Nachdem wir jetzt wochenlang die Lage in Syrien verfolgt hatten sind wir gestern von Antakya/ Türkei aus kommend nach Syrien eingereist.
Visa hatten wir bereits.
Die Ausreise aus der Türkei nahm mehr Zeit in Anspruch als die Einreise nach Syrien.
Superfreundliche Behandlung mit viel Händeschütteln und "Welcome".
Keinerlei Gepäckkontrolle.
45 min incl etwa 3km Fahrt vom türkischen zum syrischen Kontrollposten.
Wir wissen nicht ob dies immer schon so war.
Sehr freundliche Bevölkerung.
Mehrmals durften wir Getränke, Speisen und kleinere Einkäufe nicht zahlen.
Die Autofahrer schon zu freundlich für unsere Trommelfelle.
Fast jeder grüßt per Hupe.
Und selbst Mopeds haben LKW- Fanfaren!
Von Unruhen oder Aufregung ist hier im Norden gar nichts zu spüren.
Überheblich meinen sie in Aleppo dies sei ein Problem des rückständigen Südens.
Aber wir befinden uns jetzt einen Tag in einem neuen Land und maßen uns bei weitem keine Beurteilung der aktuellen Lage zu.
Wir fühlen uns hier jedenfalls wohl und sicher.
Sind auch genügend andere Touristen unterwegs.
Liebe Grüße
Uwe

Hallo Uwe,

viel Spaß und pannfreie Fahrt in Syrien. Ich hoffe ihr habt viel Spaß. Ich finde es toll, dass ihr Euch nicht von den "Bedenkenträger" hier im Forum habt verrückt machen lassen.

Passt aber trotzdem auf Euch auf.

Ich freue mich schon auf einen weiteren Bericht von Euch.

Gruss
Thomas

Danke für die lieben Grüße und Wünsche.
Fahrt ist bisher praktisch pannenfrei.
Nach 3000km mit 5 Reifen (incl. Anhänger) noch keinen Platten.
Syrien ist bisher ein Traum.
Haben spontan 3 Tage Stop in Aleppo eingelegt.
Es gibt so viel zu sehen.
Total entspannt.
Keine Militär- oder Polizeipräsenz.
Deutlich weniger als z.B. in der Türkei.
Dies gilt nicht für die Verkehrspolizei.
Es wird unglaublich diszipliniert gefahren.
Selbst wir warten neuerdings an roten Ampeln.
Jeder Falschparker hat nach wenigen Minuten eine Parkkralle.

Die Leute leiden unter dem totalen Einbruch der Touristenzahlen.
Sie bitten uns eindringlich darauf hinzuweisen, dass für Touristen keine Gefahr jemals bestand oder besteht.
"Wer sollte ein Interesse daran haben unsere Gäste zu gefährden?"
Haben nach jetzt 8 Wochen noch keine anderen Radreisende getroffen.
In der Türkei hatten wir zwei Kambodschaner um einen Tag verpasst.
Eine gute Zeit
Uwe

Hallo ihr 2;

Sind bei unserer Syrien- Recherche auf euren Bericht gestoßen.
Haben ähnliches vor wie ihr.
Meine Freundin Tina und ich starten in wenigen Tagen unsere Etappe von Istanbul ans Rote Meer.

Grobe Route: Istanbul - Tuz Gölü - Kappadokien - Hatay (Küstenstraße nach Antakya) - Aleppo - Homs - Palmyra - Damaskus - Totes Meer - Rotes Meer.

Werden somit etwa in 3 Wochen in Aleppo sein (Ende April).
Mal schauen, ob sich die politische Situation bis dorthin nicht zuspitzt. Aber euer Bericht stimmt uns optimistisch und bisher glauben wir schon, dass wir es wie geplant fortsetzen können.

Werden auf jeden Fall eure berichte weiter verfolgen - habt ihr irgendwelche Tipps für uns??

Liebe Grüße und alles Gute
Chris und Tina

Hallo,
die Strasse durch Hatay (Küstenstraße nach Iskenderun/Antakya) ist schrecklich. Bin vorher wohl kaum einmal eine solch hässliche Strecke gefahren. Der Grenzübergang bei Kilis ist ev zu bevorzugen.
Grz

Hallo chrigust;

Meinst du die Straße NACH Iskenderun (von z.b. Adana kommend) oder AB Iskenderun !?
Ich dachte an die Straße (Weg) von Iskenderund nach Süden - teilweise unasphaltiert - über Asuz nach Cevlik und dann weiter nach Antakya. Dann dachte ich mir von Reyhanli nach Syrien...
Wieso ist sie so schrecklich? landschaftlich oder der Straßenzustand?

Grüße und danke....Chris

Also die Strecke von Iskenderun nach Antakya über Cevlik, davon ca. 15km unasphaltiert aber trotzdem gut zu fahren war eins der Highlights unserer bisherigen Reise.
Auch beide Städte sind richtig nett und interessant.
Bericht Hatay folgt demnächst.
Grüße
Uwe

Die Küstenstraße von Silifke bis Iskenderun ist in der Tat extrem schrecklich.
Hässliches Hochhaus an Hochhaus.
Haben wir per Bus überbrückt.
Ab Iskenderun ein Traum!
Gruß
Uwe

Hallo Uwe,

es freut mich dieses zu hören!

Ich habe auch nichts anderes erwartet. Dank Eurer sehr ausführlichen und autentischen Berichte ist die Anzahl der "Ferndiagnosen" einiger Radlerkollegen hier doch sehr ruhig geworden.

Ich wünsche Euch noch viel Spaß und eine weitere spannende Reise mit vielen tollen Erlebnissen im "Schukenstaat" Syrien.

Gruss
Thomas

Wir sind erst seit wenigen Tagen hier.
Und hauptsächlich in Aleppo und Umgebung.
Haben aber mittlerweile mit einigen Tour- Guides und "Touristen" gesprochen- auch mit Gruppen von älteren "Biblischen Reisenden",die in den letzten Wochen quer durch ganz Syrien gereist sind.
Niemand fühlte sich jemals bedroht.
Schon gar nicht von den Protestierenden!
Relativ wenige Militär- und Polizeikontrollen auf den Straßen.
Dies sind unsere rein empirischen Erfahrungen.
Wir denken aber jedenfalls, wenn man "normale" Vorsicht walten lässt und sich aus der Politik raus halten will und kann, ist Syrien eines der sichersten Reiseländer überhaupt.
Wir sind zutiefst beindruckt von der Bildung, Freundlichkeit und Kultur hier im Lande.
Bisher rangiert Syrien hoch oben in den Top Ten unserer Reiseländer.
Gruß
Uwe

Wir können Euch leider nur Tipps zur türkischen Mittelmeerküste und zu Nord- Syrien geben.
Der "Müller" Reiseführer Türkei ist super, kompetent, aktuell und unverzichtbar.
Zu Nord- Syrien geben wir Euch gerne all unsere Informationen.
Zwei tolle Länder. Und je weiter Ihr kommt, desto besser wird es.
Lasst die langweiligen Strecken aus und überbrückt sie mit dem Bus.
Die Busgesellschaften "Akdeniz", HAS u.ä. haben große Busse und transportieren Euch und Eure Räder- stehend, die Räder nicht Euch!!!- sicher und günstig.
Viel Spaß und lasst Euch nicht ängstigen!
Der größte Schritt einer Reise ist oft der, sich sich über die Ängste seiner Freunde und Verwandtschaft hinweg zu setzen.
Viel Spaß
Isabel und Uwe

Hallo Uwe,

Habt Ihr auf Eurer Reise denn schon irgendwo Erfahrungen mit steinewerfenden Jugendlichen gemacht (Türkei?)

Das ist ja meine größte Sorge, wenn ich im September im Nahen Osten (Israel, Palästina, Jordanien) unterwegs sein werde.

Die "Unruhen" machen mir ehrlich gesagt nicht so viel Kopfschmerzen, ich würde ähnlich wie ihr alle Unruhestädte vermeiden und notfalls Gebiete, durch die ich radeln will, vermeiden.

Gruss
Thomas

Nein alle Kinder und Jugendlichen in Griechenland, der Türkei und hier in Syrien sowieso lieb und meist wohlerzogen.
In einigen wenigen Dörfern etwas aufdringlich, aber nicht richtig schlimm.
In Aleppo allerdings sehr an unseren Fahrrädern interessiert, warum man diese kaum draussen stehen lassen kann. Sie spielen zu gerne dran.
Bin mal gespannt wie Kurdistan dann wird....
Grüße
Uwe

Hallo Uwe;

Danke für die Infos.
Auch ich dachte mir eigentlich immer, dass es in den westlichen Medien ärger klingt als es vor Ort ausschaut. So war es bisher bei meinen Reisen immer ;-)

Meine Freundin hat noch eine Frage (v.a. Türkei betreffend): Man hört dort immer wieder von recht aggressiven Hirtenhunden. Habt ihr welche erlebt und wie wehrt man sie am besten ab??

lg und alles Gute
Chris (+ Tina)

p.s.: wie fährt ihr nun weiter? V.a. in Syrien meine ich....aber auch sonst natürlich ;-)

Isabel meint sich hinter dem Freund verstecken hilft am besten!!!!
Im Ernst: 99% der Hunde sind nett.
Ein Hirtenhund hatte mal geschaut, ob Ortlieb Taschen reissen.
Taten sie nicht!
Einen Steinwurf andeuten hilft recht gut.
Ein echter Stein noch besser.
Wasserflaschen sind noch besser.
Die machen so schön Krach.
Insgesamt im Westen der Türkei kaum Probleme.
Vom Osten schreiben wir später.
Fahren jetzt am Euphrat entlang dann nach Mardin und Van in der Türkei wieder hoch und weiter in den Iran.
Gruß
Uwe

Gut zu hoeren, dass ihr nicht von Syrien in den Irak fahren wollt.
Wir sind auch durch den Irak gefahren, vor etwa 4 Monaten.
Mein Vater arbeitet in Erbil und das hat einiges einfacher gemacht. Wir haben einen netten kleinen Brief von der KDPUK bekommen, der uns Reise-Immunitaet vor den Authoritaeten verschafft hat. Dadurch gab es dann auch ein paar Hotelzimmer und Jeep-Konvoi in den Bergen nahe der iranischen Grenze 'gratis'.
War eine sehr schoene Erfahrung, wir waren etwa 30 Tage in Kurdistan.
Es gibt keine offiziellen Grenzuebergaenge suedlich von Penjwin, die man als Auslaender passieren kann. Wir haben uns ein Bein ausgerissen aber selbst mit KDP-Letter sind wir nicht nach Kanaqin oder in Halabja ruebergelassen worden. Ist wohl auch besser so gewesen.

Wegen dem nichts-bezahlen-muessen beim Einkaufen: Euch ist Ta'roof bekannt, oder? Wir haben uns da auch am Anfang riesig drueber gefreut aber wenn man genauer hinschaut ist es halt eher ein komplexes Spielchen und es ist recht schwierig, sich angemessen zu verhalten, wenn man nicht Bescheid weiss. Ich bestehe mittlerweile einfach immer mit recht viel Nachdruck darauf, zu bezahlen, und wenn es dann immernoch nicht angenommen wird ist es halt geschenkt.

Steineschmeisser und Hundeattacken haben wir nicht erlebt. Nur manchmal sind die Kinder und die Hunde etwas aufdringlich neben uns hergelaufen etc.
Aber nichts ernsthaftes.
In Khuzestan haben wir einmal nachts beim Zelten Besuch von Arabern mit leichter Bewaffnung (Metallstangen) bekommen, die reges Interesse an unseren Sachen gezeigt haben. Aber nachdem wir sie beim Pluendern ertappt haben sind sie recht flott in die Dunkelheit geflohen. EIner hat sogar 'bye bye' gerufen... Naja eher Einzelfall denke ich.

Im Moment bin ich nahe Mashad, mein Kollege ist in Usbekistan. Geht gut vorwaerts, soweit haben wir nix erlebt womit man nicht voher auch gerechent haette. Abzueglich der Araber, aber man lernt schnell dazu...
Viel Spass euch!

Grüß Dich,
nein leider hatten wir häufig nicht die Möglichkeit etwas zu zahlen.
Nach der 4. 5. Bitte jetzt endlich zahlen zu dürfen wurden sie dann schon ärgerlich.
Selbst unsere einzige Zugfahrt- die letzten 50km zur Grenze durften wir weder zahlen noch unser Gepäück eigenhändig einladen.
Allerdings beharrten wir zumindest bei den Rädern drauf.
Selber zu zahlen ist mir deutlich angenehmer.
Unsere Visiten/ Postkarte vorne Haus, Haustiere incl. Kühe, Auto
Rückseite: Reiseroute
ist immer toll als Gegengeschenk.
Eine ernstere Hundeattacke und 2km hinter der Grenze- in Kurdistan- flogen die Steine.
Nicht in Fußhöhe sondern Kopfhöhe und nicht weit das Ziel verfehlt.
Trübt ein wenig die Urlaubsfreude auch wenn 80% der Leute auch hier in der Osttürkei richtig nett zu uns sind.
Grüße
Uwe

Hallo Isabel und Uwe, verfolge eure Tour schon einige Zeit. Wirklich tolle Bilder von einer beeindruckenden Radreise. Möchte im Oktober. Möchte selber im Oktober über Griechenland, Südküste Türkei, Syrien, Jordanien nach Israel radeln. Habe dafür leider nur 4 Wochen Zeit und muss deswegen einige Strecken mit dem Bus überbrücken. Das dürfte nach eurer Beschreibung in Syrien kein Problem sein. Gibt es eine Verbindung Bus/Zug von Aleppo-Damaskus-Amman und wie lange muss man dafür einplanen? Interessant wäre für mich auch das Hotel in Aleppo und auch weitere Tipps. Eine gute Weiterfahrt wünscht Meinrad

Grüß Dich,
Aleppo Damaskus - gar kein Problem.
Leute am Bahnhof sind total nett.
Fahrradmitnahme kein Problem.
Ob es einen durchgehenden Zug bis Amman gibt weiss ich nicht.
Wir hatten ein wunderschönes- allerdings nicht ganz billiges Hotel in Aleppo.
Der Mann an der Reception ist begeisterter Radler und kennt sein Land.
Er hilft auch wirklich gerne.
Tel. Nr. bei Bedarf als persönliche Nachricht.
Liebe Grüße
Uwe

Hallo Uwe,
zur Zeit ist es ja wohl nicht mehr möglich durch Syrien zu fahren. Die Unruhen werden immer größer. Gibt es Möglichkeiten über Zypern mit dem Schiff direkt nach Israel zu kommen? Wie ist Eure Erfahrung mit dem Libanon, aber von dort komme ich wohl auch nicht nach Israel. Ist zur Zeit einfach schwierig.
Eure Reise verfolge ich sehr gespannt. Sehr schöne Bilder. Weiterhin gute unfallfreie Fahrt. Viele Grüße Meinrad

Hallo,
Regelmässige Fährverbindungen nach Israel gibt es (nach meinem Wissen) keine mehr. Es gibt die Möglichkeit, die Strecke mit einem Fährschiff zurückzulegen.
Grz

Hallo,
wir sind sehr güntig (glaube es war unter 50 Euro) mit Middle East Airlines nach Beirut geflogen.
Da hast Du 30kg + 10kg Handgepäck frei, und das Fahrrad wird zusätzlich unentgeldlich und unverpackt transportiert.
Das weiss nur niemand am Flughafen in Beirut- in Larnaca war es kein Problem.
Deshalb die Gepäckbestimmungen kopieren. Dann klappts.
Fähren wurden wohl wirklich alle eingestellt.
Grüße
Uwe