch ein bisschen zu zeitig. Im Mai sollte das Wetter stabiler sein. Wenn die Sonne scheint, dann tut sie es richtig. Eine Glatze ist demnach die falsche Frisur. Meine erste Fahrt von Cazorla aus war die zu den Quellen des Guadalquivir. Über die Verbindung Richtung Múrcia kann ich mich leider nicht äußern, ich bin ab und bis Linares-Baeza estación gefahren (um dem aufkommenden Mistwetter Richtung Almería zu entkommen). Das Umland der Sierras wird von Olivenplantagen bedeckt. »Wald« kann man die nicht nennen, sie schützen weder vor Regen noch vor Wind, und wen dann noch der Qualm und Gestank der Ölmühlen dazukommt (die ihre ausgepressen Reste zur Prozessenergiegewinnung verfeuern), dann wird es richtig ekelhaft. Das hat mir aber nur den letzten Tag verhagelt.
Falk, SchwLAbt