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#646692 - 08/17/10 02:50 PM Im Juni 2010 von München nach Venedig
erlenbiker
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:2.6.2010 8.6.2010
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Hallo Radfreunde,

ich war dieses Jahr auch wieder mit meinem Kollegen Klaus unterwegs. Diesmal gings mit dem Radl von München nach Venedig. Hier mein nachfolgender Bericht:

Vorwort
Der Winter mit seinen trüben Tagen bringt immer wieder die Gedanken auf gutes Wetter, Sonne, Essen und Trinken. Einfach Urlaub. Noch besser Radurlaub. Es werden Ideen gesammelt, Vorschläge gemacht, mögliche Reisetermine rausgesucht und dann Entschlüsse gefasst.
Unser Entschluss war eine Kombination aus Berge und Meer. Für jeden etwas. Also hieß das Reiseziel 2010 Venedig.

Mittwoch, 02. Juni 2010
Wie auch im letzten Jahr startet unsere Tour mit einer Zugreise nach München. Leider ist uns eine Anreise mit dem Auto zum Hauptbahnhof Saarbrücken nicht erspart geblieben. Bauarbeiten auf der Strecke sorgten wochenlang für Verspätungen, so dass unsere Skepsis einfach zu groß war, den EC 317 nach München nicht zu bekommen. Das heißt 03:15 Uhr aufstehen, Frühstück und eine Stunde Autofahrt. Alles viel zu früh, muss ich sagen. Doch um 05:32 Uhr geht’s dann los. Mit Fuße hoch und Augen zu war es jedoch nicht so gut.
Pünktlich um 10:17 Uhr kommen wir in München Hbf an, machen uns abfahrbereit und stellen beim Rausfahren auf die Kaufinger Straße fest, dass es schon regnet. Also Regenklamotten raus. Jacke, Hose und die Gamaschen. Das fängt ja toll an. Nach einer Schiebepassage durch die Münchener Innenstadt, noch dem ein oder anderen Fotohalt, geht es dann vom Marienplatz aus auf dem Radweg los.

Die Strecke ist uns vom letzten Jahr schon wohl bekannt. Ohne Orientierungsschwierigkeiten geht’s aus der Stadt an der Isar entlang nach Grünwald. Die Isar ist glücklicherweise nicht ganz so hoch wie letztes Jahr. Eine Benutzung des Isarradweges ist gut möglich. Auch die nächsten Orte sind uns wohlbekannt. Straßlach, Wolfratshausen, Geretsried etc. Nur alles im Regen. Es hört nicht auf. Andauernd ist meine Brille nass, nervig. Zum Glück bleiben die Füße trocken. Ein Zwischenhalt mit Kaffee und Kuchen heben kurzzeitig die Stimmung.
Am späten Nachmittag kommen wir dann in unserem bereits gebuchten Hotel Geiger an. Die nette Hotelwirtin begrüßt uns freundlich, sie kennt uns auch von der letzten Reise. Klitschnass stehen wir vor dem Hoteleingang. Sie hat Mitleid mit uns und hilft uns die nassen Sachen im Heizungskeller zum Trocknen aufzuhängen. Das war sehr nett.
Nach einer warmen Dusche knurrt dann auch schon der Magen. Wir finden ein nettes Lokal in der Innenstadt von Bad Tölz, das trotz frühlingshafter Temperaturen noch mit Holz geheizt wurde. Ich vermute es war absichtlich, damit die Touristen mehr trinken, bei der Hitze.
Der kurze Spaziergang zurück ins tat dann gut. Leider hörte es nicht auf zu regnen.

Donnerstag, 03. Juni 2010
Als wir am Morgen zum Frühstück gehen wollen, stolpern wir fast über einen Wäschekorb. Die überaus nette Hotelwirtin hat uns die trockene Wäsche von der Leine genommen und zusammengefaltet vor die Tür gestellt. Echt wie bei Muttern, Super
Nach einem guten Frühstück, dem Aufsatteln und einem Ständchen mit Saxonett und Blockflöte geht es dann wieder los. Der Blick zum Himmel verrät nichts Gutes. Es regnet immer noch. Wir müssen jedoch weiter. Über den Bavaricus-Tyrolensis-Radweg fahren wir durch das schöne und bekannte Örtchen Lenggries, wo bekanntlich viele gute Wintersportler herkommen, in Richtung österreichische Grenze zum Sylvensteinsee und etwas später kommen wir zum Achensee.

Das Regenwetter hat sich mittlerweile verzogen. Hin- und wieder tropft es noch. Die Regen-kleidung legen wir jedoch noch nicht ab. Der Himmel ist noch voller Wolken. Nachdem wir dann doch wieder mal durch einen Schauer nass werden, kehren wir in einem schönen Cafe ein. Essen dort ein leckeres Stück Kuchen und trinken eine heiße Schokolade. Es soll uns wieder warm wer-den.

Danach geht’s noch ein paar Kilometer in welligem Gelände auf und ab bis wir nach einer langen und sehr steilen Abfahrt nach Jenbach am Inn kommen, mittlerweile sind wir in unserem Nachbarland Österreich. Klaus orientiert sich kurz mit seinem tollen Navi Edge 705, und schon geht es weiter durch Industriegebiet auf den Inntalradweg. Ziel der heutigen Etappe ist die Landeshauptstadt Tirols Innsbruck. Es geht immer dem gut ausgebauten Inntalradweg entlang.

Das Wetter wird langsam auch besser. Es ist spürbar wärmer geworden. Die Jacke wird auf den Gepäckträger geklemmt. Schwaz, Wattens und Hall sind kleine Orte, die wir auf den letzten 42 km durchfahren. Was ich besonders schön finde, ist der Olympiastützpunkt kurz vor Innsbruck. Im ehe-maligen Olympischen Dorf der Winterspiele 1976 wurde ein Leistungszentrum eingerichtet. Tolle Gebäude und gepflegte Anlagen. Im Park machen wir Rast, lutschen noch so einen, naja, Müsliriegel und rollen gemütlich ins Hotel Engl, welches wir für diese Nacht gebucht haben. Ein ganz neu aufgemachtes Haus mit toll und modern eingerichteten Zimmern soll uns eine Ruhestätte bieten. Aber erstmal duschen, noch wichtiger den Elektrolythaushalt wieder in Ordnung bringen. Ein Weizenbier muss her. Das finden wir in der Innenstadt.

Das goldene Dacherl ist ein Muss für Touristen, doch Essen gibt es heute auf Empfehlung des Hotels in einer gutbürgerlichen Gaststube, die auch von vielen Einheimischen besucht wird. Da gibt es dann auch Weizenbier zu trinken. Um 22:00 Uhr machen wir Heja.

Freitag, 04. Juni 2010
Heute geht’s über die Alpen. Das müssen wir am Frühstückstisch berücksichtigen. Also ein Brötchen für das rechte und eins für das linke Bein und noch eins hinterher.
Das Wetter hat sich beruhigt. Es ist trocken. Gut gelaunt fahren wir stadtauswärts zum Berg Isl. Den kennt man doch. Jährlich in aller Munde bei der Vierschanzentournee. Er schlängelt sich in Kurven nach oben, vorbei an der weltberühmten und riesig erscheinenden Skisprungschanze. Nachdem wir am Morgen noch Kartenstudium betrieben, Wirt und Hotelchef gefragt haben, entscheiden wir uns nicht über die Römerstraße auf den Brennerpass zu fahren, sondern für die alte Brennerpassstraße. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung. Der Verkehr war auszuhalten. Motorräder und Autos sind rücksichtsvoll gefahren.

Der Anstieg ist sehr moderat. Langsam und stetig kurbeln wir uns nach oben. Wir durchfahren meh-rere kleine Ortschaften. Man muss schon sagen, dass der Körper viel Energie bei solch einem Unternehmen braucht. Kurz nach 11:00 Uhr erreichen wir Matrei am Brenner. Der Magen knurrt schon wieder und verlangt nach Nachschub. Eine Schnecke aus der Bäckerei hilft immer. Gut gestärkt geht es auf die letzten Kilometer. Das steilste Stück steht uns noch bevor. In der Anfahrt zum Ort Gries am Brenner geht’s mal 10 %ig bergan. Dort muss ich schon ein oder zweimal tief pusten, aber es ist zu schaffen. Schon gepackt, die Passhöhe folgt nach dem Ortseingang.

Oben angekommen, werden erstmal Gipfelfotos gemacht. Selbstverständlich!!! Ich muss mir dann doch noch frische Kleidung anziehen. Es ist mir zu risikohaft ins Tal abzufahren und eine Erkältung einzufangen. Die folgende Abfahrt ist natürlich ein Genuss. Schöne breite Straßen ganz neu geteert. Zügig geht es nach unten. Damit heisst es nun „Willkommen in bella Italia, nächster Halt Sterzing oder Benvenuti Vipiteno“. Hier erwartet uns die Sonne. Schnell haben wir die langen Radklamotten aus und sitzen mit Sonnenbrille, kühler Coke und lecker Spagetti in der Fußgängerzone. Das nenne ich Urlaub. Bennissimo. Eine Anmerkung noch. Vom Brennerpass führt ein ganz neuer Radweg bis ins Tal. Leider war er zu unserem Reisetermin noch nicht ganz fertig.

Am Nachmittag radeln wir dann gemütlich die letzten 30 km Eisackradweg immer am Fluss entlang nach Brixen, wo heute Abend unser Bett steht. Der „Grüne Baum“ hat uns Einlass gewährt. Ein tolles Hotel. Duschen, Dösen, Stadt erkunden. Das wird auch diesmal unser Motto sein. Nach einem Rundgang durch die historische Innenstadt Brixens mit Besichtigung des Doms genehmigen wir uns erstmal ein Bierchen. In der Abendsonne lässt es sich mit Tshirt und Short sehr gut aushalten. Nach den beiden verregneten Tagen zuvor eine echte Freude. Wir finden ein feines Lokal, können ebenfalls draußen sitzen und genießen ein leckeres Menü und ein Glas Wein dazu.

An diesem Abend lernen wir zum ersten Mal das im Veneto so typische Getränk kennen. Es schim-mert so orangefarben. Mit meiner Bestellung „sowas da“ zu der Kellerin, sagt sie mir, es sei Spriz. Prosecco, Aperol und Mineralwasser . Dieses süffig-leckere Getränk wird uns die nächsten Tage begleiten. Auf dem Heimweg ins Hotel hören wir Live-Musik aus einer Weinbar. Können nicht daran vorbeigehen ohne einen Blick hinein geworfen zu haben. „Lass uns noch einen Absacker nehmen und dann in die Koje fallen“. An der Bar gibt es dann den so typischen Prosecco. Ein Weißwein mit geringem Kohlensäureanteil. Sehr erfrischend, genau das richtige für die heissen Sommertage. In dieser schönen Weinbar erleben wir dann noch ein Highlight. Die 3-köpfige Band, die an diesem Abend Live-Musik macht, spielt die italienischen Klassiker „Volare“. Traumhaft
Volare Oh! Oh!
Cantare Oh! Oh! Oh! Oh!
Nel blu dipinto di blu
Felice di stare lassu
Gegen 23:00 Uhr liege ich dann vor mich hin summend im Bett und versuche zu schlafen.

Samstag, 05. Juni 2010
An diesem Morgen fällt das Aufstehen doch sehr schwer. Dieser letzte Spriz, der war wohl nicht mehr gut. Doch das reichhaltige Frühstück entschädigt schnell. Kaffee, Brötchen, Rührei, Müsli alles was der Radfahrer braucht. Gegen 09:15 Uhr geht’s dann wieder los. Die Radtaschen werden irgendwie immer voller habe ich den Eindruck. Am heutigen Tag steht die Route von Brixen nach Cortina d´Ampezzo auf dem Programm. Direkt nach der Ortsausfahrt geht es mehrere Kilometer steil bergan zum Kloster Neustift. Wir geraten schnell ins Schwitzen, da die Sonne schon kräftig heiss ist. Heute wird ein anstrengender Tag. Das merke ich direkt, zumal erstmal der überschüssige Prosecco wieder rausgeschwitzt werden muss.

Doch nach einer guten Stunde kräftigem Treten berghoch ist das alles kein Problem mehr. Wir radeln den toll ausgebauten und gut beschilderten Pustertal-Radweg durch welliges Gelände. Mal berghoch, mal bergrunter. Diese kurzen Anstiege und Abfahrten zehren doch ganz schön an den Kräften. Ein erster großer Zwischenstopp ist dann in dem schönen Städtchen Brunneck geplant. Der Hochofen muss wieder mit Spagetti gefüllt werden. Nach einer ausgiebigen Pause geht es dann gestärkt weiter. Es rollt sehr gut auf den frisch geteerten und sehr neuen Radwegen. Wir radeln durch das sonnige Pustertal in die Wälder von Toblach. Es ist sehr idyllisch.

An einem kurzen Anstieg traue ich meinen Augen kaum. Mein rechtes Pedal dreht sich aus der Kurbel. Das darf nicht war sein. Geistesgegenwärtig reagiere ich schnell und steige ab. Mit dem extra großen Schlüssel für Pedale dreht mein Werkstadtmeister Klaus das Pedal wieder rein. Puh!!! Doch es dauert nicht lange. Vielleicht 30 m weiter, das gleiche Problem. Wieder reinschrauben. Hmmmmm, was wird das wohl. Am nächsten Bauernhof treffen wir zwei nette Einheimische. Vater und Sohn, erklären ihm mein Problem und bitten um ein bisschen Öl, um das Gewinde am Pedal zu ölen. Er lächelt nur und bringt mir spontan das Richtige. Zum Glück konnte ich danach weiterfahren. Wie es ausgegangen ist, erzähle ich am letzten Tag. Vorsichtig tretend fahren wir weiter durch die Wälder der Skiregion. Ganz beeindruckend ist dann der Besuch des Toblacher Sees. Die Berge spie-geln sich im Wasser. Postkartenmotive. Natur pur. Einfach traumhaft. Dort müssen wir uns wieder stärken. Mit Weizenbier. Nein, wir sind ja nicht verrückt. Alkoholfreies Weizenbier. Das gibt Power für die Auffahrt zum Passo di Cimabanche auf 1530 m NN. Die Kurven schlängeln sich angenehm steigend nach oben. Vorher gibt’s noch einen Fotohalt mit Blick auf die 3-Zinnen, einer der bekann-ten Berge der Dolomiten. Der typisch rote Stein der Dolomiten wird von der Sonne angestrahlt. Für diesen Blick lohnt sich die Quälerei.

Oben angekommen müssen wir nun nur noch die 20 km bis Cortina. Ist ja einfach, passabwärts. Weit gefehlt. Es bläst uns ein kräftiger Wind entgegen. Die Abfahrt wird zur Kraftprobe. Ich denke, was hat mein Kollege Klaus nur. Er tritt rein wie ein verrückter. Ich komme kaum nach. Es ist echt anstrengend ihm zu folgen und die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. Im Hotel erklärt er mir, dass er unbedingt um 18:00 Uhr im Hotel sein wollte. Das haben wir geschafft. Fix und alle. Heute war der anstrengendste Tag der diesjährigen Tour. Wir lassen den Tag mit Pizza und Weizenbier in dem verlassenen Skiort Cortina d‘Ampezzo ausklingen.

Sonntag, 06. Juni 2010
An diesem Sonntag frühstücken wir ganz gemütlich, packen unsere Sachen und machen uns auf den Weg. Heute wird es radfahrtechnisch ein ganz gemütlicher Tag. Von 1400 NN ins Veneto nach Conegliano. Das heisst rollen lassen. Es geht durch so klangvolle italienische Orte wie San Vito di Cadore oder Pieve di Cadore. Aber immer noch können wir fast überall Radwege benutzen. Wir sind auf dem Dolomitenradweg unterwegs. Eine schöne breite Straße hinab ins Tal und das nur für Radfahrer. Es sind große Bauarbeiten im Gange. Die Hänge werden vor herabstürzenden Felsbrocken geschützt. Die durchfahrende Gegend ist flach bzw. abschüssig. So kommen wir auch zügig voran. Am Nachmittag kommt dann ein kräftiger Gegenwind auf. So stark, dass ich echte Probleme mit den Augen bekommen und anhalten muss. Sie tränen stark. Die Pause machen wir am Lago Santa di Croco hinter Vittorio Veneto. Die Ortschaften sind schon alle mit dem schönen historischen venzianischen Baustil geprägt. Alle Fenster sind halbrund. Es sieht schon ein bisschen aus, als würde man sich 150 Jahre zurückversetzt fühlen.

Auch unser Tagesziel, die Stadt Conegliano, ist so anzuschauen. Das Hotel liegt mitten im Stadtkern und ist sehr gepflegt. Normalerweise verrate ich ja keine Details meiner Duschvorgänge, aber diese Dusche war so beeindruckend, dazu muss ich ein Wort verlieren. Eigentlich hätte man eine persönliche Einweisung von einer netten Hoteldame bekommen müssen. So viele Dreh- und Drucknöpfe habe ich in einer Dusche noch nicht gesehen. Aus allen Ecken kam das Wasser. Von oben, von unten, im Strahl, tropfend, einfach gigantisch. Sogar eine Sitzbank war montiert. Deshalb hat der Duschvorgang am heutigen Abend auch ein bisschen länger gedauert, Verständlich oder?
Der obligatorische Stadtrundgang durfte natürlich auch nicht fehlen. Auf der Plaza spielen die Stra-ßenmusiker aus Peru, am Straßenrand können Bilder, Gemälde und andere Kunst gekauft werden und die Cafès, Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein. An diesem Abend gönnen wir uns ein opulentes Mahl. Wir gehen richtig fein Essen. Tunfisch-Carpacco, Stockfisch an Polenta und den dazu passenden Wein. Lecker, Wunderbar, ein richtiger Genießerabend.

Es ist bereits 22:00 Uhr als wir das Lokal verlassen, Die Temperaturen liegen bei angenehmen 25 Grad. Auf dem Rückweg schlendern wir durch die City und kommen am Dom vorbei. Dort wird gerade die Fronleichnamsprozession festlich gefeiert. Der Dom ist übervoll. Die Menschen warten auf der Straße. Eine ganze Schar von Kindern führt die Prozession an, die Gemeinde folgt ihnen. Geschützt werden sie von der italienischen Polizei, die ihre Ausgehuniform trägt. Sieht alles sehr elegant aus. Auch das war ein tolles Erlebnis. Nachdem wir dann noch zwei Spriz genießen, fallen wir todmüde ins Bett.

Montag, 07. Juni 2010
Wohlgemut, gut gestärkt und voller Tatendrang geht’s an diesem Morgen um kurz nach neun wieder los. Venedig wir kommen. Sommer, Sonne, Strand und Meer. Der Weg führt uns heute nur über Landstraßen und ruhige Nebenstraßen. Es ist alles gut fahrbar. Klaus, mein persönliches Navi, hat seinen Edge 705 fest im Griff. Auch heute navigiert er uns einfach Klasse. Die Strecke führt heute über Ponte di Piave, Capsile, Jesolo nach Cavallino. Es ist die Lagune vor Venedig. An diesem Tag fahren wir 60 km. Viele Passagen sind geradeaus. Man riecht das Meer. Es liegt Salz in der Luft. Früh am Nachmittag checken wir in unserem Hotel ein. Wiedermal ein ganz tolles ****Sterne Hotel auf dem Campingplatz Cavallinos. Personal und Service ist sehr gut. Aber jetzt heisst es „Pack die Badehose ein…“ und ab an den Strand. Im Meer schwimmen, das Salzwasser in die Augen lassen und sich auf der Liege trocknen. Man habe ich das schon lange nicht mehr gemacht.
An der Rezeption kaufen wir dann Karten, um mit dem Schiff nach Venedig zu fahren (16,60 € Hin- und Rückfahrt). Der Bus bringt uns zur Anlegestation. Die Überfahrt dauert ca. 30 Min. Venedig, da sind wir. Markusplatz, Rialtobrücke, kleine Gässchen, Gondolere und alles was dazu gehört, schauen wir uns an. Die Stadt ist natürlich sehr touristisch geprägt. Jedoch schon fazinierend und sehr schön anzusehen. Wir konnten ein paar tolle Schnappschüsse machen. Sie ist wirklich sehenswert. Zudem sieht man Menschen aus der ganzen Welt.

Gegen 20:00 Uhr fährt dann unser Schiff wieder zurück. Es gibt noch eine Portion Spagetti, ein Bier-chen dazu und wir lauschen noch einer Band, die die Besucher des Campingplatzes in Urlaubslaune versetzt.

Montag, 08. Juni 2010
Unser letzter Tag ist schon wieder da. Das gibt’s doch nicht. Die Reise schon fast wieder zu Ende. Ohne Stress und Hektik frühstücken wir im Garten des Hotels. Das Buffet ist so reichhaltig, dass ich gar nicht weiß, was ich mir auf den Teller laden soll. Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen überfordert. Der Pool hat leider noch nicht geöffnet um diese Zeit. So schauen wir uns noch die schöne Anlage bei Tageslicht an, spazieren noch einmal durch den schon heißen Sand am Strand und machen uns dann auf nach Treviso, wo die Ryanair heute abend einen Flieger für uns bereitgestellt hat.

Wir haben gerade unsere Räder vor der Hoteleinfahrt gepackt, da spricht uns eine ältere nette Dame mit ihrem unverwechselbaren schwäbischen Dialekt an, wo wir denn herkommen. Mit ein bisschen stolz geschwellter Brust, erklären wir ihr, dass wir mit dem Radl von München nach Venedig gefahren sind. Sie staunt, pustet und sagt zu ihrem Mann „Schau mal Helmut, die Leut sin mit dem Radl von München nach Venedig graadelt“. Der Mann ganz trocken „Ich bin mim Audo von Stuttgard nach Venedig gfahre“. Da konnte ich ein Lachen einfach nicht mehr unterdrücken. Sie machte noch ein Abschiedsfoto von uns beiden und gings Richtung Heimat. Die Lagune wieder zurück bis Jesolo und dann nördlich Richtung Treviso. 10 km nur geradeaus, rechts ein Maisfeld, links ein Maisfeld. Dachte gar nicht, das es sowas in Italien gibt.

Den Nachmittag vertreiben wir uns dann in Treviso. Ein Paradies für jede Frau. Ein Modegeschäft neben dem anderen. Die Firma Benetton hat dort ihren Sitz.
Der Flughafen liegt nur 10 min vom Zentrum, sodass wir frühzeitig da sind und gemütlich unsere Räder verpacken können. Das klappt auch alles bestens. Mein Pedal lässt sich problemlos abschrrauben. PUH, welch ein Glück. Nun ist Warten angesagt. Doch es wird noch spannend, unfreiwillig. Wie in jedem Jahr checken wir am Gepäckschalter ein. Die Fahrräder müssen am Sperrgepäckschalter aufgegeben werden. Auch das ist kein Problem. Nur diesmal ist es so, dass der Flughafenmitarbeiter die Fahrräder auf dem Laufband des Röntgengerätes sehen möchte. Das Rad ist zu groß, gestikulieren wir. PECH GEHABT, sagt er. Entweder das Rad geht durch die Anlage oder es bleibt hier. Und nun????. Geistesgegenwärtig kommt Klaus die zündende Idee (Er ist halt mein Werkstattmeister und Ingenieur für alle Fälle). Wir schrauben das Vorderrad ab, kleben es mit Klebeband am Oberrohr fest und beten, dass alles gut geht.

23:20 Uhr, Ankunft Frankfurt-Hahn, Regen 13 Grad, das Fahrrad hält. Es ist alles gut gegangen. Ge-päck und Radl sind wohl auf. Glück gehabt. Ein aufregendes Ende einer sehr schönen und unvergessenen Tour.

Ich hoffe es hat ein bisschen Laune gemacht, diese Zeilen zu lesen.

Gruß
Roland

Edited by erlenbiker (08/17/10 02:50 PM)
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#646700 - 08/17/10 03:33 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
MatthiasM
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In Antwort auf: erlenbiker
[...] Wie in jedem Jahr checken wir am Gepäckschalter ein. Die Fahrräder müssen am Sperrgepäckschalter aufgegeben werden. Auch das ist kein Problem. Nur diesmal ist es so, dass der Flughafenmitarbeiter die Fahrräder auf dem Laufband des Röntgengerätes sehen möchte. Das Rad ist zu groß, gestikulieren wir. PECH GEHABT, sagt er. Entweder das Rad geht durch die Anlage oder es bleibt hier. Und nun????. Geistesgegenwärtig kommt Klaus die zündende Idee (Er ist halt mein Werkstattmeister und Ingenieur für alle Fälle). Wir schrauben das Vorderrad ab, kleben es mit Klebeband am Oberrohr fest und beten, dass alles gut geht.

Ich glaube, das hat schon mal jemand irgendwo geschrieben, finde es gerade nicht, ob das speziuell Venedig oder die Ryan-Air betraf...
In Antwort auf: erlenbiker

Ich hoffe es hat ein bisschen Laune gemacht, diese Zeilen zu lesen.


Hat es! schmunzel
lG Matthias

Edited by MatthiasM (08/17/10 03:33 PM)
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#646749 - 08/17/10 05:30 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
Hansflo
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Vielen Dank für den schönen Bericht. Gibt es auch irgendwo Fotos zu sehen?

Hans
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#646986 - 08/18/10 09:25 AM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: Hansflo]
erlenbiker
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Hallo Hans,

die Fotos kommen noch, spätestens jedoch auf meiner Homepage

Roland
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#647154 - 08/18/10 08:17 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
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Edited by erlenbiker (08/18/10 08:25 PM)
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#647890 - 08/21/10 04:48 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
Falk
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Zitat:
Wie es ausgegangen ist, erzähle ich am letzten Tag.

Tja, und nun? Woran Dein Hobel gelitten hat, habe ich am letzten Tag nicht finden können. Oder kann ich nur nicht lesen?

Falk, SchwLAbt
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#647990 - 08/22/10 09:41 AM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: Falk]
erlenbiker
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Sorry, tut mir leid.
Naja es war so. Ich habe mir, wegen meiner beiden linken Hände und mangels technischem Verstand, beim ein- und ausschrauben der Pedale das Gewinde meiner Kurbel beschädigt. Das Gewinde war einfach kaputt gedreht. Musste es leider wechseln lassen.

Gruß Roland
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#647993 - 08/22/10 10:03 AM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
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auf der Regenfahrt von München nach Bad Tölz

Brücke zum Stadtzentrum Brixen




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#647998 - 08/22/10 10:24 AM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
Falk
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Hast Du einen wandgroßen Monitor? Mindestens 98% der Leser haben keinen.
Dein Reisebericht ist durch das irrsinnig große Bild völlig unlesbar geworden.
Hat sich das Thema »automatische Bilderskalierung abschalten« noch nicht rumgesprochen?

Falk, SchwLAbt
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#648031 - 08/22/10 01:32 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: Falk]
erlenbiker
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Hallo Falk,

nein, was ist das? "utomatische Bilderskalierung abschalten". Bin schon froh, dass ich die Bilder reinbkommen habe.

Roland
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#648050 - 08/22/10 03:48 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
Falk
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Ich dachte inzwischen, dass das Thema rum ist. Dass jemand mit einem Bild mit
einer Seitenlänge von mehreren Tausend Punkten Beiträge unlesbar macht,
kommt schließlich immer wieder vor. Dass dann ein anderer knurrt, ebenso. In
Grundstellung werden größere Fotos auf nur 500 Punkte runterskaliert. Das ist
bei Monitoren ab einer Breite von 1024 Punkten einfach zu klein, deshalb haben
viele diese Funktion, die leider in Grundstellung aktiv ist, ausgeschaltet (»Meine
Ausrüstung«, dann «Einstellungen«, der siebente Punkt von »Erscheinungsbild
der Themen und Beiträge« ist »Große Bilder herunterskalieren? (Alle über 500
Pixel breiten Bilder werden verkleinert dargestellt.)«. Wenn Du dort »nein«
auswählst, dann siehst Du die Bilder in der Größe, in der sie der Autor
eingestellt hat. Die Runterskalierung begrenzt nicht die Dateigröße, sie hilft also
nicht bei lahmer Netzwerkanbindung.
Im Übrigen ist das ausgeuferte Bild keinesfalls so ein Knaller, dass es die
Riesendarstellung rechtfertigen würde. Willst Du große Bilder über so etwa
1000 Punkte einstellen, dann setzt einen Link.
(absichtlich für die Lesbarkeit mit harten Umbrüchen geschrieben)

Falk, SchwLAbt
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#648070 - 08/22/10 06:07 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: erlenbiker]
Irrwisch
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Und jetzt hast Du Dich gleich von Falk so einschüchtern lassen, dass du die anderen Bilder so runtergepixelt hast, dass Sie als Streetview-Bilder trotz Widerspruch des Bergbesitzers keine Probleme machen würden? zwinker

Gruß
Irrwisch
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#648095 - 08/22/10 07:39 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: Irrwisch]
Falk
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Immer auf die Kleinen, und immer auf den Kopf - und dann sollnse wachsen...

Die anderen Bilder waren schon von Anfang an so winzig und nicht anklickbar.

Falk, SchwLAbt
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Off-topic #648104 - 08/22/10 08:01 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: Falk]
Irrwisch
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In Antwort auf: falk
Immer auf die Kleinen, und immer auf den Kopf -


Och Falk, schau mal hier... (Ist auch nur ein ganz kleines Bild mit winziger Ladezeit listig ).

Gruß
Irrwisch
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#648106 - 08/22/10 08:02 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: Falk]
atk
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Ach Mensch, jetzt schreibt doch nicht dauernd was neues in diesen Thread, solange das Monsterbild noch drin ist. Jedesmal klickt man wieder rein und dann war's das wieder für ne Weile. Und selbst wenn das Bild geladen ist, stockt mein Browser jedesmal beim drüberscrollen, er verschluckt sich an dem Bild regelrecht.

Andreas

PS: Die hochskalierten Minibilder waren wirklich von Anfang an so grauslich, da hat Falk recht.
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#678888 - 12/25/10 09:42 PM Re: Im Juni 2010 von München nach Venedig [Re: atk]
erlenbiker
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Hallo zusammen,

habe jetzt meine Homepage mit dem Bericht aktualisiert und auch ein paar Bilder eingestellt. Wenn ihr Lust und Zeit habt, könnt ihr gerne mal stöbern.

Roland's Radtouren (Venedig 2010)

Viel Spass

Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und tolle Touren 2011

Roland
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www.bikefreaks.de