Hallodri liebe Italienfreunde,

wir haben uns relativ kurzfristig den Nachtzug München- Rom gegönnt, wo wir dann nächstes Wochenende (So) aufschlagen wollen.
Abzüglich 1,5 Tage Stadtbesichtigung haben wir dann 5-5 1/2 Tage Zeit für eine kleine Rundtour. Die erste Übernachtung ist bei Palestrina eingeplant, der Rest ist offen und ein Zelt im Gepäck, weshalb wir bezüglich der Unterkunft recht flexibel sind.
Für gutes Wetter habe ich mir eine Strecke in dieser Art vorgestellt.
Da das ganze doch recht höhenmeterreich zu werden verspricht, würde mich folgendes interessieren?
War von Euch schon einmal jemand in der fraglichen Gegend unterwegs? Wie stark sind die mittleren und größeren Straßen im Gebirge befahren? Wie steil sind die Steigungen? Gibt es irgendwelchen besonders schönen Strecken oder Routen die eher zu meiden sind?

Sollte das Wetter nicht mitspielen, werden wir versuchen auf flachere Strecken auszuweichen, wobei ich auch hier nicht weiß, wie stark die Straßen im Hügelland des Latium so befahren sind.

Auf Hinweise freut sich

Nat

Möglicherweise ist dir der Bericht auf meiner HP www.8ung.at/radreise - "rund um Rom" hilfreich.

Gutes Wetter und wenig Wind wünscht Gerold (der zu dieser Zeit von Nizza nach Barcelona radelt).

zumindest macht Dein Bericht Lust auf die Gegend, wenn es bei uns vermutlich auch einige Grade kälter sein wird
Gruß Nat

Hallo,
viel Spass bei der Tour! Ich war zweimal im Frühling in dieser Gegend unterwegs. Da kann es schon noch arg kalt werden. Doch war jeweils herrlich.
Tipp: bevor du nach L'Aquila fährst -> über Celano, Ovindoli und Rocca di Mezzo fahren. Ist aber eine weitere Steigung. Die Landschaft ist wunderschön, der Verkehr gering.
Tipp: letzte Nacht bevor du wieder nach Rom fährst -> Nacht frei im Krater vom Lago di Vico schlafen. Hat Haselnussplantagen und kannst dich gut verbergen. Von dort bist du, vorbei am Lago di Bracciano, in 50km in Rom.
Grz

Hallo,

vorweg: Das ist eine sehr schöne und urwüchsige Gegend mit vielen sehenswerten Ortschaften. Ich kenne Nordlatium und die Hochgebirgsstrecken der Abruzzen gut.
Südlatium und das nördliche Campanien haben wir für Mai geplant.

1. Opi, Pescoscostanzo und auch die Abschnitte nördlich von L'Aquila sind Wintersportgebiete. Ich glaube nicht, dass Ihr dorthin auf über 1.000 m Höhe auffahren könnt. Hier der link zu "meinem" Italienwetter - Lago di Barrea. Dort sind Temperaturen um den Gefrierpunkt und etwas Schnee vorhergesagt.

2. Daher mein genereller Rat, die Tour durchs Hügelland von Nordlatium und der Südtoscana und näher ans Meer zu konzipieren. Das wird wohl realistischer und bestimmt nicht weniger schön sein. Anregungen findest Du unter Latium/Südtoscana auf meiner Homepage. Wärmstens kann ich Dir die Kratersee nördlich von Rom empfehlen, Sutri, Viterbo, Tuscania, Tarquina, Orbetello, Pitigliano haben viel Flair.

3. Falls Ihr doch die angedachte Strecke fahren könnt, folgende Hinweise: Verkehr hat es im Speckgürtel Roms überreichlich. Das werdet Ihr am ersten Tag in den Colli Albani noch zu spüren bekommen. Ab Palestrina dürfte es ruhiger sein. Wir werden von Rom aus einen der Regionalzüge nehmen und erst unterhalb von Palestrina beginnt. Ab Sora Richtung Barrea ist kein mehr Verkehr mehr zu erwarten. Höchstens Wintersportler?!

4. Ab Barrea würde ich nicht ins vielbefahrene Sangrotal abfahren, sondern über den Passo Godi nach Scanno und Anversa nach Sulmona abfahren. Sehr schöne, verkehrsfrei Strecke, Scanno und Sulmona sehr hübsch -> siehe unsere Südabruzzen/Molise Tour

5. L'Aquila ist nach Berichten von italienischen Bekannten immer noch distrutta und das centro gesperrt. D.h. in der der kältesten Provinzhauptstadt Italiens wohl kein Hotel und nix wirklich Schönes mehr. Die Stadt würde ich großräumig umgehen. Von Sulmona z.B. Richtung Avezzano.

Aber wie eigangs gesagt, habe ich größte Zweifel, ob dieser Hochgebirgsteil Ende Februar/Anfang März fahrbar ist. Hier eine webcam aus Pescoscostanzo.

Aber Italien ist immer schön. Wir wollen 2 Wochen nach Euch in die Toscana. Ist auch so ein Vabanque-Spiel.

In bocca al lupo!
Gerhard

Für die Ausfahrt in Richtung Norden kann ich den Radweg am Tiber empfehlen. Der ist wirklich schön und beginnt ganz in der Nähe des Vatikans.
Eigentlich muss man sich in Richtung Norden nur links vom Tiber halten, um ihn zu finden.
In der Innenstadt ist er ein wenig nervig, da es dort viele Treppen gibt, aber das gibt sich bald.

Viel Spass auf deiner Tour wünscht

Brit

Steigungen: Die Pässe dort haben meistens 5-8 %, selten steiler. In der Summe aber viel Arbeit, insbesondere wenn es noch kühl ist. Die Warnung bzgl. Schnee usw. würde ich ernst nehmen. Dort sah ich sogar Ende Juni noch Schneereste.

Wenn es Zickzack sein soll: Parallel zu der Route über den Lado di Scanno kann man auch (ergänzend) über den Passo Diavolo fahren. Auch eine schöne Route, insbesondere Pescasséroli ist sehenswert und auch der anschließende Fahrteil nach Barrea. Im Nodern vom Passo Diavolo gibt es eine Art Hochebene, die ist nicht so attraktiv und sollte man daher eher kurz halten.
In Alfedena ist übrigens das Wolfs-Museum. Wölfe in den Abruzzen werdet ihr so wohl kaum sehen. Halten sich in den Wälder fern vom Menschen.

Bei Rom hat mich in der Jugendzeit Tivoli mit seinen Brunnenanlagen weit mehr fasziniert als das Wein-Touridorf Frascati (gute Aussicht) und den Papstsommersitz in Castel Gandolfo. Vielleicht wollt ihr doch weiter nördlich in Tivoli vorbei - aber nun ja, nicht jeder ist ein Brunnenfetischist. Rom ist aber auch die Stadt der Brunnen.

der ist ja wegen des Namens schon fast Pflicht

Bezüglich des Schnees, habt Ihr vermutlich Recht, ich hatte nur wage Hoffnungen, dass es vielleicht einen Warmwettereinbruch geben könnte...
Wir werden uns also vermutlich weiter südlich halten. Da meine Ausweichroute im "Flachen" auch auf knappe 7000 hm in 5 Tagen kommt, wird das für Anfang März auch vollkommen langen, zumal ich wegen der Wetterungewissheit eher mit dem 26" Panzer (andere nennen hier sowas zwar Randonneuse, aber ein Rennlenker alleine macht ja noch kein schnelles Rad aus)antreten werde.
Ich wühle mich dann demnächst nochmal durch Eure Hinweise. Die Route wird ohnehin extrem flexibel gestaltet.
LG Nat

Anspruchsvolle Strecke. Würde ich mir zu dieser Jahreszeit (Trainingszustand und Temperaturen) nicht zutrauen. Bei Abfahrten von 10 - 20 km und niedrigen Temperaturen hat man auch schnell eine Erkältung weg oder bei starker Belastung in Verbindung mit Kälte oder Nässe Sehnenentzündung.

Die errechenten Höhenmeter auf GPSies sind sicher zu viel. Aber es werden immerhin ca. 8000 Hm sein.

Schließe mich weitgehend den Ausführungen von Gerhard an.



War dort 2 x unterwegs und wir wollen dieses Jahr mal wieder dort hin.

http://abruzzen.amalfi.europaradtouren.de/

http://sizilien.umbrien.europaradtouren.de/

Sehr schöne Gegend. M.E. aber eher etwas für wärmere Jahreszeiten.



Außer auf den Hauptverbindungsstraßen ist wenig Verkehr.



Die Steigungen sind selten über 6%. D.h. aber auch, dass man z.B. bei 5% Durschnittssteigung und 1000 Hm 20 km bergauf fährt.



Empfehlen kann ich die in den links oben beschriebenen Routen, die ihr ja teilweise eingeplant habt. Campo Imperatore (2100 m) ist allerdings definitiv nichts für Anfang März.

Wie schon geschrieben wurde, würde ich aus Rom raus ein Stück mit dem Zug fahren und auf dem Rückweg wieder rein.

Anfang März kann es im übrigen auch im "Flachland" sehr ungemütlich werden.

Würde mich Richtung Umbrien/Südtoskana oder die "flachen" Bereiche des Latium orientieren.

Anregung eventuell noch hier:

http://umbrien.piano.grande.suedtoskana.europaradtouren.de/

Gruß
Peter

ich leider auch nur so halb, aber der Wunsch ist da
Ihr habt natürlich recht, die Jahreszeit ist für eine solche Tour subotptimal.
Ich plane also um mit dem Schwerpunkt Nordlatium und die dortigen Seen. Schlenkern kann man ja bei bedarf immer.
Gruß + dank Euch allen für die Hinweise
Nat

Hier unsere Strecke aus 2008 in bikemap.
Gruß
Gerhard

Deine Tour hat ein paar Überschneidungen mit unseren Urlaub 2008.
Umbrien-Abruzzen-Tour

Vielleicht ist es hilfreich.

jomo

Hallodri allerseits,

wir sind wieder da. Leider konnten wir keinen Eurer Tipps auch nur ansatzweise verwirklichen, weil die Tour eher mehr als weniger ins Wasser gefallen ist und wir uns eher der Kultur, als dem Radfahren gewidmet haben. Auch das war nass.



Wegem sintfluartigem Dauerregen sind wir bereits am 2ten Tag ins Flachland und dann am 4ten Tag nach Rom zurückgefahren. Die deftige Erkältung gab es gratis dazu.
Die Schneegrenze lag übrigens bei 800 Metern und in den tieferen Gefilden stand das Wasser stellenweise knöchelhoch auf der Straße. Das war aber immer noch besser, als sich jenen Gegenden Italiens aufzuhalten, in denen wahlweise Hochwasser und auch Schlammlawinen ganze Ortschaften vernichtet haben.
Radfahren in Rom geht,wenn man das nasse Kopfsteinpflaster in den Griff bekommt, übrigens erstaunlich gut, sofern man sich dazu überwinden kann einfach beherzt drauf los zu fahren.

Fazit: Touren so früh im Jahr gehen nur noch spontan bei gutem Wetter von der eigenen Haustür los, alles andere ist Mist.

Gruß Nat

Mein Beileid für den Frust!

Wiedermal ein Beispiel dafür, daß Südeuropa im Frühjahr sehr enttäuschend sein kann. Dazu passend und pikant bei unseren momentanen Frühlingsgefühlen: Schnee/Regen bei leicht über 0° auf Meereshöhe und entsprechenden Bedingungen in höheren Gebieten auf Kreta .

Auch mein Mitleid. Ich dachte auch mal, daß "im Land wo die Zitronen blühn" die Temperaturen immer angenehm wären. Tatsächlich habe ich noch nirgends so gefroren, wie in Italien. Die kennnen halt auch keine funktionierenden Heizungen und Isolierglasfenster.
Meine letzte Erkältung hatte ich auch in Italien im letzten Herbst.
Ich empfehle dir meine Umbrien-Abruzzen-Tour im Juli.

Grüße und gute Erholung
jomo

Tut mir leid für euch - ich bin vom 1.3. bis gestern von Nizza nach Barcelona gefahren und hatte eigentlich die (für diese Jahreszeit) denkbar besten Bedingungen - ein paar Stunden leichten Nieselregen - sonst oft Sonnenschein der das Fahren schon in kurzer Hose ermöglicht hat.

Um diese Zeit hätte es aber genausogut umgekehrt sein können - ihr in kurzer Hose und ich im Dauerregen...

Gruß Gerold

na ja, wir hatten ja erst sogar Spanien in Betracht gezogen, uns dann aber für die Zugreise entschieden...
Tja-Pech gehabt. Wen es interessiert: HIER gibts Bildchen.
Wie man sieht sind wir dann doch ein wenig Rad gefahren, was aber bei hohen Feuchtigkeitsmengen, üblem Husten, etwas Fieber und Rotzerei nur halb soviel Spaß macht.

LG Nat

Schönen Dank für die Bildchen - ein paar nostalgische Gefühle bekomme ich da schon - manches ist ja schon soooooo lange her. In Terracina hättest du eigentlich die hübsche Tankstellenverkäuferin von mir grüßen müssen - aber ihr tankt ja wahrscheinlich lieber EPO als E10.

Habt ihr eigentlich trotz Schlechtwetter gecampt oder Erfahrungen mit Festunterkünften gesammelt? Wenn letzteres, welche?

Campen kam schon wegen unseres Gesundheitszustands nicht in Frage. Auch mutierten sämtliche Wiesen zu sumpfigen Feuchtgebiete, die ein Zelten ohne vorherige Trockenlegung der Umgebung nicht möglich gemacht hätten.
Auch mussten wir unglücklicherweise feststellen, dass Michas nur 15 Jahre alte Ortliebtaschen keineswegs mehr wasserdicht sind, weshalb sich unser Zelt schon vor dem Aufbauen im Zustand eines nassen Lappens befand.
Kurz - wir haben Hotelzimmer,ein Hostel, Pensionen und B&Bs aufgesucht, was dazu führte, dass das einer der teuersten (und das bei einer Woche!) Urlaube unserer Reisehistorie war.
Die Kosten betrugen übrigens immer 60 € pro Zimmer, egal um was es sich handelte. Weil die Übernachtungsmöglichkeiten außerhalb Roms (da kommt man, wenn man keine Ansprüche stellt, auch deutlich günstiger unter) nicht allzu reichhaltig waren, haben wir immer das genommen, was grad geöffnet hatte. Immerhin waren alle Behausungen beheizt und wir konnten unsere durchweichten Klamotten weitgehenst trocken legen.
Auch für die Räder fand sich immer ein Plätzchen, in Terracina sogar ganz feudal im Wohnzimmer der Vermieterin.
Auch hatten wir immer ungehinderten Zugang zum unsäglichen italienischen Fernsehprogramm, so dass wir über die Wetterkatastrophen rund um den Stiefel bestens informiert waren.

LG Nat

Aber es hat ja schon gewirkt. Berlusconi-Parole ist in den Sehenswürdigkeiten zu finden.

Übrigens: Sieht so aus, als wäre Micha irgendwo bei Rot über die Ampel? Was soll die Forenpolizei dazu sagen?